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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675276 Rezensionen und AnzeigenLinie des Welfenhauses und ging 1871 in deren Privateigentum über. 1930 wurde derWelfenschatz veräußert und in schwierigen Verhandlungen gelang es, den kunsthistorischbedeutenderen Teil für das Kunstgewerhemuseum Berlin zu erwerben.Der Reliquienschatz des ehemaligen Stiftes St. Blasius umfaßt Werke der Schatzkunstvom 11. bis zum 15. Jahrhundert, dem entspricht die im wesentlichen chronologische Gliederungder Abhandlungen. Der Band wird durch die historischen Beiträge von O. G. Oex1e(S. 1 ff.) und B. Schneidmüller (S. 27 ff.) eingeleitet. Oex1e behandelt Fama und MemoriaHeinrichs des Löwen und zeigt, wie sich unter diesen beiden Begriffen die Herrschaft desFürsten in der Ordnung und Gestaltung des städtischen Raumes subsumieren läßt.Schneidmüller befaßt sich mit <strong>Braunschweig</strong> als dem Ort des Schatzes, geprägt von brunonisch-welfischerHerrschaftskontinuität, den Heinrich der Löwe nach seiner Heirat mit Mathildemit den bekannten Kunstdenkmälern auszuschmücken begann.Die wichtigsten Objekte des Schatzes sind in Einzeldarstellungen behandelt. Die Stiftungender Gräfin Gertrud, zu denen das kurz nach 1038 entstandene Liudolfkreuz, dasGertrudiskreuz, der Gertrudistragaltar und das Armreliquiar des hl. Blasius gehören, stehenbei H. Westermann-Angerhausen (S. 51 ff.) und A. Krug (S. 93 ff.) im Mittelpunkt.Krug beschäftigt sich mit den antiken Gemmen, die auf dem Armreliquiar des hl. Blasiuseingesetzt sind und stellt dabei die zeitliche wie geographische Heterogenität der Gemmenfest, die es schwer machen, ein Programm zu unterstellen. Eine ikonographische Bedeutungim Hinblick auf die Stifterin Gertrud nimmt Krug jedoch für den prominentestenKameo des Armreliquiars, einen Minerva-Kameo an.In weiteren Beiträgen befassen sich eh. T. Little mit dem Cleve1and Reliquiar in Buchform(S. 77ff.), D. Buckton mit der Goldikone mit dem hl. Demetrius (S. 277ff.), P.Springer mit dem Schrein der W. Walpurgis (S. 287 ff.) sowie M. Brandt mit dem Laurentius-und dem Apostelarm des Schatzes (S. 353 ff.). Es ist erstaunlich, und dafür ist dieserBand immer wieder ein Beleg, daß es auch zu den bedeutendsten Kunstwerken des Schatzes,von denen man glaubte, nichts weiteres mehr erfahren zu können, immer wieder neueund weiterführende Überlegungen gibt. Ein Beispiel hierfür ist der Aufsatz von H. Fillitzüber das Welfenkreuz (S. 259 ff.), dessen Detailaufnahme auch den Umschlag des Buchesziert. Fillitz sicht das Welfenkreuz nicht als oberitalienisch sondern als im mehr byzantinischbeeinflußten Süditalien entstanden an und schlägt als Zeit der Entstehung die ersteHälfte des 12. Jahrhunderts statt des bisher favorisierten 11. Jahrhunderts vor.Im Zentrum des Bandes steht mit drei Beiträgen das Kuppelreliquiar des Welfenschatzes.T. Jülich stellt in einem auf Stilvergleichen gegründeten Beitrag das Kuppelreliquiardes Welfenschatzes dem Turrnreliquiar in Darmstadt gegenüber (S. 309 ff.). Im KunstgewerbemuseumBerlin wurde das Kuppelreliquiar in den Jahren 1989-1994 einer umfassendenkonservatorischen Bearbeitung unterzogen; üher die technischen Einzelheiten dieserUntersuchung berichtet H.-W. Pape (S. 339 ff.). Aufgrund dieser Untersuchungen, die dasWerk als ursprünglich und intakt nachgewiesen und an den Walroßschnitzereien des ReliquiarsFarbreste fe..

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