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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 112<br />

Testentwicklung wurde allerdings davon ausgegangen, dass beide Parameter<br />

gleichermaßen Indikator des Konstruktes situative Risikobereitschaft sind <strong>und</strong><br />

daher einen Zusammenhang aufweisen sollten. Es stellt sich die Frage, was die<br />

Ursache dieser fehlenden Übereinstimmung ist. Möglicherweise drückt sich die<br />

situative Risikobereitschaft bei einem der beiden Parameter stärker aus oder wird<br />

bei einem der beiden Parameter von anderen Variablen innerhalb der<br />

Testsituation unbeabsichtigt überlagert. So könnte beispielsweise die Tendenz zur<br />

sozialen Erwünschtheit bei der Absprunghöhe eine größere Rolle spielen als bei<br />

der Geschwindigkeit, was die unterschiedlichen Ergebnisse erklären würde. Da im<br />

Vorfeld konkret verlangt wird, sich für eine bestimmte Höhe zu entscheiden, dürfte<br />

nämlich die Absprunghöhe aus Sicht des Probanden die entscheidende Variable<br />

für die Risikobereitschaft darstellen. Im Gegensatz dazu wird die Geschwindigkeit<br />

im Vorfeld nicht als zentraler Parameter benannt <strong>und</strong> der Proband könnte den<br />

Eindruck gewonnen haben, dass die Geschwindigkeit weder positiv noch negativ<br />

gewertet wird. Möchte ein Proband nun besonders mutig erscheinen <strong>und</strong> der<br />

Aufforderung des Versuchsleiters unbedingt Folge leisten, dann dürfte sich dies<br />

insbesondere in der Entscheidung für eine möglichst große Absprunghöhe<br />

niederschlagen <strong>und</strong> nicht in der Wahl der Geschwindigkeit.<br />

Neben der Tendenz zur sozialen Erwünschtheit könnten auch bestimmte<br />

personenbezogene Parameter eine Rolle spielen <strong>und</strong> einen der beiden<br />

Testparameter stärker beeinflussen. So wäre es denkbar, dass die Körpergröße<br />

eines Probanden berücksichtigt werden muss, weil die gewählte Absprunghöhe in<br />

Relation zur Körpergröße stehen könnte. Größere Personen würden dann<br />

vermutlich höhere Absprungpunkte wählen. Für die Geschwindigkeit wiederum<br />

dürfte die Körpergröße eher eine untergeordnete Rolle spielen.<br />

Bei der Geschwindigkeit ist zu vermuten, dass das persönliche Empfinden,<br />

emotionale Faktoren <strong>und</strong> damit zusammenhängend eine selbstsichere <strong>und</strong><br />

furchtlose Vorgehensweise maßgeblich sind. Würde dies zutreffen, dann scheint

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