Seiser Alm Magazin
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Pauls Schafe<br />
irische leidenschaft<br />
Näher bei Gott<br />
Beim schlernkirchtag<br />
Im Hexenwald<br />
Fest der sinne<br />
Mit Weitblick<br />
Bergradler auf touren<br />
www.seiseralm.it<br />
sommer 2011<br />
ALPE<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Kastelruth · seis am schlern · seiser alm · Völs am schlern
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Werbemitteilung<br />
Editorial & Inhalt<br />
Liebe Freunde<br />
Abwechslung, Abenteuer, <strong>Alm</strong>leben: Ob<br />
beim Wandern und Klettern, Laufen und<br />
Biken, Paragleiten und Schwimmen, genussvoll<br />
bei einer typischen Marende oder beim<br />
Entspannen im Heubad, in der Ferienregion <strong>Seiser</strong><br />
<strong>Alm</strong> sind Ihren Urlaubsideen keine Grenzen gesetzt.<br />
Was auch immer Sie unternehmen, Sie werden auf<br />
jeden Fall Ihren Alltag für die Zeit Ihres Urlaubs vergessen.<br />
Vielleicht finden Sie auf den folgenden Seiten<br />
eine Anregung, die über das Übliche hinausgeht<br />
und besondere Emotionen verspricht.<br />
Auch dieses Heft bietet spannende Themen für Genießer,<br />
Kulturliebhaber, Sportler und Familien. Im<br />
Mittelpunkt dieser Ausgabe steht der legendäre<br />
Schlernkirchtag: Das allseits beliebte Kirchweihfest<br />
lässt sich optimal mit einer Wanderung auf<br />
Südtirols Symbolberg verbinden. Erleben Sie den<br />
Barfußweg „Hexenquelle“, machen Sie einen Abstecher<br />
in den idyllisch gelegenen Weiler Tagusens<br />
oder wagen Sie sich an die „Tierser Alpl Tour“, die<br />
alles bietet, was ein Mountainbiker-Herz begehrt.<br />
Die Kulturliebhaber unter Ihnen lesen im Artikel<br />
„Krönlein für die jungen Frauen“ über die Tracht im<br />
Wandel der Zeit. Von einer gespenstischen Nachtwanderung<br />
durch Kastelruth erzählt „Unterwegs<br />
mit Hexe Martha“. Im Interview erleben Sie die<br />
gute Hexe ganz persönlich. Wer ist der Wiednerbauer<br />
und was erlebt er mit seinen Schafen? Und<br />
wer ist die Frau hinter dem Golfclub Kastelruth-<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>? Auf den nächsten Seiten stellen wir<br />
sie Ihnen alle vor.<br />
Nicht zuletzt möchte ALPE aber auch einfach Ihr<br />
Begleiter durch Ihren <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> Urlaub sein: Neben<br />
wichtigen Informationen über öffentliche<br />
Dienste gibt es viele Tipps für die besten Restaurants,<br />
Gaststuben und Treffpunkte sowie für attraktive<br />
und vielfältige Shoppingmöglichkeiten<br />
in den Dörfern auf dem Hochplateau und in der<br />
näheren Umgebung. Das <strong>Magazin</strong> enthält auch<br />
ein detailliertes Programm der vielfältigen Veranstaltungen,<br />
der kulturellen wie geselligen Höhepunkte.<br />
Wir hoffen, dass auch Sie mitmachen und<br />
daran Freude finden.<br />
Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen, unvergesslichen<br />
Aufenthalt, Wohlergehen und Erholung.<br />
Eduard Tröbinger Scherlin<br />
für <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> Marketing und die<br />
Tourismusvereine Kastelruth, Seis,<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> und Völs am Schlern<br />
Seite 04<br />
Näher bei Gott:<br />
Der Schlernkirchtag<br />
Seite 10<br />
Wandernde Schafe:<br />
Der Wiedner Paul<br />
Seite 14<br />
Die Santner-Spitze:<br />
Präziser Zeitmesser<br />
Seite 16<br />
Tagusens bei Kastelruth:<br />
Ein Postkartenmotiv<br />
Seite 20<br />
Radeln mit Weitblick:<br />
Highlight-Tour Tierser Alpl<br />
Seite 24<br />
Durch den Hexenwald:<br />
Schwefelquellen in Saltria<br />
Seite 26<br />
Interview mit der<br />
„guten“ Hexe Martha<br />
Seite 28<br />
Der Fronthof in Völser Aicha:<br />
Ziel von Genießern<br />
Seite 32<br />
Die Kastelruther<br />
Jungfrauen-Tracht<br />
Seite 34<br />
Eine charmante Chefin:<br />
Porträt von Nina Urthaler<br />
Seite 38<br />
Höhepunkte Sommer ’11<br />
Seite 40<br />
Genuss-Sommer ’11<br />
Seite 41<br />
Vorschau Winter ’11/12<br />
Seite 42<br />
Gesehen & gehört<br />
sommer | ALPE 5
Dem Kreuz folgend:<br />
Bittgang auf den Schlern<br />
Näher bei Gott<br />
im august wird am schlern das weitum bekannte Kirchweihfest, der schlernkirchtag, gefeiert.<br />
Für die Völser ist dies eine liebgewordene tradition, für viele Besucher aus nah und fern ein willkommener<br />
anlass, am schlern alte und neue Freunde zu treffen. ein stimmungsbild vom schlernkirchtag 2010.<br />
Text: Elisabeth Augustin<br />
Fotos: Helmuth Rier<br />
6 ALPE | sommer<br />
»<br />
»<br />
»<br />
sommer | ALPE 7
Im legendären Schlernhaus macht sich<br />
eine heitere Mischung aus freudiger<br />
Erwartung und angespanntem Endspurt<br />
breit. Am Vorabend des Schlernkirchtags<br />
trudeln nach und nach die<br />
vom Aufstieg erschöpften, aber glücklichen<br />
Gäste ein, während die beiden Wirtsleute<br />
Silvia und Harald Gasser mit ihrem emsigen<br />
Team die letzten Vorbereitungen treffen. Der<br />
spektakuläre Sonnenuntergang lockt eine<br />
Gruppe von aufgeregten Japanern ins Freie,<br />
die den im Abendrot erstrahlten Rosengarten<br />
mit ihren Kameras einzufangen versuchen. Der<br />
auch bereits am Vortag aufgestiegene „Schlernpfarrer“<br />
Josef Profanter bespricht mit Messner<br />
Richard Mahlknecht die letzten Details des Gottesdienstes,<br />
um dann mit den aus dem Pustertal<br />
mitgereisten Freunden den Abend bei Brotzeit<br />
und einem guten Glasl gemütlich ausklingen<br />
zu lassen. Aus dem großen Speisesaal erklingt<br />
Musik, und zu Ziehorgel und Trompete gesellt<br />
sich spontan so manches weitere Instrument.<br />
Die Feierlaune lockt die Tanzbegeisterten unter<br />
den Hüttengästen aufs Parkett. Wer lieber sitzen<br />
bleibt, gibt dem Ganzen zu bekannten Melodien<br />
kräftige Stimmbegleitung.<br />
Um 22 Uhr ist prinzipiell Hüttenruhe angesagt,<br />
doch wird es zu diesem besonderen Anlass<br />
noch eine ganze Weile dauern, bis im Schlernhaus<br />
das letzte Licht ausgeht. Wer bei den niedrigen<br />
Bergtemperaturen und auf ungewohnter<br />
Meereshöhe von über 2.400 Metern ein paar<br />
Stunden Schlaf findet, kann sich glücklich schätzen.<br />
Ab 5.30 Uhr verwandelt sich das Schlernhaus<br />
sowieso wieder in einen Ameisenhaufen:<br />
Die Bergliebhaber machen sich erwartungsvoll<br />
auf den Weg nach draußen, um das unvergessliche<br />
Schauspiel des Sonnenaufgangs mitzuerleben,<br />
während in der Schlernhausküche schon<br />
das Geschirr klappert. Beim zünftigen Frühstück<br />
im Schlernhaus genießen die Gäste aus<br />
nah und fern den Rundblick auf die Dolomitentürme,<br />
Zacken und Gipfel von Rosengarten,<br />
Weiß- und Schwarzhorn ... Klara, die Frau des<br />
Messners, zupft Pfarrer Sepp noch schnell seine<br />
blaue Schürze zurecht, bevor dieser zur Kapelle<br />
absteigt. So steht diesem strahlenden Samstag<br />
und dem traditionellen Schlernkirchtag nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Symbolberg<br />
Über 2.500 Meter hoch, weitum<br />
sichtbar und in seiner Silhouette unverkennbar<br />
strahlt der Schlern als<br />
Symbolberg Südtirols weit ins Land.<br />
Die Geschichte der Entstehung der<br />
weltberühmten Dolomiten wird kaum<br />
woanders so lebendig wie hier. Der<br />
Schlern ist ein versteinertes Korallenriff:<br />
Das unmittelbare Nebeneinander<br />
von felsbildenden Riffen und gewaltigen<br />
Vulkanergüssen unter der<br />
Oberfläche des großen urzeitlichen<br />
Meeres war die Ursache für die Bildung<br />
so gegensätzlicher Formen. Der<br />
reiche Wechsel der Ansichten bildet<br />
den Hauptreiz dieses Berges. Über<br />
Völs erheben sich die bleichen<br />
Wände des Schlerndolomits. Von Seis<br />
und Kastelruth aus präsentiert sich<br />
der Schlern in den westlichen Dolomiten<br />
als imposanter Doppelgipfel<br />
mit der Santner- und Euringerspitze.<br />
Zu jeder Jahreszeit und jeder Tageszeit,<br />
ob wolken- oder nebelverhangen,<br />
in strahlendem Sonnenschein<br />
oder in der Dämmerung: Der Schlern<br />
zieht die Menschen seit Jahrtausenden<br />
in seinen Bann.<br />
Schlernhaus<br />
Das Schlernhaus hat große Alpenvereinstradition.<br />
Hier treffen sich von<br />
Mitte Juni bis Anfang Oktober Bergfreunde<br />
aus aller Welt. In dem Schutzhaus<br />
stehen rund 100 Schlafplätze zur<br />
Verfügung. Vom Schlernhaus aus ist<br />
das Gipfelkreuz in etwa 20 Minuten<br />
leicht zu erreichen. So bietet die Aussicht<br />
vom Petz, dem Gipfel auf 2.563<br />
Metern, bei guter Witterung einen<br />
unvergesslichen Weitblick, der bis zur<br />
Ortler-Cevedale-Gruppe und zu den<br />
ferneren Dolomitenstöcken wie jene<br />
des Pelmo und der Civetta reicht. Besondere<br />
Beachtung verdienen auch<br />
die Pflanzen der hochalpinen und arktischen<br />
Regionen, die auf den Grasmatten<br />
des Schlern wachsen: Alpengrasnelken<br />
(Schlernhexen), Primel,<br />
Edelweiß, Räthischer Alpenmohn und<br />
verschiedene Enzian-Arten.<br />
Dem Heiligen Kassian<br />
zu Ehren werden Glocken geläutet,<br />
die zum Gebet einladen.<br />
Zur selben Zeit machen sich im Tal ein paar<br />
Völser zu Fuß auf den Weg, um den mühsamen<br />
Aufstieg über den steilen Prügelsteig durch<br />
die Schlernschlucht anzugehen. An den Wegkreuzen<br />
wird zur Besinnung kurz Halt gemacht.<br />
Die Sesselschwaige bietet eine gute Gelegenheit,<br />
den ersten Durst zu löschen, um dann gestärkt<br />
den Rest des Weges in Angriff zu nehmen.<br />
Beim Wetterkreuz „Schrotten“ sammeln<br />
sich kurz später die Gläubigen um die Katholische<br />
Männerbewegung zur Prozession und<br />
folgen dem Kreuz, das der Moar-Paul demütig<br />
voran trägt. Die betende Gruppe wird mit<br />
hellem Glockengeläut und von einer frischen<br />
Brise bei der St.-Kassians-Kapelle empfangen.<br />
In der fantastischen Freilichtarena vor dem<br />
Kirchlein versammelt sich eine große Gemeinschaft,<br />
um den Herrgott zu loben und ihm zu<br />
danken. „Am Schlern sind wir ein Stück näher<br />
bei Gott und können die Last des Alltags hinter<br />
uns lassen“, erklärt Pfarrer Josef Profanter,<br />
der seit 1980 immer wieder hier herkommt, um<br />
mit den Völsern ihren „Schlernkirchtig“ zu feiern.<br />
Für die musikalische Umrahmung sorgen<br />
die Völser Böhmische und ihre Kameraden aus<br />
der Partnerstadt Friedberg in Bayern. Die Friedberger<br />
sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil<br />
des Schlernkirchtages und stets mit einer stattlichen<br />
Delegation mit von der Partie.<br />
Am 13. August, dem „Kaschestog“, wird des Heiligen<br />
Kassian gedacht, der in der Zeit der Christenverfolgung<br />
um 304 in Imola den Märthyrertod<br />
starb. Dem legendären ersten Bischof von<br />
Säben ist die Kapelle am Schlern geweiht, deren<br />
Kirchtag seit Generationen jedes Jahr am<br />
Samstag vor dem 13. August gefeiert wird. Die<br />
neben dem Heiligen Kassian auch der Gottesmutter<br />
geweihte Kapelle war um 1797 im Auftrag<br />
von Maria Kritzinger vom Deimlhof in Ums<br />
zum Dank für die Errettung des Viehs auf dem<br />
Schlern erbaut worden.<br />
Der „Schlernpfarrer“ würdigt in seiner Predigt<br />
den Schlern als Symbolberg Südtirols und erinnert<br />
an die Bedeutung der <strong>Alm</strong>en auf dem<br />
Schlern, die seit urdenklichen Zeiten von den<br />
Völser Bauern als Weideflächen genutzt werden.<br />
Zu sprechen kommt Josef Profanter, am<br />
mit Wiesenblumen und Kerzen liebevoll ge- »<br />
8 ALPE | sommer sommer | ALPE 9
Schlernwege<br />
Mehrere – zum Teil viele Jahrhunderte alte - Wege führen auf den Schlern. Als Ausgangspunkte für Schlerntouren kommen Völs, Seis, Kastelruth und die<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> (Touristensteig) in Frage. Man kann das Schlernplateau auch von Tiers aus erreichen. (Im Sommer 2011 ist der „Prügelweg“ durch die Schlernschlucht<br />
auf Völser Seite aufgrund einer gründlichen Sanierung größtenteils geschlossen. Bitte informieren Sie sich, bevor Sie Ihre Route wählen!)<br />
> Völs - Völser Weiher - tuffalm -<br />
Peterfrag - sesselschwaige -<br />
schlernhaus - Petz:<br />
Langer Anstieg (etwa 5 Stunden),<br />
der mit 1.000 Metern Höhenunterschied<br />
von Völs auf den höchsten<br />
Punkt des Schlernplateaus führt.<br />
Schwierigkeit: mittel, aber auf<br />
Grund der Länge recht anstrengend.<br />
> Völs - ums - hofer alpl -<br />
schäufele steig - schlernhaus:<br />
Der Aufstieg über den Schäufelesteig<br />
ist sehr steil und erfordert vor<br />
allem im Abstieg Trittsicherheit<br />
und Bergerfahrung. Gehzeit: etwa<br />
5 Stunden. Abstieg: eventuell über<br />
den Knüppelsteig. Nur für Bergerfahrene!<br />
10 ALPE | sommer<br />
> ums - tschafonhütte -<br />
hammerwand - tschafatschsattel<br />
- schlernhaus:<br />
Der Weg erfordert absolute Trittsicherheit<br />
und Schwindelfreiheit.<br />
Anstrengender und teilweise<br />
schwieriger Anstieg.<br />
Gehzeit: rund 5 Stunden.<br />
> Völser aicha (schönblick) -<br />
Weg nr. 7 unter der hammerwand<br />
- Peterfrag - sesselschwaige -<br />
schlernhaus:<br />
Anspruchsvoller Weg,<br />
der Trittsicherheit erfodert.<br />
Gehzeit: etwa 3 Stunden<br />
> seis - Bad ratzes - Prossliner<br />
schwaige - saltner schwaige -<br />
schlernhaus:<br />
Anstrengender und<br />
teilweise schwieriger Weg.<br />
Gehzeit: rund 4,5 Stunden.<br />
> seis - schlernbödele -<br />
schlernhaus. rückweg<br />
über saltner schwaige<br />
und Prossliner schwaige:<br />
Anspruchsvoller,<br />
realtiv steiler Weg.<br />
Gehzeit: rund 4,5 Stunden<br />
> compatsch - Panorama -<br />
rosszahnscharte - tierser alpl -<br />
roterdspitze - schlernhaus:<br />
Herrlich gelegener Panoramaweg,<br />
aber anspruchsvoll.<br />
Gehzeit: rund 4 Stunden<br />
> compatsch (oder auch<br />
spitzbühel Bergstation) -<br />
saltner schwaige - schlernhaus<br />
(sogenannter „touristensteig“):<br />
Gehzeit: rund 3 Stunden.<br />
Höhenunterschied: 600 m.<br />
Abstieg nach Völs: Sesselalm -<br />
Wildromantische Schlernschlucht<br />
- Tuffalm - Völser Weiher.<br />
Gehzeit: rund 3 Stunden.<br />
Höhenunterschied: 1.420 m.<br />
> Weißlahnbad - Bärenfalle -<br />
tschamintal - aichnerstall -<br />
st. Kassian - schlernhaus:<br />
Schwieriger Weg, der<br />
Trittsicherheit erfordert.<br />
Gehzeit: rund 3 Stunden<br />
Das Schlernhaus auf 2.457 Metern über dem Meer<br />
bietet einen fantastischen Rundblick über die Dolomiten (oben),<br />
mit König Laurins Rosengarten (unten).<br />
schmückten Altar, auch auf die alten Kultstätten,<br />
die in die vorchristliche Zeit zurückreichen. Am<br />
Schlern wurden Opfer niedergebracht, um die<br />
Gnade Gottes herabzuflehen. Heute nimmt der<br />
Pfarrer die Bitten der Bauern und Hirten in den<br />
Gottesdienst mit hinein und betet um Schutz für<br />
das Vieh, während im Hintergrund die Glocken<br />
des weidenden Viehs zu hören sind. Zugleich wird<br />
einiger besonderer Jubiläen gedacht: 125 Jahre<br />
Schlernhaus, 35 Jahre Familie Gasser als Pächter<br />
im Schlernhaus und 25 Jahre Richard Mahlknecht<br />
als Messner beim Schlernkirchtag geben Anlass<br />
zur Freude. Jubiläen sind ein Geschenk Gottes.<br />
Gegen Schluss der Andacht fügt der Herr Pfarrer<br />
eine kleine Randbemerkung zu den sympathischen<br />
Bedienungen im Schlernhaus an, die in<br />
wenigen Minuten alle Hände voll zu tun bekommen<br />
werden. Denn mit dem Gottesdienst endet<br />
der religiöse Teil des Kirchtages.<br />
Die gut gelaunte Gesellschaft verlässt nun die Naturarena<br />
vor der St.-Kassian-Kapelle und beendet<br />
nach zehn Minuten ihren Aufstieg beim Schlernhaus.<br />
Dort erwarten Kirchtagskrapfen und allerlei<br />
andere heimische Spezialitäten die Festgesellschaft.<br />
Vor und im Schlernhaus wird gefeiert,<br />
gegessen, getrunken, Musik gemacht und gelacht.<br />
Stühle und Bänke sind dicht gefüllt, und vor der<br />
Küche versammelt sich eine größere Runde, um<br />
mit Hüttenwirt Harald und seiner schneidigen Silvia<br />
auf diesen besonderen Tag anzustoßen. „Dank<br />
der regen Teilnahme vieler Völser und treuer<br />
Freunde aus nah und fern gelingt es uns immer<br />
wieder, ein besonderes Fest zu feiern“, freut sich<br />
Silvia. „Das ist nur möglich, weil uns viele auch<br />
helfend zur Seite stehen und den Tag mit großem<br />
Einsatz mitgestalten.“ Wenn dann auch das Wetter<br />
mitspielt und - wie an diesem unvergesslichen<br />
Tag - dem Schlernhaus die Sonne scheint, ist das<br />
Glück perfekt.<br />
Nach und nach schultern die Bergwanderer ihre<br />
Rucksäcke und machen sich auf den Heimweg.<br />
Der Abstieg am Nachmittag kann mitunter länger<br />
dauern, muss man zu diesem besonderen Anlass<br />
doch noch bei den am Weg liegenden Hütten<br />
und Schwaigen einkehren, um Krapfen, Wein und<br />
Schnaps zu verkosten. Schließlich wird nur einmal<br />
im Jahr Kirchtag gefeiert. Und eines ist gewiss:<br />
Viele Besucher waren nicht zum letzten Mal<br />
dabei! «<br />
Beten für den Schutze der Natur,<br />
des Menschen und der Tiere.
Wandernde<br />
Schafe Was<br />
»<br />
Text: Rosa Maria Erlacher<br />
Fotos: Helmuth Rier<br />
der Wiedner Paul<br />
mit seinen schafen erlebt<br />
Er muss sie nicht rufen, seine Schafe. Paul<br />
braucht eigentlich nur dazustehen, einen<br />
Eimer mit Viehsalz zu schlenkern, und<br />
schon trotten sie blökend von allen Seiten heran.<br />
„Das ist nicht immer so“, erklärt der Wiednerbauer,<br />
dem nebenan die <strong>Alm</strong> samt Schwaige gehört, „aber<br />
nach dem schlechten Wetter mit Schneefall auf den<br />
Bergen haben es meine Schafe doch vorgezogen,<br />
da herunten zu weiden.“ Herunten, das sind die Geröllwiesen<br />
am Fuß der bizarr geformten Rosszähne,<br />
wo die sanfte Hügellandschaft der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> in<br />
die steilen Hänge des Schlernmassivs übergeht.<br />
Ein Zaun und ein gerölliges Bachbett trennen die<br />
Schafweide von der Rinderweide.<br />
Schafe suchen. Jeden Abend nach der Arbeit auf<br />
dem Hof, kommt der Wiednerbauer mit seinem<br />
kleinen Geländewagen herauf auf die <strong>Alm</strong>, um<br />
nach dem Vieh zu schauen, den Pferden, Kühen,<br />
Kalben und den 40 Schafen. Und erlebt oft seine<br />
blauen Wunder: kein einziges Schaf in Sicht, soviel<br />
er auch durch sein Fernrohr schaut. „Ja, dann muss<br />
ich sie halt suchen gehen, oben auf dem Schlern,<br />
oder wo immer sie sonst sein könnten“, erzählt er.<br />
Weil die Schafe bei schönem Wetter immer aufwärts<br />
gehen, angeführt von den Leittieren, die üblicherweise<br />
die „vernünftigsten“ Schafe seien und<br />
die Glocken tragen, damit er sie von weitem hören<br />
kann.<br />
Viele Male muss er während des <strong>Alm</strong>sommers zu<br />
später Stunde noch auf den Schlern hinauf oder<br />
hinaus zur Schlernbodenhütte und seine kleine<br />
Herde zurückholen. Meist findet er sie wohlauf<br />
vor, bei Gewitter oder Kälteeinbruch rottet sich<br />
die Herde zusammen und sucht geschützte Plätze<br />
auf, selten, dass Tiere vom Blitz erschlagen werden,<br />
als gewiefte Kletterer stürzen sie auch nicht<br />
ab, nur hin und wieder verletzt sich ein Schaf am<br />
Bein, dann schient es der Paul, „und weiter geht<br />
es“, meint er lakonisch. Manchmal erkrankt ein Tier<br />
an Lungenentzündung, dann kommt es in den Stall<br />
und der Paul pflegt es, bis es wieder gesund ist.<br />
Weiderechte. Die Schafe weiden auf Gemeindeweide,<br />
zusammen mit dem Galtvieh (Weidevieh<br />
der berechtigten Bauern). Das sei heute kein<br />
Problem mehr, aber vor einigen Jahrzehnten war<br />
das noch ganz anders. Da habe der Saltner sofort<br />
gepfiffen, wenn seine Schafe die Grenze zur Gemeindeweide<br />
übertraten und er musste sie schnell<br />
zurückholen. Oder wenn sich die Schafe auf die<br />
Schlernweiden verirrten, haben die Tierser Bauern<br />
sie hinunter ins Tal getrieben und er musste sie<br />
auslösen. Jetzt sei dieser Futterneid überwunden,<br />
die Weiden reichen für alle Tiere, ja, die Förster sähen<br />
es sogar gerne, wenn seine Schafe das lange<br />
Gras von den steilen Hängen abfressen, das vermindere<br />
die Gefahr von Lawinenabgängen.<br />
Dem Paul scheint diese Sorge um seine Schafe sogar<br />
gut zu tun, so drahtig, fit und gelenkig wirkt er<br />
noch mit seinen gut 60 Jahren. Wobei er als Besitzer<br />
eines stattlichen Hofes diese Plackerei nun<br />
wirklich nicht nötig hätte. „Ach“, sagt er, „man<br />
muss eben Schafe mögen, und ich habe schon von<br />
frühester Jugend an welche gehabt.“<br />
Tiroler Bergschafe. Nicht irgendwelche, es müssen<br />
schon Tiroler Bergschafe sein, die Pauls Züchterleidenschaft<br />
entfachen. Sie sind sehr widerstandsfähig<br />
für felsige Höhenlagen und zeichnen<br />
sich durch Trittsicherheit aus. Zu erkennen ist<br />
diese großwüchsige Rasse an ihrem gebogenen<br />
Vorderschädel, der sogenannten Ramsnase, dem<br />
weißen, gewellten Haar, den hängenden Ohren<br />
und harten Klauen. In seiner Herde hält er dazu<br />
noch einige Braun-Schwarze Bergschafe und ein<br />
Villnösser Bergschaf, das wegen seiner dunklen<br />
Farbe um die Augen auch Brillenschaf genannt<br />
wird. „Die Schafzucht ist wieder im Aufwind.<br />
Zuchtgenossenschaften organisieren Ausstellungen,<br />
prämieren die schönsten Tiere, das stachelt<br />
den Ehrgeiz an“, erzählt der Paul.<br />
Ein schönes friedliches Bild, wie sich die wolligen<br />
Schnucken um den Paul drängen, darunter einige<br />
»<br />
„Man muss Schafe eben mögen“:<br />
Seine Herde hält Paul sommers auf Trab.<br />
Echte Tiroler Bergschafe<br />
12 ALPE | sommer sommer | ALPE 13
Der Wiedner Paul:<br />
Seine Leidenschaft<br />
gilt seit frühester<br />
Jugend den Schafen.<br />
14 ALPE | sommer<br />
Gören mit ihren säugenden Lämmern. Doch plötzlich,<br />
ein markerschütterndes Geräusch, richtig<br />
laut und dumpf: Bumm und wieder bumm – zwei<br />
Böcke rammen mit voller Wucht ihre Stirnseiten<br />
gegeneinander, dann drehen sie wieder friedlich<br />
ab. Das war nur ein harmloses Geplänkel, besänftigt<br />
Paul meinen Schreck, aber es komme schon<br />
vor, dass sich die Böcke am Bauch verletzen, was<br />
dann einen Milzriss zur Folge haben kann.<br />
Füchse, Adler und Murmeltiere. Einen solchen<br />
Verlust erträgt er aber immer noch leichter als die<br />
Arglist der Füchse, „der Schafe größter Feind“, wie<br />
er sagt. Die haben ihm schon viele Lämmer stiebitzt.<br />
Auch die Adler können den Lämmern gefährlich<br />
werden, wenn sie an den Schlernwänden<br />
horsten. Er habe einmal beobachtet, wie ein Adler<br />
eines seiner Lämmer attackiert, zum Absturz gebracht<br />
und dann mit seinen scharfen Krallen hochgehoben<br />
und mitgenommen hat. Mit den Jahren<br />
ist er schlauer geworden. „Die Adler holen sich<br />
bevorzugt Murmeltiere. Wenn die sich zur Winterruhe<br />
zurückziehen, wird es Zeit, dass ich die<br />
Schafe ins Tal bringe“, erzählt er.<br />
Auf seinem Hof können sie dann bis zum Schneefall<br />
weiterweiden, den Winter verbringen sie im<br />
Stall oder in einem Freigehege. Zuvor aber müssen<br />
sie noch Haare lassen, der Paul schert ihnen<br />
selbst das zottelige Alpfell weg, mehr wegen der<br />
Hygiene als wegen des Verdienstes auf die Wolle.<br />
“Die will heute keiner mehr, und ich muss sie im<br />
Wiederverwertungshof entsorgen – und sogar<br />
noch dafür zahlen“, brummelt er.<br />
Gesundes Fleisch. Bei Versteigerungen in Bozen<br />
hingegen kann er manchmal gutes Geld machen,<br />
besonders wenn italienische Händler da sind, die<br />
wüssten die unverfälschte Fleischqualität von<br />
Weideschafen zu schätzen, besonders Lämmer<br />
seien zur Weihnachts- und Osterzeit gefragt. Auch<br />
bei ihm zu Hause komme hin und wieder Schaffleisch<br />
auf den Tisch, und zudem macht er Würste.<br />
“Die schmecken ausgezeichnet“, schnalzt er<br />
mit der Zunge.<br />
Im Frühjahr weiden die Schafe noch auf seinem<br />
Hof, bevor er sie reihum mit seinem Kleinlaster<br />
nach Ratzes, einem Hochtal hinter Seis, transportiert<br />
und dort in die Freiheit entlässt. Langsam,<br />
eben so wie die neu erwachende Vegetation ihren<br />
Hunger zu stillen vermag, wandern sie immer<br />
höher, stets unter Pauls Beobachtung, bis sie Anfang<br />
Juni die <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> erreichen. Zielsicher streben<br />
sie der Wiedner-Schwaige zu, wissend, dass<br />
sie der Paul dort mit dem begehrten Viehsalz erwartet.<br />
«<br />
DER AUSFLUGSTIPP IN SÜDTIROL!<br />
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16 ALPE | sommer<br />
Gegenspiel von<br />
Licht und Schatten<br />
am Santner.<br />
Die Santnerspitzen-Sonnenuhr<br />
Die markante santnerspitze über der Ortschaft seis gilt als eines<br />
der Wahrzeichen südtirols. Die schlernzacke ist von weit her sichtbar.<br />
Über Jahrtausende diente sie den menschen als präziser Zeitmesser.<br />
Schon in der Bronzezeit halfen mächtige<br />
Menhire den Menschen, die Zeit zu<br />
messen. An deren Schatten konnten Tag<br />
und Stunde präzise anzeigt werden. Besonders<br />
im alten Ägypten wurden die Obelisken<br />
dem Sonnengott geweiht. Beeindruckend ist auch<br />
jener am Petersplatz in Rom. Im Bergland gelten<br />
die Bergspitzen als Schattenspender, und oft hatten<br />
diese auch einen Zeitbestimmungszweck. Bekannte<br />
Bergspitzen tragen Namen wie Mittagsspitze,<br />
Zwölferkofel, Elfer oder Einser.<br />
Die Landschaft um Seis ist reich an Kultplätzen<br />
aus der Bronze- und Eisenzeit. Anhand des Schattenwurfes<br />
der Santnerspitze können diese leicht<br />
bestimmt werden. Dies ist deshalb möglich, da<br />
die Santnerspitze ein sehr markantes Bergprofil<br />
aufweist und das relativ flache Gelände um Seis<br />
ein für alpine Verhältnisse sehr günstiges Umgebungsverhältnis<br />
aufweist. Insbesondere ist dieses<br />
Phänomen sehr gut in den Wintermonaten von der<br />
Ruine Hauenstein und der Ruine Salegg zu beobachten.<br />
Bereits der Volkskundler Karl Felix Wolff<br />
erwähnte in einer Abhandlung von den Schlernsagen<br />
einen „wandernden Schatten“ und schrieb<br />
erstmals über einen direkten Zusammenhang mit<br />
dem Wandern des Santnerschattens.<br />
Das Wandern des Schattens ist ein uraltes Gesetz<br />
von Wirkung und Gegenwirkung, ein Gegenspiel<br />
von Licht und Schatten. Ein wandelnder Schatten<br />
kann deshalb nur für die im Schattenbereich der<br />
Santnerspitze lebenden Menschen des Hauensteiner<br />
Waldes Sinn und Bedeutung gehabt haben.<br />
Für die Bewohner des <strong>Seiser</strong> Sonnenhanges um St.<br />
Valentin, Gschlier, Rungg und Seis ist der Weg der<br />
Sonne über die Santnerspitze in gleicher Weise ein<br />
Zeitmesser.<br />
Die sonnenverwöhnten Bauernhöfe über Seis wissen<br />
um die Bedeutung des Sonnenstandes. Besonders<br />
anschaulich wird dies am Ausserlanziner Hof<br />
in Telfen. Der Hof liegt nahe der Schattenlinie der<br />
Wintersonnwende. Auf ihrem Tagesweg sinkt die<br />
Sonne bis auf die Santnerspitze nieder und streicht<br />
an ihr vorbei, um in den folgenden Tagen mit dem<br />
neuen Sonnenjahr wieder höher zu steigen. Der<br />
Schatten der Santnerspitze erreicht während dieser<br />
kürzesten Jahrestage um den 22. Dezember für<br />
zwei bis drei Tage den Stubentisch im Ausserlanziner<br />
Hof und zeigt so den Jahreswechsel an.<br />
Auch am Formsuner Hof und am Marmsoler Hof<br />
zeigt sich dasselbe Phänomen im sogenannten Mittagstal,<br />
das in seiner künstlich angelegten Mulde<br />
eine perfekte Nord-Süd-Ausrichtung aufweist.<br />
Um zwölf Uhr mittags (wahre Ortszeit) sieht man<br />
am Tag der Wintersonnwende die Sonne über die<br />
Santnerspitze streichen. Man beachte die Wortsilben<br />
SUN und SOL in den beiden Hofnamen.<br />
Auch die Felsnase am alten Quellheiligtum in<br />
St. Vigil ist ein astronomischer Beobachtungspunkt<br />
ersten Ranges. Am Standort der Kirche<br />
St. Vigil kann im Frühling und im Herbst die Tag-<br />
und Nachtgleiche beobachtet werden. Dieses sogenannte<br />
Äquinoktium (lat. „gleich die Nacht“) zeigt<br />
am 21. März und am 21. September dem Betrachter<br />
diesen wichtigen heidnischen Kalendertag an.<br />
Je nachdem, ob die Sonne auf ihrer Tagesbahn aus<br />
der Santnerspitze in den Himmel hinaustritt oder<br />
in ihn hineinsinkt. St. Vigil steht in engem Zusammenhang<br />
mit dem eisenzeitlichen Kultplatz Rungg<br />
Egg. Am Tag der Wintersonnwende streift der<br />
Santnerschatten zur Mittagszeit diesen Kraftplatz.<br />
In unserem Sonnenkalender fehlt uns nur noch der<br />
Zeiger der Sommersonnwende.<br />
Diesen kann man am 21. Juni bei Sonnenaufgang<br />
über der Ruine Hauenstein und Ruine Salegg beobachten.<br />
Dies ist wiederum von Laranz und St. Valentin<br />
aus hervorragend zu beobachten. Die Wälder<br />
und Hügel um Seis birgen weitere unzählige<br />
Kraft- und Kultplätze, die es zu entdecken und besonders<br />
zu erhalten gilt. «<br />
»<br />
Text und Foto:<br />
Michael Trocker<br />
sommer | ALPE 17
tagusens ist ein kleines<br />
Bauerndorf, eine der zwölf<br />
Fraktionen der Gemeinde<br />
Kastelruth und Ziel oder<br />
ausgangspunkt für schöne<br />
Wanderungen. inmitten<br />
von Wiesen gelegen, bietet<br />
sich hier dem Besucher der<br />
luxus völliger abgeschiedenheit<br />
und ruhe. eine<br />
idylle und Kulturlandschaft<br />
wie ein Postkartenmotiv<br />
vergangener Zeiten.<br />
Text: Barbara Pichler<br />
Fotos: Helmuth Rier<br />
»<br />
Post<br />
kArtEn<br />
motIv<br />
Wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht<br />
sagen: Dieses Sprichwort kommt<br />
einem beim Anblick des Weilers Tagusens<br />
als erstes in den Sinn. Auf 900 Metern<br />
Meereshöhe liegt das Dorf, umgeben von Wiesen<br />
und Wald, auf einer Hochebene über dem unteren<br />
Eisacktal. Das Bild wird geprägt von einigen verstreuten<br />
Höfen, einem kleinen Dorfkern und am<br />
äußeren Ende der Streusiedlung von der romanischen<br />
Kirche zur Heiligen Magdalena. Gleich<br />
neben dem Kirchlein steht das frühere Widum<br />
Der Herbst<br />
lockt mit satten<br />
Farben und<br />
süßen Früchten.<br />
mit einem interessanten Detail, einer schönen, im<br />
klassizistischen Stil geschnitzten Holztür.<br />
Gegenüber liegt das Schulmuseum, die einzige<br />
offizielle Sehenswürdigkeit von Tagusens. Hier<br />
gingen bis 1993 die Kinder aus dem Dorf und der<br />
näheren Umgebung zur Schule, wobei alle fünf<br />
Klassen in einem Raum gemeinsam untergebracht<br />
waren. Heute ist die ehemalige Zwergschule ein<br />
Stück Kulturgeschichte. Die frühere Schuldienerin<br />
Paula Malfertheiner, heute die gute Seele des<br />
Museums, hat hier auch schon die Schulbank gedrückt.<br />
Sie sammelte Bücher, Schulhefte und historisches<br />
Lehrmaterial und ist heute stolz darauf,<br />
den Besuchern eine Ahnung vergangener Zeiten<br />
vermitteln zu können. Die alten Schulbänke stehen<br />
wie eh und je in Reih und Glied im Klassenraum.<br />
Hefte, Schiefertafeln und alte Schulbücher<br />
liegen auf den Bänken. Es riecht noch immer nach<br />
Schule, nach Papier, Büchern und Kreide. So kann<br />
man sich den Schulalltag in dieser Klasse gut vorstellen.<br />
Die meisten Kinder, es waren 46, gingen<br />
hier in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts<br />
zur Schule. „Im Sommer kommen viele Familien<br />
mit ihren Kindern. Sie schauen sich alles sehr interessiert<br />
an, stellen mir viele Fragen und möchten<br />
wissen, wie das früher so war, als alle Kinder gemeinsam<br />
in nur einem Klassenraum unterrichtet<br />
wurden“, meint Paula. Sie erzählt gerne über ihre<br />
Schulzeit in Tagusens oder über die verschiedenen<br />
Lehrerinnen, die manchmal zu Fuß von weit her<br />
kamen. Bei schönem Wetter stellt Paula im Garten<br />
Tische und Bänke auf, und die Familien sitzen dann<br />
18 ALPE | sommer sommer | ALPE 19<br />
»
20 ALPE | sommer<br />
In Tagusens scheint die Zeit<br />
stehen geblieben zu sein.<br />
Wandertipps<br />
Von Kastelruth nach Tagusens. Vom Dorfplatz<br />
in Kastelruth ausgehend, folgt man<br />
über den Bühlweg, vorbei am Ansitz Unterpray,<br />
mit seinem sehenswerten Bauerngarten,<br />
der Markierung Nr. 10 bis zum Föstl<br />
Bach. Von dort geht es weiter bis zum Elendmüller<br />
(Nr. 2), und dann über die „Katzenleiter“,<br />
so heißt dieser etwas steile Weg, bis<br />
zum Radlmoos und über den schattigen<br />
Waldweg Richtung Tagusens.<br />
Gehzeit: 1,5 Stunden<br />
Von Kastelruth über den Brembach nach<br />
Tagusens. Wieder vom Bühlweg im Dorfzentrum<br />
ausgehend, folgt man der Markierung<br />
Nr. 10 bis zum Föstlbach, dann Richtung St.<br />
Michael (Nr. 10). Dieser alte Plattenweg, inmitten<br />
von Wiesen gelegen, führt vorbei an<br />
einem für diese Gegend typischen Speltenzaun,<br />
schönen alten Trockenmauern und dem<br />
Ansitz Lafay. Der Weg endet am Bremicher<br />
Platzl. Von dort geht es nach rechts weiter,<br />
vorbei am alten Lafoglerhof. Bei der Jausenstation<br />
Sabina folgt man dem Weg Nr. 2 A bis<br />
zur Jausenstation Tamineshof, und dann über<br />
einen schattigen Waldweg bis nach Tagusens.<br />
Gehzeit: 2 Stunden<br />
Wanderung zur Trostburg. Die Trostburg ist<br />
ein schönes Beispiel einer Südtiroler Burg<br />
und Geburtsort des Oswald von Wolkenstein.<br />
Sie kann mehrmals am Tag mit einer<br />
Führung besichtigt werden. Um von Kastelruth<br />
aus zur Trostburg zu gelangen, gibt es<br />
zwei Möglichkeiten: Von der Landstraße aus,<br />
welche nach Waidbruck ins Eisacktal hinunter<br />
führt, biegt kurz unterhalb von Kastelruth<br />
die Landstraße Richtung Tagusens ab. Nach<br />
dem Gasthof Lieg, zweigt der Wanderweg<br />
(Nr. 1, dann Nr. 2) zur Trostburg ab. Kurz vor<br />
Tagusens, beim „Steffener Kreuz“, geht der<br />
Wanderweg Nr. 2 zur Trostburg weg. Von der<br />
Burg aus kann man nach Waidbruck wandern<br />
und mit dem Linienbus zurück fahren.<br />
Gehzeit: 1,5 Stunde. Von Kastelruth<br />
aus braucht man für diese Wanderung<br />
ca. 3 Stunden.<br />
Schulmuseum. Montag, Mittwoch und Freitag<br />
von 10.00 bis 16.00 Uhr bis Allerheiligen<br />
Trostburg. Die Trostburg hat bis Ende<br />
Oktober geöffnet. Es werden mehrmals am<br />
Tag Führungen angeboten. Informationen<br />
dazu unter Tel. 0471 654 401<br />
Einkehrmöglichkeiten<br />
Gasthof Lieg<br />
Jausenstation Sabine<br />
Jausenstation Tomines<br />
(Informationen über die Öffnungszeiten der<br />
hier angeführten Einkehrmöglichkeiten und<br />
bezüglich der Fahrzeiten des Shuttlebusses sind<br />
in den Informationsbüros erhältlich.)<br />
oft noch zusammen im Garten und picknicken den<br />
mitgebrachten Proviant.<br />
Nur die Ruhe. Ein Dorfgasthaus gibt es in Tagusens<br />
schon seit Jahren nicht mehr. Aber mitten im<br />
Dorf stehen ein großer alter Brunnen und daneben<br />
das Feuerwehrhaus, das auch im kleinsten Südtiroler<br />
Weiler nicht fehlen darf, und hier, weit weg von<br />
Kastelruth, den Bewohnern ein Gefühl der Sicherheit<br />
vermittelt. Die Hühner spazieren durchs Dorf,<br />
von einem stolzen Hahn genau beobachtet. Die<br />
vielen herum streunenden Katzen gehören hier<br />
wahrscheinlich allen. Es ist ruhig und beschaulich,<br />
weder Lärm noch Hektik stören den Alltag. Die<br />
Menschen sind freundlich, aber zurückhaltend.<br />
Sie lieben ganz offensichtlich „ihre heilige Ruh“,<br />
und man sieht ihnen an, dass sie daran so schnell<br />
nichts ändern möchten. Die paar Gäste auf den<br />
Höfen, wo „Urlaub auf dem Bauernhof“ angeboten<br />
wird, suchen wahrscheinlich gerade das: Ruhe und<br />
Abgeschiedenheit, eine Idylle wie man sie nur aus<br />
Heimatfilmen oder von Postkarten kennt.<br />
Schwammerlsüchtig. Die einzige „Menschenmenge“,<br />
die hier ab und zu einfällt, sind die Pilzesammler<br />
im späten Sommer. Doch diese sieht man<br />
nicht. Sie verstecken sich im Wald oberhalb von Tagusens<br />
vor den strengen Augen der Förster. Pilze<br />
sammeln macht süchtig, es weckt diese uralten Instinkte<br />
in uns, die Natur nach Essbarem zu durchstreifen.<br />
Anders kann man sie sich nicht erklären,<br />
diese Horden von Pilzsüchtigen jeden Sommer. «<br />
Kulinarische<br />
Wanderungen<br />
Gehen und Genießen<br />
auf der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />
Frühling und Herbst laden<br />
mit ihrem Farbenmeer und<br />
ihren Gaumenfreuden – von<br />
Kräutern über Knödel und<br />
Strudel bis hin zu „Keschtn“<br />
– zu Genusswanderungen<br />
ein. Ob bei einer Törggele-<br />
Wanderung mit gemütlicher<br />
Einkehr und einer zünftigen<br />
Marende oder bei einer Wanderung<br />
mit Kochkurs, der<br />
Ausflug wird zu einem Genuss<br />
für alle Sinne.<br />
sommer | ALPE 21
22 ALPE | sommer<br />
Ab Sommer 2011 präsentiert sich die<br />
Ferienregion <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> zusammen<br />
mit ihrer Nachbarregion Gröden als<br />
Bike-Paradies mit Dolomiten-Panorama.<br />
Eine neue Bike-Broschüre bietet Mountainbikern<br />
und Radfreunden insgesamt 33 Tourenvorschläge<br />
auf und rund um Europas größte Hochalm.<br />
Eine der schönsten Touren der Region, die alles<br />
bietet, was das Mountainbiker-Herz begehrt: Eine<br />
lange und abwechslungsreiche Auffahrt über fast<br />
2.000 Höhenmeter, die konditionellen Anspruch<br />
mit Rastmöglichkeiten auf einigen der schönsten<br />
Hütten der Region bietet. Als Ziel das Tierser Alpl,<br />
die höchstgelegene mit dem Bike erreichbare<br />
Hütte der Region in unvergleichlicher Lage am<br />
Fuße der spektakulären Rosszähne. Und eine technisch<br />
anspruchsvolle Abfahrt, die insbesondere im<br />
zweiten Teil mit einigen knackigen Trails und Karrenwegen<br />
aufwartet, bei der Fahrtechnikfreunde<br />
in ihrem Element sind. Eine Traumtour für konditionell<br />
starke und technisch anspruchsvolle Biker!<br />
Vom Tourismusverein Seis aus kann man sich auf<br />
den ersten Kilometern zur Kontrollstelle St. Valentin<br />
und dem Panoramasträßchen Richtung Wasserebene<br />
locker warmfahren. Auf der kernigen<br />
Auffahrt zum Schafstall zeigt die Tour dann zum<br />
ersten Mal ihre Zähne. 200 Höhenmeter weiter<br />
oben ist der Spuk erst einmal vorbei, die weitere<br />
Strecke über Marinzen nach Gstatsch ist super<br />
Die kostenlose Broschüre inklusive Tourenkarte,<br />
Roadbook sowie detaillierten Beschreibungen der<br />
Strecken ist in den örtlichen Informationsbüros erhältlich.<br />
Die Informationsbüros bieten außerdem<br />
einen praktischen Tourenführer zum Kauf an - mit<br />
topografischen Karten aller 33 Touren zum Herausnehmen.<br />
Radeln mit Weitblick<br />
Am Fuße der<br />
spektakulären<br />
Rosszähne.<br />
Der mühevolle<br />
Aufstieg wird<br />
reichlich belohnt.<br />
Unsere Highlighttour „Tierser Alpl“<br />
flüssig zu fahren und macht einfach nur Laune.<br />
Es folgt eine kleine Trainingseinheit: Die nächsten<br />
250 Höhenmeter kurbelt man auf der ab 9 Uhr<br />
für den normalen Verkehr gesperrten <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />
Straße bis zum Parkplatz Spitzbühel. Eine andere,<br />
vernünftig fahrbare Strecke gibt es hier nicht. Vom<br />
Parkplatz Spitzbühel an wird es wieder steiler, mit<br />
durchschnittlich 15 Prozent Steigung zieht ein schmaler<br />
Asphaltweg zur Bergstation des Sesselliftes.<br />
Die zugehörige Hütte thront wie ein Adlerhorst<br />
über dem Tal. Von der Terrasse erscheint die Santner<br />
Spitze, die den markanten Abschluss des Schlern<br />
nach Nordwesten bildet, zum Greifen nahe.<br />
Mit dem Spitzbühel beginnt der Panorama- und<br />
Hüttenmarathon oben auf der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>. Auf<br />
dem Weg über Laurinhütte, Alpenhotel Panorama,<br />
<strong>Alm</strong>rosenhütte, Mahlknechtjochhütte und Dialer<br />
Kirchlein kann man sich gar nicht sattsehen an den<br />
bekannten Dolomitengipfeln: Langkofel, Plattkofel,<br />
Marmolada, Sellagruppe, Sas Rigais, Geislerspitzen,<br />
Rosszähne, Schlern mit Santnerspitze.<br />
Bei gutem Wetter reicht der Blick noch viel wei- »<br />
DE IT EN<br />
33 TOURENKARTEN<br />
Bike-Paradies Gröden und <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />
33 CARTINE DEI PERCORSI<br />
Paradiso mountainbike Val Gardena e Alpe di Siusi<br />
33 TOURING MAPS<br />
Bike paradise Val Gardena and Alpe di Siusi<br />
Text und Fotos:<br />
Gunnar Diepenbruck<br />
sommer | ALPE 23
Weitere<br />
radtouren<br />
Marinzen<br />
Mittelschwere Tour<br />
mit traumhaftem<br />
Panorama.<br />
Länge: 18,98 km<br />
Höhenmeter:<br />
227 m (bergauf)<br />
1.070 m (bergab)<br />
Fahrzeit: rund 2 Stunden<br />
Unter Schlern<br />
und Hammerwand<br />
Landschaftlich reizvolle<br />
und anspruchsvolle Tour.<br />
Länge: 31,15 km<br />
Höhenmeter: 1.416 m<br />
Fahrzeit: rund 3 Stunden<br />
Laurinhütte<br />
Intensives<br />
Konditionstraining mit<br />
herrlichen Dolomiten-<br />
Panoramen.<br />
Länge: 30,24 km<br />
Höhenmeter: 1.232 m<br />
Fahrzeit: rund 3 Stunden<br />
Rosszähne<br />
Schwierige Tour<br />
mit umwerfenden<br />
Aus- und Weitblicken<br />
Länge: 39,80 km<br />
Höhenmeter: 1.728 m<br />
Fahrzeit: rund 4 Stunden<br />
Dolomite<br />
Wild WoMen Trek<br />
Außergewöhnliches<br />
Mountainbike-Abenteuer<br />
für Fortgeschrittene.<br />
Länge: 218,77 km<br />
Höhenmeter: 7.797 m<br />
Fahrzeit: fünftägige<br />
Mountainbike-Tour<br />
Weitere Infos unter<br />
www.seiseralm.it und<br />
www.mtb-dolomites.com<br />
ter, zum Beispiel bis in die Zillertaler und Stubaier<br />
Alpen und bis zum Ortler!<br />
300 Höhenmeter verbleiben nun noch vom Dialer<br />
Kirchlein bis zum Tierser Alpl. Der Fahrweg,<br />
über den der Hüttenwirt den Nachschub holt, ist<br />
immer in gutem Zustand, aber sehr steil. Bis zu<br />
20 Prozent Steigung sind über längere Abschnitte<br />
zu bewältigen, und das mit schon vielen Höhenmetern<br />
in den müden Beinen. Aber selbst wenn man<br />
einmal absteigen muss, das Tierser Alpl als Ziel belohnt<br />
alle Mühen. Völlig abgeschieden liegt diese<br />
traumhafte Hütte am Fuße der Rosszähne und bie-<br />
Über Stock und<br />
Stein durchs Paradies.<br />
tet ein umwerfendes Panorama, zum Beispiel auf<br />
den gegenüber liegenden Rosengarten. Die Wirtsleute<br />
sind herzlich und das Essen hervorragend. So<br />
schön ist es hier oben, dass man am liebsten gleich<br />
über Nacht bleiben möchte. Warum nicht?<br />
Über denselben Fahrweg und dann über herrliche<br />
Trails geht es bergab Richtung Mahlknechtjoch,<br />
bei gutem Wetter grüßt aus der Ferne die Marmolada.<br />
Vom Dialer Kirchlein zieht ein Panoramatrail<br />
Richtung Zallinger. Über Schotter und später eine<br />
schmale Asphaltstraße rollt man entspannt nach<br />
Saltria, wo die letzte Auffahrt dieser Tour beginnt:<br />
Auf der Fahrstraße geht es vorbei an der schönen<br />
Rauchhütte bis nach Compatsch.<br />
Kurz unterhalb von Compatsch zweigt beim Gasthaus<br />
Zorzi ein Wanderweg Richtung Parkplatz<br />
Spitzbühel ab. Nach der Jaggl Schwaige wird dieser<br />
Wanderweg zum spaßigen Trail, der die Biker<br />
auf dem Parkplatz des Sesselliftes zum Spitzbühel<br />
ausspuckt.<br />
Ab hier sind wieder die Fahrtechniker in ihrem Element.<br />
Der Trail Richtung Gstatsch hat es in sich,<br />
ist schmal und verblockt, teilweise ein alter Karrenweg.<br />
Vorsicht: Bei Nässe oder nach Regenfällen<br />
ist es hier sehr rutschig. Von Gstatsch geht der<br />
Abfahrtsspaß weiter, ein schmaler, einsamer Trail<br />
zirkelt hinunter Richtung Bad Ratzes. Erst nach<br />
der Überquerung des Frommer Baches holt uns<br />
die Zivilistation in Form einer Schotterstraße wieder<br />
ein.<br />
Etwas unterhalb der Ruine Hauenstein beginnt<br />
ein sehr flüssiger Trail, der am Parkplatz der <strong>Seiser</strong><br />
<strong>Alm</strong> Bahn endet. Von hier aus sind es nur noch wenige<br />
Minuten zurück zum Ausgangspunkt der Tour<br />
beim Tourismusverein in Seis. «<br />
Kurzinfo Tour Tierser Alpl<br />
Länge: 46,58 km<br />
Höhenmeter: 2.139 m<br />
Fahrzeit: knapp 5 Stunden<br />
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Barfuß durch<br />
den Hexenwald<br />
Der „sinnesweg zu den hexenquellen“ auf der seiser alm<br />
Text: Rosa Maria Erlacher<br />
Fotos: Helmuth Rier<br />
»<br />
Das ist ein ganz besonderer Wald“,<br />
schwärmt Hans Mitterrutzner.<br />
Er hat im vergangenen Sommer<br />
durch den „Bosch Curasoa“ oberhalb<br />
der Tirler <strong>Alm</strong> in Saltria einen Erlebnispfad<br />
gestaltet, der in dieser Form einmalig ist. Ein<br />
Weg, der einlädt zum Barfußgehen, der Kinder<br />
und Erwachsene zur spielerischen Spurensuche<br />
animiert, der aufmerksam macht auf die Natur<br />
rings herum, der vom Anfang bis zum Ende eine<br />
Vielzahl von Erlebnissen bietet und ebenso<br />
Plätze zum Innehalten und Nachdenken. Der<br />
Weg, als zwei Kilometer langer Rundgang angelegt<br />
und leicht begehbar, teilweise sogar mit<br />
Kinderwagen, beginnt und endet bei der Tirlerhütte<br />
und wird in diesem Sommer zur Gänze<br />
fertiggestellt.<br />
Bosch Curasoa ist ladinisch und bedeutet soviel<br />
wie „heilender Wald“. Diese Bezeichnung<br />
rührt wiederum von einer schwefeligen Quelle<br />
her, die inmitten einer Waldlichtung entspringt.<br />
Diesem Quell spricht der Volksmund seit jeher<br />
verdauungsfördernde, hautheilende und Gelenke<br />
stärkende Wirkungen zu. Und ließ um den<br />
Bosch Curasoa Sagen ranken, von mythischen<br />
Frauengestalten, die in ihm hausten und die<br />
mit ihren positiven Energien die Krankheiten<br />
von Mensch und Tier zu heilen imstande waren.<br />
Einzige Bedingung: Sie wollten in ihrem Hexenwald<br />
nicht gestört werden. Doch die Neugier<br />
der Menschen obsiegte und vertrieb die guten<br />
Hexen aus dem Wald. Als Rache verwandelten<br />
sie die Quellen des Waldes in schwefeliges<br />
Wasser.<br />
Doch nicht nur diese Schwefelquelle ist an diesem<br />
Wald so einmalig, findet der Hans. Es ist<br />
die Harmonie, die alle Elemente für erlebbare<br />
Erholung in naturbelassener Landschaft beinhaltet:<br />
flechtenbewachsene Bäume, moosüberwucherte<br />
Felsen, sonnige Waldlichtungen, ein<br />
rauschender Bergbach und eine vielfältige<br />
Pflanzen- und Tierwelt. „Und nicht zuletzt die<br />
junge Hexe Curadina, die allein im Wald zurückgeblieben<br />
ist und heute den Wanderern<br />
mit ihrer weisen Eule den Weg weist“, fügt er<br />
verschmitzt hinzu.<br />
Abenteuer im Kopf. „Wie oft habe ich beobachtet,<br />
dass Menschen durch die Gegend wandern,<br />
ohne dass sie die Schönheiten der Natur<br />
ringsum überhaupt wahrnehmen“, erzählt<br />
Hannes Rabanser, der junge Wirt der Tirlerhütte.<br />
Er ist im Grödner Tal aufgewachsen, und<br />
schon als kleiner Junge war er von der Schön-<br />
Ein Fest<br />
der Sinne.<br />
sommer | ALPE 27
Keine Angst vor Hexe Martha<br />
sie liebt Kinder und die natur, kann zaubern, verwandelt sich in eichhörnchen<br />
und mag harry Potter. Was mag die Kastelruther hexe martha nicht so gern?<br />
ALPE: Bist du eine gute<br />
oder eine böse Hexe?<br />
Hexe Martha: Ich bin von Herzen<br />
gern eine gute Hexe. Weil ich<br />
aber eine Hexe bin, kommt es<br />
vielleicht manchmal vor, dass ich<br />
böse ausschaue. Aber tief drinnen<br />
wünsche ich allen das Beste. Vor<br />
mir braucht ihr keine Angst zu<br />
haben.<br />
Wohnst du im Wald?<br />
Ich wohne nicht direkt im Wald,<br />
aber der Wald ist trotzdem mein<br />
Zuhause. In meiner freien Zeit<br />
streife ich durch den Wald und<br />
atme die gute Luft ein, rede mit<br />
den Bäumen, den Vögeln und den<br />
Tieren, denen ich begegne. Ich<br />
erlebe die Schönheit des Waldes,<br />
und das ist eine meiner Magien.<br />
Wer sind deine Freunde?<br />
Alle Kinder sind meine Freunde,<br />
alle Menschen, die ein großes<br />
Herz haben und auf der Suche<br />
sind. Die Sonne ist meine Freundin,<br />
der Mond, die Sterne, die<br />
Wolken, der Regen, der Schnee,<br />
das Eis, der Rauhreif, der Himmel,<br />
die Berge, die Bäche, die Pflanzen<br />
und die Tiere sind meine Freunde.<br />
Alles, was schön ist.<br />
Hast du einen Besen,<br />
auf dem du durch die Luft<br />
fliegen kannst?<br />
Ich habe mehrere Besen, auf denen<br />
ich durch die Lüfte fliege,<br />
aber meistens fege ich damit den<br />
Boden. Das Fliegen ist so eine eigene<br />
Sache, die leicht gefährlich<br />
werden kann.<br />
Kannst du zaubern?<br />
Ja, ich kann zaubern. Aber meinen<br />
Zauber gibt es nicht zu kaufen.<br />
Ich kann ihn auch nicht benutzen,<br />
um Vorteile zu erzielen, sonst verliere<br />
ich meine Zauberkraft. Mit<br />
meinem Zauber kann ich meine<br />
Welt verändern.<br />
Wie wird man eine Hexe?<br />
Als Hexe wird man geboren. Das<br />
bekommt man einfach mit. Es gibt<br />
verschiedene Arten von Hexen, je<br />
nach dem Drang, den sie verspüren.<br />
Allen, die eine Hexe werden<br />
möchten, kann ich raten: Das<br />
Wichtigste dabei ist, immer auf<br />
die innere Stimme zu hören und<br />
seinen Gefühlen zu vertrauen.<br />
Kennst du Harry Potter?<br />
Natürlich kenne ich Harry Potter,<br />
und ich liebe ihn. Ich kenne alle<br />
großen und kleinen Hexen und<br />
Zauberer.<br />
Kannst du dich in ein<br />
Tier verwandeln?<br />
Manchmal verwandle ich mich<br />
in ein Eichhörnchen, springe<br />
von Ast zu Ast und spiele Fangen<br />
mit meinen Eichhörnchen-<br />
Freundinnen und –Freunden,<br />
Baumstamm rauf und runter.<br />
Das ist lustig. Manchmal verwandle<br />
ich mich in einen Adler,<br />
um zu schauen, wie die<br />
Welt von oben ausschaut.<br />
Manchmal bin ich ein Igel.<br />
Dann stelle ich meine Stacheln<br />
auf und kann so meine Wege<br />
gehen.<br />
Was macht dich traurig?<br />
Der Krieg macht mich traurig,<br />
wenn Menschen sich nicht verstehen<br />
und mit Waffen aufeinander<br />
losgehen. Mir gefällt auch nicht,<br />
wenn jemand einen anderen auslacht<br />
und verspottet. Das tut mir<br />
furchtbar weh. Noch mehr weh tut<br />
mir, wenn jemand von anderen<br />
Menschen erwartet, dass sie ihm<br />
selbstverständlich etwas geben<br />
oder helfen. Ich liebe die Freiheit.<br />
Wovor hast du Angst?<br />
Ich habe vor vielen Dingen Angst,<br />
lasse mich von meiner Angst aber<br />
nicht unterkriegen.<br />
Welche ist deine<br />
Lieblingsgeschichte?<br />
Meine Lieblingsgeschichten sind<br />
„Die Prinzessin auf der Erbse“<br />
und „Zilly, die Zauberin“.<br />
Interview: Elisabeth Augustin<br />
Hexe Martha weiß<br />
wundersame Geschichten<br />
zu erzählen.<br />
heit und Kraft der Natur begeistert. Wald und<br />
Wiesen, Bäche und Felsen erlebte er als riesigen<br />
Abenteuer-Spielplatz, den er mit allen<br />
Sinnen erkundete und erforschte.<br />
Diese Eindrücke hat Hannes immer noch im<br />
Kopf, das Hören, Riechen, Schmecken, Tasten,<br />
Fühlen der Natur, den Reiz des Barfußgehens,<br />
die Erinnerung, wie belebend und<br />
erfrischend sich der direkte Kontakt zum<br />
feuchtduftenden Waldboden auf seine Füße<br />
auswirkte. Daraus entstand seine Idee für<br />
den „Sinnesweg zu den Hexenquellen“. Und<br />
es war ein Glücksfall, dass er in Hans Mitterrutzner<br />
den geeigneten Partner fand, diese<br />
Idee zu verwirklichen.<br />
Hans, der im Sommer in seiner Hütte auf der<br />
<strong>Alm</strong> wohnt, ist ein sehr naturverbundener<br />
Mensch, gesegnet mit handwerklichem Geschick<br />
und kreativem Talent. Geschulten Blickes<br />
wandelt er natürliche Vorgaben in spielerische<br />
Elemente um. „Ich arbeite mit der<br />
Natur zusammen, setze sie nur etwas mehr<br />
in Szene, damit die Menschen auf sie aufmerksam<br />
werden und der spielerische Forschungsdrang<br />
der Kinder angeregt wird“,<br />
erklärt er. Das Konzept scheint aufzugehen:<br />
„Es ist kaum zu glauben, mit welch einfachen<br />
Mitteln man Kinder und Erwachsene begeistern<br />
kann“, freut sich Hans über den Erfolg<br />
seiner Arbeit. «<br />
unterwegs<br />
mit hexe martha<br />
Mit Sagen, Tipps aus der Hexenküche<br />
und Wanderungen zu magischen<br />
Orten verzaubert Hexe Martha Eltern<br />
und Kinder. Auf dem Programm des<br />
Familiensommers steht auch eine<br />
gespenstische Nachtwanderung in<br />
Kastelruth.<br />
Treffen mit Hexe Martha<br />
Treffpunkt für die Nachtwanderung auf<br />
den Kofel ist der Kastelruther Dorfplatz.<br />
Es dämmert schon, Eltern und Kinder<br />
warten aufgeregt auf die Hauptperson<br />
dieses besonderen Abends. Wann<br />
kommt sie denn, die Hexe Martha?<br />
Dann endlich ist sie da. In ihrem<br />
schwarzen Hexengewand, mit blauer-<br />
Schürze, einem roten Tuch um den Hals<br />
und einem Rucksack voller Geheimnisse.<br />
Und einem fröhlichen Lachen.<br />
Die Kinder sehen es gleich: Vor dieser<br />
Hexe muss sich niemand fürchten.<br />
Kinder und Eltern ausgerüstet mit einer<br />
Taschenlampe, Hexe Martha mit einer<br />
Laterne, geht es über eine steile Gasse<br />
Richtung Kastelruther Kofel. Der finstere<br />
Wald ist gespenstisch, es ist für<br />
die meisten ungewohnt, durch die Dunkelheit<br />
zu wandern. Doch vieles gibt es<br />
hier zu erlauschen und zu entdecken.<br />
So ganz nebenbei, und an der Hand der<br />
Eltern, kann Martha von den Kindern<br />
nochmals unter die Lupe genommen<br />
werden. Man weiß ja nie!<br />
Die Hexen feiern<br />
Vom Kofel aus hat man einen guten<br />
Blick auf den Schlern, seit jeher ein beliebter<br />
Ausflugsort der Hexen. Viele<br />
Geschichten gibt es über ausgelassene<br />
Hexenfeste auf dem Hochplateau des<br />
Schlern zu erzählen, und Martha weiß<br />
sie alle. Wie verzaubert horchen Eltern<br />
und Kinder zu und wollen alles wissen<br />
über Hexenbesen und heilende Kräuter.<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> Hexenzauber<br />
Eine Woche lang ist Hexe Martha mit<br />
Eltern und Kindern in der Ferienregion<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>, bekannt für ihre magischen<br />
Orte, unterwegs. Bei den Hexenbänken<br />
und auch auf Schloss Prösels sucht man<br />
gemeinsam nach den Spuren der Hexen.<br />
In der Küche von Bäuerin Marianna<br />
können die Kinder die selbst gesammelten<br />
Kräuter verarbeiten. Martha wird<br />
ihre ganz geheimen Rezepte aus der<br />
Hexenküche verraten. Aber sie sollen<br />
noch ein Geheimnis bleiben!<br />
Text: Barbara Pichler<br />
28 ALPE | sommer sommer | ALPE 29<br />
Im Hexenwald:<br />
Abenteuer pur.
Beim Front<br />
Text: Elisabeth Augustin<br />
Fotos: Helmuth Rier<br />
30 ALPE | sommer<br />
»<br />
an den hängen von Völser aicha thront das größte erhaltene, aus steinquadern<br />
erbaute Bauernhaus südtirols. ein Ziel für naturliebhaber und Genießer.<br />
Die Bauersleute nehmen im Herrgottswinkel<br />
ihrer Stube Platz, dort<br />
wo sie in den vergangenen Jahrzehnten<br />
mit ihrer großen Familie<br />
viel Freud und auch Leid geteilt haben. Johann<br />
Kompatscher und seine Frau Elisabeth strahlen<br />
Ruhe und Zufriedenheit aus. Trotz der großen<br />
Mühe und vielen Opfer, die ihnen ihr Leben am<br />
Bergbauernhof abverlangte, haben sie sich eine<br />
jugendliche Frische bewahrt. Ihr wachsamer Blick,<br />
der sich im Laufe des Gesprächs immer wieder demütig<br />
auf den alten Stubentisch senkt, zeugt von<br />
Offenheit und Neugierde. Die Worte sind wohl gewählt<br />
und knapp bemessen. Das Schicksal hat es<br />
nicht nur gut gemeint mit Johann und Elisabeth.<br />
Von den neun am Front-Hof geborenen Kindern<br />
leben nur noch fünf. So hat die Leid geprüfte Familie<br />
im Glauben immer wieder Halt gesucht und<br />
gefunden: „Es ist das, was einem die Kraft gibt“,<br />
erklärt die Bäuerin.<br />
Dennoch: Johann und Elisabeth hätten mit nichts<br />
und niemandem getauscht. „Wir haben nichts anderes<br />
kennen gelernt“, so Johann. „Den Hof haben<br />
wir Zeit unseres Lebens mit Freude miteinander bewirtschaftet.“<br />
Ihre Felder in Völser Aicha sind überall<br />
verstreut und die Arbeit ist mit hohem Aufwand<br />
verbunden. Zum Front-Hof gehören heute sieben<br />
Hektar Kulturgrund und rund sechs Hektar Wald.<br />
Mit Familie Kompatscher leben am Hof zehn Kühe,<br />
acht Jungtiere, ein paar Schweine und selbstverständlich<br />
auch glückliche Hühner. In den Äckern<br />
gedeihen Erdäpfel (Kartoffeln), Kabis (Weißkraut),<br />
Blaukraut und Gemüse jeder Art. An den steilen<br />
Hängen wuchs in früheren Zeiten Wein. Ein Rebstock<br />
mit Traube und ein Rebmesser im Wappen<br />
am Eingang geben Zeugnis davon, dass der Front<br />
aller Wahrscheinlichkeit nach einst ein größerer<br />
Weinhof war. „In Zeiten der Not musste aber mehr<br />
Getreide angebaut werden“, erzählt der Altbauer,<br />
„so dass die Weinreben irgendwann Weizen und<br />
anderen Getreidesorten weichen mussten.“<br />
Stube und Gestein<br />
zeugen von alten Zeiten.<br />
Nun hat Jungbauer Markus, gelernter Zimmermann,<br />
die Liebe zum Wein für sich entdeckt und<br />
nutzt die optimalen klimatischen Bedingungen auf<br />
800 Metern Meereshöhe und pflanzt wieder Reben<br />
an. Bei seiner Weinproduktion legt der Junior<br />
zur Freude seines Vaters Begeisterung und auch<br />
großen Ehrgeiz an den Tag. Markus kellert die Sorten<br />
Zweigelt, Sylvaner und auch Blauburgunder<br />
selbst ein. Die alte Dreschmaschine im Keller wird<br />
nun, da erneut Wein angebaut wird, nicht mehr gebraucht.<br />
In dem riesigen Raum im Kellergeschoss<br />
stand früher die Weinpresse, die längst durch moderneres<br />
Gerät ersetzt wurde. Der Raum, den die<br />
Bauersleut’ „die Torggl“ nennen, imponiert durch<br />
sein über fünf Meter hohes, kathedralenartiges<br />
Spitzbogengewölbe. „Man vermutet, dass dies früher<br />
einmal ein Gerichtssitz war“, erzählt Johann.<br />
„Beim ‚Federer’, dem Nachbarn, war der Kerker“,<br />
fügt Elisabeth geheimnisvoll hinzu. Sie könne sich<br />
an Handschellen erinnern. Man vermutet, dass es<br />
einen Zusammenhang zwischen dem Front und<br />
Schloss Prösels, das im 16. Jahrhundert Sitz des<br />
Landeshauptmanns von Tirol war, geben könnte.<br />
Dafür aber fehlt bis dato der Beweis.<br />
Der Front-Hof liegt ruhig an einem sonnigen Südhang<br />
von Völser Aicha in eindrucksvoller Mittelgebirgslandschaft.<br />
Hier führt der „Oachner Höfeweg“<br />
vorbei. Dieser wurde vor wenigen Jahren<br />
angelegt und gibt Wanderern zu jeder Jahreszeit<br />
einen vielfältigen Einblick in die interessante Kulturlandschaft.<br />
Der geschichtsträchtige Hof, der<br />
1379 erstmals urkundlich erwähnt wurde, hat die<br />
Jahrhunderte nahezu schadlos überstanden. Es ist<br />
das größte erhaltene Bauernhaus Südtirols, das<br />
aus Steinquadern im Steilhang erbaut wurde. Die<br />
22 Meter breite stattliche Fassade ist von weitem<br />
sichtbar. Die kleinen, von Sandstein umrahmten<br />
Fenster und Bögen, in den warmen Monaten mit<br />
roten und weißen Geranien geschmückt, geben<br />
ein fantastisches Bild ab und haben etwas sehr<br />
Südliches an sich. Im Erdgeschoss befinden sich<br />
»<br />
sommer | ALPE 31
Der Front-Hof,<br />
1379 erstmals<br />
urkundlich<br />
erwähnt.<br />
32 ALPE | sommer<br />
Stube und Küche, im Obergeschoss die Schlafräume.<br />
Familie Kompatscher vermietet im Erdgeschoss<br />
eine geräumige Ferienwohnung, die besonders<br />
von Gästen geschätzt wird, welche die<br />
Abgeschiedenheit lieben und das bodenständige<br />
Leben am Bauernhof, Tradition und Natur hautnah<br />
erfahren möchten.<br />
Wenn das helle Gestein des Front-Hofs in das satte<br />
Herbstlicht eintaucht, wird es in der großen Bauernstube<br />
rund um die Ofenbank eng, aber urgemütlich.<br />
Das Törggelen, ein alter Südtiroler Brauch,<br />
lädt unter azurblauem Himmel ein zu einer Wan-<br />
derung durch die farbige Natur und anschließend<br />
zur Einkehr in einen der Bauernhöfe am Weg. Früher<br />
zogen im Herbst die Bauern selbst von Hof zu<br />
Hof, um den neuen Wein zu verkosten. Dazu gab es<br />
dann deftige Hausmannskost und gebratene Kastanien.<br />
„Törggelen“ hat selbstverständlich nichts<br />
mit „torkeln“ zu tun, wenn auch es sich nicht ausschließen<br />
lässt, dass einem nach der gemütlichen<br />
Weinverkostung der Kopf dreht. „Törggelen“ lässt<br />
sich vom lateinischen „Torculum“ (die Weinpresse)<br />
ableiten. Der Front betreibt bereits seit über 40<br />
Jahren einen so genannten Buschenschank: Anfangs<br />
kamen die Leute aus Völs oder Bozen, um<br />
Senior-Bauer Johann<br />
im Speckkeller.<br />
Speck mit Brot zu genießen. „Später kamen Geburtstagsfeiern<br />
hinzu“, erinnert sich Altbauer Johann<br />
Kompatscher. „Das Törggelen ist besonders<br />
beliebt und lockt die Gäste von Mitte September<br />
bis Mitte Dezember aus nah und fern an.“ Im Buschenschank<br />
wird ein Großteil der Speisen selbst<br />
angebaut und zubereitet. Wer beim Front törggelt,<br />
darf sich die leckeren Schlutzkrapfen und<br />
Knödel, das Sauerkraut und die Hauswürste, die<br />
süßen Völser Krapfen und andere einheimische<br />
Köstlichkeiten auf keinen Fall entgehen lassen. Im<br />
Herbst haben Elisabeth und die Schwiegertochter<br />
in der Küche alle Hände voll zu tun, und auch die<br />
Söhne und die Tochter packen mit an, um alle zufrieden<br />
zu stellen. Jungbauer Markus kredenzt den<br />
Gästen seinen Eigenbauwein, und nach den gebratenen<br />
Kastanien darf ein hauseigenes Schnapsl natürlich<br />
nicht fehlen.<br />
Der Buschenschank ist für die Bauernfamilie im<br />
Frühjahr und Herbst ein wichtiger Nebenerwerb<br />
und sichert ihre Existenz. Es wäre auch zu schade,<br />
wenn dieser prächtige Hof mit seiner einladenden<br />
Stube sowie die vielen Köstlichkeiten aus Küche<br />
und Keller dem genussfreudigen Publikum vorenthalten<br />
blieben. «<br />
Familie Kompatscher<br />
verwöhnt mit selbst<br />
gemachten Spezialitäten<br />
die Gäste.<br />
törggelen rund<br />
um die seiser alm<br />
Eine ganz besondere<br />
Tradition in Südtirol.<br />
Geröstete Kastanien,<br />
süßer Most, Kaminwurzen,<br />
Speck, Schüttelbrot<br />
und gemütliches<br />
Beisammensein: Der<br />
Herbst taucht die Dörfer<br />
rund um die <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />
nicht nur in ein buntes<br />
Farbspiel, er lädt auch zu<br />
Genusswanderungen<br />
durch die herbstliche<br />
Natur und allen voran<br />
zum Törggelen ein. Die<br />
Törggele-Zeit beginnt<br />
Mitte Oktober, nachdem<br />
die Trauben gepresst<br />
worden sind und der<br />
Saft gekeltert ist, und<br />
dauert bis Ende November.<br />
Die Buschenschänke<br />
der Region tischen<br />
in gemütlichem<br />
Ambiente bäuerliche<br />
Gerichte auf.<br />
Weitere<br />
Buschenschänke<br />
finden Sie unter<br />
www.seiseralm.it.<br />
sommer | ALPE 33
Krönlein für die<br />
jungen Frauen<br />
eine historische tracht im Wandel der Zeit.<br />
»<br />
In früheren Zeiten unterschied sich jeder Gesellschaftsstand<br />
durch die eigene Tracht. Außerdem<br />
wechselte je nach Alter oder Familienstand<br />
das Kostüm. Es gab also eine Vielzahl von<br />
Trachten, und bis heute haben sich in den Dörfern<br />
unter dem Schlern mehrere Formen der Trachten<br />
nebeneinander erhalten, gut ein Dutzend für das<br />
männliche wie das weibliche Geschlecht. Sehr detailreich,<br />
ja prunkvoll und doch im Ganzen harmonisch<br />
präsentiert sich die Tracht der unverheirateten<br />
Frauen, deren hervorragendes Merkmal<br />
die Farbe Weiß ist, seit Jahrhunderten Symbol für<br />
Reinheit und Jungfräulichkeit.<br />
Von der Jungfrauen- zur Unbeflecktentracht.<br />
Ursprünglich diente, so der bekannte Heimatforscher<br />
Hans Fink, diese spezielle Tracht auch<br />
als Brautkleid, worauf die buntglänzende „Krone“<br />
hindeutet, die in ähnlicher Form bei historischen<br />
Brautkappen in anderen Regionen auftritt. Später<br />
bürgerte sich ein, Bauernhochzeiten im Winter<br />
zu feiern, weil man da genug Zeit für die aufwändigen<br />
Vorbereitungen hatte. Seitdem feiert<br />
die Braut, sofern sie in Tracht heiratet, den Hochzeitstag<br />
in warmer dunkler Kleidung – mit Schürze<br />
in schwarzer Moiréseide und grünem breitkrempigen<br />
Hut, um den sich ein Myrthenzweig windet.<br />
Die Jungfrauentracht tragen die Mädchen fast ausschließlich<br />
nur noch bei den kirchlichen Prozessionen,<br />
als Trägerinnen der Statue der Unbefleckten<br />
Muttergottes und als deren Begleiterinnen. Deshalb<br />
hat sich für dieses wunderschöne Gewand<br />
im Laufe der Zeit ein neuer Name eingebürgert<br />
und ist jetzt allgemein nur mehr als Unbeflecktentracht<br />
bekannt.<br />
Zeichen des Wohlstandes. „Die Trachten“, berichtet<br />
Fink „ haben sich in den vergangenen Jahrhunderten<br />
immer wieder verändert.“ Die Landbevölkerung,<br />
einst schlicht in hausgemachte Textilien<br />
wie braunem Loden und gräulichem Leinenstoff<br />
gekleidet, kopierte seit dem ausgehenden Mittelalter,<br />
was ihr Städter und Adel vorlebten. Besonders<br />
in Kastelruth hatte sie dazu reichlich Gelegenheit,<br />
residierten dort doch seit 1556 die Krausen,<br />
ein wohlhabendes ungarisches Adelsgeschlecht,<br />
das prächtig Hof hielt und beste Vorlagen zur Imitation<br />
bot.<br />
Natürlich konnten sich nicht alle leisten, die neuen<br />
Moden mitzumachen. „Im Grunde war es immer<br />
auch Sache des Standesdünkels und des Geldbeu-<br />
Fesche Kastelrutherinnen in<br />
Jungfrauen-Tracht bei der Prozession.<br />
tels, ob man sich eine teuere oder eine einfache<br />
Tracht anschuf“, begründet Hans Fink die Vielfalt<br />
der Trachten. Die reichsten Bauern scheuten<br />
jedenfalls nicht die Kosten für vornehme Seide,<br />
feine Leinen- und Wollstoffe, venezianische Spitzen,<br />
reich gestickte Ledergurte, Silber- und Goldschmuck,<br />
sie trugen ihren Wohlstand selbstbewusst<br />
zur Schau und an hohen Feiertagen zeigten<br />
sich auch Frau und Nachwuchs in prächtigen Gewändern.<br />
Spitzen und Brokat. Ein schwarzer langer Rock<br />
und eine weiße Leinenbluse mit kräftig gestärkten<br />
kurzen Puffärmeln, deren Abschluss eine<br />
breite gekräuselte Spitze ziert, bilden die Grundausstattung<br />
der Unbeflecktentracht. Dazu kommt<br />
ein weißes ausladendes Spitzengoller (ein über<br />
dem Mieder getragener Kragen), auf dem deutlich<br />
das gestickte Monogramm der Trägerin zu sehen<br />
ist. Darunter trägt die junge Frau ein Mieder aus<br />
rotem Brokat, verziert mit grünen Samtbändern<br />
und dekoriert mit einem rotseidenen Brokat-Einsatz,<br />
das vorne mit Hilfe von 20 Silberhaken und<br />
einer Goldborte zugeschnürt wird. Über all der<br />
Pracht hängt auch noch eine lange Silberkette in<br />
mehreren Schlingen von der Brust. Die Arme sind<br />
von weißen gehäkelten „Tatzlen“ bedeckt. Diese<br />
sollten wohl früher die sonnengebräunte Haut kaschieren,<br />
die der im Freien arbeitenden Landbevölkerung<br />
im Gegensatz zu den Stadtbewohnern<br />
und Adligen nun einmal eigen war.<br />
Die Schürze mit bunten Seidenbändern ist aus weißem<br />
Tuch, die roten Wollstrümpfe stecken in flachen,<br />
schwarzen mit grünen Seidenbändern verzierten<br />
Schuhen. Das Auffallendste ist aber wohl<br />
der Kopfschmuck, eine zylinderförmige „Krone“<br />
aus buntglänzendem Flitter, die mit roten Seidenbändern<br />
unter dem geflochtenen Haar am Hinterkopf<br />
befestigt ist.<br />
Sommerliche Festtagstracht. Die luftige Aufmachung<br />
dieser historischen Tracht lässt darauf<br />
schließen, dass sie nur in der warmen Jahreszeit<br />
getragen wurde. Das war geschickt, denn so<br />
brauchten die Mädchen keinen unansehnlichen<br />
Kälteschutz und ihre kostbare Kleidung kam voll<br />
zur Geltung. Diese zeitliche Abstimmung gilt übrigens<br />
bis auf den heutigen Tag, finden doch die Prozessionen<br />
zum Herz-Jesu-Fest, zum Kirchtag, zum<br />
Fronleichnams- und Erntedankfest ausschließlich<br />
in den Sommermonaten statt. «<br />
»<br />
Text: Rosa Maria Erlacher<br />
Fotos: Helmuth Rier<br />
sommer | ALPE 35
nina urthaler<br />
ist Präsidentin<br />
des Golfclubs<br />
seiser alm-Kastelruth<br />
Charmante<br />
Chefin<br />
Text: Rosa Maria Erlacher<br />
Fotos: Helmuth Rier<br />
»<br />
Das kam schon gewaltig überraschend für<br />
mich“, erinnert sich die smarte Hotelierin<br />
an den Tag, als sie von den Mitgliedern<br />
des Golfclubs <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>-Kastelruth in das<br />
Führungsgremium gewählt wurde. Überraschend<br />
deshalb, weil sie nun wirklich keine Vorzeigespielerin<br />
sei. „Ich war zwar unter den Ersten, die auf der<br />
neu erbauten Driving-Range die Eisen schwang,<br />
aber nach der Turnierreifeprüfung kam ich nicht<br />
mehr so recht weiter“, sagt sie. An der Motivation<br />
habe es jedenfalls nicht gelegen: „Ich war von Anfang<br />
an unglaublich fasziniert von diesem Spiel<br />
und habe in Rudi Knapp einen fabelhaften Lehrer<br />
gefunden.“ Unterstützung fand sie ebenso in der<br />
Familie, denn ihre drei Kinder spielen mittlerweile<br />
auch Golf. „Und haben mich natürlich bald überholt“,<br />
lacht sie. Kein Wunder, musste sie selbst<br />
doch verletzungsbedingt immer wieder pausieren,<br />
und allzu viel Zeit zum Üben stand ihr neben<br />
der Führung des Fünf-Sterne-Hotels auf der <strong>Seiser</strong><br />
<strong>Alm</strong> auch nicht zur Verfügung.<br />
Neue Herausforderung. Mehr Stimmen als sie<br />
konnte eigentlich nur Christine Leitner-Novakovic<br />
auf sich vereinen. Die gebürtige Kastelrutherin,<br />
2003 in Deutschland zur “Managerin des Jahres“<br />
gekürt, war bis dato Stellvertreterin des bisherigen<br />
Präsidenten Kurt Obkircher. Der hatte sein Amt<br />
von sich aus zur Verfügung gestellt. Er wolle nach<br />
dem Bau des Platzes und der Gründung des Clubs<br />
in die zweite Reihe treten, begründete Obkircher<br />
seine Eintscheidung. Dann aber erklärte Christine<br />
Leitner-Novakovic mit Hinweis auf ihren Wohnsitz<br />
in der Schweiz, dass sie auf den Vorsitz verzich-<br />
ten wolle. „Und so kam ich urplötzlich zu einer für<br />
mich absolut neuen Aufgabe“, bekennt Nina Urthaler.<br />
In weiser Umsicht ernannte sie die Meistgewählte<br />
zu ihrer Stellvertreterin.<br />
Am Herzen liegt ihr eine harmonische Zusammenarbeit<br />
mit den Golfplatz-Besitzern. „Der Golfplatz<br />
wurde von einer privaten Gesellschaft gebaut, ein<br />
Unterfangen, vor dem man nur den Hut ziehen<br />
kann“, merkt die Präsidentin an. In Südtirol erhalten<br />
Golfplätze keine öffentlichen Beiträge, und<br />
der Bau dieses Platzes im alpinen Gelände habe<br />
nicht nur viel Geld verschlungen, sondern war<br />
auch technisch und zeitlich sehr aufwändig durchzuführen.<br />
Umso erfreulicher war es, als 2007 der<br />
Spielbetrieb regulär aufgenommen werden konnte<br />
und die Mitglieder des neu gegründeten Golfclubs<br />
neben einem spektakulären, sportlich anspruchsvollen<br />
18-Golf-Platz in traumhafter Panoramalage<br />
ebenso ein perfektes Übungsgelände mit einer bestens<br />
funktionierenden Golfschule vorfanden.<br />
Clubangebote. „Natürlich braucht ein junger Golfclub<br />
seine Zeit, sich zu entwickeln. Vieles ist bereits<br />
auf einem guten Weg, einige Angebote könnten wir<br />
aber noch verbessern“, bringt sie die Situation auf<br />
den Punkt. Als große Hilfe bezeichnet sie die Mitarbeit<br />
von Golfpro Rudi Knapp, der die Jugendförderung<br />
von Anfang an tatkräftig mit unterstützt<br />
hat. So tragen die zahlreichen kostengünstig angebotenen<br />
Kinder- und Jugendkurse sowie Trainingsprogramme<br />
dazu bei, dass der recht umfangreiche<br />
Jugendkader des Golfclubs Kastelruth-<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />
derzeit der erfolgreichste in Südtirol ist. „Und dass<br />
der beste Nachwuchsspieler Südtirols, Aron Zemmer,<br />
der mit Handicap +2 jetzt ins Profilager gewechselt<br />
ist, aus unseren Reihen stammt, macht uns<br />
natürlich ebenfalls ziemlich stolz“, unterstreicht die<br />
Präsidentin. Mit ebensolcher Genugtuung berichtet<br />
sie von der Damenmannschaft, die von Jahr zu<br />
Jahr ihre Erfolge steigern kann, und vom Herrenteam,<br />
das sich gleichfalls gut zu behaupten weiß.<br />
Clubleben. „Ich mag zwar keine gute Golfspielerin<br />
sein, aber von Management verstehe ich etwas“,<br />
führt sie ins Feld. So hat sie mit dem Führungsausschuss<br />
einen Plan für die nächsten drei Jahre entworfen,<br />
das Clubleben noch intensiver zu gestalten.<br />
An Ideen mangelt es wahrlich nicht, die rund<br />
160 Mitglieder und die Greenfee-Spieler bei Laune<br />
zu halten. Bei Gästen wie Mitgliedern sehr beliebt<br />
sind zum Beispiel die jeweils donnerstags ausgetragenen<br />
vorgabewirksamen Weekly Cup-Turniere<br />
mit attraktiven Preisen für die Sieger. Dann gibt<br />
es noch einige Highlights unter den Turnieren, die<br />
eindeutig die Handschrift der Präsidentin tragen.<br />
So beweist sie sich beim „Turnier der Präsidentin“<br />
als perfekte und charmante Gastgeberin oder sie<br />
lässt das „Dolomite Classic-Cup“ – Turnier der 26<br />
Partnerhotels zu einem sportlichen und kulinarischen<br />
Top-Event werden. Selbst im Winter kommen<br />
Golfliebhaber auf ihre Kosten. Das Internationale<br />
Wintergolfturnier auf der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> ist eine<br />
Riesengaudi, zählte in diesem Jahr gut 60 Teilnehmer,<br />
darunter nicht wenige Gäste, die auf Skiern<br />
oder Snowboards und mit nur drei Schlägern bestückt<br />
von Abschlag zu Abschlag fuhren und die<br />
Siegerehrung mit einem gelungenen Fest in einem<br />
Zelt feierten.<br />
Clubmitglieder. „Schön wäre es, die Mitgliederzahl<br />
erhöhen zu können, das würde ebenfalls belebend<br />
wirken“, seufzt Nina Urthaler gegen Ende<br />
unseres Gesprächs. Was aber nicht einfach ist,<br />
fügt sie gleich hinzu. Südtirols Golfspieler haben<br />
die Qual der Wahl: Gut ein Dutzend Golfclubs<br />
buhlen um ihre Gunst. „Doch davon verfügen nur<br />
drei über einen 18-Loch-Platz, und der unsere wird<br />
überdies unter den schönsten in Oberitalien angeführt“,<br />
streicht sie die Vorzüge heraus. Die Partnerhotels<br />
bieten ihren Gästen vorteilhafte Golfpakete<br />
an. Und der Golfclub? Der wiederum hält für potentielle<br />
Erst- und Zweitmitglieder attraktive Angebote<br />
bereit. Klingt ja auch durchaus verlockend,<br />
an schönen Sommertagen auf fast 1000 Meter<br />
Meereshöhe bei angenehmer Brise und traumhaften<br />
Panoramaausblicken Golf zu spielen... «<br />
Golfclub-Präsidentin<br />
Nina Urthaler<br />
sommer | ALPE 37
Schwarzplentener Riebler<br />
Dieses einfache Gericht wurde früher auf den Bauernhöfen im Schlerngebiet<br />
mehrmals die Woche gekocht. Der Schwarzplenten, auch Buchweizen<br />
genannt, wurde auf den meisten Höfen angebaut und galt als<br />
wichtiges Grundnahrungsmittel. Schon am frühen Morgen gab es die<br />
Süßspeise zum Frühstück oder am Abend mit einem Glas warmer<br />
Milch. Alle Zutaten, die es für dieses Gericht brauchte, wuchsen am<br />
Hof oder in der näheren Umgebung. Aus dem Bauerngarten kamen die<br />
Äpfel, die den Winter über im Keller eingelagert wurden. Die Bäuerin<br />
kochte aus den Zwetschgen den so genannten Zwetschgenröster ein<br />
und aus den Preiselbeeren der umliegenden Wälder eine köstliche<br />
Marmelade.<br />
38 ALPE | sommer<br />
Zutaten<br />
250 gr Schwarzplentenes Mehl<br />
(Buchweizen) grob<br />
½ Liter Milch<br />
2 Eier<br />
Butter<br />
1 Prise Salz<br />
Zucker zum Bestreuen<br />
Äpfel<br />
je nach Geschmack, Preiselbeermarmelade<br />
oder Zwetschgenröster (Kompott)<br />
Zubereitung<br />
Schwarzplentenmehl (Buchweizen) und Milch verrühren, mindestens eine Stunde quellen lassen. Eier und Salz unterrühren. In einer flachen<br />
Pfanne Butter heiß werden lassen, den Teig dazugeben (2 cm dick), anbacken und dann wenden. Auch auf der anderen Seite anbacken, dann in<br />
kleine Stücke zerteilen. Den Teig unter ständigem Umrühren zerstechen und rösten, bis lauter kleine Stücke entstanden sind. Besonders gut<br />
schmeckt der Schwarzplentene Riebler mit Äpfeln. Diese werden klein aufgeschnitten unter den Teig gerührt und zusammen mit dem Teig<br />
herausgebacken. Mit Zucker bestreuen und zusammen mit Preiselbeermarmelade oder Zwetschgenröster warm servieren.<br />
Kastelruth<br />
6<br />
TRESTAURANT GASTHOF<br />
St. Valentin<br />
TROTZSTUBE<br />
ROTZSTUBE<br />
Seis<br />
7<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />
Bad Ratzes<br />
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sommer | ALPE 39<br />
Grafi k: DESIGN IDEEN Seis
Höhepunkte Sommer ’11<br />
> 3. bis 5. Juni 2011<br />
29. Oswald von<br />
Wolkenstein-ritt<br />
Im Galopp ins Mittelalter: Die Dörfer<br />
unterhalb der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> stehen<br />
am 4. und 5. Juni 2011 ganz im<br />
Zeichen der größten Reitveranstaltung<br />
Südtirols. Insgesamt 36 Mannschaften<br />
stellen sich beim Oswald<br />
von Wolkenstein-Ritt hoch zu Ross<br />
vier anspruchsvollen Reitturnieren.<br />
Neben den Wettkämpfen sorgen<br />
ein großer Festeinzug, Eröffnungsfeierlichkeiten,<br />
Pferdesegnung und<br />
Dorffest für Feierlaune. Die Eröffnungsfeierlichkeiten<br />
finden in Seis<br />
am Schlern statt. Am Sonntag ziehen<br />
die Zuschauer zu Fuß oder mit<br />
kostenlosen Shuttlebussen gemeinsam<br />
mit den Reitern von Wettkampf<br />
zu Wettkampf. Zum Abschluss der<br />
Turniere findet die Siegerehrung<br />
auf Schloss Prösels statt, wo – ganz<br />
nach Art des Wolkensteiners – ausgiebig<br />
gefeiert wird. Schloss Tirol<br />
widmet Leben und Werk des Ritters,<br />
Dichters und Abenteurers Oswald<br />
von Wolkenstein vom 9. Juli<br />
bis zum 27. November die Sonderausstellung<br />
„Ich Wolkenstein.“<br />
www.ovwritt.com<br />
40 ALPE | sommer<br />
> 10./11. Juni 2011<br />
Großes Open air der<br />
Kastelruther spatzen<br />
Bereits zum 15. Mal laden die weltbekannten<br />
Volksmusiker aus Kastelruth<br />
zum Open Air auf heimischen<br />
Boden. Aber auch nach all den Jahren<br />
ist die Faszination des Konzerts<br />
ungebrochen: Zu Tausenden strömen<br />
die Fans an diesem Juni-Wochenende<br />
nach Kastelruth, um die<br />
herrliche Kulisse unter freiem Himmel<br />
zu genießen und die Spatzen<br />
live zu erleben. Ein besonderes Erlebnis<br />
für jeden eingefleischten Fan.<br />
> 2. Juli bis 3. September 2011<br />
ein sommer<br />
für Familien<br />
Im Sommer verwandelt sich die <strong>Seiser</strong><br />
<strong>Alm</strong> in ein Kinderparadies: Gemeinsam<br />
mit Hexe Martha begeben<br />
sich Kinder und Eltern auf die Spuren<br />
der Hexen und Hexenmeister.<br />
Ob gespenstische Nachtwanderung<br />
mit Hexe Martha, Kochen eines Hexenmahls<br />
oder Entdeckungssuche<br />
nach geheimen Zeichen, magische<br />
Wochen sind garantiert. Wer das<br />
Leben auf dem Bauernhof erkunden<br />
möchte, auf den wartet das Erlebnis<br />
Bauernhof. Neben tierischen Erlebnissen<br />
mit Kuh und Pferd erwartet<br />
Familien die Welt der Kräuter, ein<br />
Streifzug durch die bäuerliche Kultur<br />
und der Weg vom Korn zum Mehl.<br />
> 2. bis 23. Juli 2011<br />
höhentraining der kenianischen<br />
marathonläufer<br />
Die weltbesten Marathonläufer trainieren<br />
vom 2. bis zum 23. Juli auf Europas<br />
größter Hochalm. Die ideale<br />
Höhenlage von 1.800 bis 2.300 m<br />
führt die Top-Läufer aus Kenia heuer<br />
das fünfte Mal in Folge auf die <strong>Seiser</strong><br />
<strong>Alm</strong>. Mit zwei Trainingseinheiten<br />
pro Tag bereiten sie sich auf die<br />
kommende Wettkampfsaison vor.<br />
Wer einmal Seite an Seite mit den<br />
kenianischen Stars laufen möchte,<br />
hat beim <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> Running am 17.<br />
Juli auf der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> die Chance<br />
dazu: Alle Freizeitläufer sind eingeladen,<br />
die Laufschuhe zu schnüren<br />
und die 12,7 km zu bewältigen.<br />
> 6. bis 26. Juli 2011<br />
schlern international<br />
music Festival<br />
Über Wochen erfüllen Klänge klassischer<br />
Musik von Anton Bruckner<br />
bis Zemlinsky Völs und die Gegend<br />
rund um den Schlern. Junge Talente<br />
aus den USA, Japan, China und Korea<br />
proben den Aufstieg in den Klassikolymp<br />
und erfreuen durch tägliche<br />
Konzerte in Kirchen und Kapellen.<br />
www.schlernmusicfestival.eu<br />
> Juli/August 2011<br />
summer classics<br />
in seis am schlern<br />
Für Liebhaber klassischer Musik<br />
bietet Seis eine außergewöhnliche<br />
Konzertreihe an. Künstler, die vorwiegend<br />
aus Italien stammen und<br />
auf internationale Erfahrung bauen,<br />
spielen Werke großer Komponisten.<br />
> Sommer 2011<br />
sommer auf<br />
schloss Prösels<br />
Auf Schloss Prösels werden anspruchsvolle<br />
Abende und zauberhafte<br />
Matinées geboten. Das hochwertige<br />
Repertoire der Künstler<br />
reicht von den feinen Klängen der<br />
Klassik über bodenständige Blasmusik<br />
bis hin zu anspruchsvollem<br />
Jazz. Wer an Veranstaltungen nicht<br />
teilnehmen kann, gelangt über<br />
die Führungen in das historische<br />
Gemäuer. Ein besonderes Highlight<br />
im bunten Sommerprogramm<br />
2011 von Schloss Prösels ist das<br />
Konzert des „Pascal Schumacher<br />
Quartet“. Der erfolgreiche luxemburgische<br />
Jazzmusiker wird gemeinsam<br />
mit seiner Formation am<br />
30. Juni im Rahmen des 29. „Südtirol<br />
Jazzfestival“ zu Gast sein.<br />
www.schloss-proesels.it<br />
> 16. Juli bis 20. August 2011<br />
Großer<br />
Bauernmarkt<br />
Unter dem Motto „natürlich und<br />
frisch“ bieten 18 Direktvermarkter<br />
beim großen Bauernmarkt in Völs<br />
ihre bäuerlichen Produkte an: am<br />
Samstag, 16. Juli und Samstag,<br />
20. August 2011, jeweils vormittags<br />
am Kirchplatz von Völs am Schlern.<br />
Unsere Bauern haben nur das Beste<br />
aus der Natur zu bieten: frisches<br />
Obst und Gemüse, Kräuter, Essig,<br />
Sauerkraut, Freilandeier, Käse,<br />
Brot, Fleisch, Honig, Säfte und Sirupe,<br />
fruchtige Konfitüren und Brotaufstriche,<br />
Wein, Selbstgebasteltes<br />
u.v.m. In Völs am Schlern gedeihen<br />
in sonniger Lage und natürlicher<br />
Umgebung allerlei Köstlichkeiten,<br />
die von den passionierten Landwirten<br />
ab Hof und auch auf dem<br />
Bauernmarkt verkauft werden.<br />
> 7. bis 9. Oktober 2011<br />
26. Kastelruther<br />
spatzen-Fest<br />
Drei Tage feiern, gemeinsam schöne<br />
Abende verbringen, die Kastelruther<br />
Spatzen live erleben: Das<br />
Spatzen-Fest in Kastelruth ist ein<br />
Muss für jeden echten Fan. Umgeben<br />
von der einmaligen Kulisse der<br />
Dolomiten können sich alle von den<br />
„Helden der Volksmusik“ verzaubern<br />
lassen. Denn auch die Lieder<br />
der sieben Spatzen klingen „richtig<br />
gut nur daheim in Kastelruth“.<br />
sommer | ALPE 41
Genuss-Sommer ’11<br />
> 12. bis 26. Juni 2011<br />
naturkost in Völs<br />
> 30. Juni bis 10. Juli 2011<br />
Kräutergenuss<br />
> 22. September - 3. Oktober 2011<br />
Knödel & Knödel<br />
> 1. bis 31. Oktober 2011<br />
34. Völser Kuchlkastl<br />
Vorschau Winter ’11/12<br />
> Dezember 2011<br />
Kastelruther Weihnacht<br />
> 10. Dezember 2011<br />
Krampuslauf<br />
> 22. - 29. Januar 2012<br />
swing on snow<br />
außerdem im<br />
seiser alm Winter<br />
Im Juni laden die Völser Köche bei Gäste erleben wahre „Kräuterge- „Runder“ Genuss auf der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>: Ein Tipp für Feinschmecker und Lieb-<br />
Zum sechsten Mal lüften die Kastel- Während der Nikolaus die guten 8 Tage Musik auf der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>,<br />
> Mitte Dezember 2011<br />
besonders leichten und schmacknüsse“, wenn die Köche rund um die Einen runden und abwechslungshaber bodenständiger Kost: das<br />
ruther das Geheimnis ihrer Weih- Kinder beschenkt, hält sein unheim- den Hütten und in den Dörfern am <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> Winter Opening<br />
haften Gerichten zu Tisch. Gesund <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> ihren Gaumen mit würreichen Genuss bietet das wohl „Kuchlkastl“ in Völs am Schlern. Seit<br />
nachtsbräuche und lassen andere licher Geselle, der Krampus, nach Fuße des Schlern, abenteuerliche<br />
> 25. Dezember 2011<br />
genießen ist das Motto, wenn der zigen Leckereien aus dem Kräuter- typischste Südtiroler Gericht<br />
1978 laden die Völser Wirtsleut’ zum<br />
daran teilhaben. Beim Weihnachts- den unartigen Ausschau. Schon Klänge, Musikgruppen aus dem ge- King Laurin Snowpark Opening<br />
Frühsommer in Völs am Schlern<br />
seine Hoch-Zeit feiert. Direkt aus<br />
den Bauerngärten stammen die Zutaten<br />
für die Naturkost: von Radieschen<br />
über Rauke bis hin zu Bärlauch.<br />
Der gastronomische Juni verwöhnt<br />
Feinschmecker mit Gerichten, die<br />
mit Finesse zubereitet und besongarten<br />
verwöhnen. Kochen mit Kräutern<br />
und Wildgemüse ist nicht nur<br />
deswegen interessant, weil man die<br />
köstlichen Zutaten in Natur und Garten<br />
sammeln oder ernten kann, sondern<br />
natürlich auch, weil sie überaus<br />
gesund sind und gut schmecken. Die<br />
gastronomische Spezialitätenwoche<br />
schlechthin: der Knödel. Dieses einfache<br />
Gericht eignet sich vorzüglich<br />
als Vorspeise, als Hauptgericht und<br />
sogar als Dessert und ist heute aus<br />
keiner Speisekarte - gleich, ob<br />
Gourmetrestaurant oder <strong>Alm</strong>hütte -<br />
mehr weg zu denken.<br />
„Gastronomischen Oktober“ ein. Die<br />
Völser Köche, die immer wieder mit<br />
neuen alten Gerichten verblüffen,<br />
legen sich zum Saisonende noch einmal<br />
richtig ins Zeug. Es wird mit<br />
Liebe aufgetischt und mit Liebe genossen.<br />
Wer Originelles (nach alten<br />
Rezepten auf verfeinerte Art zubemarkt<br />
auf dem historischen Dorfplatz<br />
von Kastelruth kredenzen Bäuerinnen<br />
und Gastwirte Traditionelles<br />
aus der Südtiroler Küche auf; und<br />
Handwerker und Bauern öffnen die<br />
geheimen Schubladen und zeigen<br />
altes Werkzeug. Am 16. und 17. Dezember<br />
geben sich dann die Kastel-<br />
von weitem kündigt sich sein Kommen<br />
durch lautes Kuhglockengeläut<br />
an. Mit seiner hässlichen Larve<br />
(Maske) und in Fell gehüllt, verbreitet<br />
er bei großen und kleinen Kindern<br />
Furcht und Schrecken. Beim<br />
Krampuslauf in Kastelruth treffen<br />
sich Krampusgruppen aus Südtirol,<br />
samten Alpenraum, ausgelassene<br />
Stimmung: Das wird Swing on Snow<br />
2012. Zum siebten Mal in Folge bietet<br />
das alpine Musikfestival einen<br />
Mix aus traditioneller Volksmusik<br />
mit Jazz, Soul, Pop und Klassik.<br />
www.swingonsnow.com<br />
> 1. Januar 2012<br />
Fan & Fun mit<br />
Denise Karbon und Peter Fill<br />
> 15. Januar 2012<br />
BTF Slopestyletour<br />
King Laurin Snowpark<br />
> 22. Januar 2012<br />
ders liebevoll präsentiert werden.<br />
Ein Tipp nicht nur für Gesundheitsbewusste.<br />
„Kräutergenuss“ bietet phantasievolle<br />
Gerichte mit erlesenen Zutaten<br />
aus dem Bauerngarten und verlockt<br />
mit würzigem Kräuterduft dazu, von<br />
reitet) sucht, darf sich den kulinarischen<br />
Oktober in Völs am Schlern<br />
nicht entgehen lassen.<br />
www.voelserkuchlkastl.com<br />
ruther Spatzen die Ehre und stimmen<br />
mit Weihnachtsliedern und<br />
besinnlichen Texten auf das Fest der<br />
Liebe ein.<br />
Österreich und Deutschland. Mit ihren<br />
handgeschnitzten Masken und<br />
selbst genähten Kostümen ziehen<br />
sie durch die Gassen von Kastelruth.<br />
> 7. Februar 2012<br />
südtirol moonlight<br />
classic seiser alm<br />
Wintergolfturnier - Auf Schnee<br />
Golf spielen und dabei ein traumhaftes<br />
Panorama genießen: Am<br />
22. Januar erwartet alle Golflieb-<br />
allem ein bisschen zu probieren. Ein<br />
Fest für den verwöhnten Gaumen.<br />
Termine<br />
> 3. - 4. Dezember 2011<br />
> Winter 2011/12<br />
Das Langlaufrennen im Mondschein<br />
feiert 2012 seine sechste Auflage.<br />
haber zum vierten Mal in Folge<br />
dieses besondere Highlight.<br />
> 8. - 11. Dezember 2011<br />
> 16. - 18. Dezember 2011<br />
> 27. - 29. Dezember 2011<br />
Winterbesuch<br />
auf schloss Prösels<br />
Wenn es draußen dunkel wird und<br />
der Vollmond aufgeht, schnallen die<br />
Teilnehmer des Moonlight Classic<br />
> 17./18. Februar 2012<br />
Subject Schlern 10<br />
Snowboardcontest<br />
www.kastelruther-weihnacht.com<br />
Schloss Prösels, das majestätisch Marathons ihre Langlaufskier an: 20 > 10. März 2012<br />
> 28. August bis 11. September 2011<br />
Strudelwochen<br />
Süß oder salzig, mild oder pikant: Der Strudel gehört nicht nur zu den typischsten Südtiroler<br />
Mehlspeisen, sondern auch zu den beliebtesten. Die Strudelwochen rund um die <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />
bieten die Gelegenheit, den Strudel in all seinen Variationen zu verkosten. Ob mit Zieh, Mürboder<br />
Blätterteig, ob Apfelstrudel oder Kräuterstrudel – der Phantasie und Kreativität der<br />
Küchenmeister sind keine Grenzen gesetzt. Geschmacklicher Höhepunkt der Strudelwochen<br />
> 12. bis 22. Januar 2012<br />
Kastelruther hoazetkuchl<br />
Plentene Knödl und Kalbsleber, Gulaschsuppe<br />
und Roggenbrot, süßes<br />
„Muas“ und Kirchtagskrapfen sind<br />
nur einige der uralten Tiroler Bauerngerichte.<br />
Sie verkosten, oder nur<br />
und bestens erhalten im Weiler Prösels<br />
bei Völs am Schlern liegt, lädt<br />
auch im Winter zum Besuch ein.<br />
Nach einer geführten Besichtigung<br />
der prächtigen Waffenkammer,<br />
fürstlichen Wohnräume und atemberaubenden<br />
Wendeltreppen, findet<br />
der Ausflug ins Mittelalter bei Musik<br />
und Südtiroler Spezialitäten im Rit-<br />
oder 36 Kilometer lang gleiten sie<br />
von Compatsch aus durch die gleißende<br />
Winterlandschaft. Aber auch<br />
für die Zuschauer ist der „Südtirol<br />
Moonlight Classic <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>“ und<br />
sein Rundum-Programm ein Erlebnis<br />
– samt Skishow mit den Langlauf-Veteranen,<br />
Alphornklängen in der romantischen<br />
Stille der Nacht und tra-<br />
Red Bull Jib Ski Kings<br />
Freeski Jibbing Contest<br />
> März 2012<br />
Das Blaue Band<br />
der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong><br />
> 25. März 2012<br />
Raiffeisen Ski King<br />
Freeski Railcontest<br />
ist das Strudelfest am Freitag, den 9. September, in Seis am Schlern. www.strudelfest.com<br />
daran naschen, kann man während tersaal einen geselligen Abschluss. ditionellen Speisen. Und wenn dann<br />
der „Kastelruther Hoazetkuchl“. www.schloss-proesels.it<br />
die Sieger feststehen, wird gefeiert –<br />
bis zur allerletzten Bahnfahrt ins Tal.<br />
www.moonlightclassic.info<br />
42 ALPE | sommer sommer | ALPE 43<br />
SMG © Alessandro Trovati
Foto: Andrea Zechin<br />
Gesehen & gehört<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> ist familienfreundlichstes Skigebiet. Die <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> zählt laut ADAC Ski-Guide zu den drei kinder-<br />
und familienfreundlichsten Skigebieten in den Alpen. Familienfreundlichkeit wird auf der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> groß geschrieben:<br />
Familien mit Kindern schätzen die Vielfalt der Freizeitaktivitäten, die hügeligen und weiten Pisten und das attraktive<br />
Angebot. Nicht zuletzt sind die modernen Aufstiegsanlagen mit geprüfter Kindersicherung auf dem neuesten Stand.<br />
Kristian Ghedina beim Highspeed Race<br />
Der Herausforderer beim Hochgeschwindigkeitsrennen Kristian Ghedina, 13-facher Weltcup-<br />
Sieger, musste sich geschlagen geben, denn neun Skifahrer bewältigten den „Speed Track“<br />
schneller als Ghedina, der mit einer Geschwindigkeit von 108,47 km/h den zehnten Rang erreichte.<br />
44 ALPE | sommer<br />
Michelle Hunziker feiert Silvester auf der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong>.<br />
Die bekannte Moderatorin verbrachte ein paar Wintertage<br />
auf der <strong>Alm</strong>, um beim Skifahren auf den sonnigen Pisten der<br />
<strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> neue Energie zu tanken. Ein guter Start ins neue<br />
Jahr war der sympathischen Hunziker auf der <strong>Alm</strong> sicher.<br />
(Im Bild mit Skilehrer Hubert und Skischulleiter Helmut)<br />
IMPRESSUM. alPe: Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. herausgeber: <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> Marketing.<br />
Verantwortlicher schriftleiter: Hubert Unterweger. redaktion: Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Barbara Pichler-Rier, Michaela Baur.<br />
Grafik: Komma Graphik. Werbung: Sabine Demetz, Christoph Trocker. Druck: Litopat, Verona. auflage: 50.000<br />
Foto: Andrea Zecchini<br />
Bronze für<br />
Peter Fill<br />
„Ich habe versucht, alles zu<br />
geben“, so der Kastelruther Skifahrer.<br />
Der 28-Jährige trumpfte<br />
bei der Alpinen Ski-WM in<br />
Garmisch-Partenkirchen auf und<br />
gewann die Bronzemedaille in<br />
der Super-Kombination. Es war<br />
das zweite Edelmetall für Peter<br />
Fill nach seinem 2. Platz bei der<br />
Ski-WM in Val d’Isère 2009.<br />
SAM © Laurin Moser<br />
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> uneingeschränkte Nutzung der Busdienste (Shuttlebusse und öffentliche Linien)<br />
rund um die <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> und des Nightliners<br />
> uneingeschränkte Nutzung der Kabinenbahn Pufl atsch, der Sessellifte Spitzbühl,<br />
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29. Juli 2011 - 8:54 Uhr<br />
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Frau Dietlinde Hoffmann<br />
Senior - 35,00 Euro<br />
Karte Nummer: 000240<br />
29. Juli 2011 - 8:55 Uhr<br />
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Komma Graphik - Foto: Helmuth Rier<br />
> uneingeschränkte Nutzung der <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> Bahn<br />
und des <strong>Seiser</strong> <strong>Alm</strong> Express (Linie 10)<br />
> uneingeschränkte Nutzung der Busdienste<br />
(Shuttlebusse und öffentliche Linien)<br />
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Verkehrsmittel „Mobilcard Südtirol“