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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Hannoveraner in <strong>Braunschweig</strong> 27soll zu allen drei Gottesdiensten läuten und während dieser sollen, wie üblich, viergroße Wachslichter am Grab des Johann Ember brennen 99 •(3) Die Ausgestaltung des Festes der Hl. Elisabeth (19. November) an St. Andreas.Dazu werden dieselben Teilnehmer wie für die Memorien erwartet. Details sind leidernicht bekannt, nur daß es ein großes Geläut und Orgelspiel geben (der Küster sollherliken luden unde loven up de orghelen) und Kerzen auf dem Altar brennen sollen.Das Fest soll beschlossen werden durch eine Armenspende in Höhe von 1 Pfund, dieder Pfarrer von St. Andreas auf dem Pfarrhof ausgibt. Das soll natürlich auch einerege Teilnahme sichern 100.(4) Bereits 1412 stiftet Johann Ember die (heute noch stehende) Liberey vonSt. Andreas 101 , der er seine private Buchsammlung versprach. Als Gegenleistungwurde vereinbart, daß zweimal im Jahr für ihn und seine leider ungenannten Eltern anSt. Andreas Memorien gehalten werden sollten 102. AIIerdings sollte es wegen der o.skizzierten Wirren infolge des Pfaffenkriegs noch 10 Jahre dauern, bis die strittigenFragen geklärt werden konnten, woraufhin Johann Ember seine Schenkung vollendete,nachdem man ihm für die Zeit seines Lebens noch einige Sonderrechte an derenBenutzung zugesichert hatte. 1422 wurde dann in Einvernehmen mit dem Blasiistiftund dem Rat der Neustadt eine neue Verabredung über die <strong>Bibliothek</strong> getroffen,die nun auch Benutzern aus der gesamten Stadt zugänglich gemacht werden sollte, dienicht zum Pfarrklerus von St. Andreas gehörten lO3 • Die Einrichtung der <strong>Bibliothek</strong>zieht sich dann noch länger hin. Mit ihr sich zu befassen, ist eine der ersten AmtshandlungenLudolf Quirres an St. Andreas.Johann Ember hat nicht nur aus praktischen Gründen Bücher gesammelt, die sehrteuer und oft schwer zu beschaffen waren, sondern er war Bücherkenner und -lieb haber104 • Für seine Sammelleidenschaft boten ihm seine langen Aufenthalte in Italienund auf dem Konzil von Konstanz günstige Gelegenheit. Es waren juristische Werke(Texte und Kommentare zum kanonischen und zum römischen Recht)1U5, theologi-99 StadtA Bs., A III 6 Nr. 63, fordert Ludolf Quirre als Testamentsvollstrecker seines Vorgängers vomBlasiikapitel Rückerstattung von Kosten, die er für die Einrichtung der Memorie und des Festes gehabthat.100 Sehr ähnlich die Stiftung Ludolf Quirres an St. Andreas, der außer der Memorie für sich und seineEltern die Ausgestaltung des Festes der Bekehrung der Hl. Katharina am 20. Juli stiftet, Stad tA Bs.,A III 6 Nr. 82 (1468-II1-31).101 Abbildung s. S. 28. Auch in: Stadt im Wandel, Bd. I S. 5110 Nr.497, u. Ö. Hierzu A. HAucAP-NAss,Der <strong>Braunschweig</strong>er Stadtschreiber Gerwin von Hameln und seine <strong>Bibliothek</strong>, Wiesbaden 1995 (=Wolfenbütteler Mittelaltcrstudien 8), S. 49 ff.102 NENTWIG, Das ältere Buchwesen in Bs., S. 22: dat de prestere der kerken to tijden alze twye in dem jarmek eyne dechtnisse doen und mynen elderen und al/en Cristen selen nach Ulwisinge mynes testamentes.Und S. 29: Der Rat soll darauf achten, daß Pfarrer und Kapläne zu jedem Termin darauf sehen,dat se jo begingen de ewigen dechtnisse heren Johannis Emberen vorghenant, de he lichte in synem testamentebeschedene wert.103 StadtA Bs., A III 6 Nr. 53-55, 58, ediert und paraphrasiert (58 auszugsweise) von NENTWIG, Das ältereBuchwesen in Bs., S. 21-32. HERBST, Die <strong>Bibliothek</strong> der Andreaskirche, hat Nr. 53 nochmalsediert (S. 314 f.) und die Büehertitcl identifiziert. Zu den Urkunden auch Gerwin von Hameln, S. 48und 50.Hl' HER8ST, Die <strong>Bibliothek</strong> der Andreaskirche, S. 318 ff. Zusammenstellung ebd. S. 321-52.10\ Für die HEBST, Die <strong>Bibliothek</strong> der Andreaskirche, S. 319, vor allem praktische Redürfnisse vermutet.

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