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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675190 Kar! TraupeKrieg zu beenden. Oberbefehlshaber Eisenhower widersprach, weil er für seinenNachschub den Hafen von Antwerpen brauchte. Die Zufahrt dorthin aber blockiertendeutsche Truppen auf der Insel Walcheren. Als Komprorniß sollte Montgomery zwarden Übergang über die beiden Ströme erkämpfen, sich dann aber nach Westen wendenund den Angriff auf Walcheren unterstützen. Es war das Kriegspech der Briten,daß sie bei Arnheim direkt im Aufmarschraum des 11. SS-Panzerkorps landeten undnach einigen Tagen aufgeben mußten. Übrigens hat Montgomery seinen kühnen Gedankensechs Monate später doch realisiert. Am 23. März 1945 stieß er bei Weselüber den Rhein und setzte zur Bildung einer Zangenbewegung um das nördlicheRuhrgebiet an, während ein anderer Keil nach Norden und Nordosten zielte.Gegen 18.30 Uhr erging an alle Jugendlichen in Zwolle der Befehl, zu einem großenDemonstrationsmarsch durch die Stadt anzutreten. Zum Abschluß hielt derTransportführer eine kurze Ansprache. Er erwähnte die britische Operation, wiesaber sogleich darauf hin, daß sich dadurch für uns nichts ändern werde. Diese Kundgebungvor der Bevölkerung Zwolles war vom Sonderbeauftragten des Reichskommissarsausdrücklich gewünscht worden. Nach der Rückkehr in die Quartiere herrschtebei uns begreifliche Unruhe. Spät abends wurden die Kranken und Marschbehindertenherausgerufen, damit sie zum Bahnhof gebracht wurden. Ihr Zug fuhr gegenMitternacht ab.In der abendlichen Lagebesprechung der HJ-Führung beim Standortältesten undseinen Offizieren wurde betont, daß militärischer Schutz oder Waffen nicht gestelltwürden, weil die Lage in Zwolle gesichert erscheine. Eine halbe Stunde später wurdemit Kreisleiter Rodig und dem NSFO Oberleutnant Höfft das weitere Vorgehen beraten.Beide Herren betonten, daß die HJ nicht in Zwolle bleiben dürfe; sie müsseumgehend abrücken, und man werde versuchen, hierfür einen Eisenbahnzug zu finden.Gegen 22 Uhr war es dank den Bemühungen des HJ-Bannführcrs Birnbaum,Groningen, gelungen, Güterwaggons, die als Leergut zum Grenzbahnhof Coevordcngebracht werden sollten, für unseren Abtransport zu erhalten.Um Mitternacht erhielten wir dann den schon erwarteten Befehl zum Abmarsch.Längst hatten wir unsere wenigen Habseligkeiten gepackt, und bei leichtem Regenging es zum Bahnhof. Gegen 1 Uhr am 18. September fuhr der Zug auf einer eingleisigenNebenstrecke ab. Etwa in der Mitte der Strecke zwischen Zwolle und Coevorden,bei Marienberg, blieb der Zug plötzlich stehen. Das niederländische Personalhatte den Zug verlassen und war mit der angeblich defekten Lok abgefahren. EinigeStunden später traf ein aus Zwolle kommender Militärzug ein und schob uns bis inden Bahnhof von Coevorden, wo wir nach achtstündiger Fahrt gegen 9 Uhr eintrafen.Hier fand unsere Einsatzleitung jedoch keine deutsche Dienststelle vor. Auch Verpflegungoder gar Quartiere gab es nicht. Hauptgefolgschaftsführer Graßhof sandtegegen 9.30 Uhr aus Coevorden folgendes Telegramm an die HJ-Gebietsführung inHannover:900 HitIcrjungen des Gaues Südhannover-<strong>Braunschweig</strong> aus Zwolle in Coewardeneingetroffen. Der Rest auf Transport nach Hengelo. Alles gesund.Schließlich wurde uns die Weiterfahrt über die Reichsgrenze nach Benthcim ermöglicht.Bei der dortigen NSV wurde vorsorglich Verpflegung für uns angefordert.

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