12.07.2015 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675220 WulfOtteagoge, wieder aufgestellt in der Acgidienkirche zwischen Westwand und Domaltar.Der Raum wirkt auch ästhetisch gut in seiner schlichten Angemessenhcit. Religionsgeschichtlichwird er lehrreich ergänzt durch die benachbarte Schausammlung jüdischerKleinaltertümer.«2 Die Selbstverständlichkeit, mit der der jüdische Teil der eigenenGeschichte im Museum dokumentiert wird, ist zeittypisch. Auffällig ist allerdingsdie gegenüber anderen Sammlungsbereichen knappe Darstellung der Synagogeim Museumsführer.Auch nach der Regierungsbeteiligung der Nationalsozialisten im Lande <strong>Braunschweig</strong>nach dem 30. September 1930 und auch nach der sogenannten Machtergreifungam 30. Januar 1933 blieb die Hornburger Synagoge im Vaterländischen Museumausgestellt.Unmittelbar nach der Pensionierung Steinackers und der Berufung Dr. JohannesDürkops zu seinem Nachfolger wurde am gleichen Tag (16. Oktober 1935) die StiftungVaterländisches Museum vom braunschweigischen Staat übernommen 3 . Mit JohannesDürkop4 (geboren 1905 in Stadthagen) war ein junger, fachlich qualifizierterKunsthistoriker Museumsleiter geworden, der aber vor allem wegen seiner politischenZuverlässigkeit berufen worden war. Seit 1931 Mitglied der NSDAP, war er darüberhinaus in verschiedenen Partciorganisationen tätig, was er ausführlich in seinem Lebenslaufals Ausweis seiner Qualifikation darstellte.1937 wurde Dürkop zudem Referent im Referat I des Volksbildungsministeriums(Vertreter: Dr. Werner Flechsig). Neben seiner Tätigkeit als Museumsleiter war Dürkopministeriell verantwortlich für Kunst und Wissenschaft, Hochschulen, Museen,Denkmalpflege, <strong>Bibliothek</strong>en, Theater, Lichtspielwesen und die sogenannteBekämpfung von Schmutz- und Schundliteratur. Die enge Zusammenarbeit mitMinisterpräsident Dietrich Klagges ergab sich daraus, daß Klagges alle braunschweigischenMinisterämter, so auch das für Volksbildung, wahrnahm. Bei der Frage derUmgestaltung des Vaterländischen Museums gab es zwischen dem Minister undseinem Museumsleiter offenbar soviel Übereinstimmung, daß Dürkop auch dessenReferent wurde und damit die zentrale Figur in Museumsfragen des Landes, denenwiederum in der braunschwcigischcn Kulturpolitik eine besondere Rolle zukam. Sostellte Dürkop 1938 in einem Beitrag für den Völkischen Beobachter 5 das »Museumswesenin <strong>Braunschweig</strong>« unter dem Gesichtspunkt des jeweiligen Beitrags derMuseen bei der Durchsetzung der nationalsozialistischen Weltanschauung dar.2 KARl STEINACKER, Kurzer Führer durch das Vaterländische Museum zu <strong>Braunschweig</strong>. <strong>Braunschweig</strong>1927, S. 7.3 Vgl. <strong>Braunschweig</strong>isches Landesmuseum für Geschichte und Volkstum. Band 1: Von der Gründungbis zur Gegenwart. <strong>Braunschweig</strong> 1966, S. 53 (Verfasser ROlF HAGEN und WERNER FLECHSIG).4 Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel 12 A 13 Nr. 38756.s Vom 16. Januar 1938.Abb. 1 Die Hamburger Synagoge im Vaterländischen MuseumFoto: Archiv des BLM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!