12.07.2015 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004267588 Kar/-Klaus WeberMachthaber der Annäherung an die Niederlande sehr skeptisch gegenüberstanden;sie vertrauten noch immer auf ihre guten Beziehungen zum Kaiser und glaubten, mitdem jungen Herzog den Konflikt auf friedlichem Wege lösen zu können. Trotzdemreiste im April 1614 noch einmal eine Gesandtschaft, bestehend aus den Herren Dr.Roerhant, Damman, Hartwig, Gutheil und Oleman, nach Den Haag 76 , wo sie erst am7./17. Juni Audienz erhielten. Man habe immer wieder vergeblich versucht, Magdeburgzur Ratifizierung des Vertrages zu bewegen; Lübeck könne nun, da auf demReichstag <strong>Braunschweig</strong>s Privilegien gefestigt worden seien, nichts mehr gegen ihreZulassung einwenden, so daß sie nunmehr um Ratifizierung des mit den Generalstaatenausgehandelten Vertrages bäten. Bürgermeister Aular Damman sei dazu bevollmächtigt.Unter dem Vorwand, man müsse auf das Erscheinen aller Deputierten warten,erfolgte eine Antwort an die Gesandten erst drei Wochen später und diese fielnegativ aus. Leider seien die erwarteten Gesandten aus Magdeburg und Lübeck nichterschienen, so daß sie es im Interesse bei der Parteien wegen der Unklarheiten fürnicht ratsam hielten zu handeln. Sie wollten jedoch beim Herzog und dem Markgrafvon Brandenburg auf Einstellung des Verfahrens [der Acht] drängen 77 • In diesemSinne schrieben sie auch Jakob 1., König von England, und an den Grafen Ernst Casimir,der sich wieder in Wolfenbüttel aufhielt1 8 • Wie sehr der Umsturz auch diefreundschaftlichen Verbindungen zur Hanse zu zerstören drohte, zeigte der Hansetagim November 1614, wo formell die Verhansung der Stadt für den Fall angekündigtwurde, daß die alte Verfassung nicht wiederhergestellt werde.vDas Jahr 1615 wurde zu einem Schicksalsjahr für die Stadt <strong>Braunschweig</strong>. Gleich zuJahresbeginn konnte durch Verhandlungen zwischen Bürgerschaft und Rat sowie denhansischen Gesandten das Verhältnis zur Hanse einigermaßen wiederhergestellt werden.Zwar setzten die Hanseboten nicht alle ihre Forderungen durch, doch die Gefahreiner Verhansung war gebannt, und an der Spitze der Stadt stand wieder einhandlungsfähiger Rat 79 •Das Einlenken der aufständischen Bürgerschaft und der neuen Obrigkeit dürftenicht zuletzt auf die Erfahrungen zurückzuführen sein, die sie bei den bald nach demUmsturz eingeleiteten Verhandlungen mit Herzog Friedrich Ulrich machen mußten.Das hochmütige Gebaren ihres Landesherrn, verstärkt durch scharfmacherische Beratungdes Obersten v. Wussow, ließen auch die politisch Unerfahrensten schnell er-76 StadtA Bs., B III 7:5, S. 4X8 ff., 597 ff., 604, 615, 619 und 622 ff.; Bericht der Gesandtschaft.77 A.R.A., Res.S.G. v. 7./17.6., 30.6./9.7.und 2./12. 7. 1614.7. A.R.A., Brief an Jakob I. in S.G. 5XX6; an Hzg von Bs. und Casimir in S.G. 6044 (E); an JohannSigismund in S.G. 6043 (E), alle datiert v. 6./ 16.7. 1614 (E);.79 Dazu und dem Folgenden SPIESS, S. 173 ff. - Brokes notierte dazu, daß die Generalstaaten zu denVerhandlungen eingeladen worden seien, jedoch um diese Zeit ein Bündnis mit den unierten Kurfürstenu. a. evangelischen Reichsständen geschlossen hatten. In diese Union wünsche man auch denHerzog von <strong>Braunschweig</strong> zu ziehen und wollte ihn daher durch Einmischung in seine Händel nichtbeleidigen; PAULI, Bd. 2, S. 294.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!