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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675198 Rolf Volk mannDie LagerleitungDa die gesamte deutsche Beamtenschaft wegen ihrer Mitgliedschaft in der NSDAPpolitisch belastet war, griff die britische Militärregierung bei der Auswahl der Lagerleiterauf politisch unbelastete Angehörige der deutschen Wehrmacht zurück. ErsterLagerleiter wurde der im Sommer 1945 aus britischer Kriegsgefangenschaft entlasseneOberst und Ritterkreuzträger Al/red Burgemeister (1906-1970)9. Für den zunächstnur sehr notdürftigen Aufbau des Lagers blieben ihm knapp drei WochenZeit. Die britische Militärregierung hatte dafür drei Gruppen deutscher Kriegsgefangenerzu Verfügung gestellt: eine Fahrbereitschaft von 13 Fahrern und 12 Fahrzeugen,ein Arbeitskommando von zahlen mäßig größerem Umfang lO und fünf Sanitäterl!.Aufnahme des DienstbetriebesAm 7.11. 1945 nahm das Lager seinen Betrieb auf. Der Zugang von Flüchtlingenmuß bereits in den ersten zwei Wochen ganz erheblich gewesen sein; denn LagerleiterBurgemeister berichtete am 22. 11. 1945, daB täglich drei Sonderzüge zu deren Weitertransporterforderlich seien. Er wies weiter darauf hin, daß die fünf Fahrzeughallen,die zur Aufnahme der Flüchtlinge dienten, nicht warm zu kriegen seien. Die hygienischenVerhältnisse waren beklagenswert. Die Latrinen bestanden aus abgesägtenBenzinfässern, die niemand leeren wollte!2. Bei dem starken Durchgang vonFlüchtlingen arbeitete das Lager mit einem Personal von 214 Personen, davon 40Schreibkräfte in der Registratur, die die Flüchtlinge namentlich erfaBten, 50 Personenin der Küche und 22 Personen bei der Entlassung. Das Sanitätspersonal war beidieser Größenordnung mit 9 Ärzten und 17 Krankenschwestern verhältnismäßig gering!3.Am 24.11. 1945 übernahm Kurt Bredowski (1904-1990) die Leitung des FlüchtlingsdurchgangslagersMariental. Er hatte das Buchdrucker- und Buchbindehandwerkgelernt, war später Geschäftsführer einer Buchdruckerei mit Zeitungsverlag gewesenund führte 1934-1940 den väterlichen Druckerei- und Buchbindebetrieb inStendal. Danach war er Hauptfeldwebel bei der deutschen Wehrmacht gewesen. SeineKenntnisse in der Führung eines Betriebes und sein einmaliges Organisationstalent,das er als "Mutter einer Kompanie" erworben hatte, machten ihn zum idealenLagerleiter 14. Bereits am Tage seiner Amtsübernahme führte er eine vollkommeneNeuorganisation des Lagerbetriebes durch. Er ließ die Telefonanlage erweitern, be-9 <strong>Braunschweig</strong>er Zeitung, Lokal-Teilllclmstedt, 25. 04. 197010 StAWF 94 N 1003 BI. 95-99:I StAWF 94 N 1012 BI. 1412 StAWF 94 N 1015 BI. 1!3 StAWF 94 N 1003 BI. 78-9314 Lebenslauf aus dem Besitz der Familie Bredowski

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