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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Hannoveraner in <strong>Braunschweig</strong> 47von Halberstadt wurde. Pentc1 hingegen gelangte trotz aller Anstrengungen nie überden Machtbereich der Welfen hinaus.Alle drei haben sich an der päpstlichen Kurie, Johann Ember und Hermann Pentelauch auf den großen Konzilien aufgehalten als Vertreter ihrer Fürsten und Kirchen.Am längsten Johann Ember, der auch andere Vertretungen übernommen haben mag.Sie hatten dort Gelegenheit, den kurialen Betrieb aus der Nähe kennenzulernen undKontakte zu knüpfen. Ihre Aufenthalte erkennt man an der Mcnge päpstlicher Vergünstigungenaus diesen Zeitabschnitten. Genutzt haben die Provisionen v. a. LudolfQuirre, denn über die Verwirklichung der Ansprüche aufgrund päpstlicher Autorisationenentschied nicht die Kurie, sondern die Verhältnisse am Ort. Und da hatte ebendie besten Chancen der Kandidat mit der guten Herkunft, den richtigen Verbindungenund den großen Mittc1n. Und das war Ludolf Quirre. Zwar hatte auch HermannPentel Mittel, doch nicht so viel und v. a. nicht die richtigen - er hatte nur Geld 219 •Außer den Mitteln spielte natürlich auch die Persönlichkeit eine Rolle - und dieFortune. Bei der Quellenlage ist dergleichen nur zu erahnen. Johann Ember ist vermutlichdurch die jahrelangen Kämpfe des "Pfaffenkrieges" so absorbiert gewesen,daß er seine Karriere vernachlässigte. Hermann Pentel scheint (zu?) viel auf sich gehaltenzu haben und verbissen "sein Recht" verteidigt zu haben. Hingegen hat LudolfQuirre offenkundig das Vertrauen seiner Fürsten genossen und viel Ansehen gehabt.Das verraten auch seine Stiftungen, denn Stiftungen brauchen zu ihrer Verwirklichungdie wohlwollende Aufnahme der Umgebung und in der Folge viel Energie derVerwandten und Freunde zur Umsetzung. Ludolf Quirre und auch Johann Ember habennach Maßgabe ihrer sehr unterschiedlichen Möglichkeiten viel gestiftet an ihrenDienstorten. 220 Die Stiftung Ludolf Quirres in seiner Heimatstadt war mehr als die einesIndividuums; in sie investierten auch Verwandte und "Freunde". Diese Stiftungensind, wenn auch nicht immer im gewünschten Umfang, realisiert worden. Für HermannPentel sind Stiftungen weder am Dienstort noch in der Heimat bekannt. Daswill angesichts der fragmentarischen Quellenlage nicht vic1 besagen. Doch scheintauffällig, daß auch für den Hannoveraner Dietrich Schaper, den Stiftsherrn vonSt. B1asii und Propst von Lüne, die Quellen schweigen. Auch dieser war gescheitert,hatte ein Vermögen in verlorene Prozesse gesteckt und war offenbar verbittert gestorben.Ludolf Quirre, Johann Ember und Hermann Pentcl haben sich in Bauten in <strong>Braunschweig</strong>verewigt. Der großartige Bau des Nordschiffs des Blasiidoms 221 hat mit demBau Heinrichs des Löwen die Zeiten überlebt, während sein Stift in Hannover mit derReformation unterging. Daß der <strong>Bibliothek</strong>sbau Johann Embers als einziger in Nord-'" Die Familie Quirre hingegen hat viel Lehnhesitz, Renten und makelt mit Land; das gah offenbar dasrichtige Air, U. SCHWARZ. Quirre. passim. Zum Besitz in und bei Hannover SCHWARZ. Die StiftskircheSI. Galli in Hannover, passim.220 Es ist anzunehmen, daß Emhcr auch in Magdehurg Stiftungen gemacht hat, helegen läßt sich das leidernicht, freundliche Auskunft von Th. Willich.22. Zu diesem s. außer meiner Studie, Die Stiftskirche SI. Galli in Hannover 11, G. und U. SCHWARZ, EineBauhütte entsteht. Aus Jen Rechnungen des B1asiusstifts in <strong>Braunschweig</strong> (1463-1466). In: BsJb. 76(1995) S. 9-62, und G. SCHWARZ, Fensterstiftungen für den Blasiusdom in <strong>Braunschweig</strong> (1471/72unJ 1559). In: BsJh. 78 (1997) S. 87-128.

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