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Erzählungen des Mittelalters in deutscher Übersetzung und ...

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U4herricliteii ließest, b<strong>in</strong> ich gekommen, um mir etwas 'davon zuholen. Doch der Sohn erwidert: „Hier gibt es ke<strong>in</strong>en Braten.Wenn ihr zwei Groschen wollt, will ich sie euch geben; davonkönnt ihr euch zu essen kaufen." Der Vater geht seufzend weg.Kaum ist die Tür geschlossen, da wird der versteckte Braten hervorgeholt.Doch der ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lebendige Kröte verwandelt. Unddiese spr<strong>in</strong>gt von der Schüssel dem Sohne <strong>in</strong>s Gesicht. Ke<strong>in</strong>eKunst vermag sie daraus zu entfernen. Da ergreift den Sohn Eeue;er geht zum Bischof <strong>und</strong> bekennt se<strong>in</strong> Vergehen. Er erhält alsBuße den Auftrag, durch die ganze Diözese zu wandern <strong>und</strong> allendas W<strong>und</strong>er zum warnenden Beispiele zu zeigen. Als er dieseBuße erfüllt hat, kehrt er zum Bischöfe zurück. Dieser sprichtihn von der Sünde los, <strong>und</strong> alsbald wird er auch von der schändlichenEntstellung befreit.143.Wer freigebig ist, leidet l(e<strong>in</strong>en Mangel.E<strong>in</strong> alter E<strong>in</strong>siedler führte mit e<strong>in</strong>em anderen Bruder e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samesLeben. Der Greis aber war äußerst mitleidig <strong>und</strong>schenkte allen, die zu ihm kamen, reichlich Brot. Da nahm sichse<strong>in</strong> Gefährte se<strong>in</strong>en Teil weg <strong>und</strong> gab niemandem etwas davon.So kam der Greis <strong>in</strong> Not. Doch der Herr segnete alles, was ertat. Der junge E<strong>in</strong>siedler, der se<strong>in</strong>en Teil weggenommen hatte,sah die Not <strong>des</strong> alten <strong>und</strong> sprach: „Ich habe noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong> wenigvon dem, was ich mir wegnahm. Wir wollen wieder geme<strong>in</strong>samleben." Der Greis war e<strong>in</strong>verstanden, <strong>und</strong> das geme<strong>in</strong>same Lebenbegann wieder wie früher. E<strong>in</strong>es Tages hatten sie ke<strong>in</strong> Brot mehr,da alles unter die Armen verteilt worden war. Da sprach derGreis zu dem jungen Bruder: „Geh <strong>und</strong> gib den Armen Brot."Dieser aber antwortet: „Ich habe ke<strong>in</strong>s." Der Greis jedoch spricht:„Geh <strong>in</strong> den Vorratsraum <strong>und</strong> suche welches." Der Bruder tritt<strong>in</strong> die Kammer <strong>und</strong> f<strong>in</strong>det sie voll von Broten. Der Herr hattesie reichlich dem beschert, der all das Se<strong>in</strong>e weggeschenkt hatte.144.Wie die Römer ihre Sieger behandelten.Den Siegern wurde bei den Kömern e<strong>in</strong>e dreifache Ehre zuteil.Erstens zog den Siegern das gesamte Volk mit Musik ent-

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