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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Die Generalstaaten und der <strong>Braunschweig</strong>er Konflikt 79habe, die sie nur unter dem Vorbehalt angenommen hätten, daß sie auf erste Anforderungder Generalstaaten des Herzogs Dienst verlassen könnten 26 • Zu ernsterenKampfhandlungen kam es zunächst nicht. Als im Juni 1606 beide Seiten Teile ihrerTruppen entließen, setzten bei den Generalstaaten intensive Beratungen mit dem Zielein, aus den freiwerdenden Truppenverbänden Soldaten für die eigene Armee zuübernehmen. Ernst Casimir wurde entsprechend beauftragt, der MusterungskommissarFrancis Doubleth, mit Vollmachten und Finanzmitteln ausgestattet, nachDeutschland entsandt, über die Höhe der anloopgelt entschieden, Bewaffnung undBesoldung der Soldaten und ihre Verteilung auf die einzelnen niederländischen Truppenteilefestgelegt. Die Hansestädte, der Herzog von <strong>Braunschweig</strong>, die Grafen vonOstfriesland und Oldenburg, der Bischof von Paderborn und andere wurden von derTruppenwerbung mit der Bitte um Unterstützung in Kenntnis gesetzt sowie die betroffenenLänder um Durchzugsgenehmigung gebeten 27 .Im September berieten die Generalstaaten über zwei, laut Eingangsvermerken am9.1 19. September erhaltene Briefe, die schon Monate früher verfaßt worden waren 28 •Der erste, vom Mai 1606 - also kurz nach der Bestallung Ernst Casimirs Ende Aprilgeschrieben 29 -, stammte vom Rat der Stadt <strong>Braunschweig</strong> 30 , in welchem dieser seinenUnwillen über die Unterstützung des Herzogs ausdrückte. Dem Brief lagen eineAnzahl Anlagen bei, aus denen Näheres über die Differenzen mit dem Herzog zu ersehenwar. Die Antwort der Generalstaaten fiel ähnlich wie die seinerzeit der Hansegegebene aus. Der <strong>Braunschweig</strong>er Rat sei schlecht unterrichtet, wenn er meine, daßsie dem Herzog Kriegsmaterial und Geschütze geliefert hätten; was die Munition angehe,so habe der Fürst sie bei ihnen als Neutrale gekauft, und sie wäre zum gleichenPreis, ohne Konvooien und Licenten, ausgeführt worden wie die an die Hansestädte.Auch sollten sie wissen, daß Graf Ernst Casimir durch die Generalstaaten auf eigenenWunsch für seine Reise nach Wolfenbüttel beurlaubt worden war, zu einer Zeit, alsman es für sicher hielt, daß der Friede abgeschlossen würde. Er hätte feststellen sollen,welche Werbungen von Reitern und Knechten für die Niederlande möglich seien.Weiter wollte der Graf den anwesenden König von Dänemark begrüßen, was sie hättennicht verweigern mögen, da der Graf ein neutraler Herr sei; daß er sich zwischendurch,da ungebunden, mit seinem Gefolge in den Dienst des Herzogs begeben habe,hätten sie nicht verhindern, auch schlecht fordern können, da täglich manche Untertanender Stadt in den Dienst des Feindes der Generalstaaten zögen, ohne daß dieStadt dieses verbiete. Sie seien auch erst einige Zeit nach dem Weggang des Grafendurch Bremen über die groben Zusammenhänge und Ursachen des Krieges unterrichtetworden. Im übrigen seien die Staaten in ihren Beschlüssen frei. Sie würden den Rat2. A.RA., Res.S.G. v.28. 4./8.5. 1606. Von der Bestallung hatten die Lübecker durch geheime Unterlagenerfahren, die hansische Reiter den Herzoglichen am 4./ 14.4.1606 ahgenommen hatten; s. PAULI,Bd. 1, S. 293.27 A.R.A., Res.S.G. v. 22. 5.11. 6.; 24. 5.13. 6.; 26. 5.15.6.; 27. 5.16.6.; 28. 5./7.6.; 5.115. 6.; 2.112.7.und 5.115. 7. 1606.2. A.RA., Res.S.G. v. 12.122. 9. 1606.2. S. Anm. 25.30 A.RA., S.G. 5988 v. 14.124.5. 1606. - Antwort an <strong>Braunschweig</strong> S.G. 5056 (E).

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