12.07.2015 Aufrufe

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>Die Hornburger SynagogeZur Ideologisierung eines Museumsobjektes in der Zeit desNationalsozialismusvonWulfOtteDie Inneneinrichtung einer Synagoge aus Hornburg von 1766 bildet seit über 70 Jahrendas Zentrum der Judaica-Sammlung des Vaterländischen Museum, des heutigen<strong>Braunschweig</strong>ischen Landesmuseums. Thoraschrein und Almemor, Frauenemporeund Gebetpulte, Vorbeterpult und Gebettafeln, Spiegelgewölbe mit Kuppel undLeuchter waren 1925 vom damaligen Leiter des Museums, Professor Dr. Karl Steinacker!, für das Vaterländische Museum übernommen worden und im Hauptausstellungsraumdes Museums, in der sogenannten Aegidienhalle, einer gotischen Hallenkirchedes 14. Jahrhunderts, zusammen mit Kultgeräten der älteren Synagoge aus<strong>Braunschweig</strong> ausgestellt worden. Schon vor dem ersten Weltkrieg war der Plan entstanden,die nicht mehr genutzte und zusehends verfallende Synagoge aus Homburg,20 Kilometer südöstlich von Wolfenbüttel, als Kulturdenkmal zu erhalten. Gefördertvom Landesrabbiner Dr. Schiff, finanziert von den jüdischen Gemeinden Stadtoldendorfund Wolfenbüttel, wurde die farbig ge faßte und aus Fichtenholz gefertigte Inneneinrichtungunter Anleitung von Studenten der Hochbauabteilung der TechnischenHochschule <strong>Braunschweig</strong> in Hornburg ausgebaut und im Museum aufgestellt.Die Synagoge erhielt ihren Platz zwischen der Westwand der ehemaligen Aegidienkircheund der um ein Joch vorgeschobenen barocken Altarwand des Doms. Das zurVerfügung stehende Raummaß erlaubte, die Synagoge so aufzubauen, wie sie inHornburg eingebaut gewesen war, allerdings richtete man den Thoraschrein entgegenden kultischen Vorschriften nicht nach Osten aus.In dem von Karl Steinacker verfaßten Museumsführer von 1927 benennt dennauch der Ausstellungsort das leitende Motiv für die Übernahme der Synagoge:»Neben der christlichen Religionsgemeinschaft hat im Interessengebiet des Museumsdie jüdische [Religion]Reste ihrer alten Überlieferung bewahrt, ganz selten auch alteKulträume. Das Museum besitzt einen solchen in der 1766 in Hornburg bei Börßum,an der einst lebhaft befahrenen Handelsstraße <strong>Braunschweig</strong>-Leipzig errichteten Syn-IVgl. KARL STEINACKER, Die Homburger Synagoge im Vaterländischen Museum zu <strong>Braunschweig</strong>, in:<strong>Braunschweig</strong>ische Landeszeitung vom 26. Mai 1925.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!