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Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 97<br />

In beiden Risikotests erfolgt die Bestimmung der situativen Risikobereitschaft<br />

jeweils über zwei Parameter (Höhe <strong>und</strong> Geschwindigkeit sowie „Einschätzung<br />

sehend“ <strong>und</strong> „Einschätzung blind“). Die Parameter wurden vorab im Rahmen der<br />

Testentwicklung (vgl. Kapitel 4.1) anhand logischer <strong>und</strong> theoretischer<br />

Überlegungen augenscheinlich als geeignete Indikatoren zur Erfassung des Ziel-<br />

Merkmals beziehungsweise des Konstrukts „Situative Risikobereitschaft“<br />

bestimmt. Entsprechend der Annahmen dienen in den Risikotests jeweils beide<br />

Parameter als Maß für das genannte Konstrukt. Demnach ist eine gewisse<br />

Übereinstimmung der Testparameter innerhalb des jeweiligen Risikotests, also<br />

innerhalb des realen Risikotests (Blindsprung-Tests) einerseits <strong>und</strong> innerhalb des<br />

virtuellen Risikotests (Video-Test „Virtueller Absprung“) andererseits, zu erwarten.<br />

Sich ergebende Zusammenhänge zwischen den Testparametern zeigen, ob die<br />

Parameter gleiche Facetten des Konstrukts erfassen <strong>und</strong> ob eine gewisse innere<br />

Stimmigkeit besteht. Die Ergebnisse könnten damit im weitesten Sinne einen<br />

Beitrag zur Konstruktvalidierung 2 leisten. Als erste forschungsleitende Frage der<br />

VU1 ergibt sich daher:<br />

(1) Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den verschiedenen<br />

Testparametern der Risikobereitschaft innerhalb<br />

a) der realen Risikotestsituation (Blindsprung-Test)<br />

b) der virtuellen Risikotestsituation (Video-Test „Virtueller Absprung“)<br />

Im Rahmen der weiteren Bestimmung der Testgüte beider Verfahren ist die<br />

Validierung an einem Außenkriterium von Interesse. Es stellt sich die Frage, ob<br />

2 Zur Konstruktvalidität schreibt Fisseni (1997, S. 106): Es wird „das Konstrukt, dessen Indikator<br />

das Testverhalten ist, (…) eingebettet in ein sogenanntes ,nomologisches Netz` theoretisch<br />

verwandter oder theoretisch entfernter Konstrukte. Für die konkrete Durchführung der Validierung<br />

liefert die Konzeption keine Handlungsanweisung. Sie formuliert ein Prinzip, ein Programm, aber<br />

keinen Imperativ für Einzelschritte“.<br />

Als ein klassisches Instrument wird von Fisseni (1997, S. 106) zwar die Faktorenanalyse genannt,<br />

allerdings führt er weiter aus, „dass kein Vorgehen angebbar [ist], das allein Konstruktvalidität<br />

verbürgte“, auch nicht die Faktorenanalyse.<br />

Nach Fisseni (1997) stellen unter anderem sowohl Interkorrelationsanalysen einzelner Items oder<br />

Interkorrelationen von Subskalen eines Tests, als auch Korrelationen des Testkonstrukts mit<br />

anderen Kriterien (z.B. Skalen oder Merkmalen), Möglichkeiten im Rahmen des<br />

Validierungsprozesses dar.<br />

Konstrukvalidierung schließt inhaltliche <strong>und</strong> kriteriumsbezogene Validität ein (Fisseni, 1997).

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