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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Rezensionen und Anzeigen 299mentarium der Statutengesetzgebung alle fünf kommunalen Dienstleistungen auch auf diesich ständig vergrößernde Außenstadt, jedoch nicht sofort und nicht ohne den Maßstabder Rentabilität anzulegen.Pingel schildert in fünf Kapiteln detailliert den mühsamen Weg der Anbindung der Außenstadtan diese kommunalen Dienstleistungen. So gab es beispielsweise 1886 immernoch doppelt sovieIe Laternen in der Innen- wie in der Außenstadt, erst 1896 konnte manvon einem ungefähren Gleichstand reden. Auch die Regelung der Zu- und Abwas.~erleitungblieb für die Außenstadt lange ein Problem, wobei der Autor die generelle Umstellungin der Stadt von Auß- auf Grundwasserversorgung sowie die Einführung des Berieselungssystemszur Abwasserreinigung als moderne Errungenschaften würdigt. Der erste Nachtwachdienstwurde 1874 in der Außenstadt eingeführt, vor allem zur Früherkennung vonBränden. Zwei Jahre später kam es dann auch zu einer vertraglichen Regelung hinsichtlichder Müllabfuhr in der Außenstadt. Die günstige Betriebsentwicklung der städtischen GasundWasserwerke ermöglichte es den Behörden, seit Anfang der 1870er Jahre auf eine finanzielleBeteiligung der Außenstadtbewohner an den Installationskosten der Gas- undWasserleitungen zu verzichten und die Gewährung von einem fixierten Mindestprivatverbrauchabhängig zu machen. Die Abwässerregulierung hingegen erfolgte nicht ohne finanzielleBeteiligung der Eigentümer bebauter Grundstücke. Die Finanzierung des Straßenbausin der Außenstadt war ebenfalls eine langwierige Angelegenheit. Die Unterscheidungzwischen Kommunal- und Interessentenwegen sollte die Stadt nur zur Instandsetzung und- haltung der ersteren verpflichten. So wurden 1851 zehn Außenstadtwege wegen des allgemeinenstädtischen Interesses zu Kommunalwegen erklärt. Besiedlungserweiterung undIndustrialisierung erhöhten diese Zahl: 1866 (18) und 1880 (38). Der Ausbau der Außenstadtstraßenstellte eine erhebliche Belastung der städtischen Finanzen dar, obwohl es demStadtmagistrat durch Statutengesetzgebung gelungen war, einen nicht unbeträchtlichen Teilder Kosten auf die Anlieger umzulegen. Seit 1885 begann der Magistrat in der Außenstadtmit dem planmäßigen Straßenausbau, der dann auch die Kanalisation miteinschloß.Im abschließenden Resümee stellt Pingel den städtischen Behörden ein gutes Zeugnisaus, nämlich angemessen und auf Interessenausgleich bedacht gehandelt zu haben - hinsichtlichder neuen ungewohnten Herausforderungen und unter Berücksichtigung des Vergleichsmit anderen deutschen Städten. Im Anhang befindet sich ein mit zahlreichen Fotosangereichertes Straßenverzeichnis, das diejenigen Straßen in der Außenstadt aufführt, die1914 vorhanden waren. Sämtliche dieser 180 Straßen werden systematisch erfaßt unter denKategorien Name, Lage, Straße (Ausbau), KomD (Einführung der kommunalen Dienstleistungen),Anmerkungen.Pingel ist mit dieser Arbeit eine im wahrsten Sinne grundlegende Studie zur Stadterweiterung<strong>Braunschweig</strong>s gelungen, die sich auch vorzüglich als Nachschlagewerk nutzenläßt.Erika EschebachHans-Peter K lau s eh, Hermann Bode (1911-1944). Ein <strong>Braunschweig</strong>er Stadtverordneterim Kampf gegen Faschismus und Krieg (Biographien europäischer Antifaschisten 6).Berlin: Trafo 1999,228 S., Abb., 34,80 DMBei der Würdigung des Widerstands gegen das NS-System lassen sich seit 1945 ganz unterschiedlichePhasen feststellen; wir beobachten Gegensätze zwischen Ost und West hinsichtlichder zu gedenkenden Gruppen, aber auch hinsichtlich der verschiedenen Widerstandsformen.Bei allen noch bestehenden kontroversen Sichtweisen hat auch der kom-

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