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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Die Generalstaaten und der <strong>Braunschweig</strong>er Konflikt 87sage, daß sie in den Verbund nach näherer Übereinkunft über die Quoten aufgenommenwerden könnten 69 •Doch schon vier Wochen später fragte der Magistrat von <strong>Braunschweig</strong> in DenHaag an, ob man den Vertrag so gestalten könne, daß für ihre Stadt, Magdeburg undHalle der Weg offen bleibe, um dem Bündnis später beizutreten, was die Staaten unterVersicherung ihrer Freundschaft und Unterstützung für ihren Teil zusagten 70.Von Mitte August bis Ende September 1613 hielten sich die Herren Roerhant,Schrader und Oleman wiederum in Den Haag auf, begleitet von dem MagdeburgerGesandten Franzius, um einzelne Wünsche für eine Vertragsmodifizierung bzw. -erweiterungzu diskutieren 7 !. So würde man gerne auf einen allgemeinen Verbund zuWasser und zu Lande zusteuern, auch solle jede Stadt ihr eigenes Stimmrecht erhaltenund die Quotierung solle nicht in Prozent sondern in einem festen, jährlichen Betragzu zahlen sein. Während die Generalstaaten ein Überdenken dieser Wünsche zusagten,erklärte Nordanus, für eine Abänderung des Textes kein Mandat zu haben. Manentschied, innerhalb dreier Monate den überarbeiteten Vertrag zu ratifizieren. AnfangDezember sagte Magdeburg das Treffen jedoch kurzfristig ab und bat, die Ratifikationwegen aufkommender Schwierigkeiten und der Winterzeit um einige Monatezu verschieben 72 ; die bereits eingetroffene, von Dr. Roerhant geführte Delegation des<strong>Braunschweig</strong>er Rates hat allem Anschein nach lediglich mit Beauftragten der Staatengesprochen, im Protokoll ist ihre Anwesenheit nicht erwähne 3 • - Den Generalstaatenmag diese Terminverschiebung sehr willkommen gewesen sein, hatte doch Jakob I.über seinen Gesandten Caron mitteilen lassen, daß er den in Aussicht genommenenVertrag mißbillige, weil die Stadt in ihrer Unbotmäßigkeit gestärkt würde, währenddoch der Herzog und dessen Kinder des Königs alte Freunde und Verwandte seien.Mit der Antwort, daß der Vertrag allein der Freiheit des Handels in Nord- und Ostseediene, übersandten die Staaten Kopien des Entwurfes und ihrer Briefe, in weIchen sie<strong>Braunschweig</strong> zum Frieden angehalten hatten 74 •Das Jahr 1614 war für die Stadt <strong>Braunschweig</strong> von inneren Auseinandersetzungen,der Dohauseschen Revolution, gekennzeichnet, die zu einer Umbildung und Erweiterungvon Rat und beratendem Ausschuß führte; die Vorherrschaft des Patriziats warendgültig gebrochen 75. Es konnte nicht ausbleiben, daß diese Entwicklung sich auchauf die Vertragsverhandlungen mit den Generalstaaten auswirkte, zumal die neuen69 A.R.A., Res.S.G. v. 20./30. 3. und 24. 3./3. 4. 1613. Vcrtragskopie, von !'lordanus und dem staatischenDeputierten Aerssens unterschrieben, wurde wenig später <strong>Braunschweig</strong> zugesandt, s. StadtABs., B III 7:4, S. 453-458.70 A.R.A., S.G. 6042 v.l7./27. 4.1613 und StadtA Bs., B III 7:4, S. 446f.(E); Antwort der Generalstaatenebcnda S. 452.7I StadtA Bs., B 111 7:4, S. 546 ff. und B III 7:5, S. 83 ff; Bericht der Gesandtschaft.72 A.R.A., Res.S.G. v. 12./22. 11. 1613.73 StadtA Bs., B 111 7:4, S. 558 ff.; Bericht der Gesandtschaft. In einem Schreiben vom 14./24. 12. 1613bedauern die Staaten die Verschiehung; nun könne man auch noch zwei bis drei Monate warten undsehen, ob inzwischen der Hansetag stattfände; ebenda B III 7:5, S. 235.74 A.R.A., Res.S.G. v. 25.9/5. 10. 1613. Vor dem Vertrag hatte Jakob schon 1612 ebenso wie der KaiserEinspruch erhoben; s. PAULI, Bd. 2, S. 26 und 37.15 SPIESS, S. 167 ff.; HASSEBRAUK, Friedrich Ulrich, S. 157 ff.

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