Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 104 Im Rahmen der ersten Fragestellung wird geprüft, ob die beiden erfassten Parameter innerhalb der jeweiligen Risikotests übereinstimmen. Für den Blindsprung-Test wird angenommen, dass die beiden Parameter Absprunghöhe und Geschwindigkeit eine hohe Übereinstimmung aufweisen. Personen, die eine hohe Absprungshöhe wählen, sollten sich demnach auch mit einer hohen Geschwindigkeit auf der Rampe nach oben bewegen. Ähnlich wird im Video-Test „Virtueller Absprung“ eine hohe Übereinstimmung der „Einschätzung sehend“ und „Einschätzung blind“ erwartet. Ein später Stopp bei der „Einschätzung sehend“ sollte demnach auch einen späten Stopp bei der „Einschätzung blind“ zur Folge haben. Die zweite Forschungsfrage beschäftigt sich mit dem Zusammenhang der Ergebnisse in den beiden Risikotests Blindsprung-Test und Video-Test „Virtueller Absprung“ einerseits und dem Hang zum Ausüben risikoorientierter Sportaktivitäten, erfasst durch die Skala 3 „Spannung/Risiko“ der ATPA-D-Skalen von Singer et al. (1987), andererseits. Dabei wird vermutet, dass Personen mit großen Absprunghöhen, hoher Geschwindigkeit oder spätem Stopp bei der „Einschätzung sehend“ oder „Einschätzung blind“ auch hohe Summenwerte bei der Skala Spannung/Risiko erreichen. Die dritte Fragestellung beschäftigt sich damit, ob zwischen den beiden Parametern des Blindsprung-Tests (Absprunghöhe und Geschwindigkeit) einerseits und den beiden Parametern des Video-Tests „Virtueller Absprung“ („Einschätzung sehend und Einschätzung blind“) andererseits Zusammenhänge bestehen. Es wird angenommen, dass Personen, die eine hohe Absprunghöhe oder große Geschwindigkeit auf der Rampe erreichen, auch eine hohe Sekundenanzahl bei den Parametern „Einschätzung sehend“ und „Einschätzung blind“ zeigen.

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 105 4.2.2.5 Datenanalyse in VU1 Die erhobenen Testdaten wurden mittels SPSS Version 11.5 weiterverarbeitet. Zur Beantwortung der drei in VU1 gestellten Forschungsfragen wurden Korrelationskoeffizienten berechnet. Da alle in die Analysen eingehenden Daten intervallskaliert waren beziehungsweise eine Auswertung auf Intervallskalenniveau rechtfertigen (siehe dazu auch Bortz, 1993 5 ) wurden Produkt-Moment-Korrelationen 6 nach Pearson ermittelt. Die Berechnung von Produkt-Moment-Korrelationen nach Pearson setzt zusätzlich die Annahme der Normalverteilung der erhobenen Daten voraus, was im vorliegenden Fall bei der Stichprobengröße von 33 Personen zutreffen sollte, denn nach Bortz (1993) kann bei einer Stichprobengröße von 30 Personen und mehr von einer Normalverteilung ausgegangen werden. Je nach Analyseschritt ging entweder die Gesamtstichprobe (mit n > 30) oder Teilstichproben nach Geschlecht getrennt (n < 30) in die Auswertung ein. Wurden die Daten der Teilstichprobe verwendet, so wurde die Abweichung der Daten von der Normalverteilung mit dem Kolmogorov-Smirnov-Test vorab überprüft. Die berechneten Korrelationen zur Beantwortung der drei Fragestellungen geben Hinweise auf die Konstruktvalidität der Verfahren. Nach Fisseni (1997) befasst sich die Validität allgemein mit der Frage, wie hoch die inhaltliche Übereinstimmung eines Test-Scores mit einem gemessenen Ziel-Merkmal ausfällt. Die Konstruktvalidität lässt sich speziell als „Übereinstimmung zwischen Test- Score und einem Netz anderer Scores oder anderer Aussagen“ umschreiben (Fisseni, 1997, S. 105-106). Für die konkrete Durchführung der Konstruktvalidierung gibt es nach Fisseni (1997) keine Handlungsanweisung 5 „Die meisten Messungen sind „Per-fiat“-Messungen (…), für die Erhebungsinstrumente (Fragebögen, Tests, Rating-Skalen etc.) konstruiert werden, von denen man annimmt, sie würden das jeweilige Merkmal auf einer Intervallskala messen, so daß der gesamte statistische „Apparat“ für Intervallskalen (…) eingesetzt werden kann (…)“ (Bortz, 1993, S. 27). 6 In der gesamten Arbeit wird für alle statistischen Tests ein Signifikanzniveau von 5% festgesetzt. Sollte im Einzelfall davon abgewichen werden, dann wird dies im Text ausdrücklich erwähnt und erklärt (vgl. HU3).

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 104<br />

Im Rahmen der ersten Fragestellung wird geprüft, ob die beiden erfassten<br />

Parameter innerhalb der jeweiligen Risikotests übereinstimmen. Für den<br />

Blindsprung-Test wird angenommen, dass die beiden Parameter Absprunghöhe<br />

<strong>und</strong> Geschwindigkeit eine hohe Übereinstimmung aufweisen. Personen, die eine<br />

hohe Absprungshöhe wählen, sollten sich demnach auch mit einer hohen<br />

Geschwindigkeit auf der Rampe nach oben bewegen. Ähnlich wird im Video-Test<br />

„Virtueller Absprung“ eine hohe Übereinstimmung der „Einschätzung sehend“ <strong>und</strong><br />

„Einschätzung blind“ erwartet. Ein später Stopp bei der „Einschätzung sehend“<br />

sollte demnach auch einen späten Stopp bei der „Einschätzung blind“ zur Folge<br />

haben.<br />

Die zweite Forschungsfrage beschäftigt sich mit dem Zusammenhang der<br />

Ergebnisse in den beiden Risikotests Blindsprung-Test <strong>und</strong> Video-Test „Virtueller<br />

Absprung“ einerseits <strong>und</strong> dem Hang zum Ausüben risikoorientierter<br />

Sportaktivitäten, erfasst durch die Skala 3 „Spannung/Risiko“ der ATPA-D-Skalen<br />

von Singer et al. (1987), andererseits. Dabei wird vermutet, dass Personen mit<br />

großen Absprunghöhen, hoher Geschwindigkeit oder spätem Stopp bei der<br />

„Einschätzung sehend“ oder „Einschätzung blind“ auch hohe Summenwerte bei<br />

der Skala Spannung/Risiko erreichen.<br />

Die dritte Fragestellung beschäftigt sich damit, ob zwischen den beiden<br />

Parametern des Blindsprung-Tests (Absprunghöhe <strong>und</strong> Geschwindigkeit)<br />

einerseits <strong>und</strong> den beiden Parametern des Video-Tests „Virtueller Absprung“<br />

(„Einschätzung sehend <strong>und</strong> Einschätzung blind“) andererseits Zusammenhänge<br />

bestehen. Es wird angenommen, dass Personen, die eine hohe Absprunghöhe<br />

oder große Geschwindigkeit auf der Rampe erreichen, auch eine hohe<br />

Sek<strong>und</strong>enanzahl bei den Parametern „Einschätzung sehend“ <strong>und</strong> „Einschätzung<br />

blind“ zeigen.

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