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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675182 Kar! Traupe"Diese ca. 1100 IIitierjungen bildeten einen Teil der dureh Gauleiter Lauterbacherzugesagten 1500 Hitlerjungen - die Zahl erhöhte sich auf ca. 2000 - von der Gesamteinsatzstärkevon 5000 Arbeitskräften. "3Die Rechtsgrundlage dieses Einsatzes von Jugendlichen auch unter 16 Jahren imkriegsbesetzten Ausland bleibt unklar. Denkbar bleibt der Rückgriff auf die" Verordnungüber die Heranziehung der deutschen Jugend zur Erfüllung von Kriegsaufgaben"vom 2. Dezember 1943, die der Ministerrat für die Reichsverteidigung mit Gesetzeskrafterlassen hatte. In § 1 heißt es, daß der Reichsjugendführer der NSDAP dieVerwendung der jugenddienstverpflichteten Jugend für zusätzliche Kriegsaufgabenneben Schule und Beruf lenken konnte. Nach § 2 bedurfte die Heranziehung der jugenddienstverpflichtetenJugend in den Gauen der Zustimmung der Gauleiter. Angesichtsder langjährigen engen Verbindung zum Reichsjugendführer war es Lauterbachersicher nicht schwer gefallen, dessen Plazet für die Aktion zu erhalten. Demgemäßblieb das Primat der Hitlerjugend während der gesamten Dauer des Einsatzesunverkennbar, führte aber auch vereinzelt zu Problemen, auf die noch einzugehensein wird. Ob und inwieweit der von Lauterbacher befohlene Einsatz den betroffenenSchulen, Lehrern und HJ-Führern vorher bekannt gemacht war, bleibt unklar. In denLehrerberichten finden sich nur zwei kleine Hinweise. In Bad Gandersheim war derEinsatz durch die HJ-Führung in der Nacht vom 6. zum 7. September 1944 befohlen,und in Goslar begann die Bereitstellung der Schüler schon am Abend des 6. September.Hieraus und aus dem Ablauf der ersten Tage des Einsatzes ist zu folgern, daßLauterbacher seinen Entschluß spontan und ohne notwendige Vorbereitung gefaßthat.Unser Zug passierte im Morgengrauen hinter Bentheim-Gildehaus die deutschniederländischeGrenze und fuhr über Hengelo und Almelo nach Deventer. UnsereKlasse war auf einige Abteile des Zuges verteilt, aber zusammengeblieben. Bald bildetensich Gruppen von Skatspielern, die sich im Dauerspiel die Zeit vertrieben.Während der langen, aber nicht anstrengenden Fahrt wurden belegte Brote gereicht.Da es keine längeren Aufenthalte gab, konnte die mitgeführte warme Verpflegungnicht ausgegeben werden. Bei Fahrtende war das Essen sauer geworden.Auf Anordnung von Prof. Windisch, Leiter der Organisation Todt (OT) in Deventer,wurde der Transport nach Zwolle weitergeleitet. Ursprünglich war Deventer alsFahrtziel vorgesehen. Am Freitag, dem 8. September, kam der Zug nach langsamerFahrt gegen 15 Uhr in Zwolle an. Die Schüler aus Helmstedt, Schöningen und Hildesheimsowie ein Teil der Zivilarbeiter mußten nach Meppel weiterfahren. Die Gruppefür Zwolle setzte sich wie folgt zusammen:HJ-Bann <strong>Braunschweig</strong> 327 SchülerHJ-Bann Wolfenbüttel138 SchülerHJ-Bann GoslarHJ-Bann GandersheimHJ -Bann SeesenHJ-Bann Clausthal100 Schüler25 Schüler68 Schüler16 Schüler3 Bericht des NSFK-Ohersturmführers EHHRS vom 21. 9. 1944.

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