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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Das Flüchtlings- und Vertriebenen lager Mariental 209Trotz der großen Kälte schickten die Polen den Transport 515 auf den Weg. Er waram 19. 12. 1946 zusammengezogen, hatte in polnischen Lagern gelegen und war am28. 12. 1946 in Güterwagen verladen worden. Er erreichte am 2. 1. 1947 den BahnhofMariental und umfaßte 1 743 Personen. Außer dem ersten Transport (Februar1946) war es der einzige Zug, der geheizt war. Warme Verpflegung war einmal ausgegeben;dennoch waren auf der Fahrt sechs Personen gestorben.Nach der Betreuung im Lager Mariental sollte der Weitertransport in zwei Personenzügenerfolgen. Schon bei der ersten Zughälfte zeigte sich aber, daß das vorhandeneBahnpersonal die eingefrorene Heizung in Mariental nicht in Ordnung bringenkonnte. Das sollte in Helmstedt erfolgen. Der Lagerleiter fuhr persönlich mit, um einAuftauen der HeizIcitungen durchzusetzen. Die bei der Abfahrt in Mariental 18 Gradminus betragende Kälte hatte unterdessen noch zugenommen. Die Leute froren unsäglich.Lagerleiter Bredowski berichtete weiter: "Nach meiner Rückkehr (vom BahnhofHelmstedt nach Mariental) war die Beladung der zweiten Transporthälfte im Gange.Hier boten sich dieselben Schwierigkeiten. Die Kälte war um Mitternacht auf minus24 Grad gestiegen"." ... Da bei diesem Zug außerdem viel alte, kränkliche und gebrechlicheMenschen waren, und die Heizung des Zuges unter allen Umständen aufdem Bahnhof Helmstedt durchgesetzt werden mußte, entschloß ich mich, einen meinerLagerärzte und zwei meiner Schwestern dem Transport mitzugeben ... "40.Herr Dr. Bandlow berichtet dann, daß es von Mitternacht bis morgens 7 Uhr gedauerthabe, bis der Zug abfahren konnte. Das Ziel war nicht Hannover, wie ursprünglichvorgesehen, sondern zunächst Hildesheim. Dort wurde der Zug durch dasEingreifen eines Reichsbahnrates in zwei Hälften geteilt, um eine ordnungsmäßigeBeheizung zu ermöglichen. Die Betreuung der Züge war von Hildesheim ab sehrsorgfältig. Heiße Getränke und Gebäck für die Kinder wurden gereicht. In Ahlhorngab es warmes Essen. Am nächsten Morgen (8. 1. 1947) erschien der Oberkreisdirektorvon Oldenburg-Land, um die Verteilung der Vertriebenen auf die einzelnen Ortevorzunehmen 41 •Die Parlamente beschäftigen sich mit den Schlesien-TransportenDie Vertriebenentransporte 513,514 und 515 beschäftigten nicht nur den HelmstedterKreistag. Am 22. Januar 1947 richtete Mr. Molson in der Sitzung des britischenUnterhauses eine parlamentarische Anfrage an den Kanzler des Herzogtums Lancester,Mr. Hynd, der Leiter des englischen Kontrollamtes für Deutschland und Österreichwar 42 •Hynd führte aus, daß bei den verantwortlichen Leuten in Polen Beschwerde eingelegtsei. Die polnischen Verantwortlichen seien dahingehend informiert worden, daß40 StAWF 94 N 1012 BI. 51-524' StAWF 94 N 1012 BI. 53-544' Public Rccord Office FO 371/64221

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