Ermüdung und Risikoverhalten - Deutsche Sporthochschule Köln

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Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 88 weiter gehen möchten oder nicht. Es ist nicht möglich, einen Schritt zurückzugehen. Auch das Vortasten mit jeweils einem Fuß ist nicht erlaubt.“ Letztlich wird darauf hingewiesen, dass Fragen im Vorfeld gestellt werden müssen. Sobald die Person die Rampe betreten hat, kann der Versuchleiter keine Auskunft mehr geben, um nicht durch seine Stimme Hinweise auf die tatsächliche Höhe zu geben. Nach der Instruktion am Modell mit den in Abbildung 14 angeführten Inhalten, erfolgt die Testdurchführung. Die Probanden werden mit verbundenen Augen zur Rampe geführt und dürfen diese bereits mit einem Fuß betreten. Wenn keine Fragen mehr geäußert werden, beginnt der seitliche Aufstieg. Der Versuchsleiter geht direkt vor der Rampe her, um der Testperson gegebenenfalls durch einen Druck gegen die Knie anzeigen zu können, dass sie sich zu weit vorne an der Kante befindet und sicherheitshalber einen Schritt nach hinten zur Mitte der Rampe ausführen muss. Dabei wird bewusst die Region des Knies gewählt, weil der Versuchsleiter diese Körperstelle bei unterschiedlichen Höhen des Probanden auf der Rampe gleichermaßen erreichen kann. Neben der Sicherung des Aufstiegs ist es zudem Aufgabe des Versuchsleiters, mit Hilfe einer Stoppuhr die Dauer des Aufstiegs festzuhalten. Sobald der Proband stoppt und äußert, dass er den optimalen Punkt zum Absprung erreicht hat, zeichnet der Versuchsleiter die Höhe ab und notiert sich die Sekunden, die der Teilnehmer auf der Rampe für seinen Aufstieg gebraucht hat. Danach führt er den Probanden bis zum vorderen Rand der Rampe und versichert sich, ob dieser zum Absprung bereit ist. Bis zu dem Zeitpunkt werden die Untersuchungsteilnehmer in dem Glauben gelassen, anschließend blind von der Rampe springen zu müssen. Erst danach wird die Handlung noch vor dem Absprung aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Die Probanden können die Augenbinde dann abnehmen und die Rampe sehend verlassen.

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 89 Instruktion und Hinweise für den Versuchsleiter Bei der Instruktion erhalten die Probanden zu Beginn die Information, dass ein Test folgt, der erst am Modell erläutert wird, bevor die reale Durchführung erfolgt. Danach wird die Person in den Testablauf eingewiesen. Folgende Punkte sind wichtige Bestandteile der Instruktion: • Zur Testdurchführung werden die Augen verbunden und der weitere Ablauf findet blind statt. Die Person sieht die Rampe nicht in der Originalgröße und wird blind zur Rampe hin geführt. • Aufgabe der Probanden ist es, die Holzrampe seitlich hoch zu steigen, bis zu dem höchsten Punkt, an dem man nach Meinung der jeweiligen Person noch ungefährlich nach unten abspringen kann. Vom gewählten Punkt aus soll der Testteilnehmer mit beiden Beinen nach vorne abspringen. Es wird darauf hingewiesen, dass sich auf dem Boden kein Sprungmatte befindet. • Die Rampe muss seitlich hoch gestiegen werden. Die Personen müssen sich Schritt für Schritt entscheiden, ob sie weiter gehen möchten oder nicht. Es ist nicht möglich, einen Schritt zurückzugehen. Auch das Vortasten mit jeweils einem Fuß ist nicht erlaubt. • Hinter der Rampe befindet sich eine Wand, so dass es nicht möglich ist, nach hinten von der Rampe zu stürzen. Vor der Rampe wird der Versuchsleiter sein, der während des Aufstiegs vor der Person hergeht. Dieser gibt ein Zeichen (Druck gegen die Knie), wenn die Person sich zu nahe am vorderen Rand befindet. • Wenn die Person sich sicher ist, tatsächlich den höchstmöglichen Punkt erreicht zu haben, muss sie stoppen und ansagen, dass sie diesen Punkt gewählt hat. Bevor sie springt, wird der Versuchsleiter die Höhe abzeichnen und die Person bis zum Rand der Rampe führen. • Fragen müssen im Vorfeld gestellt werden. Sobald die Person die Rampe betreten hat, kann der Versuchleiter keine Auskunft mehr geben, um nicht durch seine Stimme Hinweise auf die tatsächliche Höhe zu geben. Abbildung 14: Zusammenfassende Hinweise für die Testdurchführung Testparameter des Blindsprung-Tests Im Rahmen des Testverlaufs werden zunächst zwei Parameter erfasst. Erstens wird der zurückgelegte Weg auf der Rampe in Zentimetern festgehalten (Strecke vom Beginn der Rampe bis zum unteren Fuß des Probanden). Zweitens

Entwicklung eines verhaltensnahen Verfahrens zur Erfassung von situativer Risikobereitschaft 88<br />

weiter gehen möchten oder nicht. Es ist nicht möglich, einen Schritt<br />

zurückzugehen. Auch das Vortasten mit jeweils einem Fuß ist nicht erlaubt.“<br />

Letztlich wird darauf hingewiesen, dass Fragen im Vorfeld gestellt werden<br />

müssen. Sobald die Person die Rampe betreten hat, kann der Versuchleiter keine<br />

Auskunft mehr geben, um nicht durch seine Stimme Hinweise auf die tatsächliche<br />

Höhe zu geben.<br />

Nach der Instruktion am Modell mit den in Abbildung 14 angeführten Inhalten,<br />

erfolgt die Testdurchführung. Die Probanden werden mit verb<strong>und</strong>enen Augen zur<br />

Rampe geführt <strong>und</strong> dürfen diese bereits mit einem Fuß betreten. Wenn keine<br />

Fragen mehr geäußert werden, beginnt der seitliche Aufstieg. Der Versuchsleiter<br />

geht direkt vor der Rampe her, um der Testperson gegebenenfalls durch einen<br />

Druck gegen die Knie anzeigen zu können, dass sie sich zu weit vorne an der<br />

Kante befindet <strong>und</strong> sicherheitshalber einen Schritt nach hinten zur Mitte der<br />

Rampe ausführen muss. Dabei wird bewusst die Region des Knies gewählt, weil<br />

der Versuchsleiter diese Körperstelle bei unterschiedlichen Höhen des Probanden<br />

auf der Rampe gleichermaßen erreichen kann.<br />

Neben der Sicherung des Aufstiegs ist es zudem Aufgabe des<br />

Versuchsleiters, mit Hilfe einer Stoppuhr die Dauer des Aufstiegs festzuhalten.<br />

Sobald der Proband stoppt <strong>und</strong> äußert, dass er den optimalen Punkt zum<br />

Absprung erreicht hat, zeichnet der Versuchsleiter die Höhe ab <strong>und</strong> notiert sich die<br />

Sek<strong>und</strong>en, die der Teilnehmer auf der Rampe für seinen Aufstieg gebraucht hat.<br />

Danach führt er den Probanden bis zum vorderen Rand der Rampe <strong>und</strong> versichert<br />

sich, ob dieser zum Absprung bereit ist. Bis zu dem Zeitpunkt werden die<br />

Untersuchungsteilnehmer in dem Glauben gelassen, anschließend blind von der<br />

Rampe springen zu müssen. Erst danach wird die Handlung noch vor dem<br />

Absprung aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Die Probanden können die<br />

Augenbinde dann abnehmen <strong>und</strong> die Rampe sehend verlassen.

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