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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Die Generalstaaten und der <strong>Braunschweig</strong>er Konflikt 93wurde lOl , dokumentierten die Generalstaaten erstmals für alle sichtbar, daß sie sich inden Auseinandersetzungen auf die Seite der Stadt zu stellen gedachten; die Maßnahmengegen <strong>Braunschweig</strong> seien unverhältnismässig zu nennen, zumal die Generalstaatenmit dieser Stadt bereits seit längerem Unterhandlungen über eine Bundesgenossenschaftführe, und die Hanse hinter <strong>Braunschweig</strong> stehe. Moritz wurde gebeten,einige Offiziere anzuweisen, bei der Werbung mitzuwirken, damit alles ordentlich ablaufe.Graf Solms-Laubach sammelte sein Heer bei Gifhorn, nachdem er die einzelnenTruppenteile bei Bremen gemustert hatte. Im " Verzeichnis was an Kriges Volck angeworbenvon Anfanck der Belagerung in der Stadtt Braunschweich vorhanden und vonden Hänse Stäten, ferner bis dato den 14. Novcmbris [1615] zuegephürett worden"wird die Truppenstärke mit insgesamt 1890 Pferden und 7931 Mann angegeben lO2 •Auch der Festungsbauingenieur Valckenburgh mußte, im September noch in Emmerichund Anfang Oktober in Emden tätig lO3 , wiederum als Truppenführer eine KompanieFußvolk übernehmen lO4 • Der Graf zögerte jedoch, gegen die Übermacht derherzoglichen Truppen vorzugehen, geriet sogar in Verdacht, als wenn er nicht gernefurtziehen [vorrücken] und die Stadt entsetzen wollte, sondern als noch nicht starkgenugseiend, würde ein und anderes prätendiren 105 • Erst nach ernsten Ermahnungendurch etliche Deputierte der Städte und der Warnung, sich nicht von den kaiserlichenKommissaren, welche die Entlassung aller Truppen gefordert hatten, hindern zu lassen,brach er am Abend des 20./30. Oktober auf und zog nach schweren Kämpfen am21./31. Oktober in die Stadt ein 106.Inwieweit jedoch hatten die Generalstaaten ihre bisherige, <strong>Braunschweig</strong> gegenüberbeobachtete Zurückhaltung aufgegeben und waren der Ankündigung auf tatkräftige,das hieß militärische Unterstützung der hansischen Truppen beim Entsatzder Stadt nachgekommen, oder hatten sie, getreu ihrer politisch-taktischen Linie,selbst in dieser heiklen Situation einen eher unverfänglichen, neutralen Weg beschritten?Bei der Beantwortung dieser Frage kommt dem genauen zeitlichen Ablauf der101 A.R.A., Res.S.G. 3./13. 10. 1615.102 StadtA Bs., B IV 2d:30. SOLMs-RöDELHF.IM, S. 367, spricht von etwa 1600 Pferden und 3000 Mann zuFuß; TEN RAA, Bd. 3, S. 41, lediglich von 800 Reitern und 1600 Fußknechten, eine Zahl, die zu geringerscheint.101 WEBER, Valckenburgh, S. 148.104 StadtA Hs., Bill: B9 und B IV 7:32, S. 66 und 112, sowie B IV 7:35, S. 12v.105 Dazu und dem Folgenden PAULI, Bd. 2, S. 380; auch METEREN, Supplement. 32. Buch, S. 152 ff. NachYEN RAA, Bd. 3, S. 41, bestand die herzogliche Armee aus 2000 Reitern, 9000 Fußknechten und 9000bewaffneten Landleuten.106 Ingenieur v.Valckenburgh hat im Februar 1616 dem Hamburger Rat einen ausführlichen Bericht undden ajjrizh der belagering de SIal Brunswich übergehen, für den er eine Verehrung von 4 Rosendalererhielt; s. StA Hamburg, Kämmerei I, Bd. 76, S. 214. Der <strong>Braunschweig</strong>er Rat hat die Anwesenheitdes Ingenieurs nach Beendigung der Kampfhandlungen noch genutzt. Am 7. Februar 1616 wurdenihm vor Abriß der stadt vhestung unnd sonderlich der anlegung des newen 5. Egidy thors 50 RT bezahlt,s. Stad tA 8s., BIll: 140 unter der Rubrik "Altewieck Bau Ambtt". Er muß gleichzeitig auch dieBrücke über die Oker geplant haben, s. ebenda unter Rubrik "gemeine Ausgaben": Den 3. February,Hermann Vechler dem Tischler vor ein Modell einer brugke, so Capitan Falckenburg angeben zu machen,gezahll 0-27-0. Die in Bs. gemachten Erfahrungen ließ er auch in seine weiteren Festungsplanungen,wie z. B. Rostock, einfließen, s. WEBER, Valckenburgh, S. 162.

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