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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>278 Rezensionen und Anzeigender welfischen Herzöge für das Land <strong>Braunschweig</strong> 1344-1400, in: Archiv für Diplomatik43, 1997, S. 285-316). Das vorliegende Register vertritt danach nicht den Typ des(umfassenden) Kanzleiauslaufregisters, sondern den des (sachlich beschränkten) Spezialregisters,in das in diesem Falle neben Einträgen von Lehngütern im Sinne eines Lehnregistersvor allem Huldigungen, Belehnungen, Schuldverschreibungen und einige wenigeandere Urkunden eingetragen wurden (dazu S. 14-26). Das Register wurde von Notarender herzoglichen Kanzlei angelegt und fortgeführt, von denen einige namhaft zu machenund mit Kanonikern des <strong>Braunschweig</strong>er Blasius-Stiftes zu identifizieren sind (S. 25 f.).Die Edition des Registers kann nicht mehr nach dem Original erfolgen, das vermutlichschon in älterer Zeit verschollen war. Statt dessen dient eine Abschrift der Mitte des 15.Jahrhunderts aus dem Staatsarchiv Wolfenbüttel, die noch weitere Register und Urkundenabschriftenenthält, als Grundlage der durchweg verläßlichen Edition (vgl. das Faksimileeines Blattes der Vorlage auf S. 30 mit dem zugehörigen Editionstext S. 57-59). DasRegister enthält die angesprochenen Gruppen verschiedener Textsorten und Urkundeninhaltenicht in systematischer Trennung voneinander und auch nicht in strikt chronologischerReihung, wenngleich die Huldigungen und die meisten Lehnsvermerke mit demHuldigungstag des Juli 1400 zusammenhängen. Deutlich wird, daß unter den Lehnsträgernnicht nur Adlige, sondern auch <strong>Braunschweig</strong>er Bürger und einige wenige Bauern zufinden sind, so daß das Register auch eine wichtige Quelle für die <strong>Braunschweig</strong>er Stadtgeschichtedarstellt. Unter den Schuldverschreibungen dominieren Pfandgeschäfte, alsoKreditaufnahmen der Landesherren, für die u. a. die Burgen Hessen, Asseburg, Meinersenund Calenberg als Pfand gesetzt werden. Daneben finden sich u. a. Bedequittungenund herzogliche Vergaben von Dorfkrügen. Indices der Orte, Personen und ausgewählterSachen beschließen eine Edition, bei der man sich allenfalls die Beigabe einer Karte gewünschthätte, die nicht das Land <strong>Braunschweig</strong> der Zeit nach 1820, sondern die tatsächlicheVerteilung der Lehngüter nachweist. Im übrigen ist dem Bearbeiter dnmal mehr füreine solide Editionsleistung zu danken, die die Erforschung der spätmittelalterlichen<strong>Braunschweig</strong>er Landesgeschichte ein weiteres Stück voranbringen wird.Thomas VogtherrSabine G ra f, Das Niederkirchenwesen der Reichsstadt Goslar im Mittelalter (Quellenund Studien zur Geschichte des Bistums Hildesheim 5). Hannover: Hahnsehe Buchhandlung1998, 575 S., 1 Plan, 92 DMDie Göttinger Dissertation von 1996 (bei Wolfgang Petke) untersucht die Niederkirchen(5 Pfarrkirchen, 4 Kurat- und 12 weitere Kapellen sowie 4 Hospitäler) der Stadt vom11./12. Jahrhundert bis zur Reformation 1528 unter sozialgeschichtlicher Fragestellung(in einem umfassenden Sinn). Durch ständigen Vergleich mit den Verhältnissen anderswo,mit denen die Verf. wohlvertraut ist, kann sie deutlich machen, was zeitüblich ist und wasGoslarer Besonderheit. Das Quellenfundament ist sehr solide gelegt und wird in nützlichenTabellen und Übersichten dargeboten (Anhang S. 369-505).Von den Ergebnissen kann hier nur einiges genannt werden. Zu größeren Konfliktenzwischen den geistlichen Korporationen und dem Rat, wie er in anderen Städten dieserGröße nicht selten war, oder zu Konflikten zwischen dem Pfarrklerus und den Bettelorden(in Goslar nur: die Franziskaner) kam es nicht. Ein wichtiger Grund war die weitgehendeUnabhängigkeit der Stadt sowohl in kirchlicher wie in weltlicher Hinsicht. Der zuständigegeistliche Obere, der Vize-Archidiakon, der in der Stadt residierte, war im Spätmittelalterstets ein Kandidat der Stadt. Da der Stadtherr, der König, fern war, geriet das vornehmstehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675

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