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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004267584 Karl-Klaus Weberappelliere, und sie hofften auch auf die Generalstaaten. Sollte der Kaiser einen Vermittlungsversuchunternehmen, würde man es gerne sehen, wenn auch Gesandte derStaaten daran teilnähmen. Die Stadt würde ihnen dann für alle Zeit erkenntlich bleibenso.Die Antwort der Staaten fiel gleich hinhaltend und unverbindlich aus wie in allenSchreiben zuvor. Die Generalstaaten seien über das Fortdauern des Konfliktessehr bekümmert. Sie hätten beide Parteien zum Frieden angehalten und auch dieHansestädte demgemäß angeschrieben. So lange beide Kontrahenten zum Friedenbereit seien, würden die Staaten gerne weiter vermitteln. Die Stadt möge den Herzognoch einmal schriftlich zu Verhandlungen auffordern. Wenn unverhofft keine friedlicheLösung möglich sei, würden die Staaten weitere Überlegungen anstellensI. Tagsdarauf erhielten die Gesandten Audienz bei Prinz Moritz, der sich insonderheit überdie Auswirkungen der Acht-Erklärung und die Haltung der Kurfürsten unterrichtenließ; auch wurde die Frage nach den Unterstützungsmöglichkeiten durch die Staatendiskutiert, und ob der Herzog wohl zu einer suspension - einer Aussetzung der Acht- bereit sei s2 .Im Mai des Jahres berichtete der braunschweigisehe Sekretär Oleman erneut überdie ungeheuren Vorwürfe des I Ierzogs; er werfe ihnen offene Rebellion, Landfriedensbruch,Kirchenraub, Mord, Brandschatzung, Blutvergießen, Ehrabschneidungund andere Anschläge vor. Die Stadt jedoch täte nichts anderes, als ihre Rechte zu bewahren.Die Staaten hätten einer gütlichen Einigung den Vorzug gegeben, die Stadtsei ebenfalls dazu bereit, frage nun aber, ob sie diesen Weg fortgehen wollten 53 • BeideReisen der <strong>Braunschweig</strong>er Gesandten dienten ausschließlich der persönlichen Darstellungder prekären Situation des Konfliktes. Es hat den Anschein, als ob der Ratseinen und der Hanse schriftlichen Berichten Nachdruck verleihen und die Generalstaatenzu einer parteilichen Aussage zu Gunsten der Stadt oder gar zur Zusage einertatkräftigen Unterstützung veranlassen wollte 54 •Es ist wenig sinnvoll, im einzelnen den Schriftwechsel zwischen der Stadt, den Generalstaatenund dem Herzog nachzuvollziehen; bis zum Tod von Herzog HeinrichJulius am 20./30. Juli 1613 veränderten sich weder die Argumente noch die Einstellungender Beteiligten zu dem Konflikt und seinen Lösungsmöglichkeiten 55 • Bitterkeitund Resignation einerseits und Befriedigung in der Tätigkeit am kaiserlichen Hof50 A.R.A., Res.S.G. v. 13./23. 1. 1612. Schriftliche Zusammenfassung in S.G.6041 v. 20./30. 12. 1611.Später, in den Resolutionen nicht genannt, stießen noch Obersyndikus Dr.Roerhant und BürgenneisterKalm zur Gesandtschaft.51 A.R.A., Res.S.G. v. 14.-15./24.-25.1. 1612.12 StadtA Bs., B 1II7:4, S. 103 ff., Berichte der Gesandten über den Verlauf und die Ereignisse der Reise,so auch S. 85 ff. und 99 ff.53 A.R.A., Res.S.G. v. 9./ 19. 5. 1612. StadtA Bs., B III 7:4, S. 182 f. und 188 ff.: Berichte über den Verlaufvon Reise und Gespräch von Oleman.54 Hier ist SP1ESS, S. 165 ff. in mehrfacher Hinsicht zu berichtigen, Auch Gustav HAssEBRAuK, HzgFriedrich Ulrich und die Stadt Bs. - 1. Die Stadt Bs. vor 1615, in: Jb. des Geschichtsvereins für dasHzgtm Bs. 10 (1911), S. 154-172, hier S. 155, ist in diesem Punkt nicht korrekt. Einzelheiten siehe amSchluß dieser Arbeit." Originalbriefe zu dem Konflikt befinden sich: Stadt an Staaten in A.R.A., S.G. 604116042; Staatenan Stadt in StadtA Bs., B 1117:4, Herzog an Staaten in A.R.A., S.G. 6041; Staaten an Herzog in HStAHan, CaI.Br. 21, Nr. 3362.

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