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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004267594 Karl-Klaus WeberEreignisse besondere Bedeutung zu. - Nachdem die staatischen Gesandten, wie obenberichtet, am 28. September/7. Oktober in Lübeck die entsprechende Bereitschaft signalisierthatten, drangen die Hansestädte erneut auf Hilfe, nicht ohne auf die eigenenMaßnahmen hinzuweisen 107. In der Sitzung am 13./23. Oktober berieten die Generalstaatendiese Briefe, die Berichte der Gesandten über das Geschehen auf demHansetag sowie das Hilfsersuchen der Städte und beschlossen, wegen der Bedeutungder zu treffenden Entscheidungen, Prinz Moritz und den Rat der Staaten zu einer gemeinsamenSitzung am 14./24. Oktober einzuladen \08. Das Protokoll über diese Sitzungvermerkt ausdrücklich, daß an diesem Tage noch kein Beschluß gefaßt wurde,vielmehr weitere Überlegungen über die Antwort an die Hansestädte und die Gesandtenerfolgen müßten. Dieses darf insoweit nicht verwundern, da die Vertreter derProvinzen - und nichts anderes waren die Mitglieder der Versammlung der Generalstaaten- zu so weitreichenden Entscheidungen wie die Aufstellung eines Hilfskorpsnicht befugt waren, vielmehr eine Abstimmung mit den einzelnen Landesparlamentenerforderlich wurde.Erstaunlicherweise ist weder in den Resolutionen der Generalstaaten noch in denendes Rates der Staaten ein eindeutiger Hinweis auf den Befehl zur Bereitstellungvon Truppen, deren Stärke und den zu benennenden Oberbefehlshaber zu finden;möglicherweise ein Hinweis auf die ausschließliche Zuständigkeit des Prinzen Moritzals Generalkapitän 109 • Das weitere Geschehen muß aus eher untergeordneten Ereignissenabgeleitet werden. Erst am 20./30. Oktober entschieden die Generalstaaten,daß der dienstälteste Rittmeister Louis de Kethulie, Herr van Rijhoven, das Kommandoüber ein Drittel der Reiterei anstelle des wegen hohen Alters weniger geeignetenObersten Bracx übernehmen sollte; auch waren weitere Chargen einen Tag zuvorzu dem Entsatzkorps kommandiert worden 110. Da davon auszugehen ist, daß sich dieOffiziere beim Aufbruch der Truppen bei ihren Abteilungen befinden mußten, ist zufolgern, daß an dem Tage, als Graf Solms-Laubach von Gifhorn nach <strong>Braunschweig</strong>marschierte - dreieinhalb Monate nach Beginn der Belagerung und vier Wochen nachAnkündigung der Hilfe durch die staatischen Gesandten - die niederländischenTruppenverbände noch in ihren Garnisonen lagen oder sich zu ihrem Sammelplatzbegaben.Ein weiterer Hinweis, daß eine Entscheidung zur Entsendung von Hilfstruppenerst in den letzten Tagen (n.St.) des Oktober gefallen ist, ergibt sich aus einem, für einendurch Eid an die Generalstaaten gebundenen Offizier sehr merkwürdigen Schreibenvon Graf Ernst Casimir von Nassau an den Herzog von <strong>Braunschweig</strong> vom21./31. Oktober. Ihm habe ein vertrauter Freund in aller geheim offenbaret, daß dieHerren Staten Generall gentz/ichen resolution genommen, und solcher uf fleißiges anhalttender Hanse Steden, die Statt Brunschwig von dero belagerung zu verlasten, zu107 A.R.A., S.G. 6045 v. 29.9./8.10 und 30. 9./9. 10.1615.108 AR.A, Res.S.G. v. 13./23. und 14./24.10. 1615; R.AHcrt., 026.06, Nr. 161, S. 117v.10' Nach Auskunft vom Koninklijk Huisarchief in Den Haag ist nur sehr wenig Archivmaterial von PrinzMoritz von Oranien überliefert. - Auch bei METEREN, Supplement, findet sich kein Hinweis auf dasEntsatzheer der Staaten.110 AR.A, Res.S.G. v. 20./30. 10. 1615 und R.A.Hert, 026.06, Nr. 161, S. 119v, v. 19./29. 10. 1615.

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