CL 43 - Cthulhus Ruf

gewesen wäre, den erzählerischen Duktus mehr zu verfinstern.
Der Band wird von Die Verwandlung der Psyche beschlossen, in der es um ein verliebtes
Paar geht, dem Unheil ins Hause steht. Es entspringt dem Ableben der Frau, die in den
letzten Atemzügen ihren Mann ewige Treue schwört, verbunden mit dem Fluch jede andere
Frau zu töten, die er nach ihr begehren sollte. Und so wie angedroht geschieht es auch. Die
Dahingegangen sucht ihren einst Angetrauten mal als Hund, mal als Schlange oder Katze
heim, ist dieser bestrebt sich eine neue Partnerin zu freien.
Die Verwandlung der Psyche darf als wirkungsvoller Ausklang betrachtet werden, in dem
der Autor dem Wesenszug der Seelenwanderung interessante Züge abzugewinnen versteht
und mit einer Stimmung fühlbaren Kümmernisses und Grauen angereichert wird. Der Hass
und tiefe Verzagtheit der ruhelosen Seele ist drastisch hervorgehoben und kulminiert in
wiederkehrender Folge mit dem hervorgerufenen Todesunglück, welches jede Frau ereilt,
die sich dem Protagonisten nähert.
Mit Zwischen zwei Welten ist Karl Münzer eine Melange aus urtraditionelle Motive der
Schauergeschichte und romantischer Erzählweise gelungen, die stellenweise zwar selbst
schon für ihre Zeit (Anfang des 20. Jahrhunderts) angestaubt wirkt, vielmals aber so reizvoll
dargebracht ist, das man sich unwillkürlich gefesselt sieht.
Gewiss wird der modere Leser dem vergleichsweise sittsamen Wirken der enthalten
Beiträge nicht viel abgewinnen können; nur der Anhänger des klassischen, eleganten
Grauens dürfte seine Interessen vortrefflich bedient sehen.