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Wie viele Pfarrer braucht die kirche? - Lebendige Gemeinde

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Information und Orientierung<br />

<strong>Wie</strong> <strong>viele</strong> <strong>Pfarrer</strong><br />

<strong>braucht</strong> <strong>die</strong> <strong>kirche</strong>?<br />

4. QuaRtal DezemBeR 2010<br />

Welche Kirche brauchen wir?<br />

Berufswunsch: Familienpflegerin<br />

Jahr der Stille – ein Rückblick<br />

www.lebendige-gemeinde.de


Aus dem InhAlt<br />

<strong>Wie</strong> <strong>viele</strong> <strong>Pfarrer</strong> <strong>braucht</strong> <strong>die</strong> Kirche? 4<br />

Eindrücke aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

Welche Kirche brauchen wir? 9<br />

Eindrücke zur Landessynode<br />

Rainer Holweger<br />

tagung für Kirchengemeinderäte 11<br />

Bildmeditation zur Jahreslosung 12<br />

Gottfried Heinzmann<br />

Berufwunsch: Familienpflegerin 14<br />

Die Ev. Familienpflegeschule Korntal<br />

Andreas Löw<br />

Dem begegnen, der alle Sehnsucht stillt 17<br />

Ein Rückblick zum Jahr der Stille<br />

Klaus-Günter Pache<br />

Bärenstark oder gummi-Bär? 20<br />

Die 18. Jumiko – endlich erwachsen?!<br />

Ulrich Weinhold<br />

Hofacker-Reisen 23<br />

Impressum<br />

HeRauSgeBeR unD BezugSaDReSSe<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung e. V., Saalstr. 6<br />

70825 Korntal-Münchingen<br />

Telefon: 0711/83 46 99, Fax: 0711/8 38 80 86<br />

Weitere Exemplare können nachbestellt werden.<br />

erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

BanKveRBinDungen<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung e. V.<br />

Postbank Stuttgart 81149 706<br />

(BLZ 600 100 70) und<br />

BW-Bank 2 356 075 (BLZ 600 501 01)<br />

Wir danken allen, <strong>die</strong> durch ihre Spende <strong>die</strong> kostenlose<br />

Verteilung <strong>die</strong>ses Blattes ermöglichen. Wir bitten um vollständige<br />

und deutliche Angabe der Anschrift auf den<br />

Überweisungsvordrucken, damit wir Spendenquittungen<br />

übersenden können. Wir sind ganz auf <strong>die</strong> Gaben der<br />

Freunde angewiesen.<br />

ReDaKtion<br />

Ralf Albrecht, Thomas Binder, Erwin Damson,<br />

Hans-Jörg Gabler, Rainer Holweger, Traugott Messner<br />

geSamtgeStaltung<br />

Krauss Werbeagentur, 71083 Herrenberg<br />

DRucK unD PoStzeitungveRtRieB<br />

Henkel GmbH Druckerei, Motorstr. 36, 70499 Stuttgart<br />

BilDnacHWeiS<br />

Titelbild shuttestock.com, LG, privat, Dorothee Krämer<br />

internet www.lebendige-gemeinde.de<br />

email info@lebendige-gemeinde.de<br />

Termine<br />

termine<br />

JAnuAr<br />

6.1. Jahrestagung der Aidlinger Schwestern,<br />

Liederhalle, Stuttgart<br />

9.1. 18. Jugendkonferenz für Weltmission,<br />

Neue Messe Stuttgart<br />

9.-16.1. Allianzgebetswoche, Deutsche Ev. Allianz<br />

22.1. Biblischer Stu<strong>die</strong>ntag zum Thema »Grundwort <strong>Gemeinde</strong>«,<br />

Die Apis, Schönblick<br />

22.1. TurmTreff, Albrecht-Bengel-Haus, Tübingen<br />

28.-29.1. tagung für Kirchengemeinderäte, Schönblick,<br />

Wege zu den Menschen - missionarisch Kirche sein<br />

Die Apis/LHV<br />

28.-29.1. Frauentag, LGV, Bad Liebenzell<br />

FebruAr<br />

4.-6.2. Freundeswochenende Weißes Kreuz, Böblingen<br />

5.2. Jahrestagung der ludwig-Hofacker-vereinigung,<br />

40 Jahre synodaler gesprächskreis<br />

Großer Saal, Korntal<br />

5.2. Männertag, LGV, Bad Liebenzell<br />

13.2. Frauentag des Württembergischen Brüderbundes,<br />

Friolzheim<br />

14.-17.2. Fachtagung Islam und Christentum, AWM, Korntal<br />

19.2. Tag diakonischer Impulse, Paulinenpflege Winnenden<br />

25.-27.2. Youth-Prayer-Congress, Bad Liebenzell<br />

26.2. API-BauernKongress, Schönblick<br />

27.2. Landestreffen CVJM, Böblingen - Sensapolis<br />

27.-28.2. Freundestreffen Weißes Kreuz, Ebersbach (Samstag),<br />

Uhingen (Sonntag)<br />

27.2. Jugendgottes<strong>die</strong>nst Stuttgart, Stifts<strong>kirche</strong><br />

märz<br />

5.3. Forum Weltmission, Bad Liebenzell, Liebenzeller Mission<br />

11.-12.3. Süddeutsche Israelkonferenz, Bad Liebenzell, LGV<br />

17.-19.3. Frühjahrstagung Landessynode, Kongresszentrum<br />

Heidenheim<br />

17.-23.3. Woche der Verkündigung, Haus Saron, Wildberg<br />

30. märz – 2. april<br />

JesusHouse zentral, Porsche arena Stuttgart<br />

deshalb ist <strong>die</strong> sache dran...<br />

<strong>Wie</strong> <strong>viele</strong> <strong>Pfarrer</strong> <strong>braucht</strong> <strong>die</strong> Kirche?<br />

Es ist nicht <strong>die</strong> einzige Frage, <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Synode bei ihren Sparmaßnahmen in den vergangenen<br />

Wochen gestellt hat. Und es ist hoffentlich nicht so, dass <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong> mit dem<br />

Pfarramt steht und fällt. Aber es ist eine der Fragen, an der sich das Aussehen unserer Landes<strong>kirche</strong><br />

sehr deutlich festmachen lässt.<br />

Wo ist Kirche vor Ort noch mit einer Pfarrstelle präsent? Die Synode hat im Herbst <strong>die</strong> Weichen<br />

gestellt, dass <strong>die</strong> Zahl der <strong>Gemeinde</strong>glieder pro Pfarrstelle bis voraussichtlich 2019<br />

nicht weiter erhöht werden muss, als es <strong>die</strong> seitherige Personalplanung vorsieht.<br />

Doch <strong>die</strong> Mitgliederzahlen unserer Landes<strong>kirche</strong> werden bis 2030 weiter sinken und so auch<br />

wesentlich weniger Gelder zur Verfügung stehen. Davor <strong>die</strong> Augen zu verschließen und zu<br />

denken, es wird schon irgendwie gehen, kann sich Kirche nicht leisten. Umso wichtiger aber<br />

ist es darauf zu achten, wo gespart werden kann, damit nicht am falschen Platz gespart wird<br />

und der Schaden des Sparens dann größer ist als der Nutzen.<br />

<strong>Gemeinde</strong>n zusammen legen um Pfarrstellen einzusparen, kann deshalb auch nicht nur und<br />

immer der richtige Weg von Sparmaßnahmen sein, da der <strong>Pfarrer</strong> oder <strong>die</strong> <strong>Pfarrer</strong>in im Dorf<br />

noch <strong>die</strong> einzige Institution ist, <strong>die</strong> geblieben ist, alle anderen sind gegangen. Das berühmte<br />

brennende Licht im Pfarrhaus steht für viel mehr als nur für eine Glühbirne.<br />

Wir haben in <strong>die</strong>sem Heft dazu Eindrücke gesammelt – von <strong>Gemeinde</strong>n aus ländlichen und<br />

städtischen Gebieten, von Haupt- und Ehrenamtlichen.<br />

Hinter <strong>die</strong>ser Frage steht letztlich ein bestimmtes Bild von Kirche. Rainer Holweger schildert<br />

unter dem Titel »Welche Kirche brauchen wir?« seine Eindrücke von der Synode.<br />

Dass <strong>die</strong>se Kirche eine helfende Hand hat, zeigt <strong>die</strong> Vorstellung der Familienpflegeschule in<br />

Korntal. Dass sie eine missionarische Kirche sein muss, davon schreibt Ulrich Weinhold in<br />

seinem Hinweis auf <strong>die</strong> 18. Jugendkonferenz für Weltmission.<br />

Welche Kirche brauchen Sie? Neue Erkenntnis und großen Gewinn beim<br />

Lesen <strong>die</strong>ses Heftes, ein gesegnetes Christfest und ein gnädiges neues Jahr<br />

wünscht Ihnen<br />

Ihr


<strong>Wie</strong> <strong>viele</strong> <strong>Pfarrer</strong> <strong>braucht</strong> <strong>die</strong> Kirche? Eindrücke aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

in zeiten sinkender Steuermittel steht<br />

unsere landes<strong>kirche</strong> vor der entscheidung:<br />

<strong>Wie</strong> sehen zukunftsträchtige<br />

Strukturen aus? Was wollen wir weiter<br />

aus Kirchensteuermittel finanzieren –<br />

und an welchen Stellen ist es möglich,<br />

aufgaben abzugeben oder nach<br />

anderen Wegen zu suchen? auch im<br />

gemeindepfarr<strong>die</strong>nst sind einspa-<br />

rungen geplant. <strong>Wie</strong> gehen <strong>die</strong><br />

gemeinden damit um? Dazu vier<br />

eindrücke von Haupt- und ehrenamtlichen<br />

aus vier unterschiedlichen<br />

gemeinden.<br />

Im Pfarrhaus brennt<br />

wieder Licht<br />

<strong>Pfarrer</strong> z.A. Tobias Schneider<br />

mit je einer halben Stelle <strong>Pfarrer</strong> in<br />

Oberstetten und <strong>Pfarrer</strong> zur<br />

Dienstaushilfe in Weikersheim.<br />

Ich bin Dorfpfarrer. Mancher Kollege in meinem<br />

Alter wird sich das nur schwer vorstellen<br />

können, aber ich bin es gern. Ich wohne<br />

in einem großen Pfarrhaus, hoch am Berg<br />

über einem kleinen Dorf, daneben <strong>die</strong> Kirche,<br />

an <strong>die</strong> tausend Jahre alt. Etwa 400 Menschen<br />

leben hier, 349 davon sind evangelisch,<br />

der Bestand an Kühen und Schweinen übertrifft<br />

<strong>die</strong>se Zahl um etwa das zehnfache. Die<br />

umliegenden <strong>Gemeinde</strong>n sehen ähnlich aus -<br />

Tauberfranken ist eine sehr ländliche Region.<br />

Eineinhalb Jahre war <strong>die</strong> Stelle unbesetzt.<br />

»Wissen Sie,« sagte eine alte Frau bei einem<br />

meiner ersten Besuche, »dass im Pfarrhaus<br />

wieder Licht brennt, das ist gut für unser<br />

Dorf. Das gibt den Menschen Halt.« Die Kirche<br />

ist <strong>die</strong> letzte Institution, <strong>die</strong> geblieben<br />

ist. Die Schule ist seit Jahrzehnten nicht<br />

mehr vor Ort, Läden gibt es schon lange<br />

keine mehr, schließlich wurde auch noch der<br />

Kindergarten geschlossen. Dass sie einen<br />

<strong>Pfarrer</strong> haben, der im Dorf wohnt, bedeutet<br />

den Menschen daher viel, auch den <strong>kirche</strong>nfernen.<br />

Der <strong>Pfarrer</strong> gehört zu ihnen, er lebt<br />

mit ihnen und er sorgt mit dafür, dass <strong>die</strong><br />

Identität des Dorfes erhalten bleibt. Und<br />

auch <strong>die</strong> Verbundenheit mit der Kirche ist<br />

stark, an Festen wie Erntedank liegt der<br />

Gottes<strong>die</strong>nstbesuch bei weit über 30%,<br />

quer durch alle Altersgruppen. Die Kirchengemeinde<br />

ist ein prägender Bestandteil des<br />

Dorflebens.<br />

angst vor dem verlust<br />

In <strong>viele</strong>n Dörfern der Region hat man in<br />

den letzten Jahren <strong>die</strong> Erfahrung gemacht,<br />

dass aus finanziellen Gründen sowohl<br />

bei der Kommune als auch bei der Kirche<br />

gekürzt wurde. Drei <strong>Gemeinde</strong>n pro <strong>Pfarrer</strong><br />

sind keine Seltenheit mehr. Die Frage<br />

eines <strong>Gemeinde</strong>glieds, ob wohl nach Ende<br />

meiner befristeten Dienstzeit nochmals ein<br />

<strong>Pfarrer</strong> kommen wird, offenbart <strong>die</strong> Ängste<br />

der Menschen. Die Sorge ist dabei nicht so<br />

sehr, ob wohl noch ein <strong>Pfarrer</strong> zuständig<br />

sein wird, sondern vielmehr, ob es dann<br />

<strong>Wie</strong> <strong>viele</strong> Pfarrstellen<br />

wollen wir pro <strong>Gemeinde</strong>?<br />

Tabea Dölker, Holzgerlingen<br />

Mitglied der Landessynode und<br />

des Rats der EKD<br />

<strong>Wie</strong> <strong>viele</strong> Pfarrstellen wollen und können<br />

wir uns pro <strong>Gemeinde</strong> leisten? Diese Frage<br />

beschäftigt <strong>viele</strong> engagierte Christen in<br />

unseren Kirchengemeinden, <strong>Pfarrer</strong>innen<br />

und <strong>Pfarrer</strong>, <strong>Gemeinde</strong>glieder, Diakone und<br />

ehrenamtlich Mitarbeitende. Gibt es »<strong>die</strong>«<br />

<strong>Gemeinde</strong> überhaupt? Unterschiedliche<br />

noch »ihr« <strong>Pfarrer</strong> ist. Die Menschen auf<br />

den Dörfern haben das Bedürfnis nach<br />

einem <strong>Pfarrer</strong>, zu dem sie eine Beziehung<br />

aufbauen können, der sie als Seelsorger<br />

durch das Jahr und durch das Leben begleitet<br />

und der das Evangelium nicht nur am<br />

Sonntag von der Kanzel sondern auch<br />

im alltäglichen Miteinander unter ihnen<br />

bezeugt.<br />

Zugegeben, das mag nicht gerade modern<br />

klingen. Dennoch stellt sich <strong>die</strong> Frage, ob<br />

<strong>die</strong>se tiefe Verbundenheit und Identifikation<br />

mit der Kirche und dem <strong>Pfarrer</strong>, <strong>die</strong> in<br />

anderen landeskirchlichen Kontexten oft<br />

völlig verloren gegangen ist, es nicht wert<br />

ist, auch in Zukunft erhalten zu werden.<br />

Ich jedenfalls wünsche es mir.<br />

Vorstellungen von <strong>Gemeinde</strong> Jesu prägen<br />

unser Denken und Tun. Bilder vom Haupt<br />

und den Gliedern, vom Hirten und der<br />

Herde, Luthers Erkenntnisse vom Priestertum<br />

aller Glaubenden und der Freiheit<br />

eines Christenmenschen prägen ebenso wie<br />

gesellschaftliche Entwicklungen, z.B. eine<br />

hohe Gewichtung individueller Interessen.<br />

Die gewichtung der arbeitsfelder ist<br />

eine geistliche aufgabe<br />

Unterschiedliche <strong>Gemeinde</strong>bilder erzeugen<br />

unterschiedliche Erwartungen an das<br />

Arbeits- und Verantwortungsfeld von<br />

<strong>Pfarrer</strong>n und können dabei zu Spannungen<br />

führen. Bei allen unterschiedlichen Vorstellungen<br />

ist es eine geistliche Aufgabe<br />

herauszufinden, welche Arbeitsfelder in<br />

unserer <strong>Gemeinde</strong> wichtig sind. Beim<br />

Zusammenarbeiten reiben sich manche der<br />

Beteiligten. Mündigkeit und Rechthaberei<br />

4 5


liegen unter Umständen nahe beieinander.<br />

Das führt zu Verunsicherungen. Wo greift<br />

der eine in das Verantwortungsfeld des<br />

anderen ein? In welchem Verhältnis stehen<br />

<strong>die</strong> Ämter zueinander?<br />

In der Württembergischen Landes<strong>kirche</strong><br />

leiten Kirchengemeinderat und <strong>Pfarrer</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>. Das bedeutet, <strong>Pfarrer</strong> und <strong>Pfarrer</strong>in<br />

sind nicht für alles verantwortlich. Jesus<br />

Christus selbst ist der Herr seiner <strong>Gemeinde</strong><br />

- und er ist nahe bei den Menschen. Im<br />

Umgang miteinander kann Philipper 2,3 ff<br />

eine Leitschnur sein. »Einer achte den anderen<br />

höher als sich selbst…«<br />

Das team wird wichtiger<br />

Auf <strong>die</strong>ser Basis stehen wir vor der Herausforderung:<br />

<strong>Wie</strong> kann ein Team mit unterschiedlich<br />

Beauftragten geistlich leiten und<br />

was sind <strong>die</strong> Kernaufgaben der <strong>Pfarrer</strong>schaft,<br />

der Geistlichen? Wo sind Geistliche nötig,<br />

begabte und befähigte Menschen, <strong>die</strong> von<br />

der Kirche mit einem besonderen Auftrag<br />

eingesetzt sind?<br />

Im Pfarrhaus brennt<br />

noch immer Licht<br />

Hans Veit, <strong>Pfarrer</strong> in Knittlingen und<br />

Mitglied der Landessynode<br />

Ich suchte beim letzten Stellenwechsel<br />

bewusst eine große <strong>Gemeinde</strong>. Vieles<br />

spricht aus meiner Sicht dafür: großes<br />

Ich meine: Nahe bei den Menschen, an den<br />

Übergängen im Leben der <strong>Gemeinde</strong>glieder<br />

und in der Seelsorge. In der ansprechenden,<br />

und zum Glauben einladenden Verkündigung<br />

des Evangeliums, auch im Religionsunterricht.<br />

Beim Pflegen und Fördern der<br />

ehrenamtlich Mitarbeitenden. Ein Thema<br />

könnte sein: <strong>Wie</strong> reden wir verständlich von<br />

unserem Glauben?<br />

In Teams planen und mit unterschiedlicher<br />

Verantwortung <strong>die</strong>nen, wird nach meiner<br />

Einschätzung in Zukunft immer wichtiger.<br />

Mit guten Gründen sieht <strong>die</strong> Landes<strong>kirche</strong><br />

z.B.in der Konfirmandenarbeit ein Feld, an<br />

dem Haupt-und Ehrenamtlichen ihre Gaben<br />

einbringen und gemeinsam das Feld bearbeiten.<br />

Es gibt <strong>viele</strong> gute Gründe Fähigkeiten von<br />

<strong>Gemeinde</strong>gliedern zu entdecken, zu fördern<br />

und Aufgaben zu verteilen, denn <strong>Pfarrer</strong>innen<br />

und <strong>Pfarrer</strong> sind nicht Mädchen für<br />

alles und Hans-Dampf in allen Gassen. Bei<br />

all unserer Liebe und allem unseren Mühen<br />

bauen nicht <strong>die</strong> <strong>Pfarrer</strong> oder andere Mitarbeitende<br />

<strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong>, sondern Gottes<br />

Geist bringt Menschenherzen in Bewegung.<br />

Potential an Ehrenamtlichen; vielfältiges<br />

<strong>Gemeinde</strong>leben; <strong>die</strong> Chance, viel zu<br />

bewegen.<br />

Mit über 2.700 <strong>Gemeinde</strong>gliedern ist <strong>die</strong><br />

neue <strong>Gemeinde</strong>, gemessen an der der<br />

aktuellen Personalstrukturplanung unserer<br />

Landes<strong>kirche</strong>, groß. Im Jahre 2030<br />

soll <strong>die</strong>se <strong>Gemeinde</strong>gliederzahl nach den<br />

vorliegenden Zahlen der Schnitt pro Vollbeschäftigten<br />

im Pfarramt sein (2010:<br />

1858 <strong>Gemeinde</strong>glieder). Bei <strong>die</strong>sen Zahlen<br />

ist der Religionsunterricht nicht berücksichtigt.<br />

Im Schnitt heißt: In städtischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>n wird <strong>die</strong> sogenannte Parochiedichte<br />

wesentlich höher liegen. In meinem<br />

konkreten Fall sind es 45% mehr als der<br />

Schnitt - was hochgerechnet auf das Jahr<br />

2030 rund 3.900 <strong>Gemeinde</strong>glieder im städtischen<br />

Umfeld bedeuten könnte.<br />

Die aufgaben in einer großen gemeinde<br />

Was heißt es konkret in einer großen<br />

<strong>Gemeinde</strong> tätig zu sein? Religionsunterricht<br />

(2 Stunden in der Woche) und<br />

Altenheimseelsorge werden im Rahmen<br />

des Pfarrplans von benachbarten <strong>Gemeinde</strong>n<br />

übernommen. Die ist eine große<br />

Entlastung – und trotzdem nehmen heute<br />

schon <strong>die</strong> pfarramtlichen Grundaufgaben<br />

(Gottes<strong>die</strong>nste, Kasualien und Seelsorge,<br />

<strong>Gemeinde</strong>leitung und Unterricht) mehr Zeit<br />

in Anspruch, als offiziell Arbeitszeit zur<br />

Verfügung steht.<br />

Ich rechnete aufgrund <strong>die</strong>ses Artikels<br />

»spaßeshalber« einmal mit den Zahlen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Pfarrer</strong>vertretung unserer Landes<strong>kirche</strong><br />

als Grundlage zur Berechnung der<br />

Arbeitszeit zugrunde legt. Ausgehend von<br />

einer 48 Stundenwoche benötigte ich für<br />

Gottes<strong>die</strong>nste, Kasualien (rund 25 Taufen,<br />

35 Beerdigungen und 12 Trauungen im<br />

Jahr), Konfirmandenunterricht, Verwaltung,<br />

theologisches Arbeiten und Besuche rund<br />

60 Stunden in der Woche. Dabei sind <strong>viele</strong><br />

Aufgaben nicht berücksichtigt – es sind nur<br />

<strong>die</strong> »Standardaufgaben«. Sind mir Bibeltage,<br />

missionarisch und diakonische Projekte,<br />

religionspädagogische Angebote im Kindergarten,<br />

Projekte mit Konfirmanden und<br />

Zielgruppenangebote etc. wichtig, explo<strong>die</strong>ren<br />

<strong>die</strong> Zahlen. Auch nicht eingerechnet<br />

sind <strong>die</strong> Zeiten, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Begleitung<br />

von rund 180 Ehrenamtlichen in unserer<br />

<strong>Gemeinde</strong> wichtig sind.<br />

Damit kein Missverständnis entsteht:<br />

Ich klage nicht. Ich arbeite gern in <strong>die</strong>ser<br />

<strong>Gemeinde</strong>. Ich freue mich über <strong>die</strong> <strong>viele</strong>n<br />

Chancen, <strong>die</strong> unsere landeskirchliche<br />

<strong>Gemeinde</strong> hat. Weihnachtsaktion, Osterweg,<br />

Abendbibelschule, Glaubenskurse,<br />

Bibelgesprächskreis, Konfirmandenarbeit im<br />

Team, KONFI3 und <strong>viele</strong>s mehr zeugen von<br />

der Lebendigkeit in unserer <strong>Gemeinde</strong>. Hier<br />

sehe ich meine Berufung und rechne nicht<br />

nach Stunden.<br />

Standardaufgaben füllen das zeitbudget<br />

Doch es stimmt auch bedenklich, wenn<br />

eine Sieben-Tage-Woche fast zur Regel<br />

wird. Schon <strong>die</strong> »Standardaufgaben« füllen<br />

das normale Zeitbudget. Das Licht<br />

im Pfarrhaus geht morgens bald an und<br />

erlischt spät am Abend. Alles Mehr geht auf<br />

Kosten der Freizeit, der Familie und manchmal<br />

über <strong>die</strong> Kräfte.<br />

Aus Sicht eines <strong>Pfarrer</strong>s in einer relativ<br />

großen <strong>Gemeinde</strong> kann ich nur den<br />

Rückschluss ziehen: Wir müssen mit aller<br />

Kraft versuchen, <strong>die</strong> geplanten Zahlen der<br />

»Entwicklung der Versorgung der <strong>Gemeinde</strong>glieder«<br />

zugunsten einer besseren Pastorationsdichte<br />

überprüfen. Wer lebendige<br />

<strong>Gemeinde</strong>n möchte, <strong>braucht</strong> Zeit für <strong>die</strong><br />

Begleitung der Menschen und Raum für<br />

<strong>Gemeinde</strong>aufbau. Wir wollen keine »versorgten«<br />

<strong>Gemeinde</strong>n, sondern eine lebendige<br />

und wachsende Kirche.<br />

<strong>Wie</strong> viel Pfarramt<br />

<strong>braucht</strong> <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong>?<br />

Deutschland ist man es gewohnt, dass<br />

zu jeder Kirche auch ein <strong>Pfarrer</strong> gehört.<br />

Jedoch hat sich <strong>die</strong> kirchliche Landschaft<br />

stark verändert. Nur noch 60 % der Deutschen<br />

gehören zu einer christlichen Kirche.<br />

Franziska Stocker-Schwarz und<br />

Jürgen Schwarz, <strong>Pfarrer</strong>in und <strong>Pfarrer</strong><br />

an der Ludwig-Hofacker-Kirche, Stuttg.<br />

6 7


Trotzdem fußt <strong>die</strong> Gesetzgebung unserer<br />

»Landes<strong>kirche</strong>n« noch auf dem sogenannten<br />

landesherrlichen Kirchenregiment. Eine<br />

flächendeckende Versorgung aller Kirchen<br />

mit jeweils einem <strong>Pfarrer</strong> ist wünschenswert.<br />

Es kann unseres Erachtens aber nur dann<br />

gelingen, wenn sich das Kirchenverständnis<br />

ändert.<br />

unser Kirchenverständnis muss sich ändern<br />

Eine Volks<strong>kirche</strong> kann heutzutage keine<br />

Betreuungs<strong>kirche</strong> sein. Sie muss eine missionarische<br />

Bekenntnis<strong>kirche</strong> sein, wie es im<br />

Dritten Artikel des Barmer Bekenntnisses<br />

von 1934 festgehalten ist: Die Kirche »hat<br />

mit ihrem Glauben wie mit ihrem Gehorsam,<br />

mit ihrer Botschaft wie mit ihrer Ordnung<br />

mitten in der Welt der Sünde als <strong>die</strong> Kirche<br />

der begnadigten Sünder zu bezeugen, dass<br />

sie allein sein Eigentum ist, allein von seinem<br />

Trost und von seiner Weisung in Erwartung<br />

seiner Erscheinung lebt und leben möchte.”<br />

Das ist auch der Auftrag der jeweiligen<br />

<strong>Gemeinde</strong> vor Ort.<br />

gaben fördern, aufgaben teilen<br />

Ein evangelischer <strong>Pfarrer</strong> ist nach dem Augsburgischen<br />

Bekenntnis von 1530 öffentlich<br />

berufen, um das Evangelium zu verkündigen<br />

und <strong>die</strong> Sakramente auszuteilen (Artikel 5<br />

und 14). Dieser Auftrag stützt sich auf <strong>die</strong><br />

biblischen Traditionen, wie sie uns von den<br />

Aposteln überliefert sind. Jedoch betonen<br />

sowohl Petrus als auch Paulus, dass eine<br />

<strong>Gemeinde</strong>leitung von verschiedenen Gaben<br />

lebt. Das kommt in der württembergischen<br />

Kirchengemeindeordnung (§ 16) auch zum<br />

Ausdruck: »<strong>Pfarrer</strong> und Kirchengemeinderat<br />

leiten gemeinsam <strong>die</strong> <strong>Gemeinde</strong>.« Die Entwicklung<br />

innerhalb unserer Landes<strong>kirche</strong> verläuft<br />

in <strong>die</strong>sem neutestamentlichen Horizont.<br />

Konzentration auf das eigentliche<br />

Chancen für <strong>die</strong> Zukunft mit knapperen<br />

Finanzen werden deutlich. Schon jetzt kann<br />

auch ein Kirchengemeinderat den ersten<br />

Vorsitz im Gremium übernehmen. Das kann<br />

praktische Konsequenzen haben: Ein großer<br />

Teil der Geschäftsführung könnte vom<br />

ehrenamtlichen Laienvorsitzenden übernommen<br />

werden. In den Brüdergemeinden<br />

Korntal und Wilhelmsdorf wird <strong>die</strong>se<br />

Aufgabenteilung schon fast 200 Jahre lang<br />

erfolgreich praktiziert. Dort gibt es einen<br />

»geistlichen« und einen »weltlichen« Vorsteher.<br />

Das «geistliche” Leitungsamt hat den<br />

Aufbau der <strong>Gemeinde</strong>, das Zurüsten der<br />

Mitarbeitenden und das spirituelle Führen<br />

inne. Geschäftsführende Verwaltungstätigkeiten<br />

sind Aufgaben des «weltlichen”<br />

Vorstehers. Das führt zur Entlastung des<br />

<strong>Pfarrer</strong>s und zur Konzentration auf <strong>die</strong><br />

eigentliche Tätigkeit von Lehre, Verkündigung,<br />

Seelsorge und pastoraler <strong>Gemeinde</strong>leitung.<br />

Ob es sich dabei um <strong>die</strong> Leitung eines<br />

Kindergartens oder der gemeindlichen Diakoniestation,<br />

ob es sich um den Bauausschuss<br />

oder <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit handelt...<br />

<strong>die</strong> Geschäftsführung einer Kirchengemeinde<br />

kann im Team geschehen. Indem<br />

der Laienvorsitzende und <strong>die</strong> Mitglieder<br />

des Gremiums des Kirchengemeinderats<br />

mehr Verantwortung übernehmen, werden<br />

sowohl im diakonischen als auch gemeindeaufbauenden<br />

Bereich vielgestaltige neue<br />

Angebote möglich. Das Zusammenspiel<br />

der verschieden Begabten und verschieden<br />

Beauftragten führt zu einem gesunden,<br />

lebensfördernden Organismus.<br />

Welche Kirche brauchen wir?<br />

Eindrücke zur Landessynode<br />

Rainer Holweger,<br />

Herrenberg<br />

Im Vorfeld der Spardebatte wurde gefragt:<br />

»Welche Kirche wollen wir?« Auf der<br />

Herbstsynode wurde deutlich: Sparmaßnahmen<br />

können nicht nach dem Prinzip<br />

eines Wunschkonzerts durchgeführt<br />

werden. Keiner der Einschnitte erfolgte<br />

leichtfertig oder unüberlegt, sondern notgedrungen.<br />

Die Mitglieder der AG Zukunft<br />

führten <strong>viele</strong> Gespräche mit den betroffenen<br />

Einrichtungen. Im Raum stand immer<br />

<strong>die</strong> Frage nach dem Notwendigsten.<br />

Zudem waren es verhältnismäßig kleine<br />

Steuerungen. Eine Kürzung der Ausgaben<br />

um 10 Millionen bei einem Haushalt von<br />

500 Millionen und das auch noch gestreckt<br />

bis 2019 – <strong>die</strong>se Sorgen hätten andere Landes<strong>kirche</strong>n<br />

gerne. Hätte man <strong>die</strong>se Steuerungen<br />

aber nicht jetzt vorgenommen,<br />

hätte sich <strong>die</strong>s v.a. im Bereich der Pfarrstellen<br />

und der Mittel für <strong>die</strong> Kirchengemeinden<br />

schlecht ausgewirkt.<br />

Wir brauchen Kirche vor Ort<br />

Landes<strong>kirche</strong> zu sein, dass hieß für <strong>die</strong><br />

Mehrheit der Synode: Kirche muss zuerst<br />

als <strong>Gemeinde</strong> vor Ort erkennbar bleiben –<br />

gerade im ländlichen Raum. <strong>Gemeinde</strong> vor<br />

Ort ist <strong>die</strong> Wurzel, <strong>die</strong> alle anderen Bereiche<br />

trägt. Wer daran sägt, sägt keinen Ast ab,<br />

sondern bringt den ganzen Baum ins Wanken.<br />

Im Bereich des Pfarr<strong>die</strong>nstes ist es nach<br />

intensiven Beratungen gelungen, einen<br />

übermäßigen Abbau von <strong>Gemeinde</strong>pfarrstellen<br />

zu vermeiden. Da wir im Moment<br />

mehr Personen als Planstellen haben, sollen<br />

über eine Vorruhestandsregelung 100<br />

bewegliche Pfarrstellen abgebaut werden.<br />

Weitere 79 Pfarrstellen werden bis zum<br />

Jahr 2018 durch normale Pensionierungen<br />

wegfallen, <strong>die</strong>s entspricht dem angenommenen<br />

Rückgang der Kirchenmitglieder, so<br />

dass <strong>die</strong> Anzahl der <strong>Gemeinde</strong>glieder pro<br />

<strong>Pfarrer</strong>stelle nicht erhöht werden muss.<br />

8 9


Wir brauchen mündige<br />

<strong>Gemeinde</strong>n<br />

Bis 2030 wird sich <strong>die</strong> Situation nochmals<br />

verschärfen. Zusammenschlüsse von Kirchengemeinden<br />

und Kirchenbezirken werden<br />

dringender. Es macht Mut, dass hier<br />

der Ober<strong>kirche</strong>nrat auf der Synode ein klares<br />

Signal gesetzt hat: Diese Einsicht darf<br />

von unten nach oben wachsen und <strong>braucht</strong><br />

nicht von oben nach unten mit dem<br />

Reißbrett durchgesetzt oder zur Pflicht<br />

gemacht werden. Und es ist gut, <strong>die</strong>se Entscheidungen<br />

jetzt in Ruhe vorzubereiten,<br />

solange noch Rücklagen vorhanden sind<br />

und <strong>die</strong> Fusionen aus gewachsener Einsicht<br />

und nicht durch Zwang vorbereitet werden<br />

können.<br />

Planspiele aus der Ferne, deren finanzieller<br />

und praktischer Nutzen zweifelhaft ist,<br />

helfen an <strong>die</strong>ser Stelle niemandem. Dies<br />

setzt Vertrauen in <strong>die</strong> eigene Urteilskraft<br />

der <strong>Gemeinde</strong>n und Kirchenbezirke voraus.<br />

Ober<strong>kirche</strong>nrat und Synode haben hier<br />

gezeigt: Sie sehen im eigenen Urteilen und<br />

Handeln der <strong>Gemeinde</strong>n und Bezirke den<br />

Weg, auf dem sich <strong>die</strong> Landes<strong>kirche</strong> den<br />

Herausforderungen der Zukunft stellt.<br />

Wir brauchen Kirche für andere<br />

Die Synode hat notgedrungen gesellschaftspolitische<br />

Zweige der landeskirchlichen<br />

Arbeit erkennbar gestutzt. Bleibt man<br />

im Bild des wachsenden Baumens, dann<br />

lässt sich gerade am Beispiel der Akademie<br />

Bad Boll sehr gut zeigen: An manchen<br />

Stellen war hier mehr Holz als Frucht<br />

gewachsen – etwa durch personalintensive<br />

Strukturen und steigerungsfähige Belegungszahlen.<br />

Wer einen Obstbaum hat, der<br />

weiß: Hier helfen Beschnitte an der richtigen<br />

Stelle, mit weniger »Holz« mehr Frucht<br />

zu bringen. Akademien anderer Landes<strong>kirche</strong>n<br />

sind hier mit ermutigenden Beispielen<br />

vorangegangen, Bad Boll ist auf dem besten<br />

Weg dazu – und wird auch nach den<br />

Einsparungen noch <strong>die</strong> größte Evangelische<br />

Akademie in Deutschland sein.<br />

In anderen Bereichen wurde deutlich, dass<br />

wir mit unserer Landes<strong>kirche</strong> im wahrsten<br />

Sinne des Wortes an Grenzen stoßen. Wer<br />

etwa in der Friedens- und Umweltfrage<br />

gesellschaftlich vernehmbar aktiv sein will,<br />

wird <strong>die</strong> Grenzen der Landes<strong>kirche</strong> immer<br />

mehr überschreiten müssen. Hier erlauben<br />

es <strong>die</strong> zum Teil sehr großzügigen Zeiträume<br />

der Umsetzung, <strong>die</strong> notwendigen Umstrukturierungen<br />

und Kooperationen etwa mit<br />

der badischen Landes<strong>kirche</strong> oder auf EKD-<br />

Ebene vorzunehmen.<br />

Wir brauchen mehr<br />

»Sternstunden« der Einheit<br />

Es gab auf <strong>die</strong>ser Synode und im Vorfeld<br />

hässliche Momente, in denen manche<br />

zu Opfern gemacht wurden, andere sich<br />

selbst als Opfer stilisierten. Hier frage<br />

ich mich: Welches Bild von Kirche liefern<br />

wir damit? Es gab aber auch vollkommen<br />

andere Szenen – Gott sei Dank (oder sollte<br />

man konkreter sagen: dem Heiligen Geist<br />

sei Dank...?)! In der »aktuellen Stunde«<br />

setzten sich <strong>die</strong> Synodalen mit Fragen der<br />

Präimplatationsdiagnostik (PID) und der<br />

Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken<br />

auseinander.<br />

Für mich als Beobachter der Synode war es<br />

eine »Sternstunde«, wie gemeinschaftliches<br />

Ringen, wie engagiertes, kritisches Fragen<br />

und eine Kirche, deren Stimme gehört<br />

wird, auch aussehen könnte. Und zwar<br />

ohne sich in parteipolitischem Gezänk oder<br />

einer alternativlosen »Dagegen«-Haltung<br />

zu verlieren. Wenn <strong>die</strong>se Gesprächskultur<br />

Kreise zieht, dann könnte unsere Synode<br />

wieder zum Vorbild einer politischen Kultur<br />

werden anstatt nur deren billiger Abklatsch<br />

zu sein. Mit offenen Gesprächs-Kreisen<br />

anstelle geschlossener Kirchen-Parteien<br />

oder gar Fraktionen (Mt 5,9!).<br />

Nur entsteht eine solche Kultur nach<br />

christlicher Überzeugung nicht alleine, wo<br />

sich gute und politisch korrekte Menschen<br />

treffen, sondern alleine dort, wo Jesus<br />

Christus selber <strong>die</strong> Hartherzigen umkrempelt.<br />

Der es durch sein Opfer überflüssig<br />

macht, andere oder sich selbst zum Opfer<br />

zu machen. Der eine Hoffnung schenkt,<br />

deren Halbwertszeit nicht einmal von<br />

Brennstäben übertroffen wird. Und wenn<br />

das in der Synode in Zukunft noch stärker<br />

zur Sprache kommt – vielleicht schreiben<br />

<strong>die</strong> Zeitungen und <strong>die</strong> Internetblogger<br />

dann auch einmal darüber. So eine Kirche<br />

bräuchten wir.<br />

Tagung für Kirchengemeinderäte<br />

auf dem Schönblick<br />

vom 28.-29.1.2011<br />

Wege zu den menschen -<br />

missionarisch Kirche sein<br />

Die Lebensentwürfe in unserer Gesellschaft sind<br />

so verschieden wie noch nie. Allen Menschen<br />

aber gilt <strong>die</strong> frohe Botschaft von Jesus Christus.<br />

Die Frage ist nur, wie wir sie erreichen.<br />

Welche missionarischen Wege gibt es?<br />

Heute missionarisch Kirche sein – das ist nicht<br />

einfach, aber gewiss nicht unmöglich. Den<br />

Herausforderungen und Möglichkeiten stellen<br />

wir uns bei unserem Wochenende für Kirchengemeinderäte<br />

mit Dorothea Gabler, Dr. Heinzpeter<br />

Hempelmann u.v.a.. Wir freuen uns auf<br />

<strong>die</strong>sen Austausch und <strong>die</strong> Begegnung mit Ihnen.<br />

ihr vorbereitungsteam:<br />

Claus-Dieter Stoll, Ralf Albrecht, Otto Schaude,<br />

Harald Brixel, Steffen Kern<br />

Programm und anmeldung über:<br />

Die Apis -<br />

Evangelischer Gemeinschaftsverband e.V.<br />

Furtbachstr. 16, 70178 Stuttgart,<br />

Tel: 0711 96001-0; Fax: -11<br />

E-Mail: seminare@<strong>die</strong>-apis.de<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

10 11


Bildbetrachtung zur Jahreslosung 2011<br />

Der Riss des Bösen<br />

<strong>Wie</strong> lässt sich das Böse darstellen? Diese<br />

Frage bildet <strong>die</strong> größte Herausforderung<br />

bei der graphischen Umsetzung der Jahreslosung.<br />

Der Riss, der durch das ganze Bild<br />

verläuft, bildet <strong>die</strong> zerstörerischen Kräfte<br />

des Bösen ab. Damit wird eine Grundgestalt<br />

des Bösen herausgegriffen, <strong>die</strong> in<br />

verschiedenen biblischen Texten zur Sprache<br />

kommt: Das Böse trennt. Zuallererst<br />

trennt das Böse den Menschen von Gott.<br />

Die Gemeinschaft mit Gott wird zerstört.<br />

Misstrauen zwischen Gott und Mensch<br />

Übereinander gelagerte Schichten.<br />

erdbraun und ockergelb, hellgrau mit<br />

violetten zwischentönen. in der mitte<br />

ein Riss. von oben bis unten zerreißt<br />

er das Bild, zertrennt, was zusammengehört.<br />

am Horizont und durch den<br />

Riss hindurch scheint ein warmes licht.<br />

mit zarten roten Strichen ist eine<br />

Brücke angedeutet, <strong>die</strong> den abgrund<br />

überwindet. Diese Brücke hat dem Bild<br />

den namen gegeben. Die einzelnen<br />

elemente bieten <strong>die</strong> möglichkeit, einen<br />

etwas anderen zugang zur Jahreslosung<br />

2011 zu finden: »lass dich nicht vom<br />

Bösen überwinden, sondern überwinde<br />

das Böse mit gutem.«<br />

Gottfried Heinzmann,<br />

Leiter des ejw<br />

wird gesät. Dieser Keil zwischen Gott und<br />

Mensch führt dann auch zur Zwietracht<br />

zwischen Menschen. Kain ermordet aus<br />

Eifersucht seinen Bruder Abel. Kampf und<br />

Krieg, Vergeltung und Rache bestimmen<br />

<strong>die</strong> Menschheit.<br />

Wenn in der Bibel von den Wirkungen des<br />

Bösen erzählt wird, beginnen <strong>die</strong> Geschichten<br />

ganz ähnlich. Am Anfang ist das Böse<br />

klein und unscheinbar. Dem Bösen reicht<br />

ein kleiner Spalt, um einzudringen und<br />

seine zerstörerische Spaltkraft zu entfalten.<br />

Ich lade dazu ein, <strong>die</strong> Schichten, <strong>die</strong> durch<br />

den Riss getrennt werden, zu betrachten<br />

und dabei zu überlegen:<br />

Welche Auswirkungen des Bösen<br />

nehme ich wahr?<br />

Welche Risse des Bösen gibt es in<br />

meinem Leben, in der Gesellschaft, in<br />

der Schöpfung?<br />

Durch welchen kleinen Spalt dringt das<br />

Böse in mein Leben ein?<br />

Das Licht der Auferstehung<br />

Um <strong>die</strong> Macht des Bösen zu illustrieren,<br />

könnte der Riss mit dunklen Farben<br />

bedrohlich schwarz ausgefüllt sein. Doch<br />

über den Schichten und im Hintergrund<br />

des Risses strahlt ein warmes Gelb und<br />

lässt das Licht der Auferstehung aufleuchten.<br />

Das Böse ist besiegt. Durch seinen Tod<br />

am Kreuz und seine Auferstehung von den<br />

Toten hat Jesus Christus dem Bösen <strong>die</strong><br />

Macht genommen. Gerade dann, wenn das<br />

Böse versucht, auf ganz unterschiedliche<br />

Art und Weise bei uns anzukommen und<br />

in uns einzudringen, halten wir <strong>die</strong> neue<br />

Wirklichkeit fest: Wer sich an <strong>die</strong>sen auferstandenen<br />

Jesus Christus hält, lebt im Licht<br />

der Auferstehung: Das Böse ist besiegt.<br />

Das Licht der Auferstehung leuchtet in<br />

den Gräben, <strong>die</strong> das Böse aufreißt und gibt<br />

Hoffnung auf Veränderung.<br />

Ich lade dazu ein, den gelb ausgeleuchteten<br />

Riss zu betrachten und <strong>die</strong>se Hoffnungen<br />

Auferstehungsjubel der neutestamentlichen<br />

Zeugen zu hören:<br />

»Was sucht ihr den Lebenden bei<br />

den Toten? Er ist nicht hier, er ist<br />

auferstanden!« (Lukas 24,5f)<br />

»Nun aber ist Christus auferstanden<br />

von den Toten!« (1. Korinther 15,20)<br />

»Gott aber sei Dank, der uns den Sieg<br />

gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!«<br />

(1. Korinther 15,57)<br />

Die Brücke der Liebe<br />

Bedrohlich nimmt der Riss <strong>die</strong> Bildmitte in<br />

Anspruch und drängt <strong>die</strong> zarten Linien, mit<br />

denen der Abgrund überbrückt wird, in den<br />

Hintergrund. Trotzdem überwindet <strong>die</strong> in<br />

kräftigem Rot gehaltene Brücke der Liebe<br />

<strong>die</strong> Kluft des Bösen. Vorsichtig wird damit<br />

das angedeutet, wie Jesus Christus Liebe<br />

verstanden hat. Als Liebe, <strong>die</strong> sich selbst<br />

hingibt und damit das Böse besiegt.<br />

Immer wieder gibt es Situationen, in denen<br />

es nach menschlichem Ermessen völlig<br />

berechtigt wäre, auf Böses mit Bösem zu<br />

reagieren und mit gleichen Mitteln zurückzuschlagen.<br />

Doch das würde bedeuten,<br />

dass das Böse in uns den Sieg errungen<br />

hat. Böses mit Gutem zu überwinden<br />

bedeutet, eine Brücke der Liebe zu bauen.<br />

Diese Brücke der Liebe findet auf der anderen<br />

Seite zunächst keinen Anhaltspunkt.<br />

Sie ist zart und zerbrechlich. Und doch ist<br />

<strong>die</strong> Liebe <strong>die</strong> einzige Macht, <strong>die</strong> dem Bösen<br />

überlegen ist.<br />

Gebet: Herr Jesus Christus, du hast mit<br />

deinem Leben gezeigt, dass es möglich ist,<br />

Böses in der Kraft der Liebe zu überwinden.<br />

Hilf mir, im Vertrauen auf dich das Böse<br />

mit dem Guten zu überwinden, das du in<br />

mir wirkst.<br />

Bild: Dorothee Krämer<br />

Für den Einsatz <strong>die</strong>ser Bildmeditation in<br />

Gruppen, Kreisen oder Gottes<strong>die</strong>nsten<br />

können Poster oder Postkarten bestellt<br />

werden bei:<br />

ejw-service gmbh, Haeberlinstraße 1-3,<br />

70563 Stuttgart-Vaihingen<br />

www.ejw-buch.de<br />

12 13


Berufswunsch Familienpflegerin<br />

Die Evangelische Familienpflegeschule Korntal<br />

in meiner letzten Familie hat der sechsjährige<br />

max den nagel auf den Kopf<br />

getroffen und ich meine, er hat verstanden,<br />

was den Beruf der Familienpflegerin<br />

ausmacht. er sagte: »Du bist unsere<br />

gefälschte mutter.« - »Wenn es ihn<br />

nicht schon gäbe, müsste man ihn erfinden:<br />

Den Beruf der Familienpflegerin!«<br />

Zwei Aussagen aus Kinder- und Erwachsenenmund,<br />

<strong>die</strong> zeigen, für wie wichtig der<br />

Beruf der Familienpflegerin in unserer Zeit<br />

gehalten wird. Seit über 80 Jahren werden<br />

in Korntal Haus- und Familienpflegerinnen<br />

ausgebildet. Familienpflege heißt , das<br />

Leben einer ganzen Familie in Gang zu<br />

halten, wenn <strong>die</strong>se ihren Lebensalltag und<br />

ihren Haushalt nicht mehr selbst gestalten<br />

und bewältigen kann. Die Gründe hierfür<br />

sind vielfältig, z.B. Krankheit oder Kur,<br />

Dr. Andreas Löw,<br />

<strong>Pfarrer</strong> in Korntal und<br />

Schulleiter<br />

Liegeschwangerschaft oder Entbindung,<br />

Überlastung oder psychosoziale Probleme.<br />

Wenn ein solcher Grund eintritt und in der<br />

Familie zumindest ein unter 12-jähriges<br />

Kind zu versorgen ist, übernimmt heutzutage<br />

<strong>die</strong> Krankenkasse oder das Jugendamt<br />

<strong>die</strong> Kosten für eine Familienpflegerin.<br />

Die Ausbildung<br />

Familienpflegerinnen in der Schulküche<br />

Familienpflegerinnen sind Expertinnen in<br />

Fragen der praktischen Alltagsgestaltung.<br />

Zum Erlangen <strong>die</strong>ser Expertenrolle werden<br />

Einfühlungsvermögen, Flexibilität und vor<br />

allem eine professionelle Ausbildung benötigt.<br />

Denn erst durch <strong>die</strong> Verknüpfung von<br />

pädagogischem, hauswirtschaftlichem und<br />

pflegerischem Können sind Familienpflegerinnen<br />

in der Lage, Familien <strong>die</strong> notwendige<br />

Hilfe zu geben. Um <strong>die</strong>se Kompetenzen<br />

zu erwerben, gliedert sich der zweijährige<br />

Unterricht an der Familienpflegeschule in<br />

drei Bereiche:<br />

1. Pädagogik, Psychologie, Psychiatrie und<br />

Soziologie.<br />

2. Hauswirtschaft, Ernährungslehre und<br />

Nahrungsmittelzubereitung.<br />

3. Gesundheitslehre, Kranken- und<br />

Säuglingspflege.<br />

Dazu kommen noch <strong>die</strong> Fächer Berufs-<br />

und Rechtskunde, Werken und Gestalten,<br />

Religion, Deutsch sowie Musik. Die schulische<br />

Ausbildung wird durch Praktika<br />

ergänzt und vertieft. In <strong>die</strong>sen bekommen<br />

<strong>die</strong> Schülerinnen Einblicke in <strong>die</strong> Arbeit<br />

mit Säuglingen und Kindern sowie mit<br />

alten, kranken und behinderten Menschen.<br />

Außerdem arbeiten sie in den Bereichen der<br />

Sozialpädagogik und Hauswirtschaft.<br />

Das dritte Ausbildungsjahr ist das Anerkennungsjahr.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr werden <strong>die</strong><br />

angehenden Familienpflegerinnen in einer<br />

Diakonie- oder Sozialstation, beim Dorfhelferinnenwerk<br />

oder einem anderen Dienst<br />

der freien Wohlfahrtspflege angestellt<br />

und dabei durch <strong>die</strong> Schule weiter intensiv<br />

begleitet. In Unterrichtsphasen an der<br />

Schule werden <strong>die</strong> praktischen Erfahrungen<br />

reflektiert.<br />

Maximal 25 Schülerinnen und Schüler<br />

werden pro Jahrgang in der Familienpflegeschule<br />

Korntal aufgenommen. In den<br />

letzten Jahren stieg dabei der Anteil der<br />

älteren Schülerinnen, <strong>die</strong> oft nach einer<br />

Familienphase zwischen 30 und 45 Jahren<br />

eine neue berufliche Perspektive suchen.<br />

Die altersgemischten Lerngruppen bieten<br />

auch für den Unterricht große Vorteile:<br />

Die Lebenserfahrung, <strong>die</strong> ältere Schülerinnen<br />

schon gesammelt haben, und <strong>die</strong> für<br />

Erfahrungen und Perspektiven offenen<br />

jüngeren Schülerinnen ergänzen sich sehr<br />

vorteilhaft. Das erleben wir auch in unserem<br />

Schülerinnenwohnheim, das sich in<br />

den oberen Stockwerken des Schulgebäudes<br />

befindet. 15 Schülerinnen haben <strong>die</strong><br />

Möglichkeit dort zu wohnen.<br />

Viele der älteren Schülerinnen werden<br />

durch das Arbeitsamt gefördert, zumal<br />

<strong>die</strong> Aussichten auf dem Arbeitsmarkt für<br />

Familienpflegerinnen sehr gut sind. In den<br />

letzten Jahren übertrafen <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Anfragen der Arbeitgeber regelmäßig <strong>die</strong><br />

Anzahl der abgehenden Schülerinnen.<br />

Der Schulträger – Die EvangelischeDiakonieschwesternschaft<br />

Herrenberg-Korntal<br />

Familienpflegerin im Einsatz<br />

Neben drei staatlichen Berufsschulen, in<br />

denen Familienpflegerinnen ausgebildet<br />

werden, gibt es in Baden-Württemberg<br />

<strong>die</strong> katholische Familienpflegeschule in<br />

Freiburg und unsere evangelische Schule in<br />

Korntal. Warum engagieren sich kirchliche<br />

14 15


und diakonische Träger in einer solchen<br />

Ausbildung? Neben historischen Gründen –<br />

der Beruf und <strong>die</strong> Berufsausbildung haben<br />

ihre Wurzeln im diakonischen Engagement<br />

der Kirchen – wissen wir uns auch heute<br />

als Evangelische Diakonieschwesternschaft<br />

in besonderer Weise an <strong>die</strong> Seite von kranken<br />

Menschen und ihren Familien gestellt.<br />

Diakonie ist für uns Auftrag und Möglichkeit,<br />

<strong>die</strong> Zuwendung Gottes, aus der wir<br />

leben, anderen im Alltag und in Krisen- und<br />

Grenzsituationen erfahrbar zu machen.<br />

Mit dem Beginn der Pflegeausbildung<br />

erfolgt in der Regel der Eintritt in unsere<br />

Schwesternschaft. Auch bei Zugehörigkeit<br />

zu einer der anderen christlichen Kirchen<br />

ist eine Mitgliedschaft möglich. »Einheit<br />

in Vielfalt« ist uns ein wichtiges Anliegen.<br />

Diejenigen Schülerinnen, <strong>die</strong> nicht Mitglied<br />

der Schwesternschaft werden können<br />

oder wollen, heißen wir als Gäste der<br />

Schwesternschaft herzlich willkommen. Im<br />

Religionsunterricht, in einem einwöchigen<br />

Diakoniekurs in Herrenberg und in den<br />

vielfältigen Angeboten der Schwesternschaft<br />

reden wir während der Ausbildung<br />

darüber und üben ein, was es heißt, als eine<br />

Glaubens-, Dienst- und Weggemeinschaft<br />

gemeinsam im Glauben zu leben und zu<br />

wachsen, miteinander zu lernen, zu feiern<br />

und zu leben.<br />

Das Zeichen der<br />

Diakonieschwesternschaft<br />

Oberin Ines Sauter bei der Broschenübergabe<br />

Die Brosche, das äußere Zeichen unserer<br />

Schwesternschaft, macht unser diakonisches<br />

Verständnis sichtbar. Rund und<br />

farbig ist unser Zeichen und dynamisch<br />

bewegt. Ein Kreuz, dessen Balken von weit<br />

her zu kommen scheinen, verbindet Himmel<br />

und Erde: Nur zusammen bilden sie<br />

das Ganze.<br />

Und da beginnt ein zartes Gewächs<br />

von oben her, von Gott her. Tief geht es<br />

zunächst hinab auf <strong>die</strong> Erde, bis es den<br />

Kreuzbalken quert und wieder nach oben<br />

wächst in das Blau des Himmels und sich<br />

dort dreifach entfaltet. Es hat offenbar<br />

große Kraft. Was da aufwächst? Blätter<br />

eines Keimlings? Dreifache Frucht? Dynamik<br />

der Menschwerdung Gottes, Dynamik<br />

des Heiligen Geistes, Dynamik der Schöpfung<br />

– der dreieinige Gott ist am Werk.<br />

Neues entsteht und wir sind mittendrin.<br />

Weitere Informationen bei:<br />

oberin ines Sauter<br />

Tel. 07032 – 206-215<br />

E-Mail: i.sauter@evdiak.de<br />

Schulleiter <strong>Pfarrer</strong> Dr. andreas löw<br />

Tel. 0711 – 839906-0<br />

E-Mail: a.loew@evdiak.de<br />

www.evdiak.de /pflegeausbildung/<br />

familienpflege.html<br />

Einen Tag der Offenen Tür veranstalten<br />

wir am 19. Februar 2011 von 10-15 Uhr<br />

in Korntal.<br />

Dem begegnen,<br />

der alle Sehnsucht stillt<br />

Ein Rückblick zum Jahr der Stille<br />

Klaus-Günter Pache,<br />

Bremen<br />

Ein Jahr lang hing sie, mit einigen wenigen<br />

Ausnahmen, am Fahnenmast vor unserem<br />

<strong>Gemeinde</strong>haus: Die Flagge zum Jahr der<br />

Stille. Ausgebleicht und ausgefranst haben<br />

wir sie im November abgenommen. Das<br />

Jahr der Stille endet mit dem Ewigkeitssonntag<br />

2010. Stille, um dem zu begegnen,<br />

der alle Sehnsucht stillt, brauchen wir<br />

allezeit.<br />

Ein unvergessliches<br />

geistliches Erlebnis<br />

Ob ich das Jahr der Stille so intensiv ohne<br />

<strong>die</strong> Aktion 'Stille – 40 Tage Gott erleben'<br />

wahrgenommen hätte - wohl eher nicht.<br />

Für unsere <strong>Gemeinde</strong> begann damit alles<br />

und hat das Jahr der Stille zu einem unvergesslichen<br />

geistlichen Erlebnis gemacht.<br />

In <strong>viele</strong>n Gottes<strong>die</strong>nsten und <strong>Gemeinde</strong>veranstaltungen<br />

haben wir über Stille<br />

gesprochen und Stille vor Gott gelebt,<br />

zuletzt in der Nacht der Kirchen, hier in<br />

16 17


Bremen. Unser Gottes<strong>die</strong>nstraum war in<br />

einen Gebetsparcour umgestaltet worden.<br />

Von 18 bis 24 Uhr konnten man an einzelnen<br />

Gebetsstationen unter verschiedenen<br />

Themen Stille zum persönlichen Gebet finden,<br />

Gebetsanliegen weitergeben und sich<br />

segnen lassen.<br />

Vom Jahr der Stille habe ich irgendwann im<br />

Jahre 2007 erfahren. Eine Mitarbeiterin des<br />

Brockhaus Verlages rief mich an und fragte<br />

mich, ob ich mir vorstellen könne zum Jahr<br />

der Stille mit Elke Werner ein Andachtsbuch<br />

zu schreiben. Klar, ich fühlte mich<br />

durch <strong>die</strong>se Anfrage geehrt, musste aber<br />

ganz spontan und ohne viel nachzudenken<br />

antworten: »Darauf wartet Deutschland<br />

gerade noch – auf ein weiteres Andachtsbuch.«<br />

Ich war von der Idee nicht begeistert.<br />

Es wurde dann doch ein Andachtsbuch,<br />

aber eingebettet in eine Kampagne, an<br />

der sich bis zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt fast 300<br />

<strong>Gemeinde</strong>n in Deutschland beteiligt haben:<br />

»Stille – dem begegnen, der alle Sehnsucht<br />

stillt. 40 Tage Gott erleben.«<br />

Im Januar 2010 begann für <strong>die</strong> Paulus-<br />

<strong>Gemeinde</strong> in Bremen somit unübersehbar<br />

das Jahr der Stille. 40 Andachten, sechs<br />

Predigten, sechs Treffen in den<br />

Hauskreisen, sechs besondere<br />

Stunden im Frühgebet,<br />

Beiträge von Künstlern<br />

und Musikern zum Thema, <strong>die</strong> Flagge vor<br />

unserer Kirche – Stille wurde zu unserem<br />

Thema. In <strong>viele</strong>n persönlichen Gesprächen<br />

und Zuschriften wurde den Verantwortlichen<br />

immer wieder für <strong>die</strong>se besondere<br />

Zeit gedankt. Menschen haben erzählt,<br />

welche Erfahrungen sie mit der <strong>Wie</strong>derentdeckung<br />

der Stille gemacht haben.<br />

Eine Ehepaar aus Frankfurt schrieb uns:<br />

Ȇber unseren Sohn haben wir das Buch<br />

'Stille' erworben… so <strong>viele</strong> Worte möchte<br />

ich gar nicht machen, aber soviel: Mehr<br />

und mehr erfüllt mich <strong>die</strong>ser große Gott,<br />

der Seinen Sohn für uns sterben ließ, damit<br />

wir gerettet werden. Danke Jesus!...«<br />

»Leg alles zur Seite, sonst hörst<br />

du nichts!«<br />

Eine ganz originelle Rückmeldung kam von<br />

einem Mitarbeiter aus unserer <strong>Gemeinde</strong>:<br />

»Habe durch <strong>die</strong> Aktion mein Stillezeittagebuch<br />

wieder aktiviert - das allein ist schon<br />

eine Supersache!!! Heute, am 24. Tag, hatte<br />

ich eine echt nette Zeit mit Jesus! Habe in<br />

mein Tagebuch geschrieben: Was kann ich<br />

heute festhalten?! Habe eine Brezel gegessen<br />

und einen Kakao getrunken während<br />

ich anfing zu lesen. Nach einige Sätzen<br />

stellte ich fest:<br />

Ich höre nur<br />

Kau- und<br />

Schluckgeräusche. Nach einigen weiteren<br />

Sätzen hatte ich den Eindruck: Hör auf zu<br />

essen und zu trinken. Okay! Habe dann<br />

aber noch mal ein Stück Brezel abgebrochen<br />

und mit Butter beschmiert. Da war<br />

der Eindruck noch stärker: ‚Höre SOFORT<br />

auf! Leg alles zur Seite, sonst hörst du<br />

nichts!‘ Ich legte alles auf <strong>die</strong> andere Seite<br />

des Tisches. Mein Herz hörte tief bewegt,<br />

wie Jesus mit mir am Tisch sitzt - selbst<br />

jetzt, während ich das schreibe, spüre ich<br />

seine Nähe!«<br />

Eine junge Frau aus unserer <strong>Gemeinde</strong><br />

schrieb mir: »Unser Quartett war zu Beginn<br />

der Aktion Stille erst einmal enttäuscht,<br />

dass wir nun weiter so klein bleiben. Ich<br />

hatte auch ein wenig Angst, dass wir zu<br />

so einem 'Kuschelclub' werden. Nun, wir<br />

haben aber dennoch begonnen, und bisher<br />

zwei fantastische Abende gehabt, wo<br />

jeder sich auch sehr tief in seine Seele hat<br />

blicken lassen. Wir lernen einander intensiver<br />

kennen und genießen <strong>die</strong> Zeit und das<br />

Buch sehr. Auch <strong>die</strong> Stilleübungen lassen<br />

uns wirklich zur Ruhe kommen. Zusätzlich<br />

unterhalten wir uns in der WG im Alltag<br />

auch über das Buch.«<br />

Für <strong>viele</strong> Menschen waren <strong>die</strong>se 40 Tage<br />

der Auftakt für eine <strong>Wie</strong>derbelebung<br />

persönlicher und gemeinschaftlicher<br />

Zeit mit Gott. Typisch waren auch solche<br />

Reaktionen: »…ich habe mich sehr<br />

gefreut, dass unser 'Stille-Hauskreis' sich<br />

nun entschlossen hat, weiter zu machen.<br />

Wir haben auch letztes Mal wieder Gottes<br />

Reden und Trost erfahren. Hier gab eine<br />

Teilnehmerin mit Tränen in den Augen<br />

Zeugnis davon, dass der Heilige Geist<br />

durch das Gebet sehr stark zu ihr<br />

geredet hatte und reichlich Trost<br />

gespendet hatte. Irgendwie waren<br />

wir alle angesprochen und eine (bei<br />

uns nicht so oft vorkommende)<br />

Art 'heiliger Stille' lag über uns. Ich<br />

bin Gott so dankbar, dass er segnet und<br />

Frucht schenkt. Dass Menschen wieder Mut<br />

fassen und an seiner Hand weitergehen<br />

wollen…«<br />

Selten hatte ich den Eindruck, dass ein<br />

Jahresmotto so sehr den Nerv der Zeit<br />

trifft, wie das Thema 'Stille' und, wie <strong>die</strong>ses<br />

Thema mich trifft. Ich habe wieder angefangen<br />

stille Momente zu genießen und<br />

nicht gleich nach irgendeiner Beschäftigung<br />

zu suchen. Ich habe angefangen <strong>die</strong><br />

Bibel endlich wieder komplett durchzulesen<br />

und bin überrascht, wie sehr mich längst<br />

bekannte Stellen berühren.<br />

Aber natürlich ging das Leben weiter und<br />

der <strong>Gemeinde</strong>kalender gibt in <strong>die</strong>sen letzten<br />

Wochen genug Anlass kritisch zu fragen:<br />

»Wenn das im Jahr der Stille geschieht,<br />

was geschieht dann alles, wenn es ein ganz<br />

normales Jahr ist?« Wir erleben eine so<br />

intensive Zeit. Ein besonderes Ereignis folgt<br />

dem nächsten. Stille?<br />

»Stille ist nicht <strong>die</strong> Abwesenheit<br />

von Lärm, sondern <strong>die</strong> Anwesenheit<br />

Gottes«<br />

Elke Werner schreibt in einer ihrer Andachten<br />

zum Jahr der Stille: »Stille ist nicht <strong>die</strong><br />

Abwesenheit von Lärm, sonder <strong>die</strong> Anwesenheit<br />

Gottes.« Das ist mein Trost und<br />

deckt sich mit meiner Erfahrung. Es geht<br />

nicht darum nun mit neuer Anstrengung<br />

möglichst wenig zu tun, sondern aus der<br />

Stille heraus sich den Herausforderungen<br />

stellen, <strong>die</strong> Gott für uns hat. Irgendwie,<br />

noch nicht so recht greifbar, aber doch<br />

offensichtlich, hat uns das Jahr der Stille<br />

verändert. Es bewegt sich viel. Menschen<br />

kommen zum Glauben, gravierende Veränderungen<br />

werden mit großer Ruhe und<br />

Einmütigkeit beschlossen, Lösungen in<br />

schwierigen Prozessen zeichnen sich ab.<br />

Das Jahr der Stille – es hat uns gut getan.<br />

18 19


Bärenstark oder Gummi-Bär?<br />

Die achtzehnte Jumiko – endlich erwachsen?!<br />

Ulrich Weinhold,<br />

Leitung des Vorbereitungsteams für<br />

<strong>die</strong> Jumiko 2011, Hilfe für Brüder,<br />

Co-Workers und Christliche<br />

Fachkräfte International<br />

Ich komme gerade zurück von einem<br />

Urlaub an der Müritz, wo es den »Bärenwald«<br />

gibt. Hier werden Tiere aus Zirkussen,<br />

privaten Sammlungen oder Tierparks<br />

abgegeben, um endlich artgerecht zu<br />

leben. In einem wunderschönen hügeligen<br />

Waldstück sind Reviere für <strong>die</strong> Bären entstanden<br />

– doch man erlebt Erstaunliches:<br />

Ein großer, kräftiger Bär liegt <strong>die</strong> ganze<br />

Zeit dösend da, steht dann auf, läuft fünf<br />

Schritte zurück, fünf Schritte vor. Hospitalismus.<br />

Der Bär tut <strong>die</strong>s minutenlang,<br />

bewegt sich auf zwei, drei Quadratmetern,<br />

obwohl ein riesiges Gehege mit Höhlen,<br />

Teich und einem schönen Baumbestand<br />

für ihn da wäre. Es ist traurig, <strong>die</strong> starken<br />

Tiere so degeneriert zu erleben – mit einem<br />

richtigen Bären haben <strong>die</strong> armen Kreaturen<br />

wenig zu tun, scheint es mir.<br />

Viele unserer jungen Leute haben vielleicht<br />

auch so ein »Bären-Problem«: Man bewegt<br />

sich auf den vertrauten Quadratmetern hin<br />

und her, das Gras ist dort längst ausgetreten,<br />

man kennt sich eben aus. Dass Gott<br />

einem eigentlich ein viel größeres Revier<br />

zugedacht hat, bleibt unerkannt. Man hat<br />

sich daran gewöhnt, im »sicheren Bereich«<br />

zu bleiben, und nur selten wird man im<br />

Umfeld herausgefordert, darüber nachzudenken,<br />

wie groß das Leben eigentlich<br />

gelebt werden könnte, wenn man es für<br />

Jesus lebt.<br />

Gerade für <strong>die</strong> 18-jährigen in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

gibt es eine besondere Herausforderung:<br />

Soll ich nach meinem Abitur in Bayern<br />

oder Baden-Württemberg wirklich ein<br />

Jahr für Gott einsetzen, wenn ich riskiere,<br />

gerade dann nach Deutschland zurückzukommen,<br />

wenn <strong>die</strong> Doppeljahrgänge<br />

aus letzter dreizehnter und erster zwölfter<br />

Klasse das Gymnasium verlassen und es<br />

einen echten Ansturm auf Universitäten<br />

und Ausbildungsplätze geben wird? Kann<br />

ich Gott zutrauen, dass Er dann für mich<br />

sorgt? Nicht wenige Jugendliche erklären<br />

ganz freimütig, dass ihre Eltern ihnen fast<br />

verbieten, darüber nachzudenken, 2011<br />

etwas anderes zu machen, als sofort nach<br />

dem Abitur in eine Ausbildung im sicheren<br />

Deutschland zu gehen. Von wegen … endlich<br />

18!<br />

Die Jumiko wird erwachsen?<br />

18 Mal hat es nun eine Jumiko gegeben,<br />

und wir sehen es als besondere Gnade<br />

Gottes an, auch <strong>die</strong>ses Jahr wieder eine<br />

solche Jugendmissionskonferenz auf<br />

der Neuen Messe in Stuttgart anbieten<br />

zu dürfen. Vieles ist den Kinderschuhen<br />

entwachsen, in den letzten Jahren kamen<br />

stets mehr als 4.000 junge Leute beieinander,<br />

wir sind dankbar für 70 Aussteller<br />

von Missionen und Bibelschulen, <strong>viele</strong>s<br />

hat sich »eingespielt«. Und doch sind wir<br />

wieder auf <strong>die</strong> Gnade Gottes angewiesen,<br />

doch brauchen wir wieder das Gebet, doch<br />

muss der Heilige Geist wirken, dass junge<br />

Menschen angesprochen werden für das<br />

größte Anliegen, das Gott hat: Menschen<br />

mit Seiner Liebe zu erreichen, Menschen<br />

zur Umkehr zu bringen, Menschen zu<br />

sich in den Leib Christi zu ziehen. Dass es<br />

dabei auch Widerstände gibt, haben <strong>viele</strong><br />

Jugendliche längst verstanden. Deshalb<br />

haben wir ganz bewusst das Thema unter<br />

das bekannte Josua-Wort gebracht: Sei …<br />

stark und mutig! Diese Welt <strong>braucht</strong> keine<br />

Gummi-Bären, sondern junge Menschen,<br />

<strong>die</strong> wissen, woher ihre Stärke und Kraft<br />

kommt und was ihr »Revier« ist – der ganzen<br />

Welt <strong>die</strong> ganze Liebe Gottes mit ganzer<br />

Kraft und ganzem Verstand zu bringen.<br />

Hochkarätige Besetzung und<br />

spannende Themen<br />

Neben den Vorträgen in den großen<br />

Räumen mit Hans-Peter Royer, Dr. Theo<br />

Lehmann und Heinz Spindler von den<br />

Fackelträgern, den Missionsleuten Noor<br />

van Haaften, Detlef Krause und Winrich<br />

Scheffbuch sind es gerade <strong>die</strong> »kleinen<br />

Vorträge«, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Jahr vielleicht besondere<br />

Schwerpunkte setzen: Da geht es um<br />

ein Lebensbild zum 150. Geburtstag von C.<br />

T. Studd, der bestimmt kein »Chocolate Sol<strong>die</strong>r«<br />

war und seine Karriere als Sportstar<br />

und Millionenerbe aufgab, um Gott in<br />

China und im Kongo zu <strong>die</strong>nen.<br />

Der »Bergsteiger Gottes« James Fraser wird<br />

den jungen Leuten vorgestellt werden, dem<br />

keine Risiko zu groß und kein Volk zu weit<br />

entfernt war, um <strong>die</strong> Jesusbotschaft an <strong>die</strong><br />

Enden der Zivilisation Chinas zu bringen.<br />

Gerhard Rossbach wird von 30 Jahren<br />

»Kirche unterwegs« und den Jugendgottes<strong>die</strong>nsten<br />

in der DDR berichten – mutig<br />

stand er, als Stasi, Rechte und Radikale versuchten,<br />

das Gotteswort zum Schweigen<br />

zu bringen.<br />

20 21


22<br />

Schwach wie ein Löwe, stark wie das<br />

Lamm – der »Pfälzer Bauernprediger« Hermann<br />

Hofsäß wird jungen Leuten zeigen,<br />

wie man Christus gerade in der eigenen<br />

Schwachheit erlebt.<br />

Und ganz besonders spannend ist unser<br />

neuestes Experiment: Eine Veranstaltung<br />

allein für Frauen oder Männer, in denen<br />

Missionsexperten vom WEC, von der DMG<br />

und den Liebenzellern ganz offen über <strong>die</strong><br />

Fragen und Herausforderungen sprechen,<br />

<strong>die</strong> sich für Frauen und Männer auf dem<br />

Missionsfeld stellen. Ganz offen, ganz<br />

authentisch – und ganz bewusst nach<br />

Geschlechtern getrennt, um einer besonderen<br />

Ehrlichkeit den Raum zu geben.<br />

Der Veranstalterkreis um <strong>die</strong> Süddeutschen<br />

Gemeinschaften, Jugendverbände, Bibelschulen<br />

und Missionswerke ist dankbar,<br />

dass <strong>die</strong> Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

18. Jugendkonferenz<br />

FÜR WELTMISSION 2011<br />

Über 24 Veranstaltungen unter anderem mit Dr. Theo Lehmann, Hans Peter<br />

Royer, Noor van Haaften, Detlef Krause, Dr. Volker Gäckle und Heinz Spindler<br />

9.1. 2011 : : Neue Messe : : Stuttgart<br />

Sei …<br />

stark und mutig!<br />

Programme bei:<br />

Christliche Fachkräfte International<br />

Wächterstr. 3, 70182 Stuttgart<br />

Fon: 0711/210 66 13<br />

Fax: 0711/210 66 33<br />

E-Mail: jumiko@gottes-liebe-weltweit.de<br />

www.gottes-liebe-weltweit.de<br />

<strong>die</strong>ses wichtige Missionstreffen wieder<br />

ermöglicht. Ein wertvoller Tag, der stärken<br />

und ermutigen kann in einer Generation,<br />

<strong>die</strong> herausgefordert ist wie nie zuvor, in<br />

Treue den Weg zu gehen, der in einer vielfaltstrunkenen<br />

Gesellschaft manchmal<br />

nur sehr schwer zu erkennen ist. Danke,<br />

wenn Sie <strong>die</strong>sen Tag in besonderer Weise<br />

im Gebet begleiten. Übrigens: An <strong>die</strong>sem<br />

9. Januar 2011 findet im Sudan das<br />

große Referendum darüber statt, ob sich<br />

der christliche Süden vom muslimischen<br />

Norden abspalten darf. Abhängig vom<br />

Wahlergebnis könnte es für unsere christlichen<br />

Geschwister im Sudan ernste Konsequenzen<br />

geben. Weltmission ist immer<br />

Weltgemeinschaft. Danke, wenn Sie unsere<br />

Geschwister im Sudan im Gebet begleiten.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.jumiko.gottes-liebe-weltweit.de<br />

© Matthias Haas · fotolia.com<br />

Große Sommer Kreuzfahrt in der Ostsee<br />

MS ATHENA – exklusiv gechartert<br />

Wort an Bord:<br />

Ministerpräsident a. D.<br />

Dr. h.c. Erwin Teufel<br />

<strong>Pfarrer</strong>in<br />

Bärbel Wilde<br />

Pastor Dr.<br />

Hansjörg Bräumer<br />

<strong>Pfarrer</strong><br />

Ulrich Scheffbuch<br />

Ein Schiff, das sich <strong>Gemeinde</strong> nennt!<br />

Erwin Damson<br />

Geschäftsführer i.R.<br />

der Ludwig-Hofacker-<br />

Vereinigung<br />

24. Mai bis 4. Juni 2011<br />

Auf Postschiffkurs ans Nordkap<br />

Traumreise ins Land der Mitternachtssonne<br />

mit MS ATHENA<br />

Mit an Bord:<br />

<strong>Pfarrer</strong> Winrich und<br />

Beate Scheffbuch<br />

24. Februar bis 1. März 2011<br />

Informationsreise für Planer<br />

einer Israelreise<br />

für Freunde der Ludwig-Hofacker-Vereinigung,<br />

<strong>Pfarrer</strong>, <strong>Gemeinde</strong>leiter<br />

Musik an Bord: Fitness an Bord:<br />

Alexandra Baumbusch,<br />

klassische Sängerin<br />

Ute und Friedemann Rink<br />

„Die Rinks“<br />

LudwigHofackerREISEN<br />

Gerhard Schnitter<br />

SuperKinderTarif<br />

31. August bis 11. September 2011<br />

Kirchenmusikdirektor<br />

Hans-Ulrich Hans-Ulrich Nonnenmann,<br />

Leiter des Bordposaunenchors<br />

Gert und Marlén<br />

von Kunhardt<br />

gratis<br />

Cuxhaven Nord-Ostsee-Kanal Klaipeda Riga<br />

Tallinn St. Petersburg Stockholm Visby/Gotland<br />

Rønne/Bornholm Kiel<br />

27. April bis 7. Mai 2011<br />

Begegnungsreise nach Israel<br />

der Evangelischen Kirchengemeinde Haiterbach in<br />

Zusammenarbeit mit der Ludwig-Hofacker-Vereinigung<br />

Reiseleitung:<br />

Erwin Damson<br />

Und Heiner Zahn<br />

Reiseleitung:<br />

<strong>Pfarrer</strong> Albrecht Bahret<br />

und Erwin Damson<br />

Außerdem bei hand in hand tours:<br />

Donau, Rhein, Seine, Mittelmeer,<br />

Chagall-Reise<br />

Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen<br />

Tel. 07458 / 99 99-0 . Fax 99 99-18 . info@handinhandtours.de . www.handinhandtours.de<br />

Reisepreis: 699,00 Euro<br />

Volle Rückerstattung bei Durchführung<br />

einer Gruppenreise


Wir laden herzlich ein zur<br />

Jahrestagung<br />

Samstag<br />

5. Februar 2011<br />

Großer Saal der Evangelischen<br />

Brüdergemeinde Korntal<br />

10 bis 15. 30<br />

thema:<br />

herausforderung<br />

»lebendige <strong>Gemeinde</strong>«<br />

40 Jahre synodaler<br />

Gesprächskreis<br />

musikalische begleitung:<br />

Stefan Bamberger<br />

Das Landschloss bietet<br />

uns für € 5,– Maultaschen mit<br />

Kartoffelsalat an sowie Kaffee / Tee<br />

mit Hefekranz. Sie können auch<br />

gerne ein Vesper mitbringen.<br />

Kalte Getränke gibt es<br />

ebenfalls im Restaurant. Eine<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

neu<br />

<strong>Lebendige</strong> <strong>Gemeinde</strong> - Ludwig-Hofacker-Vereinigung - Saalstr. 6 - 70825 Korntal-Münchingen<br />

Ludwig hofackerVereinigung<br />

10.00 uhr<br />

11.45 uhr<br />

12.30 uhr<br />

13.45 uhr<br />

15.30 uhr<br />

parallel Kinderprogramm ab 5 Jahren<br />

mit einem Team vom<br />

Bibelseminar Königsfeld<br />

und dem Figurentheater<br />

»FrachtGut«, Aichwald<br />

Treffpunkt: Foyer <strong>Gemeinde</strong>zentrum<br />

(gegenüber vom Großen Saal)<br />

der<br />

begrüßung: Dekan Ralf Albrecht<br />

biblischer Vortrag: Was kennzeichnet eine<br />

»lebendige« <strong>Gemeinde</strong>? Hartmut Schmid<br />

Was haben wir als lebendige <strong>Gemeinde</strong> bewirkt?<br />

streiflichter aus 40 Jahren lG<br />

Rolf Scheffbuch, Tabea Dölker<br />

Vertiefung in Arbeitsgruppen<br />

Herausforderung Evangelisation mit Michael Klitzke<br />

Herausforderung Diakonie mit Heiko Bräuning<br />

Herausforderung Neue Me<strong>die</strong>n mit Steffen Kern<br />

mittagspause<br />

»lebendig - gestern, heute, morgen« -<br />

herausfordernde »fromme Wünsche«<br />

für unsere <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Bericht des Vorsitzenden Ralf Albrecht mit Aussprache<br />

»Jesus groß machen« – aber wie?<br />

Aktuelle Herausforderungen für <strong>die</strong> Hofacker-Arbeit<br />

Bericht des Geschäftsführers Rainer Holweger<br />

Welche Kirche brauchen wir?<br />

Aktuelle Herausforderungen der Synodal-Arbeit<br />

Bericht aus der Synode von Christel Hausding mit Aussprache<br />

Wort auf den Weg: Frieder Trommer<br />

ende

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