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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004267582 Kar/-Klaus Weberhen, diesen ihre Gencigtheit zu zeigen, ohne die Gegenseite zu provozieren oderselbst unliebsame Verpflichtungen einzugehen. Allen genannten Männern - GrafFriedrich zu Solms-Laubach, Blasius Ehrenberg und Johan van Valckenburgh - solltebei den kommenden militärischen Ereignissen eine wichtige Rolle zufallen.Die Außenpolitik des Rates der Stadt <strong>Braunschweig</strong> war in diesen Jahren auf dieBestrebungen gerichtet, die Aufhebung der Reichsacht, deren Durchführung nochimmer drohte, durchzusetzen. Doch alle Bemühungen, sei es am kaiserlichen Hof, aufdem Reichstag oder beim Fürstentag blieben ohne Erfolg. Auch die noch immer zahlreichenund einflußreichen Freunde unter den Reichsständen vermochten keinen Sinneswandclbeim Kaiser zu erwirken, im Gegenteil, der <strong>Braunschweig</strong>er Herzog erreichtedurch seine Stellung am Hof, daß am 6.116. Juli 1611 die nochmalige Ächtungder Stadt ausgesprochen wurde, dieses mal jedoch in der unbedingten Form, das heißtohne eine aufschiebende Befristung 39 •Nicht erklärbar ist, daß der Herzog die günstige Gelegenheit, nun da ein Rechtstitelvorlag, nicht nutzte, um sich der Stadt zu bemächtigen, zumal die Ächtung vor demEdikt des Kaisers viele befreundete Fürsten und Städte bei der Unterstützung derStadt zur Zurückhaltung veranlaßte; so verweigerten Städte und Kurfürsten den<strong>Braunschweig</strong>ern eine beantragte Anleihe von 20 000 Reichstalern, und Lübeckempfahl sogar die demütige Unterwerfung unter den Spruch des Kaisers 4o •Die Stadt jedoch hoffte noch immer auf Hilfe von außen. Am 14.124. Augustwandte sie sich erneut an die Generalstaaten mit der Bitte, sich wie die Hanse an ihreSeite zu stellen und in ihrem Sinne an Kaiser und Kurfürsten, die diesen Monat inMühlhausen zusammenkämen, zu schreiben 41 • Wenig später berichtete der Gesandtedes Herzogs von <strong>Braunschweig</strong>, Foppe van Aitzema, den Generalstaaten über dieÄchtung der Stadt. Man spräche davon, daß diese die Hilfe der Staaten angerufenhabe, nachdem sie sich erst bei den Spaniern eine Abfuhr geholt hätten. Es verstündesich doch von selbst, daß die Staaten nicht Partei gegen das HI. Deutsche Reich ergreifenwürden. Da die Hansestädte willens seien, die Stadt zu unterstützen, bäte er,mittels eines Schreibens diese davon abzuhalten. Falls man sie nicht zur Vernunftbringen könne, würde der Herzog gerne sehen, wenn auch die Staaten die Zwangsmittelder Reichsacht gegen die Stadt anwenden würden 42 •Die Antworten, wie auch die auf die zahlreichen Schreiben der folgenden Monatevon Stadt, Herzog und Hanse 43 , waren im Tenor stets gleich gehalten. Die Generalstaatenwürden es sehr bedauern, wenn es im Konflikt zwischen Stadt und Herzogzum Äußersten kommen würde und hofften, daß man Wege zu einer gütlichen Einigungfände. Mahnungen gingen nicht nur an die Beteiligten; auch die Ilansestädte39 SPIESS, S. 163 f.; HAssEBRAuK, Heinrich Julius, S. 106 f.40 HASSEBRAUK, Heinrich Julius, S. 107.41 AR.A, S.G.6040 v. 14.124.8.1611. - Antwort der Staaten v. 3.113.9. 1611: StA <strong>Braunschweig</strong>(Bs.), B III 7:4, S. 28.42 AR.A, Res.S.G. v. 14./24.9. 1611.43 Siehe z. B. die Behandlung der Schreiben in A.R.A, Res.S.G. v. 14.124. 11. und 25. 11./5. 12. 1611;8./18.1. und 12./22. 3. 1612. Die Antworten der S.G. an die Stadt finden sich in StadtA 85., B III 7:4,S. 30, 47, 111, 132; an Herzog in StAWf, 1 Alt 6, Nr. 121.

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