Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 92 4.1.2.2 Video-Test „Virtueller Absprung“ Neben der Entwicklung eines Verfahrens zur Erfassung von Risikoentscheidungen in einer realen Situation wurde in einem zweiten Schritt ein Test entwickelt, in dem ein körperliches Risiko möglichst real vorstellbar in einer Computersituation simuliert wird. Die Risikosituation wird durch die computergestützte Darstellung einer Absprungsituation auf einer schräg ansteigenden Mauer konstruiert. Dadurch soll im virtuellen Test eine dem Blindsprung-Test ähnliche körperlich gefährliche Situation gestellt werden, die bei hohem Risiko und riskanter Entscheidung annähernd gleiche Konsequenzen für die Versuchsteilnehmer nach sich zieht. Entsprechend wurde auch virtuell eine Sprungsituation konzipiert, in der eine Absprunghöhe frei wählbar ist und in der höheres körperliches (vorgestelltes) Risiko bei höherer Absprunghöhe gegeben ist. Inhalt und Ablauf der Video-Tests „Virtueller Absprung“ Es wird davon ausgegangen, dass eine der Blindsprung-Test-Situation ähnliche Entscheidungssituation hervorgerufen werden kann, wenn die Probanden das Bild einer Person sehen, die eine schräg ansteigende Mauer seitlich hoch steigt. Der Versuchsteilnehmer soll sich in die Person hineinversetzen und entscheiden, von welcher Stelle ein Absprung noch gefahrlos möglich ist. Demnach wird im zweiten Test zur Erfassung der situativen Risikobereitschaft eine kurze Videosequenz (Dauer 42,2 Sekunden) genutzt, in der eine Person zu sehen ist, die eine Mauer schrittweise seitlich hoch steigt. Bei der Mauer handelt es sich um eine Bruchsteinmauer, die seitlich ansteigt. An ihrem höchsten Punkt misst die Mauer 4,10 m mit einer Bodenlänge von 7,80 m. Die Schräge der Mauer beginnt in einer Höhe von 65 cm und der Aufstieg erstreckt sich über eine Länge von 8,10 cm. Auch wenn die Person, die die Mauer seitlich hinaufsteigt, insgesamt deutlich zu erkennen ist, so sind Einzelheiten (z.B.

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 93 Gesichtsausdruck) im Detail nicht sichtbar (vgl. Abbildung 15). Dies soll es den Testteilnehmern erleichtern, sich selbst unvoreingenommen in die Situation hineinversetzen zu können. Abbildung 15: Screenshot beim Abspielen der Videoaufnahme im Video-Test „Virtueller Absprung“ In der Testsituation sitzt der Proband vor einem Computerbildschirm und wird gebeten, die Hand auf die Maus zu legen und im Verlauf des Tests nur die linke Maustaste zu nutzen. Auf dem Bildschirm wird im späteren Verlauf des Tests der Film des Aufstiegs sichtbar. Dabei wird bei der Bildanzeige darauf geachtet, dass die Testperson nur einen schmalen Streifen des Aufstiegs mitverfolgen kann und nie die gesamte Mauer im Blick hat (vgl. Abbildung 15). Im Falle einer Testwiederholung soll dadurch gewährleistet sein, dass der jeweilige Proband keine Gelegenheit hat, sich die Mauer im Ganzen und damit verbunden Details an bestimmten Stellen einzuprägen und diese mit bestimmten Höhen zu verbinden. Die Testung der situativen Risikobereitschaft erfolgt in zwei Schritten, wobei der Proband erst im Verlaufe des Tests über die zwei Testabschnitte aufgeklärt wird. Zunächst wird der Versuchsteilnehmer darüber informiert, dass auf dem

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 93<br />

Gesichtsausdruck) im Detail nicht sichtbar (vgl. Abbildung 15). Dies soll es den<br />

Testteilnehmern erleichtern, sich selbst unvoreingenommen in die Situation<br />

hineinversetzen zu können.<br />

Abbildung 15: Screenshot beim Abspielen der Videoaufnahme im Video-Test<br />

„Virtueller Absprung“<br />

In der Testsituation sitzt der Proband vor einem Computerbildschirm <strong>und</strong> wird<br />

gebeten, die Hand auf die Maus zu legen <strong>und</strong> im Verlauf des Tests nur die linke<br />

Maustaste zu nutzen. Auf dem Bildschirm wird im späteren Verlauf des Tests der<br />

Film des Aufstiegs sichtbar. Dabei wird bei der Bildanzeige darauf geachtet, dass<br />

die Testperson nur einen schmalen Streifen des Aufstiegs mitverfolgen kann <strong>und</strong><br />

nie die gesamte Mauer im Blick hat (vgl. Abbildung 15). Im Falle einer<br />

Testwiederholung soll dadurch gewährleistet sein, dass der jeweilige Proband<br />

keine Gelegenheit hat, sich die Mauer im Ganzen <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en Details an<br />

bestimmten Stellen einzuprägen <strong>und</strong> diese mit bestimmten Höhen zu verbinden.<br />

Die Testung der situativen Risikobereitschaft erfolgt in zwei Schritten, wobei<br />

der Proband erst im Verlaufe des Tests über die zwei Testabschnitte aufgeklärt<br />

wird. Zunächst wird der Versuchsteilnehmer darüber informiert, dass auf dem

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