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RUMÄNIEN - Kitzler Verlag

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Wirtschaft Wirtschaft<br />

Ronald Kaltenbäck sieht Österreichs Streit um AEO-Gutachten gelassen.<br />

Kaltenbäck: Brüssel konzentriert sich<br />

jetzt voll auf die letzte und schwierigste<br />

Etappe der Sicherheitsnovelle.<br />

Es müssen jetzt die großen Brocken<br />

bearbeitet werden, denn die letzte<br />

Etappe verlangt eine deutliche Umstellung<br />

der Geschäft sprozesse, weil<br />

sicherheitsspezifi sche Informationen<br />

über Warensendungen dann bereits<br />

vor der Verbringung ins Zollgebiet<br />

oder aus dem Zollgebiet übermittelt<br />

werden müssen. Dies wirkt sich erheblich<br />

auf Abläufe, Datenschnittstellen<br />

und die Kommunikation<br />

zwischen den „stakeholdern“ im Zollgeschäft<br />

aus. Und was nicht vergessen<br />

werden darf: Parallel zur Sicherheitsnovelle<br />

wird mit hohem Einsatz auch<br />

am modernisierten Zollkodex und an<br />

der e-customs Initiative gearbeitet.<br />

Der AEO spielt bei all diesen Th emen<br />

eine wichtige Rolle.<br />

AußenSeiten: Nun haben die Menschen<br />

unterschiedliche nationale Prä gungen.<br />

Spielt dies bei der Sicherheitsbeurteilung<br />

eine Rolle; hat beispielsweise<br />

ein Süditaliener eine andere Auffassung<br />

von Sicherheit als ein Nordeuropäer<br />

oder legt ein Holländer die<br />

AEO-Bestimmungen anders aus als<br />

ein Osteuropäer?<br />

Kaltenbäck: Die nationalen Eigenheiten<br />

bereichern die EU, machen<br />

sie unverwechselbar und fördern die<br />

Identität, auch wenn sie den Verwaltungen<br />

das Leben oft schwer machen,<br />

die für Wettbewerbsgleichheit und<br />

eine einheitliche Rechtsanwendung<br />

zu sorgen haben. Selbstverständlich<br />

gibt es verschiedene Auff assungen im<br />

Bereich der Finanzen, des Zolls und<br />

im Sicherheitsdenken, ebenso ist bei<br />

der Verfahrensumsetzung eine unterschiedliche<br />

Liberalität festzustellen,<br />

die – wenn man das so bezeichnen will<br />

- oft ein Nord-Süd- bzw. ein West-Ost-<br />

Gefälle erkennen lässt.<br />

Die EU hat jedoch<br />

einheitliche Leitlinien<br />

entwickelt und fordert<br />

von den Wirtschaft sbeteiligten<br />

eine Selbstbewertung:<br />

„Bevor du einen Antrag<br />

stellst, bewerte dich selbst!“ Hierdurch<br />

wurden bereits erfolgreiche Schritte<br />

gesetzt, die allzu viele nationale und<br />

regionale Auff assungsunterschiede<br />

eindämmen sollen. Die intensiven<br />

AEO-Vorbereitungen machen mich<br />

zuversichtlich, dass alle Mitgliedstaaten<br />

annähernd das Gleiche tun. Übrigens<br />

beobachten vor allem die USA<br />

„Bevor du einen Antrag<br />

stellst, bewerte dich<br />

selbst!“<br />

traditionell immer sehr genau, ob alle<br />

27 EU-Mitgliedstaaten auch wirklich<br />

das Zollrecht einheitlich umsetzen.<br />

AußenSeiten: In Österreich gibt es zum<br />

AEO derzeit einen „Gutachtenskrieg“,<br />

was das zivilrechtliche Haft ungsrisiko<br />

von AEOs betrifft . Verzögert dies die<br />

Umsetzung?<br />

Kaltenbäck: Von einem Krieg kann<br />

man nicht sprechen und man sollte zu<br />

der Th ematik im Interesse des Standortes<br />

Österreich die Kirche im Dorf lassen.<br />

Faktum ist, dass in Österreich eine<br />

zivilrechtliche Haft ungsdiskussion rund<br />

um den AEO-Status<br />

(Sicherheit) entstanden<br />

ist, die in anderen<br />

Mitgliedstaaten off enbar<br />

kein großes Th ema<br />

ist. Diese Haft ungsfrage<br />

hat vor allem unter den Spediteuren<br />

und ihren Interessensvertretungen zu<br />

Verunsicherungen geführt. Ein Blick<br />

in die AEO-Datenbank zeigt aber, dass<br />

76% aller bisherigen Antragsteller das<br />

Sicherheitszertifi kat bzw. das kombinierte<br />

AEO-Zertifi kat anstreben.<br />

Inhaltlich kann ich mich zur Haft ungsdikussion<br />

nicht äußern, weil es ein<br />

zivilrechtliches Th ema ist. Das Zollrecht<br />

kennt als Sanktion gegen einen<br />

nicht mehr redlichen AEO nur die<br />

Aussetzung oder den Widerruf des<br />

Zertifi kates, aber keine weiteren Maßnahmen.<br />

Letztendlich wird der Markt<br />

entscheiden, ob die Minimierung des<br />

zivilrechtlichen Geschäft srisikos oder<br />

doch der Wettbewerbsfaktor ausschlaggebend<br />

sein wird. Wenn man aber die<br />

AEO-Frage im globalen Kontext betrachtet,<br />

fokussiert sich alles auf das Sicherheitskapitel<br />

und die Sicherheit der<br />

Lieferkette. Vereinfachungen nach den<br />

Zollvorschrift en werden allenfalls als<br />

zusätzlicher Vorteil wahrgenommen.<br />

AußenSeiten: Bedeutet dies, dass die<br />

EU keine gemeinsamen Haft ungsmodalitäten<br />

plant, sondern die Haft ungsfrage<br />

vom jeweiligen nationalen Zivilrecht<br />

abhängig ist?<br />

Kaltenbäck: Jene Haft ung, die gegenwärtig<br />

diskutiert wird ist, eine zivilrechtliche,<br />

die in Österreich auf dem ABGB<br />

beruht. Das harmonisierte Zollrecht<br />

Weitere Infos:<br />

Rumänisches Touristenamt<br />

1010 Wien, Opernring 1/R/401-404,<br />

Tel.: 01-317 31 57<br />

Fax: 01-317 31 57-4<br />

E-Mail: rumaenien@aon.at<br />

Internet: www.rumaenien-info.at<br />

greift hier nicht. In Deutschland, das<br />

ein sehr ähnliches bürgerliches Gesetzbuch<br />

hat, wird dieses Th ema allerdings<br />

interessanterweise noch kaum diskutiert.<br />

Es scheint sich demnach zur Zeit<br />

um ein rein österreichisches Problem zu<br />

handeln, auf das möglicherweise etwas<br />

übersensibel reagiert wurde. Ich glaube<br />

aber nicht, dass es sich Schlüsselbranchen<br />

in der Lieferkette langfristig werden<br />

leisten können, auf den AEO oder<br />

seinen Sicherheitsteil zu verzichten.<br />

AußenSeiten: Unterstützt die EU die<br />

Mitgliedsländer bei der Umsetzung<br />

der AEO?<br />

Kaltenbäck: Die EU-Kommission<br />

unternimmt bei der Umsetzung der<br />

AEO-Vorschrift en auff allend große<br />

Anstrengungen und setzt auch erhebliche<br />

Ressourcen ein, um die Mitgliedstaaten<br />

im Zertifi zierungsverfahren zu<br />

unterstützen. Es wurden Netzwerke<br />

und Projektgruppen eingerichtet, Trainingsprogramme<br />

und sogar ein e-learning-Modul<br />

für die Wirtschaft sbetei-<br />

ligten und die Zöllner entwickelt. Der<br />

Aufwand um allen 27 Mitgliedstaaten<br />

ein einheitliches Zertifi zierungsverfahren<br />

zu ermöglichen, ist erheblich. Wir<br />

begrüßen die Hilfe aus Brüssel, denn der<br />

Kern in jedem Zertifi zierungsverfahren<br />

ist die Risikoanalyse – die Beurteilung,<br />

ob ein Antragsteller die Kriterien erfüllt<br />

oder nicht. Der Beurteilungsspielraum<br />

ist hierbei groß und wird auch von den<br />

Wirtschaft sbeteiligten zum Teil kritisiert.<br />

Die EU steht auf dem Prüfstand,<br />

nur wenn die Mitgliedstaaten das Zertifi<br />

zierungsverfahren einheitlich umsetzen,<br />

wird es zu einer Anerkennung<br />

seitens der USA, der anderen Handelspartner<br />

und zu einer wechselseitigen<br />

globalen Akzeptanz der Sicherheitsprogramme<br />

kommen.<br />

�� Ronald Kaltenböck ist Referent in<br />

der Abteilung für „Zollrecht, Zollpolitik<br />

und internationale Zollangelegenheiten“<br />

im Bundesministerium für<br />

Finanzen. Österreichischer Delegierter<br />

im „Ausschuss für den Zollkodex“ bei<br />

der EU in Brüssel.<br />

<strong>RUMÄNIEN</strong> - über 2008 Jahre Kultur in EU-ROPA<br />

Die landschaftliche Schönheit, zahlreiche<br />

Sehenswürdigkeiten, die unberührte Natur<br />

und die unvergleichbare Gastfreundschaft<br />

ließen Rumäniens Beliebtheit als<br />

Reiseziel hochschnellen. Das Land der<br />

freilaufenden Braunbären und Wölfe lädt<br />

besonders Naturliebhaber, Bergwanderer,<br />

Freunde der Dorfi dylle, Badeurlauber oder<br />

Kulturinteressierte ein.<br />

Als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt sind<br />

die Moldauklöster mit ihren wertvollen<br />

Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert.<br />

Berühmt sind die Klöster Voronet, Sucevita,<br />

Moldovita, Humor und Arbore.<br />

Siebenbürgen mit seinen zahlreichen<br />

Kirchenburgen und gut erhaltenen<br />

mittelalterlichen Städten Brasov (Kronstadt),<br />

Sighisoara (Schäßburg), Cluj-Napoca<br />

(Klausenburg), Sebes (Mühlbach) und<br />

Europas Kulturhauptstadt Sibiu (Hermanstadt)<br />

entwickelt sich seit 2007 zu einem<br />

Besuchermagnet. Österreicher entdecken<br />

ihre alte Liebe zum Banat, mit seiner<br />

Hauptstadt Timisoara (Temeschwar) wieder,<br />

die mit einer barocken Altstadt und<br />

über 50 neu gebauten Hotels lockt.<br />

Für Naturfreunde ist das Donaudelta<br />

ein Muss, dieses von der UNESCO<br />

geschützte Biosphärenreservat ist das<br />

größte Feucht gebiet Europas und ein<br />

Paradies für seltene Vögel und Fische.<br />

Bade - und Wellnessurlauber dürfen sich<br />

die Schwarzmeerküste mit vielen neuen<br />

oder komplett renovierten Hotels und<br />

modernen Freizeiteinrichtungen nicht<br />

entgehen lassen.<br />

Die Hauptstadt Bukarest gewinnt mit<br />

jedem Tag einen Teil ihrer alten Strahlkraft<br />

zurück, ist bei Geschäftsreisenden<br />

wie Städtetouristen beliebt und der Sitz<br />

aller Ministerien, Wirtschaftskammern<br />

und nationalen Behörden.<br />

8 AußenSeiten 1 | 2008 AußenSeiten 1 | 2008<br />

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