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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675228 WulfOttevor dem Zugriff des hannoverschen Gauleiters Lauterbacher schützen und die Eigenständigkeitdes Landes <strong>Braunschweig</strong> auch nach der erwarteten Reichsreform - zumindestim kulturellen Bereich - erhalten wollen, können jetzt durch detailliertereAngaben zum Anlaß der Gründung des Landeskulturverbandes, zu dessen Aufgabenbereichen,zur Organisationsstruktur und zum kulturpolitischen Stellenwert erweitertwerden.Nach einer heftigen politischen Auseinandersetzung im <strong>Braunschweig</strong>ischen Landtag1920 um den ehemaligen herzoglichen Besitz und nach einem langwierigen Zivilprozeß,der vom Herwghaus gegen das Land <strong>Braunschweig</strong> angestrengt worden war,einigten sich die beiden Seiten nach einem gerichtlichen Vergleich 1925: Im Gesetzüber die Errichtung einer Museums- und <strong>Bibliothek</strong>sstiftung verpflichteten sich Hausund Land <strong>Braunschweig</strong>, das Herzog Anton Ulrich-Museum und die Herzog August<strong>Bibliothek</strong> zu gleichen Teilen in einer Stiftung des Öffentlichen Rechts zu unterhalten 3 •So einleuchtend die skizzierte These Aechsigs zum Landeskulturverband auch ist,so waren doch auch andere Motive für die Gründung des Verbandes von zentraler Bedeutung.Denn schon zwei Monate vor der Gründung des Landeskulturverbandes -Aechsig hielt das in seinen 1978 aus den Tagebüchern zusammengestellten Aufzeichnungenfest 4 - konnte die Frage der Eigenständigkeit <strong>Braunschweig</strong>s bei der anstehendenReichsreform als (vor-)geklärt angesehen werden. In einem Brief vom 23. 5.1941 habe Staatssekretär Lammers (Berlin) Ministerpräsident Klagges Hitlers Entscheidungmitgeteilt, daß das Land <strong>Braunschweig</strong> erhalten bleibe. Diskussionen umdie zeitgemäße Veränderung, d. h. vor allem Verschmelzung historischer Territorienzu größeren, wirtschaftlich lebensfähigen Ländern, hatte es, bezogen auf <strong>Braunschweig</strong>,bereits 1918 und 1923 gegeben 5 • Die hier angesprochene Reichsreform warder Versuch, durch Gebietsaustausch den "Neuaufbau des Reiches" zu gestalten.Doch ist dies nach 1933 nie wirklich realisiert worden, auch wenn es mehrere Gebietsaustauschegegeben hat 6 •Der <strong>Braunschweig</strong>ische Kulturverband 7 wurde am 29. 7. 1941 mit Wirkung vom19. 12. 1941 als Selbstverwaltungsorgan mit eigenem Haushalt und Verwaltungsstrukturgern. § 7 des Zweckverbandgesetzes vom 7.6. 1939 gegründet. Er sollte dieKulturarbeit von Staat, Verbänden und Kommunen bündeln. Mitglieder waren dieGeorg RUPPF.LT, ebenda S. 24 ff. Dazu auch Burckhard SCHMIDT, Der Herzogsprozeß. Ein Bericht überden Prozeß des welfischen Herzogshauses gegen den Freistaat <strong>Braunschweig</strong> um das Kammergut(1921/25) (= Bcarb. f. BsJb Bd. 12) 1986, sowie Otmar JUNG, Die Fundierung der sozialen Republikmißlingt. Das Exempel dcs Streits um das Kammergut. In: BsJb Bd 78, 1997, S. 189 ff.4 StAWf 310 N, Nr. 22, Blatt 7., Vgl. Richard MODERHAcK (Hrsg.), <strong>Braunschweig</strong>ische Landesgeschichte im Überblick. <strong>Braunschweig</strong>1979, S. 102.6 Dieter LENT, <strong>Braunschweig</strong> und Salzgitter. Der Gehietsaustausch mit Preußen 1941, in: Salzgitter. Geschichteund Gegenwart einer deutschen Stadt 1942-1992, hrsg. von Wolfgang Benz, München 1992,S.78, dort auch allgemeine Literatur; Ders.: Vom Freistaat zum Verwaltungsbezirk Brdunschweig1918 bis 1978. In: Übergang und Neubeginn, red. von D. Poestgcs, 1997, S. 21 ff.7 Im weiteren Akten des Braunsehweigisehen Kulturverbandes im StAWf 4 Nds Zg. 1/1981 Nr. 179.Dureh Satzungsänderung wurde der Verhand ab 28. 1. 1944 in <strong>Braunschweig</strong>iseher Landeskulturverbandumbenannt (p. 127) Zur Vereinfachung wird die Bezeichnung Landeskulturverband hier durchgängigbenutzt.

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