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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Hannoveraner in <strong>Braunschweig</strong> 17Klientel Rudolfs von Anhalt, der Domherr von Magdeburg war, bevor er 1401 Bischofvon Halberstadt wird, gehörte 4o • In dessen Umgebung findet man Johann Emberin der Folge zuweilen 41 •Seit 1399 ist die Pfarrei von St. Andreas in der Neustadt von <strong>Braunschweig</strong> 42 in seinemBesitz belegt. Er tauscht dazu Anrechte auf sie von seinem Neffen Konrad ein,dem er dafür (seinen Anspruch auf) zwei Vikarien, eine in einer Kapelle der Hl. DreiKönige in der Magdeburger Domfreiheit, die andere in der Marienkapelle in Homburg,Diözese Halberstadt, abtritt 43 • Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte er sich diePriesterweihe erteilen lassen 44 • An St. Andreas war bis dahin Ludolf von SteinfurtPfarrer, den man vermutlich zum Rücktritt bewogen hat 4s • Die Erlangung dieser Pfarreisetzt, da sie Patronat des welfischen Gesamthauses ist 46 , dessen Gunst voraus.Mutmaßlich revanchierte sich so Herzog Friedrich von <strong>Braunschweig</strong>-Göttingen, derRudolf von Anhalt unterstützt hatte, für Embers Einsatz im Hildesheimer Propsteistreitund entschädigte ihn für den Verlust von Pfründen. Die Pfarrei der Neustadt<strong>Braunschweig</strong> bot sich dafür an, weil ihre Bürgerschaft diesem als Bischof gehuldigthatte 47 • Da auch das Blasiistift massive Interessen an der Pfarrkirche hatte, dürfte diesesein Wörtchen mitzureden gehabt habcn 48 • Diese Pfarrei wird von nun an der LebensmittelpunktJohann Embers sein, trotz seiner erzwungenen Abwesenheit von<strong>Braunschweig</strong> 1413-1420. Er wird sie erst kurz vor seinem Tod 1422 abtreten (s. u.).Von seiner Amtszeit an St. Andreas ist ein (bisher unveröffentlichtes) Rechnungsbucherhalten, mit eigenhändigen Einträgen Embers 49 . Sein Dienstsiegel als Pfarrer hängt4() Ansprechende Vermutung von Th. Willich." UBHoHa IV 3172 (1401) wie Anm. 38. Nichts in UB Stadt Halberstadt." Hf·.RasT, Die <strong>Bibliothek</strong> der Andreaskirchc, S. 309 ff. Vgl. DÖLL, Kollegiatstifte, S. 158. Als Hannoveranerbegimstigt er Hannoveraner: vor 1408 bestellt er bei Peter Grys, Glaser aus Ilannovcr, ein Kirchenfenster,das dieser nicht rechtzeitig liefert, StadtA Bs., A 111 6 n. 50; 1422 tritt er seine Pfarre aneinen anderen Hannoveraner - I.udolf Quirre - ab, s. u.43 Rep. Germ." Sp. 174, vgl. 316. Will ich möchte nicht ausschließen, daß es sich um die Kapelle in derDomherrnkurie des Rudolf von Anhalt handelt, vgl. Germania Sacra, Magdeburg (wie Anm. 26) 1,1S. 290 f., mit Zuweisung zu anderer Kurie. Der Wert der heiden Vikarien zusammen ist 7 Mark. - Mansieht, die beiden Verwandten schiehen sich die Anrechte zu, um sie so zu sichern. Das war damals ühlieh,vgl. die Brüder Nikolaus und Johannes Krebs von Cues. B. SCHWARZ, Patronage und Klientel inder spätmittclalterlichen Kirche am Beispiel des Nikolaus von Kues. In: Quellen und Forschungen ausitalienischen Archiven und Bihliorheken 68 (1988) S. 284-310, hier: S. 289 f.44 Nach Rep. Germ. 11 Sp. 615 soll er bereits 1392 Priester gewesen sein, 1398 hingegen ist er nur einfacherKleriker, SCHWARZ, Papsturkunden, Nr. 1217. Derartige widersprüchliche Angaben sind in denpäpstlichen Registern nicht selten.45 NENTWIG, Das ältere Buchwesen in Bs., S. 21. Im Bestand A III 6 (Andreaskirche) des StadtA Bs. istJohann Emher seit 1402 auffallend häufig deshalh vertreten, weil es Streit mit den Kirchenvorständen(Älterleuten) giht, Nr. 42,45-48,50,52,55, vgl. 61.46 V. SCHWARZ, Ludolf Quirre, S. 43, mit Berufung auf die Supplik Quirres von 1436." SCIIWARZ, Papsturkunden, Nr. 1217. Vgl. StadtA Bs., All n. 364.48 Das ergibt sich aus den Urkunden der Kirche aus der Zeit Johann Embers und Ludolf Quirres. - Wirfinden Johann Ember hereits in dieser Zeit in den Vizedominatsrechnungen des Domstifts St. B1asii, s.Anm.54.4' StadtA Bs., 8 IV 1 Nr. 26, von HJ:RBST. Die <strong>Bibliothek</strong> der Andreaskirche, S. 311 ff. auszugsweise bekanntgemacht. Die von Herbst angekündigte Edition von zwei Bücherverzeichnissen daraus scheintnicht erschienen zu sein. Es handelt sich um drei dünne, sehr verschiedenartige Faszikel. Nur der erste,

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