12.07.2015 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004267548 Brigide Schwarzdeutschland die Zeitenstürme überlebte, ist ein glücklicher Zufall. Hermann Pentels"herrliche" Propstei hingegen verschwand bald, denn Hermann Pentcls Nachfolgerresidierten nicht mehr (Residenz ist unabdingbar für die Erhaltung von Repräsentationsbauten)und die Propstei verlor weiter an Bedeutung, auch bevor sie in der Reformationerlosch. Grundsätzlich haben säkulare Bauten schlechtere Aussichten zu überdauernals geistliche Stiftungen, und auch für diese waren die Chancen in Norddeutschlandalles andere als gut.Anhang: Paraphrase dreier für den Pfaffenkrieg wichtigerPapsturkunden von 1417 2221) Supplik des Johann Munstede 223Johann Munstede, Priester (!) der D. Hildesheim,224 bittet um Provision mit der Vikarie(!) der Pfarrkirche St. Ulrici in <strong>Braunschweig</strong> für den Fall, daß sich in demRechtsstreit um sie herausstelle, daß ihre Inkorporation 225 in das Blasiistift nichtrechtsgültig geworden sei oder auch, daß der Prozeßgegner kein Recht auf sie habe.Ihr Wert betrage 15lötige Mark Silber. Zur Vorgeschichte wird ausgeführt: Vor langerZeit sei die Inkorporation der Ulricikirche in das Blasiistift vollzogen worden, dasihn, Johann Munstede, als ewigen Vikar dort eingesetzt habe. Der Inkorporation hättensich die Kleriker Heinrich Urden 226 und Johann Hollenberg 227 widersetzt, die diem Die Grundlage ist der von Hergemöller gebotene Text, der an vielcn Stellen so korrupt ist, daß manden Wortlaut nur erraten kann. - Vg\. die DarsleIlung des Kampfes um St. Ulrici bei HERGf.MÖLLER,Pfaffenkriege, S. 31-34.m Regest und Text bei HI'RGEMÖLHR II Nr. 15 S. 26-28, nach Rep. Germ. IV Sp. 2173, Rom, ArehivioSegreto Vaticano (AV), Rcg. Supp\. 106 81v-82r.224 Johannes Munstede ist Priester, nicht einfacher Kleriker. Scin Konkurrent Heinrich Herbordi, der diePfarrei naeh eigenem Bekunden seit 1413 besetzt hält, ist dies nicht, obgleich er nicht die dazu nötigeDispens vorzuwcisen hat. Dies war eine der Schwächepunkte der Position .. der Stadtu. Zudem hieltsich Herbordi überwiegend an der Kurie auf, vgl. o. Anm. 77.225 Eine Inkorporation ist eine bleibende Eingliederung eines Benefiziums, hier der Pfarrkirche, in einekirchliche Institution, zugunsten des Tafelguts (mense) des Kapitels odcr eines Pralaten (die Wendungmense capitu/ari ... incorporata versteht H. gegen die Regeln der lateinischen Grammatik als: Hirn selbenMonat U ).226 Heinrich von Urden, dcr Kleriker der Halberstädter D. war, befand sich 1403-X-12 und 1404-X-31 ander Kurie, wo er für den neuen Abt von St. Ägidicn in <strong>Braunschweig</strong> die Servitien bezahlte, Rep.Germ. 11 Sp. 824, 1284. Er war, wie Johann Ember, Kanoniker von SI. Nicolai auf dem Neumarkt inMagdeburg (seit ca. 1400), seit 1413 dort auch als Dekan belegt (Germania Sacra, Magdcburg, I, 2S.695), eine Würde, die, wie wir sahen, auch Johann Ember beanspruchte, vg\. Rep. Germ. IVSp. 216, 819 f., 2873.227 Johann Holenberg alias dictus Bock, Kleriker der D. Hildesheim, erwarb 1406-XIl-19 eine provisio sineutri mit der Pfarrkirche St. Vlrici. Als seinen Gegner nennt er Henricus Urden (hier verlesen: Videm),Rep. Uerm. 11 Sp. 13B6. Noch l40B-V-19 führt er unter seinen Nonobstantien den Streit um diePfarrei auf, ebd. , bei des von Hergcmöller ignoriert. Der Streit war also schon länger im Gange, vermutlichbereits im Frühjahr 1406. Auf diescn Streit bezieht sich StAWf, 7 Urk 439a, stark entstelltwiedergegeben bei HERGEMÖLLER II S. 9 f. In Wirklichkeit steht dort, daß der Kollektor den J. Munstedeals Plcban und das Kapitel als Besitzer der Ulricikirehe gemahnt hatte, die schuldigen Außenstandezu zahlen. Da das Stift den Kollektor fristgemäß unterrichtet habe, daß über die Pfarrei ein

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!