Raumpioniere - Technische Universität Dresden

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<strong>Raumpioniere</strong><br />

1


Pi|o|nier [m.] 1 für technische Aufgaben (Brückenbau, Sprengungen) ausgebildeter Soldat 2 [übertr.] Bahnbrecher, Wegbereiter 3 [früher] Mitglied<br />

einer Kinderorganisation der DDR [


4<br />

Impressum<br />

Wahlpflich�ach Bildsprache<br />

„Landflucht“<br />

Dipl.-Ing. Grit Koalick<br />

Professur Darstellungslehre<br />

Fakultät Architektur<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Dresden</strong><br />

Wintersemester 2007-2008


Inhalt<br />

06<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

25<br />

26<br />

Einleitung<br />

<strong>Raumpioniere</strong> vs. Landflucht<br />

Profil<br />

Beschä�igung<br />

Probleme<br />

Vorteile<br />

P.witz - Ein Beispiel aus der Region<br />

Fazit<br />

Quellen<br />

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Einleitung<br />

Was ist eigentlich ein „Raumpionier“? Ein, unter der allgemeinen<br />

Bevölkerung, rela�v unbekannter Begriff. Eine Suche<br />

nach der Defini�on im Deutschen Duden bleibt erfolglos. Es<br />

sind lediglich die Wor�eile „Pionier“ und „Raum“ erklärt.<br />

Jedoch verschaffen diese schon eine Ahnung. Es geht um Platz,<br />

Gebiete und um Wegbereiter…<br />

Auch wenn der Begriff Raumpionier in keinem Wörterbuch<br />

au�aucht, ist er schon lange mit verschiedenen Bedeutungen<br />

besetzt. Zum Einen geht es um Astronauten die den Weltraum<br />

erkunden. Zum Anderen denkt man an die alten USamerikanischen<br />

„pioneers“, die gen Westen zogen um eine<br />

neue Heimat zu finden. Beiden ist gemein, dass sie mit viel<br />

Mut und Enthusiasmus vermeintlich leere Räume eroberten.<br />

Sucht man heute im Internet nach <strong>Raumpioniere</strong>n stößt man<br />

auf hunderte von Einträgen, welche den Begriff in einem anderen<br />

Zusammenhang definieren.<br />

„Der Raumpionier“ ist ein vom IRS gewählter Sammelbegriff,<br />

für Akteure und kleine Mikro-Netze, die versuchen leer


fallende oder aus älteren Nutzungsfunk�onen herauskatapul�erte<br />

Räume auf dem Land oder in der Stadt neu in Wert<br />

zu setzen.<br />

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Laut Weltbevölkerungsbericht 2007 (des UNFPA = Weltbevölkerungsfonds der Vereinten Na�onen) lebt 2008 zum ersten Mal<br />

in der Geschichte mehr als die Häl�e der Menschheit - 3,3 Milliarden Menschen - in städ�schen Gebieten.<br />

Während 1950 noch 70 % der Bevölkerung auf dem Land wohnten, sind bis zum Jahr 2030, so der Bericht, drei von fünf<br />

Menschen auf der Welt Städter.<br />

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10<br />

<strong>Raumpioniere</strong> vs. Landflucht<br />

Thema des diessemestrigen Bildsprachekurses ist die „Landflucht“,<br />

deren Auswirkungen auf dörfliche Strukturen und<br />

damit verbundene Wandlungsprozesse.<br />

Gerade in Ostdeutschland, insbesondere Brandenburg ist<br />

ein starker Abwanderungstrend zu verzeichnen. Immer mehr,<br />

vor allem junge und gebildete Menschen verschwinden aus<br />

dem Dor�ild. Zurück bleiben also überwiegend die Älteren,<br />

weniger Mobilen und meist auch weniger Gebildeten.<br />

Dieses Bild ist sicher differenziert und nicht allgemein gül�g<br />

zu betrachten, jedoch zeichnet sich eine Tendenz ab. Fest<br />

steht, dass die Bevölkerung auf dem Lande schrump� und<br />

das bringt Probleme mit sich. Es lohnt sich immer weniger<br />

bestehende Infrastrukturen aufrecht zu erhalten. Läden, Schulen,<br />

Krankenhäuser verschwinden. Es ist kein Geld mehr für<br />

die Instandhaltung von Straßen vorhanden usw.<br />

Welche Zukun� haben solche Regionen? Einige Poli�ker<br />

würden gerne große Teile Brandenburgs in eine Art Na�onalpark<br />

verwandeln um den Tourismus zu fördern. Doch ist<br />

das eine annehmbare Endlösung? Für die verbliebenen heimatverbundenen<br />

Dor�ewohner sicher nicht! Sicher sind


auf Dauer nicht alle Dörfer zu erhalten. Jedoch lohnt es sich<br />

über Strategien nachzudenken welche die „Totgeglaubten“<br />

wiederbeleben.<br />

Hier kommt das Konzept der <strong>Raumpioniere</strong> ins Spiel. Einige<br />

wenige, die den Mut haben gegen den allgemeinen Trend<br />

zu steuern und mit Krea�vität und neuen Ideen Stad�lucht<br />

zu begehen.<br />

Wer sind diese Menschen? Was bewegt sie zu dieser Entscheidung?<br />

und wie sieht die harte Realität vom schönen<br />

Traum auf dem Lande aus?<br />

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12<br />

Profil<br />

<strong>Raumpioniere</strong>: Menschen die in leergefallene Bereiche einziehen.<br />

O� steht am Anfang der Traum vom schönen Leben<br />

auf dem Lande. Die Flucht vor Stress, Hek�k und Aggressionen<br />

der Großstadt. Eine Sehnsucht nach �eferen menschlichen<br />

Kontakten, der Wunsch nach guter Lu� und gesundem<br />

Essen, nach mehr beruflicher Selbstständigkeit.<br />

Jedoch ist die Realität nicht immer so traumha� schön, darüber<br />

sollte sich jeder angehende Stad�lüchtling im Klaren<br />

sein. Der Wechsel geht meist mit viel harter Arbeit und Aufopferung<br />

einher. Dennoch muss die Sehnsucht dieser Menschen<br />

groß genug sein, um den Schri� zu wagen.<br />

Die Sehnsucht nach dem Leben auf dem Lande gibt es wohl<br />

schon so lange wie es unfreundliche Großstädte gibt.<br />

Der Amerikaner Jeffrey Jacob hat sie in seinem Buch „New<br />

Pioneers“ (1997) wie folgt beschrieben: Die „back-to-thelanders“<br />

sind gut gebildete Stadtmenschen, welche unter<br />

ihre städ�sche Vergangenheit einen eindeu�gen Schlussstrich<br />

gezogen haben. Sie sind typischerweise im mi�leren<br />

Alter und haben ungefähr die Häl�e ihres Erwachsenen-


lebens auf dem Lande verbracht. Einhergehend mit ihrer Ausbildung,<br />

haben die meisten wohl durchdachte Gründe für<br />

ihren alterna�ven Lebensweg. „Back-to-the-landers“ ist eine<br />

Gruppe von Menschen, welche erheblich in ihre gewählte<br />

Lebensweise inves�ert haben. Sie haben sich zu Langzeitehen<br />

verpflichtet; sie haben oder werden sich einen produk�ven<br />

Grundbesitz aneignen und sie haben Zeit und Energie in das<br />

Erlangen von Abschlüssen höherer Bildung inves�ert. Diese,<br />

aus den Ergebnissen vieler landesweiter Umfragen resul�erende,<br />

Defini�on ist auch heute noch aussagekrä�ig.<br />

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14<br />

Beschä�igung<br />

Mit der Entscheidung auf das Land zu ziehen ist eine sehr<br />

wich�ge Frage verbunden: Wie verdiene ich meinen Lebensunterhalt?<br />

Jeffrey Jacob hat die Stad�lüch�gen in sieben Kategorien<br />

eingeteilt. Fast die Häl�e gehören den sogenannten „Wochenendlern“<br />

an, eine Gruppe die ihren Lebensunterhalt<br />

unabhängig von ihrem Grundbesitz auf dem Land verdienen.<br />

Dann gibt es zu gleichen Teilen die Pensionäre und die Land-<br />

Roman�ker, welche nur Teilzeit oder saisonal arbeiten und<br />

den Rest ihrer Zeit ihren Landsitz widmen. Eine weitere größere<br />

Gruppe machen die Land-Unternehmer aus. Diese<br />

besitzen einen kleinen Betrieb auf ihrem Grundstück,<br />

welcher aber nicht unbedingt Landwirtscha� einbeziehen<br />

muss. Die restlichen kleinen Kategorien begründen sich auf<br />

Landwirtscha� als Haupterwerbsquelle bzw. nur zur Deckung<br />

des eigenen Bedarfs.<br />

Die <strong>Raumpioniere</strong> der heu�gen Zeit kann man wohl in ähnliche<br />

Kategorien unterteilen. Im Zeitalter von unbeschränkten<br />

Kommunika�onsmöglichkeiten und Mobilität besteht wohl<br />

der Großteil von Stad�lüch�gen aus Menschen, welche aus


vielerlei ideellen Gründen ein Grundstück auf dem Lande erworben<br />

haben. Designer, Künstler und Leute aus anderen<br />

Berufsgruppen welche sich vielleicht in einen alten Bauernhof<br />

verliebt, diesen saniert haben und nun von dort aus arbeiten.<br />

Manche werden vielleicht sogar weite Arbeitswege<br />

in Kauf nehmen um ihren Traum zu leben.<br />

Es gibt Rentner, die an ihrem Lebensabend noch einmal<br />

etwas Neues erschaffen wollen; Ökobauern, die den neuen<br />

Trend hin zu einer bewussteren Lebensweise erkannt haben.<br />

Es gibt die vielleicht etwas extrem erscheinenden Aussteiger,<br />

welche ganze Kommunen nach dem Prinzip der Selbstversorgung<br />

gründen. Und es gibt Menschen, die im Potenzial<br />

ihres neuen Grundstückes ganz neue Marktbereiche entdecken<br />

und neue Konzepte entwickeln. Diese Innova�ven<br />

sind es wohl, die den meisten Schwung in alternde schrumpfende<br />

Gegenden bringen. Es sind zum Teil große Projekte,<br />

welche neue Arbeitsplätze schaffen, damit verbundene<br />

neue Marktlücken aufdecken und mit ihrem Enthusiasmus<br />

anstecken und weitere neue Projekte anregen.<br />

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16<br />

Probleme<br />

O� stoßen die innova�ven Projekte bei der resignierenden<br />

Bevölkerung allerdings auf Ablehnung. Es gehört viel Kra�<br />

und Durchhaltevermögen dazu, bis der Funke auch auf alle<br />

Anderen überspringt. Und was passiert wenn sich alle finanziellen,<br />

körperlichen und geis�gen Inves��onen am Ende<br />

doch nicht auszahlen und ein Projekt scheitert?<br />

Auf der anderen Seite gibt es auch noch einige Probleme des<br />

Alltags. Die Infrastruktur ist bei Weitem nicht mit der einer<br />

Stadt zu vergleichen. Kau� man ein Grundstück in der Einöde,<br />

kann man sich nicht einfach an die Netze anschließen. Man<br />

muss teilweise selbst dafür sorgen, dass Wasser, Strom etc.<br />

bis zum eigenen Haus gelangen. Es entstehen mitunter lange<br />

Wege bis zur nächsten Einkaufsstä�e, dem Kindergarten<br />

oder der Schule. Der nächste Arzt kann meilenweit en�ernt<br />

sein. Zudem gibt es Einrichtungen zur abendlichen Freizeitgestaltung<br />

wie Kinos, Restaurant, Theater usw. nicht mehr<br />

vor der Haustür.


18<br />

Vorteile<br />

Jedoch werden eigene zwischenmenschliche Netzwerke geschaffen<br />

und das auf dem Land meist um einiges intensiver<br />

als in der Stadt; vielleicht aus der Not heraus, aber letztendlich<br />

jedoch weil man sich für diese Lebensweise entschieden<br />

hat. Es werden Fahrgemeinscha�en geründet, man<br />

hil� sich gegensei�g aus. Es werden gemeinsame regelmäßige<br />

Feste gefeiert, Gemeinscha�en und Vereine<br />

gegründet… einfach viele Dinge, die ein Gemeinscha�sgefühl<br />

stärken.<br />

Dazu kommen noch einige Vorteile die ein Leben auf dem<br />

Land, mi�en in der Natur, mit sich bringen... die frische Lu�<br />

zu atmen, in die weite Landscha� zu sehen und das Gefühl<br />

zu haben, im Einklang mit der Natur zu sein… mit Haus und<br />

Garten ein eigenes Stück heile Welt zu haben; die Möglichkeit<br />

seinen Kindern etwas von einer ursprünglicheren<br />

Lebensweise beizubringen. Man kann eigene Nutz�ere<br />

halten, Obst und Gemüse anbauen, Naturkreisläufe sehen<br />

und begreifen. Jeder kann auf seine eigene Weise etwas<br />

mehr Ruhe und Frieden im Leben finden.


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P.witz - Ein Beispiel aus der Region<br />

Auf <strong>Raumpioniere</strong> jeglicher Art kann man hin und wieder<br />

auch selbst stoßen – ebenso in <strong>Dresden</strong>.<br />

Eine beispielha�e Geschichte erzählt Professor J.T. von der<br />

TU-<strong>Dresden</strong>. Auf der Suche nach einem neuen Wohnsitz,<br />

entweder „rich�g städ�sch“ oder ganz auf dem Land, sah er<br />

sich zunächst eine Maisone�e-Wohnung in der Neustadt an.<br />

Im Gespräch mit dem Vermieter machte dieser ihm jedoch<br />

noch ein anderes Angebot. Er sprach davon, dass er gerade<br />

einen alten Vierseithof auf dem Land restauriere und noch<br />

eine Haushäl�e zum Verkauf stehen würde. Einmal besich�gt<br />

war Professor J.T. überzeugt und zog nach P.witz…<br />

Das geschah im Jahre 1998.


22<br />

Das goldene P.witz<br />

“Das goldene P.witz”, wie es einst wegen seiner fruchtbaren<br />

Böden und des Weinanbaus genannt wurde, liegt in Hügellage<br />

inmi�en des Landscha�sschutzgebiets der “Linkselbischen<br />

Täler”.<br />

Nachdem den historischen Gehö�en in P.witz in den neunziger<br />

Jahren der restlose Verfall drohte, machten sich drei<br />

mu�ge Investoren daran, zuerst den Vierseithof und etwas<br />

später den Dreiseithof zu rekonstruieren. Einer von ihnen<br />

war der schon erwähnte Vermieter, Herr L..<br />

In der rund siebenjährigen Bauzeit bis 2003 wurden ungefähr<br />

6.600.000 Euro in das Projekt inves�ert. Dabei wurden<br />

vor allem historische Baustoffe und Bauteile verwendet,<br />

wodurch sich die Höfe wunderbar in das umgebende Kulturlandscha�sbild<br />

einfügen.<br />

Die Bewohner<br />

Ein Grund für Professor J.T., sich für P.witz zu entscheiden,<br />

waren auch die tollen Nachbarn: Ungewöhnliche Leute mit<br />

gutem Geschmack und guten Manieren…<br />

Der Vierseithof teilt sich zwischen mehreren Hauseigen-<br />

tümern und ein paar Mietern auf.<br />

Herr L. , ein Bauherr aus Hessen, lebt dort mit seiner Frau,<br />

Doktorin für Kunstgeschichte und zwei Kindern. Herr T.<br />

ist Besitzer einer Gießerei und seine Frau ist Doktorin für<br />

Jura. Familie M. hat ihr eigenes Architekturbüro, welches<br />

auch im Vierseithof seinen Sitz hat. Beide sind ebenfalls<br />

Stad�lüchtlinge und wohnen dort mit ihren zwei Kindern.<br />

Herr Dr. M., Arzt, ist mit seiner Frau, Psychologin, aus<br />

Berlin in den Vierseithof gezogen. Doktorfamilie M. hat<br />

acht Kinder. Des Weiteren leben auch ein paar junge Leute<br />

zur Miete im Vierseithof. Drei von ihnen arbeiten in der<br />

Computerbranche. Im Ausziehhaus lebt Herr P., von Beruf<br />

Lehrer, mit seiner Frau und seinem Kind. Auch sie sind von<br />

der Stadt aufs Land gezogen.<br />

Wie man sieht eine sehr frische Mischung aus vielen verschiedenen<br />

Berufsgruppen, was das gemeinscha�liche<br />

Leben sehr interessant gestaltet.


24<br />

Das Zusammenleben<br />

Zum Bauanfang gab es in P.witz lediglich ein paar ruinöse<br />

Gebäude. Es gab keinen Trinkwasseranschluss, keinen Anschluss<br />

an die Kanalisa�on, keine Ho�eleuchtung etc. Jede<br />

denkbare infrastrukturelle Einrichtung musste gemeinsam<br />

organsiert bzw. erstellt werden. Um administra�ve Angelegenheiten<br />

besser zu organisieren, wurde eine Bauherrengemeinscha�<br />

gegründet, die regelmäßige Sitzungen zu den<br />

anstehenden Problemen hält. Um das Zusammenleben in<br />

einer so großen Gemeinscha� zu erleichtern wurde auch<br />

eine Satzung verfasst. In dieser steht zum Beispiel, dass der<br />

Einsatz von Pes�ziden verboten ist und somit das Unkraut<br />

in den Pflasterfugen nur abgebrannt werden darf; dass aus<br />

ästhe�schen Gründen keine Koniferen gepflanzt werden<br />

dürfen usw. Jeder Garten hat seinen eigenen Komposthaufen.<br />

Die Erschließung findet im Innenbereich, also vom Hof aus,<br />

sta� und die Gärten befinden sich im Außenbereich. Dennoch<br />

treten bei einer Bauherrengemeinscha� mit so vielen Parteien<br />

noch viele Probleme auf. Zum Beispiel gab es vor längerer<br />

Zeit Streit über die notwendige Anlage eines Feuerlöschteiches,<br />

welcher letztendlich neben den Vierseithof errichtet<br />

wurde. Erst musste der Dreiseithof von der Beteiligung zu<br />

dieser in den Bauauflagen vorgeschriebenen Installa�on<br />

überzeugt werden um letztendlich mit einem neidvollen<br />

Auge darauf zu schauen. Die Bewohner des Vierseithofes<br />

nutzen diesen nämlich nicht nur als Feuerlösch- sondern<br />

auch als wunderschönen Badeteich mit Sandstrand, Strandkörben<br />

und einer beeindruckenden Aussicht aufs Elbtal.<br />

Durch das Zusammenleben im Dorf sind viele Dinge des sozialen<br />

Miteinanders entstanden. Es werden jährlich Hexenfeuer,<br />

Apfelfeste, Adventssingen, kleine Versteigerungen und<br />

vieles mehr veranstaltet. Es gibt immer wieder zu verschiedensten<br />

Anlässen, Feiern auf dem Vierseithof. Es werden<br />

Geburtstage gefeiert, Kinderfeste veranstaltet und es gibt<br />

sogar auch vornehme Dinner-Partys auf dem Lande für z.B.<br />

Geschä�skunden der Bewohner.<br />

Die Eltern wechseln sich bei den Fahrten zum Kindergarten<br />

und zur Schule ab. Auch die Aufsicht der Kinder wird geteilt.<br />

Das Leben wird sich untereinander leichter gemachter, es ist<br />

immer jemand da, wenn man Hilfe braucht.


Fazit<br />

Festzustellen ist, dass <strong>Raumpioniere</strong> kein Allheilmi�el<br />

für die Auswirkungen komplizierter demografischer<br />

Prozesse sind. Allerdings können sie dazu beitragen einen<br />

Ort zu bewahren, wiederzubeleben oder einfach nur zu<br />

verschönern. Je nach Projektgröße und -eigenscha� können<br />

sie allerdings wich�ge Impulsgeber sein, um die eigentlichen<br />

endogenen Poten�ale in den Dörfern zu mobilisieren. Und<br />

so Ans��er zu einem posi�ven Neuanfang sein.<br />

25


26<br />

Quellen<br />

JACOB, JEFFREY: New pioneers : the back-to-the-land movement and the<br />

search for a sustainable future. University Park, Pa. : Pennsylvania State<br />

University Press, 2006<br />

www.dlf.de<br />

Be�na Kaps: Die Suche nach dem Glück - Landflucht in Frankreich<br />

gestoppt, Zugriff: 01.12.2007<br />

Paul Stänner: <strong>Raumpioniere</strong> für Brandenburg - Über die Re�ung des<br />

ländlichen Raumes, Zugriff: 08.01.2008<br />

www.studio-uc.de/raumpioniere.php<br />

Zugriff: 10.01.2008<br />

www.irs-net.de<br />

Zugriff: 10.01.2008<br />

www.tagesspiegel.de<br />

Berlin: Brandenburg: Brandenburg braucht <strong>Raumpioniere</strong>, Zugriff:<br />

10.01.2008<br />

www.uwe-rada.de<br />

Uwe Rada: Noch viel Raum für <strong>Raumpioniere</strong>, Zugriff: 22.03.2008<br />

*www.wissen.de<br />

Zugriff: 12.02.2008<br />

www.berlinonline.de<br />

Ju�a Blume: Ein Saloon ist schon da - Stadtmüde Berliner entdecken die<br />

Leere in Brandenburgs Dörfern. Vielleicht halten die Neubürger den Verfall<br />

auf, Zugriff: 22.03.2008<br />

www.spiegel.de<br />

Jochen Bölsche: Verlassenes Land - Lockruf der Leere, Zugriff: 22.03.2008<br />

www.presseportal.de<br />

Apotheken Umschau, Ruth Pirhalla: Landleben bei jungen Leuten out<br />

- Umfrage: Fast jeder zweite Teen und Twen will lieber in die Stadt, Zugriff:<br />

25.01.2008<br />

www.berliner-journalistenbuero.de<br />

Paola Carega: Pioniere auf der Suche nach Freiräumen, Zugriff: 13.02.2008<br />

www.neuland-denken.de<br />

Zugriff: 10.05.2008

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