CL 43 - Cthulhus Ruf
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London, August 1898. Sherlock Holmes und Dr. Watson werden von Inspektor Lestrade von<br />
Scotland Yard aufs Revier gerufen. Bei den Arbeiten an der U-Bahn werden zwei Arbeiter<br />
von einem Untoten angegriffen. Der Geheimdienst seiner Majestät verbietet Holmes und<br />
Watson jegliche Schnüffelei, doch der Detektiv forscht dennoch auf eigene Faust weiter.<br />
Im viktorianischen London Edgintons und Fabbris vermischt sich das Detektiv-Genre mit<br />
Zombies und Steampunk-Elementen. Christian Endres zeigte mit »Sherlock Holmes und das<br />
Uhrwerk des Todes«, dass sich Sherlock Holmes und die Phantastik ausgesprochen gut<br />
vertragen. Auch Edginton und Fabbri gelang ein tadelloser Mittelweg zwischen ständischer<br />
Detektivarbeit und blutigem Horror. Leider dominieren die rasanten Actionszenen<br />
respektive das actionbetonte Kampfgemetzel die Handlung, sodass die typisch akribische<br />
Detailversessenheit Sherlocks so manches Mal unerheblich zur Handlungentwicklung wird.<br />
Einerseits lässt dies die Handlung geradliniger und vorhersehbarer werden, andererseits<br />
treibt einen die flotte Handlung voran, sodass jeder selbst entscheiden sollte, ob die<br />
Kampfszenen den ausführlichen Erörterungen vorzuziehen sind oder nicht.<br />
Auf jeden Fall aber wurden die Charaktereigenschaften der Figuren gelungen<br />
herausgearbeitet. Sherlock und Watson sind keine reinen Handlungsträger, sondern werden<br />
als natürlich agierende und intrigierende Personen empfunden. Die Autoren haben<br />
hervorragende Arbeit geleistet. Edginton gibt den Figuren durch Worten Charakter, Fabbri<br />
durch Mimik und Auftreten in Farbe und Bild. Das Zusammenspiel zwischen Text und Bild<br />
funktioniert ausgezeichnet. Dies muss aber auch sein, denn Schrift und Kunst müssen<br />
überzeugen. Hinkt ein Part, funktioniert der zweite Part schwerlich.<br />
Überhaupt hat Davide Fabbri seine Arbeit gemeistert. Die Stimmungen verschiedenster<br />
Szenen sind farblich aufeinander abgestimmt. Wiegen sich Sherlock Holmes und Dr.<br />
Watson in Sicherheit, ist die Farbgebung klar, gestochen und sauber. Werden Zombies in<br />
ihre Einzelteile zerlegt (zerfetzte Arme und Beine, eingeschlagene Köpfe und<br />
umherfliegende Gliedmaßen lassen sich wahrlich nicht übersehen), ist die Szenerie in ein<br />
verwaschenes, gelbstichiges Licht getaucht. Rückblenden sind in s/w gehalten. Doch nicht<br />
nur die Szenerie vermag zu begeistern, auch die Darstellung der Zombies. Gelbe Augen und<br />
grünlich-fahle Haut hebt sie eindeutig von den Lebenden ab. Das zeitgemäße Setting<br />
begeistert mit hervorragend ausgearbeiteten Hintergründen wie dem Windsor Castle oder<br />
der Westminster Bridge.<br />
Fazit:<br />
Farblich und szenerietechnisch ist »Victorian Undead: Sherlock Holmes VS Zombies« eine<br />
Augenweide. Ein rasantes Kampfgemetzel ersetzt die akribische Detektivarbeit nicht,<br />
nimmt ihr aber die Luft zum Atmen. Freunde actionbetonter Zombieromane in Brian Keene-