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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675270 Rezensionen und AnzeigenGerhard M. Ve hund Hans-Jürgen Rap s c h (Hg.): Von Brunnen und Zucken, Pipenund Wasserkünsten. Die Entwicklung der Wasserversorgung in Niedersachsen. Neumünster:Wachholtz 1998, 342 S., Abb., 75 DMDie zunehmende Beschäftigung mit dem Komplex "Umwelt" in Mittelalter und früherNeuzeit ist nicht allein mit der Rückprojektion aktueller Probleme zu erklären. Das anhaltendeInteresse steht vielmehr auch in engem Zusammenhang mit der verstärkten Hinwendungzu Fragen der materiellen Kultur und der Sachüberlieferung, der Untersuchungdes Wandels der Lebensbedingungen in vorindustrieller Zeit unter sozialgeschichtlichenAspekten und besonders auch mit der Menge konkreter Nachweise, die die archäologischeForschung im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte ans Licht brachte. All das ermöglichtees, auch dem wohl wichtigsten Lebensmittel unseres Alltags nun eine umfassendeUntersuchung zu widmen. Die Rede ist vom Wasser, genauer von der Wasserversorgungin Niedersachsen im Wandel der Zeit und der Technik. In jedem Haus, in jeder Wohnungimmer und ausreichend mit Trinkwasser guter Qualität versorgt zu sein, ist heutzutagelängst zur Selbstverständlichkeit geworden; dabei ist es gerade mal fünf Jahrzehnte her,daß in den ländlichen Gebieten die alten Ziehbrunnen aus dem Dorfbild verschwundensind, da sie durch den Anschluß an das zentrale Leitungsnetz überflüssig geworden waren.Wie gestaltete sich damals der Aufbau der heutigen modernen Wasserversorgung? Undwie sah die Trinkwasserbeschaffung der Menschen vor dieser Zeit aus? 79 Autoren ganzunterschiedlicher Fachrichtungen - Ingenieure, Techniker, Chemiker, Fachleute der Wasserversorgungsunternehmen,Archäologen, Historiker - untersuchen und analysieren interdisziplinärnicht nur diese Fragenkomplexe. So wird erstmals mit diesem Buch eine zusammenfassendeEntwicklungsgeschichte der Wasserversorgung in Niedersachsen durchdie Jahrtausende vorgelegt.Die Einleitung in Form eines kurzen allgemeinen Überblicks der Wasserversorgungvom Altertum bis zum 19. Jahrhundert führt den Leser in die Thematik ein. Die dann folgenden53 Einzeldarstellungen sind, entsprechend der Lokalität des behandelten Gegenstands,den nach geographischen Großräumen konzipierten Kapiteln zugeordnet: Harz,Südniedersachsen, Hannover und südwestliches Umland, Raum Hildesheim-<strong>Braunschweig</strong>,zwischen Aller und Eibe, Osnabrück-Emsland und Oldenburg-Ostfriesland. Anhandbestehender Wasserversorgungsanlagen und -systeme, archäologischer Erkundungsergebnisse,alter Berichte sowie Archivrnaterial entwerfen die Beiträge ein detailreichesBild der Wasserversorgung, angefangen von der Anlage alter Zisternen und Brunnen, derErrichtung von Wasserkünsten (mit einem Wasserrad betriebene Pumpwerke) an den Flüssenund der Verlegung durchbohrter Hol7.stämme als früher Rohrleitungssysteme (Pipen)bis hin zur Installierung von kleinen Pumpenanlagen mit Spülsteinen im Haus, densog. Zucken, die das Wasser nun direkt in die Küche brachten. Geschildert wird ebenso derAufbau einer zentralen Wasserversorgung in den Städten mit Wasserwerken, Hochbehälternoder Wassertürmen und flächendeckender Verrohrung in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts, nicht selten gegen den erbitterten Widerstand der Bevölkerung, die diedamit verbundenen hohen Kosten scheute. Auf die Region Hildesheim-<strong>Braunschweig</strong> entfallen8 Beiträge. So beschäftigen sich Annette Flos und Günther Hein mit Aspekten derWasserversorgung Hildesheims in vorindustrieller Zeit und Kurd Fleige berichtet über einefast 1 000 Jahre alte Wasserversorgungsanlage in eben derselben Stadt. Gerhard Schüttehat den 2 OOOjährigen Holzbrunnen von Algermissen zum Thema, während Arnulf Brandstetterdie Entwicklung der <strong>Braunschweig</strong>er Trinkwasserversorgung nachzeichnet. DerLeser erfährt in diesem Beitrag u. a., daß <strong>Braunschweig</strong> 1865 als erste Stadt Niedersachsenseine zentrale Wasserversorgung besaß. Wolfgang Probst und Gerd Spies befassen sich mitden <strong>Braunschweig</strong>er ,Pipen brüdern' , Brunnengemeinschaften, die sich seit dem hohen

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