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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>302 Rezensionen und Anzeigenherangezogen werden. Immer wiederkehrendes Thema war die hohe Kriminalität, für diealle Fraktionen die ausländischen "Displaced Persons", also meist frühere Zwangsarbeiter,verantwortlich machten. Um so mehr sticht heraus, daß Otto Bennemann als einziger Abgeordneterauch auf deutsche Täter hinwies.Im Mittelpunkt der letzten Sitzung des Landtags, bereits nach Bildung des Landes Niedersachsen,stand eine Rede von Prof. Dr. Gerhard von Frankenberg, sozialdemokratischerLandtagsabgeordneter bis 1933. Seine stark parteipolitisch gefärbte Ansprache endetemit dem Ausruf "In unseren Herzen wird <strong>Braunschweig</strong> immer leben!". Der ausführlichkommentierte, mit Abbildungen, Abgeordnetenbiographien und Register vorzüglich ausgestatteteBand markiert für den Freistaat tatsächlich "Anfang und Ende zugleich", daviele <strong>Braunschweig</strong>er Landtagsabgeordnete ab 1946 auch im Niedersächsischen Landtageinen Sitz hatten.Bemd RotherJohanna Li e b i g, Otto Hügel - Reformpädagoge und Hochschuldirektor. Ein Beitragzur braunschweigischen Schul geschichte (<strong>Braunschweig</strong>er Arbeiten zur Schulpädagogik15). <strong>Braunschweig</strong>: Seminar für Schulpädagogik der Technischen Universität <strong>Braunschweig</strong>1998, 197 S., Abb., 24 DMDie vorliegende Arheit beschäftigt sich mit der Biographie einer herausragenden Persönlichkeitder braunschweigischen Schul geschichte, deren Lebenswerk im öffentlichen BewußtseinunbegreifiichelWeise kaum Spuren hinterlassen hat. Otto Hügel, 1889 in <strong>Braunschweig</strong>geboren, hatte seinen Vater wahrscheinlich nie kennengelemt und wuchs in derObhut seines Großvaters, eines zu Wohlstand gekommenen Schuhmachers auf, der aufden Heranwachsenden einen nicht unwesentlichen Einfluß ausübte. Die Schulzeit prägteHügel nachhaltig und schon früh elWachte sein Interesse an der Pädagogik, möglicheIWeiseals Kompensation für die in seiner vaterlosen Kindheit fehlende eigene Erziehungsinstanz.Die Lehrer waren für ihn Leitbilder, nach denen er sich ausrichtete. Nach seinerVolksschulzeit absolvierte er das Herzogliche Lehrerseminar in <strong>Braunschweig</strong> und legte1913 seine Schulamtsprüfung als Volksschullehrer mit gutem Erfolg ab. Hügel nahm dieneue Strömung der Reformpädagogik in dieser Zeit aktiv wahr, unterrichtete an einerVersuchsschule und war ab 1923 neben dem Schuldienst selbst in der Lehrerausbildungtätig. Er erteilte Junglehrern Unterricht in Methodik und Wandtafelzeichnen, worüber erauch ein vielbeachtetes Handbuch veröffentlichte. Eine weitere Station seiner beruflichenLaufbahn war die Leitung der größten Volksschule <strong>Braunschweig</strong>s, der Pestalozzischule,bis ihn die Nationalsozialisten 1934 aus diesem Amt und der Lehreraushildung entfernten.Hügel war kein Parteimitglied und galt als politisch unzuverlässig. Er übernahm dieVolksschule in Querum und ließ hier bis 1945 in einem eigenen Projekt viele reformpädagogischenAnsätze der Zeit vor 1933 wieder aufleben wie z. B. die Anlage einesweitläufigen Schulgartens. Nach Kriegsende wurde Hügel von der britischen Militärregierungals Referent für Lehrerbildung und Direktor der Kant-Hochschule mit dem demokratischenAufbau der Lehrerausbildung in <strong>Braunschweig</strong> beauftragt. Trotz aller Verdienste,die sich der Pädagoge in den schwierigen Jahren des Neuanfangs um Hochschule undStudenten elWarb, war sein Scheitern vorprogrammiert. Hügel war ein Verfechter der praxisorientierten,seminaristischen Lehrerausbildung, aber die neue Zeit der wissenschaftlichenLehrerausbildung war bereits nicht mehr aufzuhalten. So wurde ihm 1948 nahegelegt,seine Pensionierung einzureichen und dieser würdelose Abgang traf den 59jährigenzutiefst. Die Verbindung zur schulischen Arbeit ließ er dennoch nie abreißen. Hügel ver-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675

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