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Pfarreiblatt Nr. 04/2013 - Pfarrei St. Martin Adligenswil

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4/<strong>2013</strong> 16. bis 28. Februar Katholische <strong>Pfarrei</strong>en <strong>Adligenswil</strong> und Udligenswil3. Schweizerischer «Dies iudaicus» (Tag des Judentums)«Den ignorier ma ned amal»(Foto: www.wxxi.org)


<strong>Pfarrei</strong> <strong>Adligenswil</strong> 3GottesdiensteSamstag, 16. Februar – Jahrzeiten18.00 Gottesdienst mit KommunionfeierEinführung in das Fastenopferthema und HungertuchSonntag, 17. Februar – Erster Fastensonntag – Jahrzeiten – Gedächtnis10.00 Gottesdienst mit KommunionfeierEinführung in das Fastenopferthema und HungertuchKollekte: Kollegium <strong>St</strong>-Charles in PruntrutPfarramt <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>6<strong>04</strong>3 <strong>Adligenswil</strong>Dorfweg 1/Weiherhof<strong>Pfarrei</strong>leiter und DiakonAndreas Wieland <strong>04</strong>1 372 06 24Natel 078 722 37 25Chorherr Benno Graf <strong>04</strong>1 410 13 82Pfarramt <strong>04</strong>1 372 06 21sekretariat@pfarrei-adligenswil.chwww.pfarrei-adligenswil.chMittwoch, 20. Februar – Gedächtnis06.15 Laudes08.30 Rosenkranzgebet09.00 EucharistiefeierFreitag, 22. Februar14.30 RosenkranzgebetSamstag, 23. Februar – Jahrzeit18.00 EucharistiefeierSonntag, 24. Februar – Zweiter Fastensonntag – Suppentag10.00 Ökumenischer Gottesdienst in der Thomaskirche,anschliessend gemeinsames MittagessenKollekte: Fastenprojekt KongoMittwoch, 27. Februar06.15 Laudes08.30 Rosenkranzgebet09.00 Gottesdienst mit KommunionfeierFreitag, 1. März – Weltgebetstag14.30 Rosenkranz in der Pfarrkirche <strong>St</strong>. <strong>Martin</strong>19.30 Weltgebetstagsfeier in der ThomaskircheSuppentag am Sonntag, 24. Februar«Gemeinsam an einem Tisch»OHNE LAND KEIN BROT – so lautet der Titel der diesjährigen ökumenischenKampagne von Brot für alle/Fastenopfer.Wir laden ein zum ökumenischen Gottesdienst um 10.00 Uhr in der Thomaskirche,anschliessend Mittagessen im Mehrzwecksaal Teufmatt.Foto: Agnes ScharfenbergerJahrzeiten/GedächtnisseSamstag, 16. Februar, 18.00 UhrJzt. Agnes Sigrist-BünterJzt. Bruno BrühwilerSonntag, 17. Februar, 10.00 Uhr1. Jzt. Magdalena Bisig-KälinJzt. Martha und AlbertSchmidli-BruggerJgd. Hans-RudolfKleeb-SchwendimannMittwoch, 20. Februar, 9.00 UhrJgd. für die Mitglieder derBruderschaft «Maria zum guten Rat»Samstag, 23. Februar, 18.00 UhrJzt. Paul Hurschler-BurriZu neuem Leben gerufenMarie Burri-Burriam 29. Januar <strong>2013</strong>im Alter von 92 JahrenHerr, lass sie deine österlicheAuferstehung erfahren.


4 <strong>Pfarrei</strong> <strong>Adligenswil</strong>Dänk draFrauenbundGeneralversammlungFreitag, 22. Februar18.15 Uhr kleiner Apéro19.00 Uhr GV-BeginnZentrum Teufmatt – Grosser SaalOsterdekoration ausder WerkstattUnter der fachkundigen Leitung vonSandra Bieri, <strong>St</strong>örfloristin, gestalten Sieeine persönliche Dekoration für diekommenden Ostertage. Lassen Sie sichvon ihren Vorschlägen inspirieren.Datum/Zeit:Montag, 18. Märzvon 15.30–17.30 Uhr2. KursangebotMontag, 18. Märzvon 19.00–21.00 UhrLeitung: Sandra Bieri, <strong>St</strong>örfloristinOrt: Werkstatt von Sandra Bieriim GötzentalKosten:Fr. 35.– MitgliederFr. 55.– Nichtmitgliederzusätzliche Materialkostenvon Fr. 35.– bis Fr. 40.–Teilnehmerzahl:5–8 PersonenBitte mitnehmen:Messer und BaumschereAuskunft und Anmeldung:bis 3. März, Martha Hofstetter,Telefon <strong>04</strong>1 370 97 32Freie Plätze in SprachkursenEnglish Upper IntermediateDonnerstag, 08.50 bis 10.05 UhrEnglish Pre-IntermediateDonnerstag, 10.20 bis 11.35 UhrEnglish IntermediateDonnerstag, 13.40 bis 14.55 UhrSpanisch KonversationDonnerstag, 09.00 bis 10.15 UhrSpanisch Leicht FortgeschritteneDonnerstag, 10.15 bis 11.30 UhrBesuchen Sie unverbindlich eineSchnupperlektion!Kosten: Fr. 15.– bis 18.–pro Lektion à 75 Min.je nach Anzahl der TeilnehmendenAuskunft und Anmeldung:Patrizia Medici, Tel. <strong>04</strong>1 310 99 39,www.frauenbund-adligenswil.chClub junger ElternBabysitterkursEin Kurs des Schweizerischen RotenKreuzes für Jugendliche ab 13 Jahren(keine Altersbegrenzung nach oben).Datum/Zeit:Mittwoch, 17. April, 17.00–20.30 UhrSamstag, 20. April, 9.00–12.00 UhrMittwoch, 24. April, 17.00–20.30 UhrOrt: <strong>Pfarrei</strong>saal UdligenswilKosten: Fr. 115.– pro PersonFr. 185.– Geschwisterinkl. Kursunterlagen Fr. 25.– pro PersonLeitung: Kursleiterin SRKVeranstalter:Frauenzirkel UdligenswilAnmeldung und Auskunft:Monika Koller Schinca,Telefon <strong>04</strong>1 370 <strong>04</strong> 03Mütter-/VäterberatungDonnerstag, 21. Februarvon 14.00–17.00 Uhrim Gemeindehaus 1. <strong>St</strong>ockVoranmeldung jeweilen vormittags,Erna <strong>St</strong>ocker: <strong>04</strong>1 208 73 41Tänze und Texte zurPassions- und Osterzeit«Du hast mein Klagenin Tanzen verwandelt»Freitag, 1./8./15./22. März,jeweils von 19.30–21.00 Uhrin der Thomaskirche,Zentrum Teufmatt, <strong>Adligenswil</strong>.Tanzend machen wir uns auf denWeg von der Klage zur Freude, vomTod ins neue Leben, vom Winter inden Frühling. Alle sind herzlich eingeladen,Vorkenntnisse sind nichtnötig.Die Abende können auch einzeln besuchtwerden.Informationen bei Bettina Tunger-Zanetti, Widspüel 3, <strong>Adligenswil</strong>,Tel. <strong>04</strong>1 370 76 14


<strong>Pfarrei</strong> <strong>Adligenswil</strong> 5102. GV des Sankt-<strong>Martin</strong>s-Chors <strong>Adligenswil</strong>Chilbi im ChorAn der GV am Samstag, 12. Januardurfte der Sankt-<strong>Martin</strong>s-Chor aufein erfolgreiches Jahr zurückblicken.Zufriedener DirigentHöhepunkt war das Jubiläums-Konzertmit der Messe in D-Dur von AntonínDvorák. Dank grosszügigerSponsoren fiel auch die finanzielleBilanz positiv aus.Erfreulich auch, dass Präsidentin CorinneRohner zwei neue Mitgliederaufnehmen durfte. Sehr wohl vermerktwurde, dass zwei Sängerinnenbei allen 49 Proben und Einsätzenanwesend waren.Alte und neue MeisterDirigent Josef Kost stellte sein Konzeptfür das neue Vereinsjahr mit Werkenvon alten und neuen Meistern vor.Bunte Indoor-ChilbiFür den gemütlichen Teil dislozierteder Chor vom Zentrum Teufmatt insRössli. Hier hatten die Sopran-Frauenbäuerisch-ländlich gekleidet denSaal in eine «Indoor-Chilbi» verwandelt.An sieben <strong>St</strong>änden wurden dieGeschicklichkeit und das Glück herausgefordert.Judith <strong>St</strong>ocker als Moderatorinführte durch den weiterenAbend. So konnten die sieben bestenSpieler eine «Benissimo»-Kugel öffnen,darin versteckt waren ChilbiundTanzlieder, Sketchs und Anleitungenzum lustvollen Einturnennach des Dirigenten Methode alsVerdauungshilfe für das Chilbi-Menü.Es war eine gelungene GV, abwechslungsreich,gemütlich, gerade so wieeine echte Chilbi.Corinne Rohner,Präsidentin


6 <strong>Pfarrei</strong> UdligenswilGottesdiensteSonntag, 17. Februar – 1. Fastensonntag09.30 EucharistiefeierDienstag, 19. Februar09.00 EucharistiefeierSamstag, 23. Februar10.00 Segensfeier für Neugetaufte des Jahres 2011. Anschl. Apéro12.30 Taufe von Joan Noah und Enea Gion WeibelSonntag, 24. Februar – 2. Fastensonntag09.30 Eucharistiefeier mit Tauferinnerung der KommunionkinderDienstag, 26. Februar09.00 Gottesdienst mit KommunionfeierWasser ist Leben – Ein Wochenende im Zeichen der TaufeRückgabe der TaufbilderAm SA, 23. Febr. ist für die Familien der Neugetauften 2011 eine Segensfeier inder Kirche. Dabei werden die Taufbilder zurückgegeben. Anschliessend lädt der<strong>Pfarrei</strong>rat zu einem Apéro ein.TaufeAm 23. Febr. um 12.30 feiern wir mit Familie Weibel die Taufe der Zwillinge JoanNoah und Enea Gion. Herzlich willkommen in der Gemeinde und Gottes Segen!TauferinnerungAm SO, 24. Febr. begrüssen wir die Erstkommunionkinder dieses Jahres.Im <strong>Pfarrei</strong>gottesdienst erinnern wir an die Taufe und das «Versprechen»Gottes, das ER uns mit der Taufe gegeben hat.<strong>Pfarrei</strong> <strong>St</strong>. Oswald UdligenswilKirchrainstrasse 6, Tel. <strong>04</strong>1 371 02 20Seelsorger: Patrick Wirges, PfarrhausPriester: B. Graf, Luzern, <strong>04</strong>1 410 13 82pfarramt.udligenswil@kath.chwww.pfarrei-udligenswil.chBürozeit: DI 8–11.30, 14–17.30 UhrTaufenSamstag, 23. Februar, 12.30:Joan Noah und Enea Gion, Söhnevon Barbara und Simon Weibel-CalörtscherJahrzeitenSonntag, 17. FebruarJgd. für Bruno BrändleJgd. für Béatrice Sidler-ToblerSonntag, 24. FebruarJzt. Marie und Josef Müller-BieriKollekten17.2.: Kollegium <strong>St</strong>-Charles, Pruntrut24.2.: <strong>St</strong>iftung WunderlampeWas wir teiltenChristl. Friedensdienst, Bern 200.15<strong>St</strong>ernsinger/Missio522.85Weihnachtskrippe Kirche 97.—Inländische Mission 159.65Fonds für Mutter und Kind 94.05Regionale Caritas 258.05Hungertuch in der KircheWie viele Brote habt ihr? – Von Mangel und FülleEin Bild, lichterfüllt und streng symmetrisch gegliedert, verbundendurch ein leuchtend-gelbes Kreuz in der Mitte. Zusehen sind vier Szenen. Nach Aschermittwoch bis zumHohen Donnerstag ist dieses aktuelle Hungertuch zur Fastenzeitder einzige Schmuck in unserer Kirche. Es lenkt denBlick mit biblischen Geschichten auf das Thema Hunger undSpeisung. Gemalt hat es Ejti <strong>St</strong>ih, eine international bekannteKünstlerin aus Santa Cruz de la Sierra/Bolivien. Lassen Siedas Bild auf sich wirken. In der Kirche liegt dazu ein Meditationsheftzum Mitnehmen mit Texten von Pierre <strong>St</strong>utz auf.


<strong>Pfarrei</strong> Udligenswil 7<strong>Pfarrei</strong> aktuellSchülerInnen für eine WeltMI, 27. Febr., 13.30–17.30, ÖkihofIn der Fastenzeit bitten wir um Spendenfür ein Menschenrechtsprojektim Kongo (Details im Fastenbrief, derper Post ins Haus kam). Schülerinnenund Schüler der Primarschuleinformieren im Werkhof über Menschen-und Kinderrechte im Bergbau,verteilen Kaffee und Kuchenund bieten wie <strong>St</strong>rassenkinder ihreArbeitskraft an. Was sie sammeln,fliesst in unser Projekt.Offener MittagstischDO, 28. Febr., 12.00, <strong>Pfarrei</strong>saalDas Küchenteam der Frauengemeinschaftlädt ein zum feinen 3-Gang-Menü in gemütlicher Atmosphäre.Anmeldung bis DI, 26. Febr. beiMonika Huber, <strong>04</strong>1 371 11 59,moni_huber@bluewin.ch.WeltgebetstagFR, 1. März, 14.00, <strong>Pfarrei</strong>saalanschl. Französisch-KulinarischesIm <strong>2013</strong> kommt der Weltgebetstagaus Frankreich, einem Land, das mittenin Europa liegt. Dazu gibt es einhochaktuelles Bibelzitat aus dem Matthäusevangelium:«Ich war fremd undihr habt mich aufgenommen».Wie gehen wir mit Fremden um? Wienehmen wir Menschen aus anderenLändern bei uns auf? Durch Mobilitätund berufliche Veränderungen sindwir selber darauf angewiesen, dassuns andere willkommen heissen.Sehr aktuelle Themen, zu denen unsereReferentin Catherine Thomala inunserer Weltgebetstagsfeier Anregendeszu erzählen hat. Lassen Siesich unsere Reise ins WeltgebetstagslandFrankreich nicht entgehen! Wirfreuen uns auf Sie.Das VorbereitungsteamAnnina Meier, Marlyse Toggwyler,Catherine Thomala, Daniela MahrerKrankensalbungFR, 1. März, 17.00, PfarrkircheEinmal im Jahr, in der Fastenzeit, feiernwir einen Gottesdienst mit Krankensalbung.Dieses Sakrament der<strong>St</strong>ärkung und des Trostes mag demglaubenden Menschen in schwererZeit das Vertrauen auf die Nähe Gottesstärken.Teambildungsprojekt der Jubla-LeiterInnenFrische Farbe im PfarrhausFreitagabend, 18.1.: Ein Vortrupp bereitet das Pfarrhausvor, hängt Türen aus, klebt Rahmen ab. Bis tief in dieNacht wird über Gott und die Welt diskutiert.Samstagmorgen, 19.1.: Um 9.00 sind 14 LeiterInnen anBord. Die Farbe wird angerührt. Sekretariat, Küche undSaal bekommen einen frischen Anstrich. Grüne Ecken gebenden Räumen eine lebendige Optik. Um 16.00 ist dieArbeit getan und aufgeräumt. Frisch geduscht wird amAbend der neugestrichene Pfarrhaussaal mit einem Pizza-Essen eingeweiht. Dann geht’s zur «Afterwork-Party» … Eswar ein nachhaltiger Teambildungsanlass unseres verjüngtenJublaleiter-Teams! Danke für euren tollen Einsatz.Patrick Wirges


8 Thema3. Schweizerischer «Dies iudaicus» (Tag des Judentums)«Den ignorier ma ned amal»Am 24. Februar, dem zweiten Fastensonntag,feiert die katholischeKirche der Schweiz zum dritten Malden «Dies iudaicus», den Tag des Judentums.Die Theologie betont immerstärker, wie wichtig das <strong>St</strong>udiumdes Judentums ist, um den RabbinerJesus in der Tiefe verstehen zukönnen. Der «Dies» bleibt aber einekaum genutzte Chance zur christlichenIdentitätsfindung.Anfang Januar reagierte der Vatikanungewohnt beunruhigt und empörtüber die Äusserungen des Generaloberender traditionalistischen Piusbruderschaft,Bernard Fellay. In einemInterview mit dem Radio-Senderim kanadischen New Hamburg bezeichneteFellay am 28. Dezember2012 die Juden als «Feinde der Kirche».Vatikansprecher Federico Lombardibetonte, dass das Bekenntnisdes Vatikans zum katholisch-jüdischenDialog eindeutig und wohlbekanntsei. Das positive Verhältniszum Judentum käme in der Erklärung«Nostra Aetate» des Zweiten VatikanischenKonzils sowie bei den diversenSynagogenbesuchen der Päpste klarzum Ausdruck.GottesmörderKatholiken wie Protestanten haben estrotz Dialogbemühungen schwer, ihrjudenfeindliches Image loszu werden.1500 Jahre lang haben Christen vonden Kanzeln ihre jüdischen Glaubensgeschwisterals Gottesmörderbezeichnet und zur Bekehrung derJuden aufgerufen. Der christliche Antijudaismustrug wesentlich zur Entstehungdes politischen Antisemitismusbei, der von den Ritualmorden imMittelalter über die Dreyfus-Affäre inFrankreich bis zum Holocaust führte.Johannes Paul II. förderte das Verhältnis zu den Juden.Heute verbieten Ras sismusgesetzeund «political correctness» antisemitischeÄusserungen und Handlungen.Doch latent wirkt der antijüdischeAffekt weiter, zweifellos beeinflusstvon der israelischen Politikgegenüber Palästina. Das vorübergehendeBeschneidungsverbot inDeutschland und am Zürcher Kinderspitalvor wenigen Monaten wurdevon jüdischer Seite klar als Ausdruckeines verdeckten Antisemitismusbetrachtet.Wenn wir Jesusbegegnen,begegnen wirJüdischem – und nurJüdischem.Klaus Wengst, BibelwissenschaftlerDer späte Luther als BallastIm Vorfeld des 500-Jahr-Jubiläumsvon <strong>Martin</strong> Luther im Jahr 2017 sind(Foto: www.cleveland.com)die Reformierten im Moment starkmit der Schattenseite des deutschenReformators konfrontiert. Der späteLuther schrieb offen über die Vertreibungdes jüdischen Volkes unddie Zerstörung von Synagogen. Derprotestantische Antijudaismus führte1939 die evangelischen LandeskirchenDeutschlands dazu, auf derWartburg ein 200 Mann starkes Institutzur Entjudung des Christentumszu gründen. Alle jüdischen Elementesollten aus dem theologischen Lebenentfernt werden.Päpstliche FettnäpfchenDer katholisch-jüdische Dialog wurdein den letzten Jahren mehrfachdurch Papst Benedikt XVI. strapaziert.Erstens formulierte er 2008 dieKarfreitagsfürbitte für den ausserordentlichentridentinischen Ritus neu.Darin wird wieder für die Bekehrungder Juden gebetet. Zweitens liess er2009 die Exkommunikation der Bischöfeder Piusbruderschaft (unterihnen der Holocaust-Leugner Ri-


Thema 9chard Williamson) aufheben. Drittenswill der Papst die Seligsprechungvon Pius XII. vorantreiben, dem vorgeworfenwird, dass er als Nuntiusund Papst zu sehr vor den Nazis gekuschthätte. Und viertens liess BenediktXVI. auf seinen Reisen nachAuschwitz und ins Heilige Landdurchblicken, dass er die Schoa vorallem als Folge der säkularen Moderneund der Aufklärung sieht undnicht des kirchlichen Antijudaismus.Umdenken am KonzilVor 50 Jahren hat die katholische Kircheam Zweiten Vatikanischen Konzileine revolutionäre Wende vollzogen.Sie verabschiedete sich vom exklusivenAnspruch auf das ewige Heilund entdeckte die anderen Religionenals wahrhaftige Antwortversucheauf die Grundfragen des Menschen.Im Konzilsdokument «Nostra Aetate»hebt die Kirche die Beziehung zumJudentum als einzigartig hervor: «DieKirche Christi anerkennt, dass nachdem Heilsgeheimnis Gottes die Anfängeihres Glaubens und ihrer Erwählungsich schon bei den Patriarchen,bei Moses und den Propheten finden.»Point de référence«Wenn wir dem Jesus der Evangelienbegegnen, begegnen wir einem Juden,der nicht isoliert von seinem Volk gelebthat, sondern mitten in ihm undmit ihm. Wenn wir ihm begegnen, begegnenwir also Jüdischem und nurJüdischem.» Der Bochumer NeutestamentlerKlaus Wengst findet wiedie meisten heutigen Theologen imVerhältnis zum Judentum den Referenzpunkt,wenn sich das Christentumanderen Religionen zuwendet.Volk Gottes im Gelobten LandIn der katholischen Theologie und imVerhältnis von Christen gegenüberJuden werden heute und in den kommendenJahrzehnten vor allem zweisensible Themen angegangen. Einerseitsgeht es um die Frage des VolksDialog konkret: Jüdin heiratet Katholiken.Gottes. Christus wollte alle Menschenzum Gott der Bibel führen.Wenn die Juden aber aus christlicherSicht in einem ungekündigten Bundmit Gott stehen, so müssen sie nichtmehr zu diesem Gott geführt werden.Andererseits geht es im Dialog umdie Frage der biblischen Landverheissungan die Juden. Eine theologischeBeurteilung von Land und <strong>St</strong>aatIsrael ist der Lackmustest, ob undwie die Christen das Judentum alsReli gion und als Volk anerkennen.So wie die katholische Kirche einegeistliche sowie institutionelle Grössedarstellt, so versteht sich auch dasJudentum als geistliche und weltlicheGemeinschaft. Vielleicht könntenkirchentheologische Kategoriender Katholiken sogar dazu beitragen,das Judentum umfassender wahrzunehmen.Initiative in KinderschuhenDer Tag des Judentums wurde in derkatholischen Kirche der Schweiz erst2011 eingeführt. In Österreich, Polen,Italien und den Niederlanden wirddieser Jahrestag schon länger begangen.Der Vatikan hat diesen jährlichen(Foto: www.funwed.wordpress.com)Gedenktag allen Ortskirchen empfohlenund lädt die <strong>Pfarrei</strong>en dazu ein,in der Liturgie sowie in Vorträgen,Konzerten und Gesprächsrunden dasVerhältnis zum Judentum zu thematisierenund mit besonderen VeranstaltungenBegegnungen mit Juden zufördern.Carpe diemEine Umfrage im Kanton Luzern ergab,dass der «Dies» kaum in einerHandvoll der 100 <strong>Pfarrei</strong>en thematisiertwird. Wiener wären darum bezüglichdieses Gedenktags geneigt zusagen: «Den ignorier ma ned amal.»Die Bischöfe müssen diesen bisherhalbherzig initiierten Tag darum mitgeeinten Kräften neu lancieren, umihre Glaubwürdigkeit im Dialog mitdem Judentum nicht zu verspielen.Der lateinische Ausdruck «carpediem» (pflücke den Tag) von Horazbedeutet, dass man die wertvolleRessource Zeit sinnvoll nutzen soll.Angewandt auf den «Dies iudaicus»bedeutet er, diese Chance christlicherIdentitätsfindung nicht sangundklanglos verstreichen zu lassen.Lukas Niederberger


10 Luzern – Schweiz – WeltKirchen-NewsSchweizSich nicht an Kirchenleitungwund reibenAn der Jahrestagung des Vereins «tagsatzung.ch»ermutigte der emeritierteTheologieprofessor Leo Karrer die90 Teilnehmenden, selber aktiv zuwerden statt sich an den kirchlichenAutoritäten wund zu reiben. Es seifalsch, das Vertrauen vor allem aufdie Kirchenleitung und ihre Bereitschaftzur Veränderung zu setzen.Der <strong>St</strong>. Galler PastoralamtsleiterFranz Kreissl forderte einen «Kontrollverlust»der Hauptamtlichen, dievermehrt Vertrauen in die getauftenFrauen und Männer aufbauen müssten.Ähnlich argumentierte Felix Terrier,Pfarrer von Liestal: Wenn dieGläubigen gewürdigt werden, so werdensie motiviert, ihre Mitarbeit inden <strong>Pfarrei</strong>en anzubieten.Lehrstuhl für islamischeTheologie rückt näherHeute leben rund 180 Imame in derSchweiz. Diese sind in ihren Herkunftsländernausgebildet wordenund können wegen sprachlicher Defiziteihre Mittlerfunktion oft nurungenügend wahrnehmen. Die Ausbildungsgängemüssten einerseitsdurch massgebende Hochschulender islamischen Welt anerkannt werdenund andererseits mit der westlichenKultur kompatibel sein.Kirchenbund unterstütztdas Asyl-ReferendumDer Schweizerische Evangelische Kirchenbund(SEK) empfiehlt das Referendum«Nein zur Asylgesetzrevision»zur Annahme. Das Referendumkommt im Juni zur landesweiten Abstimmung.Die Revision des Parlamentsstreicht die Möglichkeit, auf einerschweizerischen Botschaft imAusland ein Asylgesuch zu stellen.Der SEK kritisiert zudem die Verkürzungder Beschwerdefristen für Asylsuchendevon 30 auf 10 Tage sowiedie Schaffung von Zentren für renitenteAsylsuchende. Das Referendumwird ebenfalls unterstützt von CaritasSchweiz, der bischöflichen KommissionJustitia et Pax und dem SchweizerischenKatholischen Frauenbund.International«Pille danach» – ja, aberAnfang Januar sorgten zwei katholischeKliniken in Köln für landesweiteEmpörung. Beide Kliniken lehntendie Aufnahme einer 15-jährigen vergewaltigtenFrau ab und verweigertendie Verabreichung der sogenannten«Pille danach». Die heftigenReaktionen aus allen politischen Lagernhaben den Kölner KardinalJoachim Meisner zu einem in der katholischenKirche ungewöhnlichenSchritt bewogen. «Die Ärzte in katholischenEinrichtungen sind aufgefordert,sich rückhaltlos der Notvergewaltigter Frauen anzunehmen»,schreibt Meisner in einer Erklärung.Eine so genannte «Pille danach» seinach einer Vergewaltigung seinerMeinung nach vertretbar, um die Befruchtungzu verhindern. Es sei ausseiner Sicht auch «nichts dagegeneinzuwenden», wenn katholischeÄrzte Vergewaltigungsopfer «auchüber Methoden, die nach katholischerAuffassung nicht vertretbarsind, aufklären».Schönborn schützt FlüchtlingeDer Schweizer IslamwissenschaftlerTariq Ramadan.(info.sdiworld.org)(Foto: www.maedchen.de)(Foto: www.sueddeutsche.de)Seit Wochen besetzen Flüchtlinge dieWiener Votivkirche. Die Kirche unddie Caritas unterstützen deren Anliegen,während die Regierung und bürgerlicheKreise die Aktion verurteilen.Der Wiener Erzbischof, KardinalChristoph Schönborn, kritisiert dieseKreise heftig: «Diese Ideologenscheuen vor nichts zurück, wollensich die Finger nicht schmutzig machenund leisten keine konkretenHilfsdienste.»Weitere und aktuelle News findenSie unter: www.pfarreiblatt.ch


Thema 11Kirchliche und soziale Werke unterstützen: Beratung für Sans-PapiersPapierlos heisst nicht rechtlosSeit einem Jahr existiert in Luzerndie Kontakt­ und Beratungsstelle fürSans­Papiers. Die Kirchen unterstützendieses Projekt ideell, personellund finanziell. Die <strong>St</strong>ellenleiterinRegula Erazo zieht nach einem JahrBilanz.Wenn Regula Erazo (57) von ihremArbeitsalltag erzählt, ist ihre Engagiertheitdeutlich zu spüren. Etwawenn sie von der jungen Albanerinberichtet, die ohne gültige Papierein Luzern arbeitet, von einem Schweizerein Kind erwartet und nicht krankenversichertist. Regula Erazo erklärtedem Paar, wie es eine Krankenversicherungfür die Frau abschliessenkann. Oft wissen Ratsuchende wenigüber ihre Rechte, sei es über das Rechtauf medizinische Grundversorgung,auf juristische Beratung oder auf Ausbildungder Kinder.Sie dienen dem GemeinwohlSans-Papiers sind Ausländerinnenund Ausländer, die ohne geregeltenAufenthalt in der Schweiz leben.Die sogenannten «primären Sans-Papiers»haben kein Gesuch um eineAufenthaltsbewilligung oder um Asylgestellt. Sie sind den Behörden deshalbauch nicht bekannt. Als «sekundäreSans-Papiers» gelten jene,die als Asylsuchende erfasst wurdenund deren Gesuch abgelehnt wurde.Oder ehemalige Saisonniers, derenArbeits- und Aufenthaltsbewilligungabgelaufen ist. Immer mehr Sans-Papiers gehen einer Arbeit nach undzahlen sogar Quellensteuer oderAHV-Beiträge. Regula Erazo ist überzeugt,dass diese Personen einenwichtigen wirtschaftlichen Beitragleisten: «Die Schweiz profitiert vondiesen Menschen. Deshalb solltenGegen Missbräuche kämpfen – und auch gegen Vorurteile …sie auch ein Leben führen dürfenohne die ständige Angst, ausgewiesenzu werden.» Wer keinen geregeltenAufenthaltsstatus hat, führt einunauffälliges und oft isoliertes Leben.Selbst wenn Probleme auftauchenwie Krankheit, Diskriminierungoder Gewalt, ist der Gang zu einemAmt oder einer öffentlichen <strong>St</strong>elle unmöglich.Vertrauen zahlt sich ausEine unabhängige Beratungsstellekann hier Hilfestellungen bieten. Imersten Jahr wurden 287 Beratungenfür insgesamt 1<strong>04</strong> Personen aus 43Nationen durchgeführt. Nebst derindividuellen Beratung und Begleitungvon Sans-Papiers gehören auchdie Informations- und Vernetzungsarbeitzu den Aufgaben von RegulaErazo. «Wir sind angewiesen auf dasBewusstsein in der Bevölkerung, inder Politik und bei den Behörden,dass Sans-Papiers Menschen mitRechten sind, die es zu schützen gilt.»Sie pflegt gute Kontakte mit denkirchlichen und städtischen Sozialdienstensowie dem Kantonalen Amtfür Migration, den Jugendämtern,Spitälern und Gefängnissen.<strong>St</strong>ellenleiterin Regula Erazo.(Foto: L. N.)(Foto: zvg)«Ein gutes Einvernehmen mit diesen<strong>St</strong>ellen macht vieles möglich undmotiviert mich, weiterhin mit allerKraft für die Sans-Papiers und ihreAnliegen da zu sein.»Urban SchweglerKontakt- und Beratungsstellefür Sans-Papiers<strong>St</strong>.-Karli-<strong>St</strong>rasse 23, 60<strong>04</strong> Luzern<strong>04</strong>1 240 24 10PK 60-590175-2


Vierzehntägliche Erscheinungsweise. Redaktionsschluss für den überpfarreilichen Teil: für <strong>Nr</strong>. 7/<strong>2013</strong> am Donnerstag, 28. Februar (erscheint Ende März)und für <strong>Nr</strong>. 8/<strong>2013</strong> am Donnerstag, 14. März (erscheint Mitte April). Adressänderungen und lokale Hinweise ergehen an die <strong>Pfarrei</strong>. Hinweise für den Gesamtkantonan: Kantonales Pfar reiblatt, Waldstätterstrasse 9, 6003 Luzern, 079 395 72 56, E-Mail pfarreiblatt@mailworld.ch. Druck und Versand: BrunnerAG, Druck und Medien, Telefon <strong>04</strong>1 318 34 34.

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