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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Die Generalstaaten und der <strong>Braunschweig</strong>er Konflikt 97de eine einvernehmliche Regelung nicht erschweren; Jakob I. erklärte, daß er denKrieg zwischen Herzog und Stadt nicht gutheiße; der Niedersächsische Kreis, dessenKreisobrist Christian IV. als Herzog von Holstein war, ersuchte Moritz, die Entsatzarmeenicht nach <strong>Braunschweig</strong> vorrücken zu lassen und alle angerichteten Schäden zuvergüten 120.Die Verhandlungen bis zum Friedensschluß zogen sich sehr in die Länge. Die Parteienbeargwöhnten sich gegenseitig. Wiederholt drohte ein Ausgleich an überzogenenForderungen zu scheitern. Viele der weitsichtigen Reichsfürsten, allen voran Moritzvon Hessen, verstärkten den Druck auf die streitenden Parteien, da sie fürchteten,daß zum einen die Staatischen, wenn sie einmal so stark in diese Lande kämen, mansie sobald nicht wieder quit würde 121 und zum anderen daß auch andere und sonderlichauswärtige Potntaten und Stände [ ... } mit eingeflochten und also nicht al/eine fernerChristen- und einestheils unschuldig Blut vergossen, sondern auch die ganzeNachbarschaft, wo nicht das ganze Reich, in Brand und Alteration gesetzet und gestekketwerden möchte. Endlich, am 21.131. Dezember 1615, konnte der Friede in Steterburgbesiegelt werden. Der Herzog bestätigte die wesentlichen Forderungen derStadt, die ihrerseits die Erbhuldigung in der überlieferten Form leistete l22 •Es ist nicht klar ersichtlich, wann Friedrich Heinrich mit seinen Truppen wiederdas Reichsgebiet verlassen hat. Die Generalstaaten bemerkten in einem Schreiben anKurfürst Friedrich vom 9.119. Dezember 1615, der Prinz heeft zich nu weer huiswaartsbegeven 123 • Brokes vermerkte in seinem Tagebuch unter dem 24. November/4. Dezember, daß die staatischen Gesandten angekündigt hätten, nun, da der Herzogschriftlich seinen Rückzug bestätigt habe 124 und wegen des einbrechenden Wintersund der Notwendigkeit, die Truppen als Kern ihrer Reiterei zur eigenen Sicherheit inden Niederlanden stationieren zu müssen, diese den Rückmarsch antreten wollten.Auch könnten so viele Pferde an dem Standort nicht gehalten werden, ohne daß denUntertanen trefflicher Schaden entstehe. Auf den Einspruch der Städte hätten sie angeboten,1000 Pferde zum Besten des Landes zu belassen. Wir konnten hiegegen nichtgroß sagen, behandelten es aber mit ihnen, daß Graf Heinrich, so lange er könnte,noch eine Zeit lang auf der Grenze des <strong>Braunschweig</strong>ischen Landes sollte verharren125 • Weitere Einzelheiten konnten nicht in Erfahrung gebracht werden.ZweifeIlos hatte das Erscheinen der staatischen Truppen einen tiefen Eindrucknicht nur bei den streitenden Parteien, sondern auch bei den Hansestädten und den120 A.R.A., Res. v. 5.1./15. 1. 1616. Die Generalstaaten behandelten diese Briefe, die zu unterschiedlichenZeitpunkten geschrieben und eingegangen waren, in diescr einen Sitzung. Wegen der langenPostwege hatten sich viele der angesprochenen Fragen bereits überholt oder konnten befriedigend beantwortetwerden.121 PAULI. Bd. 2, S. 3R4 und 387.122 A.R.A., S.G. 6047 v. 26.12. 1615/5. 1. 1616. SPI~SS, S. 177; PAULI, ßd. 2, S. 401. - Zum offiziellenVertreter der Generalstaaten bei den Huldigungsfeierlichkeiten wurde Graf Ernst Casimir bestimmt,s. A.R.A., Res.S.G. v. 5./15.2. 1616.123 A.R.A .• Res.S.G. v. 9./19. 12. 1615.124 HStA, Ca!. Br. 21, Nr. 3626 (E), Schreiben des Herzogs an die Gesandten der Staaten v. 13./23. 11.1615.125 PAULI, Bd. 2, S. 394.

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