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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>Das Flüchtlings- und Vertriebenen lager Mariental 199mühte sich um eine bessere Beleuchtung 15, ließ Latrinengruben mit Holzsitzen anlegenl6 , bekämpfte den Schwarzhandel 17 und richtete eine Poststelle ein l8 •Besondere Sorgen bereiteten ihm die Zusammenstöße mit den Polen ("DisplacedPersons"). Trotz der Lagerzäune kam es dauernd zu Beraubungen und Schießereien.Mit dem britischen Major E. M. Tobin vom 709. Det. der britischen Militärregierungerhielt das Lager am 1. 12. 1945 eine englische Aufsicht l9 • Nun hätte man meinenkönnen, daß dies die Arbeit des deutschen Lagerleiters erschwert hätte. Das Gegenteilwar der Fall. Mit Unterstützung des britischen Majors schuf Lagerleiter Bredowskiaus dem Nichts mosaiksteinchenhaft ein funktionsfähiges Lager. Die Zusammenarbeitmit ihm war besser als die mit dem Helmstedter Landratsamt.In den folgenden sieben Monaten gelang ihm ein beachtlicher Ausbau des Lagers.Um diese Leistung würdigen zu können, muß man bedenken, daß nicht nur die Lebensmittelsondern auch alle anderen Gegenstände und alles Material der Zwangsbewirtschaftungunterlagen. Um den Erwerb jedes Nagels, jedes Kochtopfes, jedes Eßlöffelsmußte gekämpft werden.Im Januar 1946 konnte in Halle 5 ein Untertretraum für ankommende Flüchtlingein Betrieb genommen werden. Zudem wurden mehrere Baracken für Registrierung,Entlausung und Krankenrevier beschafft. Eine Lautsprecheranlage wurde installiert.10 Tische, 200 Hocker und 15 Öfen wurden erworben. Es gab aber auch Rückschläge:150 Betten zum Preise von je 42 RM, die Baronin Freifrau von Knigge vom RotenKreuz angeboten hatte, konnten wegen Mangel von Holzbezugsscheinen nicht angeschafftwerden.Im Februar 1946 bereitete man sich trotz des laufenden Flüchtlingsstromes auf dieVertriebenentransporte aus Schlesien vor. Die Sanitätsbaracke und die Personalbarackewurden gestrichen und ein Lagerraum für Vorräte geschaffen. Für die Küchekonnten zwei 30-Liter Kessel und andere Geräte angeschafft werden. Und wieder gabes Rückschläge: Bei allen Baracken waren die Dächer undicht, und Dachpappe warzunächst nicht zu beschaffen.Im März 1946 wurden 70 Betten und 30 Spinte erworben.Im April wurde eine weitere Holzbaracke, die man aus Alversdorf geholt hatte,aufgestellt. Die Militärregierung genehmigte den weiteren Ausbau des Lagers für10 000 RM. 10 Eimer, 6 Kochtöpfe und 50 Eßlöffel konnten erworben werden.Im Mai 1946 wurde das Medizinalwesen durch Kauf von Material und durch britischeZuwendungen verbessert. Es gelang, weitere Wasch- und Trinkanlagen zu schaffen.Da in den neu aufgestellten Baracken das Ausstattungsgerät fehlte, stellte MajorTobin von der britischen Militärregierung Schränke und Spinte zur Verfügung. Undwieder gab es Rückschläge: Auch der britischen Militärregierung gelang es nicht,15 StAWF 94 N 1011 BI. 11'16 elxl.17 StAWF 94 N 1010 BI. 12-1918 StAWF 94 N 1002 BI. 8319 StAWF 94 N 1002 BI. 86http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675

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