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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004267512 Brigide SchwarzStudie ermuntert, habe ich mich zuerst den Auswirkungen des Aufstiegs Ludolf Quirresin seiner Heimatstadt Hannover zugewandt 9 , denn vom Aufstieg eines geistlichenMitglieds profitierte im Mittelalter die ganze Familie, wie umgekehrt sie dessen Aufstiegermöglichte und förderte. Ludolf Quirre hat in Hannover ein kleines Stift gegründet,St. Galli, für dessen sechs "Kanoniker"-Stellen seine Familie das Präsentationsrechthatte, wie die Herzöge für St. Blasii und St. Cyriaci. Hier wurde für seinenächsten Verwandten, seine "Freunde" und die Freunde und Förderer seiner "Stiftskirche"sowie für die Lüneburger Welfen gebetet, traf man sich zu den Gedenkfeiernfür diese, bei denen die Trauergemeinde demonstrierte, was die Quirre vermochten 10.In weiteren Studien beschäftigte ich mich intensiver mit diesem Kreis von Verwandten,Freunden, Klienten, die teilweise bereits in der Biographie Ludolf Quirresaufgetaucht waren. Auf nicht wenige stieß man, wenn man denjenigen Namen nachging,die im vatikanischen Material als Vorgänger oder Nachfolger in einer der zahlreichenPfründen, als Bürge für Geldtransaktionen etc. auftauchten. Sie erwiesen sichals Studienkollegen, als Landsleute (d. i. Hannoveraner) oder gar als VerwandtelI.Die Spurensuche weitete sich bald aus auf insgesamt 15 andere Hannoveraner Bürgersöhne,die in dieser Zeit plötzlich Karriere machten 12. Und das sind keineswegsalle Karrieristen aus der Landstadt Hannover, die sich im Mittelalter mit der Großstadt<strong>Braunschweig</strong> nicht vergleichen konnte!Zwei dieser Hannoveraner, die in <strong>Braunschweig</strong> Karriere gemacht haben, will ichhier vorstellen, Johann Ember und Hermann Pentel. Für beide sind enge Verbindungenzu Ludolf Quirre nachzuweisen: Von Johann Ember übernahm Ludolf Quirre diePfarrei St. Andreas und verwaltete seinen Nachlaß. Gleichzeitig mit Ludolf Quirresaß Hermann Pentel im Rat der lüneburgischen Welfen, beide waren jahrzehntelangim Stiftskapitel von St. Blasii, Hermann Pentel seit 1438 als Propst, Ludolf Quirre seit1422 als Stiftsherr, seit 1429 mit besonderer Stellung, weil er Archidiakon von GroßStöckheim war, dem für St. Blasii zuständigen Archidiakonat. Dies sind nicht alleHannoveraner, die in <strong>Braunschweig</strong> in höhere Positionen gelangten. Hannoveranerwaren auch die Stiftsherren an St. Blasii Dietrich Schaper, Propst von Lüne (1440 ff.,t 1466), und (allerdings nur in eingeschränktem Sinn ein Hannoveraner) Luder vonbeck Domherrn wurden, s. SCHWARZ, Kleriker aus Hannover am Lübecker Dom in der 1. Hälfte des15. Jhdts. Erscheint voraussichtlich 20nü.• SCHWARZ, Die Stiftskirche St. Galli in Hannover.10 Ebd. 11, bes. S. 199 f. und 202f.11 Vgl. U. SCHWARZ, Petenten, Pfründen und die Kurie. ~orddeutsche Beispiele aus dem RepertoriumGermanicum. In: BIl. f. dt. Landesgeschichte 133 (1997) S. 1-21.12 Bisher habe ich ausgearbeitet die Viten von drei Fürstbischöfen (Dietrich Reseler, Johann Schele, LudolfGrove, erschienen), drei Dompröpsten (Berthold Rike, erscheint in Festschrift A. Esch, LudolfQuirre, erschienen, Dietrich Nagel), einem Domdekan (Ludolf Nagel), einigen Domherren mit wenigerbedeutenden Ämtern (Arnold Hcsede, hier zusammen mit Carola PIEPENBRING-THOMAS, erscheintin: Die Diözese Hildeshcim 1999, Volkmar von Anderten, Titel s. u. Anm. 140, Hartmann Munzel,Johann Schaper); ferner drei Pröpsten oder Dekanen an einem Sekundarstift wie SI. Blasii (unsere JohannEmber. der beides war, und Hermann Pentel) und zwei Pröpsten des Nonnenklosters Lüne(Konrad Sarstedt und Dietrich Schaper, Titel s. nächste Anm.).

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