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CL 43 - Cthulhus Ruf

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der verzagte Protagonisten nicht von ihr lassen. In Italien endlich, wird sein Schicksal<br />

besiegelt, als sich Lisa in die Hände eine Straßenphotagraphen begibt.<br />

Der Ausflug der Gioconda ist viel mehr eine seltsame als unheimliche Geschichte, in der der<br />

Umstand des Diebstahl der Mona Lisa und das Treffen eines reichen Mann auf ein Weib,<br />

welches dem auf dem geraubten Bilde ähnelt. Die aufkommenden Ereignisse versetzen den<br />

Leser dann auch in einen Zustand detektivischen Eifer, mit welchen er den Plot verfolgt.<br />

Zum gruseln ist diese Erzählung sicherlich nicht geeignet; indes ihr eine lautlose<br />

Faszination zugesprochen werden muss.<br />

Der Andere begegnet einem Professor, der des späten Abends von einer Gesellschaft den<br />

Weg nach Hause sucht, da ihm beim Abschied die Brille zersprang. Nun läuft er etwas<br />

benommen, auch von den vielen Eindrücken der Feierlichkeit entrückt, durch die Straßen.<br />

Seine Gedanken schweifen immer wieder über den Fortgang seines Lebens, welch<br />

Möglichkeiten er versäumte durch seine ewigen Studien. An einer Litfaßsäule, auf der eine<br />

menschengroßes Abbild eines schicken Gendelman angebracht ist, bleibt er stehen, da er<br />

diese Art von Plakaten sehr mag. Und unversehens tritt der aparte Herr aus seinem Bild und<br />

beginnt ein munteres Gespräch mit dem Professor.<br />

Im Gewand des Märchenhaften kommt Der Andere daher und verbreitet nebenbei noch eine<br />

Hauch philosophischer Stimmung. Es ist unschwer zu erkennen, um wem es sich dabei<br />

Handel – das Spiegelbild eben jenes Professors, nur das jenes ein Leben wiedergibt, welches<br />

sein reales Pendant nie erlebt hat. Eine Frage nach dem Wohle und Möglichkeiten der<br />

eigenen Existenz, verpasster Freude und Erfahrungen; und nebenbei eine kurzweilige<br />

Geschichte, verpackt in fast heiteren Gewand.<br />

Von dem tragischen Ereignissen einer Ballnacht berichtet der Erzähler in Die Maske. An<br />

besagen Abend war er mit seiner liebsten Antonia zu diesem Anlass verabredet; sie kam<br />

jedoch recht spät, denn ihr Vater war jäh erkrankt. Aus diesem Grund ist es ihr auch nicht<br />

möglich der Festlichkeit lange beizuwohnen. Nachdem er sie verabschiedet hat, tritt auch er<br />

den Heimweg, doch unverhofft sieht er auf seiner Türschwelle die Liebste stehen – und ruft<br />

sie da nicht schon seinen Namen?! Stürmisch schließt er sie in seine Arme, möchte sie<br />

küssen, aber ein Totenschädel ist es, der sich ihm darbiete.<br />

Erblassend fährt er zurück, da ist das Phantom verschwunden und nur eine schreckliche<br />

Ahnung befällt sein Herz und treibt ihn zum Domizil Antonias.<br />

Ähnlich wie in Der Tod von Salamanca, geht es auch hier um das Zweite Gesicht, welches<br />

den Protagonisten befällt. Doch ist nun nicht sein Leben bedroht, sondern das der Person,<br />

die er über alles liebt. Die eingesetzten dramaturgischen Mittel dieser Erzählung dürften nur<br />

einen geringen Leserkreis wirklich beeindrucken, da sie offensichtlich und ein wenig dürftig<br />

vorgebracht werden. Stilistisch wirkt Münzer hier ein wenig zu jovial, wo es angebracht

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