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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Oppositionelle Burschenschafter aus dem Lande <strong>Braunschweig</strong> 123Julius Wilhelm GÖTTE, geb. 12. 11. 1807 in <strong>Braunschweig</strong> als Sohn eines Bierbrauers,gest. 11. 12. 1839 in Leipzig. Schulbesuch auf dem Martineum in <strong>Braunschweig</strong>. Aufdem Gymnasium bereits wie v. Florencourt und Andree vom burschenschaftlichenGedankengut ergriffen, wurde er in Leipzig, wo er Philologie studierte, Mitglied derdortigen Burschenschaft. Freundschaftliches Verhältnis mit Robert Schumann, ebenfallsVerbindungsmitglied. 1828/29 Fortsetzung des Studiums in Göttingen. Hier1830 Promotion zum Dr. phi!. Ab 1836 gerichtliches Verfahren in <strong>Braunschweig</strong>.Nach anfänglichem Abstreiten Bekenntnis der Mitgliedschaft. Im Vernehmungsprotokollausführliche Beschreibung des Verbindungslebens und der burschenschaftlichenGesinnung sowie der Richtungskämpfe zwischen Arminen und Germanen.1837 Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt. Nach vergeblichen Bemühungenum eine staatliche Anstellung von 1837 an Redakteur der liberalen "Leipziger AllgemeinenZeitung". Verfasser philologischer und philosophischer Schriften: "VellciusPaterculus", "Römische Geschichte", "Ideen über Erziehung und Unterricht im Geisteder Monarchie", "Über den Ursprung der Todesstrafe", "Das delphische Orakel".Lit.: CUERS, S. 33 f.; StAWf 38 A Neu 2 Fb. 1 Gr. III Nr. 12; DVORAK, Bd. 2, S. 153 ff.;Arnulf BAUMANN, Die burschenschaftlichen Verhältnisse in Leipzig von 1826-1828nach der Darstellung Wilhe1m Güttes 1836, in: Christi an PROBST, Darstellungen undQuellen der deutschen Einheitsbewegung im 19. u. 20 Jh. Bd. 9, Heidelberg 1974,S. 119 ff.August Heinrich HOFFMANN VON FALLERSLEBEN, geb. 22.04. 1798 als Sohn einesKaufmannes und Bürgermeisters in Fallersleben, gest. 29. 01. 1874 auf Schloß Corvey.Gymnasium Helmstedt und Katharineum in <strong>Braunschweig</strong>. Studium der TheologieGöttingen 1816, später der klassischen Philologie und Archäologie. Unter demEinfluß von Jakob Grimm Hinwendung zur Germanistik. 1819 Wechsel nach Bonn.Hier Mitbegründer der burschenschaftlichen "Allgemeinheit". Schon als Schüler, vonnationalen und patriotischen Gedanken ergriffen, dichtet er Freiheitslieder ("MeinLeben", 1. Teil, Berlin 1894, S. 39 ff.). 1821 Entdeckung von Otfrieds Evangelienbuchund Veröffentlichung. Wissenschaft!. Reisen in die Niederlande und nach Belgien:Aufspüren flämischer Dichtungen. 1823 Ehrendoktor in Leiden. 1823-1830Kustos der Zentralbibliothek in Breslau. 1830 a.o. Professor für deutsche Spracheund Literatur in Breslau. 1840 und 1842 Veröffentlichung der "Unpolitischen Lieder",in denen das restaurative System kritisiert wird. 1842 Entlassung ohne Gehalt.Bis zur Amnestie 1848 unstetes Wanderleben. 1849 Trauung in der Martinikirche in<strong>Braunschweig</strong>. Übersiedlung nach Bingerbrück, dann nach Neuwied. 1854-57 Herausgeberder "Weimarischen Jahrbücher für deutsche Sprache, Literatur und Kunst".1860 <strong>Bibliothek</strong>ar beim Herzog von Ratibor auf Schloß Corvey. Hoffmann von Fallerslebenist neben dem 1841 auf IIelgoland gedichteten "Lied der Deutschen" undseiner freiheit!.-politischen Lyrik als Verfasser von Studenten-, Liebes-, Heimat- undKinderliedern bekannt geworden. Seine spätromantische Liebeslyrik wurde durchBrahms, Liszt, Schumann und Mendelssohn-Bartholdy vertont. Das "Lied der Deutschen"(Deutschlandlied) 1922 von Reichspräsident Ebert zur Nationalhymne erklärt,1945 von den Aliierten verboten, 1952 von Theodor Heuss wieder zur Nationalhymnebestimmt. Bei staatlichen Anlässen sollte jedoch nur die 3. Strophe gesun-

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