12.07.2015 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>Rezensionen und Anzeigen 293Entwurf, anderes ist inzwischen dem Erdboden gleich gemacht, wie Ottmers größter Bau,das <strong>Braunschweig</strong>er Residenzschloß, aber auch das Williams Castle im Park von Richmondsowie die Infanteriekaserne in <strong>Braunschweig</strong> (leider fehlt die Angabe über ihre Lage) unddas im "orientalischen Stil" errichtete "Türkische Kaffeehaus" in Wolfenbüttel. Andereszeugt noch heute von der hohen architektonischen Leistung Ottmers, beispielsweise dasehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs (heute "Ottmerbau" der NORDLB) undWohnbauten an den ehemaligen Stadtwällen in <strong>Braunschweig</strong>, aber auch das Schloß Neindorf(nördlich Oscherslebens) und die ehemalige Kreisdirektion in Holzminden.Gleich anderen zeitgenössischen Architekten widmete Ottmer sich auch der Innenraumgestaltung.Offen bleibt, ob er - wie beispielsweise Georg Ludwig Friedrich Laves(1788-1864) und später Conrad Wilhelm Hase (1818-1902) in Hannover - auch Mobiliar-Entwürfegeliefert hat.Der Verfasser erörtert die einzelnen Bauten Ottmers zunächst detailliert und aueh imVergleich zu den Werken älterer und zeitgenössischer Architekten, anhand zahlreicherBaupläne, Stiche und vorzüglicher Architekturfotos. Als Fazit aus diesen Abschnitten wirddie Entwicklung der Ottmerschen Architektur von der Neugotik über den Klassizismus biszum Historismus schlüssig herausgearbeitet. Dabei wird deutlich, daß dieser seine Vorbildernicht nur angewandt, sondern eigenständig entfaltet hat.Der inhaltsreiche, sehr gut ausgestattete Band füllt eine Lücke in der hiesigen Architekturgeschichte,die der Verfasser in den überregionalen Kontext einordnet. Ergänzend hätteman sich eine Auflistung der Ottmerschen Bauten mit Kurzcharakteristik nach Orten gewünscht.Mechthild WisweFriedhelm H e n r ich, Wilhelm Raabe und die deutsche Einheit. Die Tagebuchdokumenteder Jahre 1860-1863. München: Wilhe1m Fink Verlag 1998, 198 S., 58 DMDieses schwer lesbare Buch wendet sich als unübersichtlich kommentierte, ziemlich sperrigeMaterialsammlung ausschließlich an die Raabeforschung. Es bietet eine Edition derjenigenTagebucheinträge und Briefstellen, die in irgendeiner Beziehung speziell nur zumDeutschen Nationalverein stehen, der von 1859 bis 1867 existierte und als wichtige politischeBewegung die Einheit Deutschlands forderte und geistig vorbereitete. Raabe trat diesemVerein 1860 in seinem damaligen Wohnort Wolfenbüttel bekanntlich bei und nahman den ersten Generalversammlungen in Coburg (1860) und Heidelberg (1861) teil. Dochengagierte er sich offenbar im Nationalverein nur bis zu seinem Umzug nach Stuttgart(Juli 1862), was von H. überhaupt nicht erklärt wird. Im Tagebuch spiegelt sich Raabesnationalvereinsbezogenes Bestreben deutlich in seinem familiären, gesellschaftlichen undlokalen Umfeld. Auf die Edition folgen interessante Bemerkungen zu Raabes Tagebuchführungund als Hauptsache ein merkwürdigerweise alphabetisch (!) gegliederter Index alsKommentar zu den wichtigsten Namen und Sachbegriffen der Tagebuchtexte. In den imWortlaut edierten extrem prosaischen Tagebuchnotizen der Wolfenbütteler Jahre1860-1862 werden neben den alltäglichsten Lebensumständen nicht weniger als 155 Personengenannt, die nicht zu Raabes Familie gehören. Ein großer Teil davon sind Nationalvereinsmitgliederoder sonst politisch Interessierte aus dem ganzen deutschen Bundesgebiet.Diese werden im alphabetischen Sachkommentar mit Lebensläufen usw. ausführlichvorgestellt. Daß darin viele Wolfenbütteler und <strong>Braunschweig</strong>er Personen vorkommen, istfür die hiesige Landesgeschichtsforschung sehr nützlich. So erfährt man z. 8., daß Raabeden emigrierten braunschweigischen Revolutionär Georg Fein 1861 kennengelernt hat.Der gelegentlich ausschweifende Sachstichwortkommentar ist leider gerade zu den Wol-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!