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braunschweigisches jahrbuch - Digitale Bibliothek Braunschweig

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> <strong>Braunschweig</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042675Oppositionelle Burschenschafter aus dem Lande <strong>Braunschweig</strong> 121ment führte ihn höchstwahrscheinlich zum Anschluß an die Göttinger und HeidelbergerBurschenschaft, obwohl in seinen umfangreichen schriftlichen Äußeren nirgendsdie Zugehörigkeit erwähnt wird. Aufgrund seiner politischen Haltung sah erkeine Chance für eine juristische Laufbahn. Er führte, von der gutsituierten Mutterunterstützt, das Leben eines dichtenden, historisch-politisch interessierten Privatgelehrten.Teilnahme als Bürgergardist an der Vertreibung Herzog earls 11. aus demHarz 1830. Ab 1831 Redakteur bei der von dem Oppositionellen Dr. Wirth herausgegebenen"Deutsche Tribüne" in München. Nach dem Verbot der Zeitung Übersiedelungin die Rhcinpfalz. Hier wurde dieses Organ Vereinszeitung des dortigen Preßvereins.In der Zeitung heftige Attacken gegen das Zensursystem Österreichs undBayerns. Teilnahme als Redner beim Volksfest in Wilhelmsbad bei Hanau 1832. Untertumultuarischen Begleitumständen Verhaftungen, Abschiebungen und Ausweisungenaus süddeutschen Ländern. In <strong>Braunschweig</strong> 1832 als oppositioneller Journalistunter Polizeiaufsicht. Kriminalverfahren wegen Verbreitung und Abfassung revolutionärerSchriften. Flucht über Frankreich in die Schweiz nach Liestal, der Hauptstadtdes liberalen Kantons Basel-Land. Von jetzt an führte Fein bis zum Tode ganzbewußt das Leben eines liberalen Republikaners im Exil. Kontakt und Freundschaftmit zahlreichen führenden revolutionären Emigranten. Anteilnahme an Auseinandersetzungenzwischen liberalen und reaktionären Kantonen. 1833/34 Redakteurder "Neuen Zürich er Zeitung", 1843 Gründung der Züricher "Handwerkervereinigung".Ausweisung aus dem Kanton Zürich 1834. In Liestal1835 Eintritt in den nationalrevolutionärenGeheimbund "Junges Deutschland". 1836 Ausweisung aus derSchweiz. Aufenthalt in Paris, 1837 Verhaftung und Abschiebung nach England. VonLondon aus Übersiedlung nach Christiania (Norwegen), Gründung des Vereins"Germania" und zahlreiche Reisen nach London, Paris und Straßburg. Fein erregte1840 Aufsehen mit dem Gedicht "Der Deutschen Rheinfest" , in dem die Rheinhysterielächerlich gemacht wurde. 1844 beeinflußte Fein in Liestal die Richtungskämpfeder Schweizerdeutschen Arbeiter- und Bildungsvereine. 1844/45 Teilnahmean den Freischarenzügen der Freisinnigen gegen den klerikal orientierten Kanton Luzern.Gefangenschaft und Abschiebung in die USA. In Baltimore Gründung einesBildungsvereins für die Deutschen. 1848 Amnestie und Rückkehr nach Deutschland.In Berlin Teilnahme am Zweiten Demokratenkongreß 1848, Eröffnungspräsident.Nach Heirat 1849 völliger Rückzug aus der Politik. In der Schweiz Organisator vonArbeiterbildungsvereinen. Als Befürworter eine Genossenschaftssozialismus Verbindungmit führenden Persönlichkeiten der demokratischen und frühsozialistischen Bewegungensowie mit Heinrich Heine, Georg Büchner und Ludwig Börne.Lit.: ADB, Bd. 6 S. 606 f; JARCK, SCHEEL, S. 175 f.; DvoRAK, S. 16 f.; Findbuch zum BestandNachlaß des Demokraten Fein ... , bearb. von D. Lent, 1991; KAupp, "Bezüglichrevolut. Umtriebe", S. 124; Otto OPPERMANN, Georg Fein, ein Politiker der burschenschaftlichenLinken, in: Hermann HAUPT, Quellen und Darstellungen zurGeseh. der Burschenschaft und der deut~chen Einheitshewegung, Bd. I, Heidclberg1966, S. 240 ff.

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