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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Hannoveraner in <strong>Braunschweig</strong> 111500), für die er auch andere Bestände heranzog. Aus seiner Zusammenstellung wirddeutlich, daß wenigstens die Pröpste auch anderwärts Pfründen bekleideten und eineKarriere hinter sich hatten, deren oberste Stufe die Propstei war oder wenigstens einewichtige Etappe. Einige zusätzliche Informationen brachte 1988 und 1990 M. Kintzinger,der v. a. die Universitätsmatrikeln konsultierte und Kurzbiographien einigerGraduierter unter dem <strong>Braunschweig</strong>er Klerus zusammenstellte.Daß man weiter kommen kann, als dies die relativ dürftigen Quellen aus Wolfenbüttelund dem Stadtarchiv <strong>Braunschweig</strong> erwarten lassen, hat in dieser Zeitschriftvor fünf Jahren Ulrich Schwarz gezeigt. Das Neue an seinem Aufsatz war, daß er vonQuellenmaterial ausging, das von den anderen nicht (Döll) oder nicht seiner Eigenartgemäß (Meier) genutzt worden war und das dem lokalen Material als Einstieg weitüberlegen ist, das des Vatikanischen Archivs, jetzt zunehmend erschlossen durch dasRepertorium Germanieum. Ulrich Schwarz wählte für seine exemplarische Studie einenKleriker aus, der in diesem Material mit vielen, ganz unterschiedlichen Vorgängenüber einen langen Zeitraum hinweg (1411-1463) vertreten war und der wegenseines Vor- und Nachnamens unverwechselbar war (ein Johann Schmid hätte sich füreine solche Pionierstudie nicht geeignet, denn Johann heißt im 15. Jahrhundert einFünftel aller Männer und Schmid ist nicht nur sehr häufig, sondern für die nicht-deutschenSchreiber beim Papst so exotisch, daß man sich auf alles gefaßt machen muß;Ludolf hingegen ist ein wenig verbreiteter Vorname und der Nachname Quirre auchbei Verhunzungen leicht zu erkennen). Weitere Kriterien für die Wahl gerade diesesKarrieristen waren: ein hoher akademischer Grad, Studium an einer ausländischenEliteuniversität, Rat bei einem Fürsten, denn dies sind seit Ende des 14. JahrhundertsMerkmale, die reichlichen Niederschlag in den kurialen Quellen versprechen, undeine interessante Karriere, die Karriere eines Aufsteigers. Adelige auf der anderenSeite, so entscheidend sie für die Stifter waren, erscheinen in den vatikanischen Quellenselten 6 • Sie haben es nicht nötig, denn sie besitzen ihre Stellen ja kraft Traditionund Macht ihrer Familien - ein Interesse, den Papst einzuschalten, hatten sie niche.Das vatikanische Materiallicferte, da mit Sachverstand befragt, viel mehr, als manihm bisher entommen hatte. Zudem konsultierte Ulrich Schwarz die Archive für alleEtappen der Karriere Ludolf Quirres, die ihm bekannt waren 8 • Durch diese schöne6 B. SCHWARZ, Der deutsche Pfründenmarkt im Spätmittelalter. In: Zs. für Historische Forschung 20(1993) S. 129-152, hier: S. 146 ff.; DIES., Klerikerkarrieren und Pfründenmarkt. Perspektiven einersozialgeschichtlichen Auswertung des Repertorium Germanicum. In: Quellen und Forschungen ausitalienischen Archiven und <strong>Bibliothek</strong>en 71 (1991) S. 243-265.7 B. VAN DEN HOVEN VAN GF.NDEREN, De Heren van de Kerk. De kannuniken van Oudmunster te Utrechtin de late middelceuwen, Zutphen 1997, S. 98-101, 689 ff.; für Domkapitel s. G. FOUQUET, Das SpeyrerDomkapitel im späten Mittelalter (ca. 1350-1540). Adelige Freundschaft, fürstliche Patronageund päpstliche Klientel, 2 Bde., Mainz 1987.8 Die inzwischen erschienen Bände des eB des Bistums Lübeck, Bde. 2 (1220-1439), 3 (1439-1509)und 5 (Siegelzeichnungen, Überlieferung, Indices), hg. von W. PRANGE, Neumünster 1994.1995.1997(= Schieswig-Hoisteinische Regesten und Urkunden 13.14.16 = Veröff. des Schieswig-HoisteinischenLandesarchivs 36. 45. 58), haben ergeben, daß Ludolf Quirre in den frühen 40er Jahren auch Domherrin Lüheck geworden ist. In einer Liste, die der Herausgeher ca. 1444 datiert, rangiert er an25. Stelle (von 27), Bd. 3 n. 2461 S. 399. Bei der Bischofswahl von 1449-X-29 wirkt er persönlich an11. Stelle (von 17 Anwesenden) mit, n. 1678 S. 145-149. Zu den Klerikern aus Hannover, die in Lü-

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