RUMÄNIEN - Kitzler Verlag
RUMÄNIEN - Kitzler Verlag
RUMÄNIEN - Kitzler Verlag
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Länderschwerpunkt<br />
Mit Optimismus zum EURO<br />
Von Mag. Elisabeth Löffl er-Tüchler<br />
Die Handelskammer in Bukarest fördert engagiert den Aufschwung der rumänischen Wirtschaft .<br />
Wer die Auswirkungen der<br />
von den USA ausgehenden<br />
internationalen Kreditkrise<br />
betrachtet, muss feststellen, dass sich<br />
die osteuropäischen Volkswirtschaft en<br />
bislang noch als recht robust erwiesen<br />
haben. Der Optimismus überwiegt<br />
und es gilt als sicher, dass die zehn osteuropäischen<br />
EU-Staaten beim Bruttoinlandsprodukt<br />
auch 2008 mit einem<br />
durchschnittlichen Plus zwischen 6,5%<br />
und 5,5% rechnen können.<br />
Dabei hat Rumänien in Europa den<br />
stärksten Vermögenszuwachs und so<br />
klingt es durchaus realistisch, wenn<br />
Rumäniens Wirtschaft s- und Finanzminister<br />
Varujan Vosganian 2014 den<br />
Euro einführen und bis 2010 die Kriterien<br />
erfüllen will, um in den Wechselkursmechanismus<br />
zu kommen. Gefährdet<br />
wird dieses Ziel sicherlich auch<br />
nicht durch eine sinkende Konjunktur,<br />
eher durch das Gegenteil – einer konjunkturellen<br />
Überhitzung. Darum soll<br />
die Infl ation, die jetzt noch bei 6,5 %<br />
liegt auf 5,5 % bis 5% sinken.<br />
Erreichen will der Wirtschaft s- und<br />
Finanzminister dies durch strengere<br />
Effi zienzkriterien, eine konsequente<br />
Kontrolle der öff entlichen Ausgaben<br />
und eine Senkung des Budgetdefi zits.<br />
Doch Kontrolle alleine kann die Lösung<br />
nicht sein, denn<br />
viele amtliche rumänische<br />
Stellen stöhnen<br />
jetzt schon über<br />
eine starke zentralistische<br />
Gängelung, die<br />
freie Entscheidungen<br />
blockiert und Eigenverantwortlichkeit<br />
behindert.<br />
Da der wirtschaft liche Aufschwung<br />
überall greift , darf bei den Investitionen<br />
auch nicht gekürzt werden<br />
und die Lissabon-Strategie verlangt<br />
von Rumänien erhebliche Zusatzausgaben<br />
für Bildung, Gesundheit<br />
„Wir werden 2014 den<br />
EURO einführen und 2012<br />
dem Schengen-Raum<br />
beitreten.“<br />
und Forschung. Wo soll deshalb gespart<br />
werden? Vosganian nennt „Services,<br />
Güter und die Beamtengehälter“,<br />
doch gerade das Sparen bei den<br />
Staatsdienern könnte die großen Erfolge<br />
in der Korruptionsbekämpfung<br />
wieder gefährden.<br />
Eine weitere Riesenaufgabe will Minister<br />
Vosganian noch<br />
heuer anpacken - die<br />
Weiterführung der<br />
Privatisierung im Energiesektor.<br />
Während<br />
für 2,2 Milliarden € der<br />
Bau von zwei Reaktorblöcken<br />
in Cernavoda<br />
begonnen wird, soll der rumänische<br />
Atomkraft werksbetreiber „Nuclearelectrica“<br />
möglichst noch 2008 an die<br />
Börse. Wenn österreichische Manager<br />
sich hier nicht beteiligen wollen,<br />
weil sie mit einer breiten Abwehr in<br />
der heimischen Bevölkerung rechnen,<br />
so warten auch klassische Energieun-<br />
16 AußenSeiten 1 | 2008<br />
ternehmen wie Wasser- und Wärmekraft<br />
werke auf ausländische Investoren<br />
und bei der Gewinnung von Alternativenergien<br />
besteht in Rumänien noch<br />
ein großer Nachholbedarf. Im Bereich<br />
Transport steht eine Privatisierung bei<br />
den rumänischen Staatsbahnen an, so<br />
soll möglichst bald für die Cargo-Sparte<br />
der CFR Mafra ein Investor gefunden<br />
werden.<br />
Zusätzliche Impulse rechnet sich die<br />
rumänische Regierung auch durch<br />
den Beitritt zum Schengen-Raum aus<br />
und ist fest davon überzeugt, dieses<br />
Ziel bis 2012 zu erreichen<br />
Der sicherste Beweis für den Boom<br />
der rumänischen Wirtschaft ist der in<br />
vielen Regionen feststellbare Mangel<br />
an verfügbaren Arbeitskräft en. Dies<br />
zeigt sich besonders<br />
in Rumäniens zweitgrößter<br />
Stadt Cluj-Napoca<br />
(Klausenburg)<br />
und lässt Daniel Don,<br />
den Leiter des Arbeitsamtes,<br />
schier verzweifeln. Er muss<br />
noch dringend 500 Stellen für Nokia<br />
besetzen, die, trotz großer Proteste, das<br />
deutsche Bochum verlassen hat, um<br />
nach Rumänien zu gehen. Doch dies ist<br />
nicht sein einziges Problem, denn für<br />
die Grundstücke neben der Produktionshalle<br />
des fi nnischen Handyherstellers<br />
zeigen der Logistikkonzern UPS<br />
und der amerikanische Automobilbauer<br />
General Motors großes Interesse.<br />
„Wir suchen derzeit 5.000 Leute“ meldet<br />
Don verzweifelt nach Bukarest und<br />
weist daraufh in, dass er innerhalb der<br />
AußenSeiten 1 | 2008<br />
„Je mehr Firmen kommen,<br />
desto härter wird<br />
der Wettbewerb.“<br />
nächsten fünf Jahre vermutlich noch<br />
12.000 Arbeitsplätze besetzen muss. Im<br />
Rathaus von Klausenburg gibt Stadtmanager<br />
Sorin Apostu bekannt, dass<br />
auch Mercedes sich bereits ein Grundstück<br />
im neuen Industriepark „Tetarom<br />
III“ sehr intensiv angeschaut und über<br />
Konditionen verhandelt habe, um hier<br />
ein Werk zu errichten. Die große Nachfrage<br />
führt bereits zu Gegenreaktionen<br />
und Überlegungen ob die Ansiedlung<br />
weiterer Investoren unterstützt werden<br />
soll. „Je mehr Firmen kommen“, fürchtet<br />
Günther Wotsch, der Obmann des<br />
deutschsprachigen Wirtschaft sclubs,<br />
„desto härter wird der Wettbewerb.“<br />
Der Arbeitsmarkt in Rumänien ist<br />
fast leergefegt, vor allem in der Region<br />
Cluj mit einer Arbeitslosenquote<br />
von 3%. Dennoch wandern viele der<br />
höher Qualifi zierten<br />
und die bestens ausgebildeten<br />
Absolventen<br />
der Universitäten, vor<br />
allem Techniker und<br />
Computerfachleute,<br />
nach Spanien und Italien ab. Die ausländischen<br />
Investoren suchen Arbeiter<br />
und Angestellte, die monatlich mit 300<br />
€ auskommen können, Nokia zahlt zurzeit<br />
sogar nur 200 €, denn um Handys<br />
zusammenzuschrauben, braucht man<br />
kein Hochschuldiplom.<br />
Rund 4 Mio. der gut ausgebildeten<br />
Rumänen sind ausgewandert – jeder<br />
Fünft e! Wenn die Wohnung bereits<br />
200 € kostet und die Preise weiter steigen,<br />
wird es eng in der privaten Haushaltskasse,<br />
auch wenn die Löhne stän-<br />
Wir verfügen über Hotels (Drei- Vier- Fünfsterne Kategorie) in allen Städten und<br />
Regionen Rumäniens. Unsere Angebote werden maßgeschneidert auf die Wünsche<br />
von Firmen, Verbänden, Klubs, Kleingruppen oder Individual-Reisenden. Sie können<br />
auch Programm-Angebote nach anderen Destinationen oder Kombinationen in<br />
verschiedene Länder Osteuropas bei uns bestellen.<br />
Länderschwerpunkt<br />
dig weiterwachsen werden. Da hilft<br />
es dann wenig, wenn Arbeitsdirektor<br />
Don mit einer Jobmesse in Italien seine<br />
Landsleute zurückholen will.<br />
Doch nicht nur die niedrigen Löhne,<br />
die ein Zehntel des EU-Durchschnitts<br />
betragen, ziehen Investoren magnetisch<br />
an. Die Stadtväter von Cluj stecken<br />
Millionen in die Infrastruktur, verlegen<br />
für 33 Mio. € Gas-, Strom- und Wasserleitungen,<br />
bauen für 90 Mio. € den<br />
Provinzfl ughafen aus und planen eine<br />
Autobahn. Ein weiterer großer Anreiz<br />
ist das fi nanzielle Entgegenkommen,<br />
nicht nur bei Steuererleichterungen,<br />
denn Nokia wurden auf 30 Jahre die<br />
Immobilien- und Grundstücksabgaben<br />
erlassen, hochgerechnet 18 Mio. €, und<br />
das Grundstück bekamen sie zum Sonderpreis.<br />
Mit ähnlichen Bedingungen<br />
werden auch die anderen Großunternehmen<br />
gelockt, denn 90 % Prozent<br />
der verfügbaren Grundstücke gehören<br />
dem Staat und den Kommunen.<br />
Wenn dann in gut zwei Jahrzehnten<br />
die rumänischen Löhne sich dem EU-<br />
Standard angepasst haben und die<br />
staatlichen Geschenke aufgebraucht<br />
sind, wird die Karawane der Produzenten,<br />
die ungelernte billige Arbeitskräft<br />
e benötigen, weiter nach Osten<br />
ziehen, wie das Beispiel Nokia in Bochum<br />
gezeigt hat. Doch dann wird<br />
Rumäniens Wirtschaft europäisches<br />
Niveau erreicht haben und die gut<br />
Qualifi zierten können in ihrer Heimat<br />
genug anspruchsvolle Arbeit fi nden,<br />
die ihnen ein sicheres und gutes Auskommen<br />
sichert.<br />
Ihr österreichischer Partner für Geschäftsreisen und touristischen Leistungen in Rumänien!<br />
www.romaniatouristik.at<br />
Reisebüro ROMANIA TOURISTIK / Mihail Bobocel KEG<br />
Starhembergstr. 44, A-4020 Linz<br />
Tel. 0043 732 94 44 48, Fax: 0043 732 94 55 58<br />
offi ce@romaniatouristik.at<br />
Nutzen Sie Ihre VORTEILE:<br />
> Faires Preis-Leistung Verhältnis<br />
> Keine Sprachprobleme<br />
> Österreichisches und rumänisches Know-How<br />
> Gute Kontakte vor Ort in verschiedene Großstädte und Regionen<br />
> Geprüfte Qualität der rumänischen Leistungen<br />
> Zwischenübernachtungen in Österreich und / oder Ungarn<br />
> Alle Leistungen aus einer Hand (Hotel, Mietwagen, Transfers<br />
und Transport, Flugtickets, Reiseführer, Dolmetscher- und<br />
Übersetzungsdienste, Beratung und Informationen, u.v.m.)<br />
> Wir organisieren Workshops, Seminare, Treffen, Events<br />
oder Incentives vor Ort.<br />
17