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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Rezensionen und Anzeigen 295Blättern nicht immer ganz zuverlässig ist, wie bereits Waldemar R. Röhrbein in seiner Besprechungdes Werkes notiert hat (Nds. Jb. 69, 1997, S. 508 ff.). Dafür nur einige weitereBeispiele: Einen Kreis Ballenstedt (Nr. 358 d. A.) gibt es längst nicht mehr. Die "Kelle"(Nr. 361 d. A) bei Ellrich (und nicht Elrich!) ist ein Erdfall und eine anschließende Höhle.Die Herzöge Kari!. und Karl Wilhelm Ferdinand von <strong>Braunschweig</strong>-Lüneburg sind keineswegseine Person, sondern Vater und Sohn (Nr. 502 d. A). Die Ruinen vom alten Hohensteinliegen bei IIfeld/Harz (Nr. 438 d. A) und nicht in Sachsen, wie unschwer dem Kommentarzur Vorlage von J. A. Darnstedt in C. G. Horstigs Tagebuchblättern unserer Reisein und um den Harz (Leipzig 1803 bzw. 1805) zu entnehmen ist.Die Vorlagen für die Wiederholdsehen Stammbuchkupfer lieferte zunächst fast ausschließlichJohann Christian Eberlein (1778-1814), der zumeist nach der Natur arbeitete,nach seinem Weggang nach München Heinrich Christoph Grape (1761-1834), der sich anfangserfolglos auch als Verleger auf diesem Gebiet betätigt hatte, sowie Grapes Sohn ChristophGottfried (1781-1856). Die Grapes arbeiteten überwiegend nach Vorlagen. Leichtwären außer den wenigen genannten auch solche weiterer topograpischer Ansichten festzustellengewesen, beispielsweise, daß aus dem oben erwähnten Band von Horstig 13 weitereAnsichten aus Wiederholdsehen Stammbuchblättern "abgekupfert" sind.Der vorliegende opulente Band versteht sich als vielschichtige Bildquelle. Er gibt nichtnur dem Historiker verschiedener Ausrichtung, dem Familien- und dem Tourismusforschersowie dem Geographen ein wertvolles QuellenmateriaI an die Hand, sondern ist für jedenan unserer Region und populärer Druckgraphik Interessierten wichtig. Der Umfang unddie vorzügliche Ausstattung rechtfertigen den Preis.Mechthild WisweBernhard K i e k e n a p, Die Familie von Veltheim und der <strong>Braunschweig</strong>er Aufstand imSeptember 1830. Salzgitter: Appelhans 1998, 144 S., Abb., 29,80 DMBernhard Kiekenap hat sich, wie der Titel seines Buches ausweist, ein doppeltes Ziel gesetzt:Zum einen will er die Familie v. Veltheim im Überblick darstellen, zum anderen den<strong>Braunschweig</strong>er Aufstand von 1830 untersuchen. Das erste hält er für wichtig, weil in derwissenschaftlichen Literatur zahlreiche Irrtümer und Verwechslungen vorgekommen sind.Auch das <strong>Braunschweig</strong>ische Biographische Lexikon, das nur die wichtigeren Veltheimsnennt und die Verwandtschaftsbeziehungen vernachlässigt, hilft dem Benutzer nicht genügend.Um so dankenswerter ist es, daß Kiekenap nun weitgehend Klarheit schafft, wenngleichman eine Stammtafel zu der weitgespannten Familie gewünscht hätte.Für die meisten Historiker, wenigstens für den Rezensenten, ist Kiekenaps zweites Zielbedeutsamer. Kiekenap formuliert in etwa: Wer hatte Schuld am <strong>Braunschweig</strong>er Aufstand?Mit dieser Fragestellung ist gleichzeitig eine Wertung verbunden. Er hätte ja ebensoformulieren können: Wem kommt das Verdienst zu, den Tyrannen gestürzt zu haben? Aberwie auch immer - hinter der Frage steht die große Kontroverse, die dieses regionalgeschichtlichso zentrale Ereignis beherrscht, nämlich das Problem, ob es sich bei dem Machtwechselvom September 1830 um eine Revolution gehandelt hat oder um eine Adelsverschwörung.Kiekenap prüft zahlreiche Umstände und kommt zu dem Ergebnis, daß es keinenBeweis für eine Adelsverschwörung gibt, insbesondere nicht für eine Beteiligung derBrüder Werner und Röttger v. Veltheim. Die Vorgehensweise Kiekenaps ähnelt der einesJuristen, der bei ähnlicher Sachlage wohl auch einen Angeklagten wegen Mangels an Beweisenfreisprechen würde. Der Historiker verfährt jedoch anders. Er prüft vor allem, waswahrscheinlich ist.

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