Konzernrewe WS 02
Konzernrewe WS 02
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© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Grundlagen der<br />
Konzernrechnungslegung<br />
<strong>WS</strong> 20<strong>02</strong>/03<br />
1
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Material zur Vorlesung<br />
• Graefer/Scheld: Grundlagen der<br />
Konzernrechnungslegung, Erich Schmidt Verlag (zum<br />
Nacharbeiten/Aufgabensammlung + Musterlösungen)<br />
• HGB Gesetzestext (Einzelabschluss in §§ 238 bis 289<br />
HGB und Konzernabschluss in §§ 290 bis 315 HGB,<br />
siehe http://www.handelsgesetzbuch.de)<br />
Ergänzend:<br />
• Baetge: Konzernbilanzen, IDW-Verlag<br />
• Coenenberg: Jahresabschluss und<br />
Jahresabschlussanalyse,Verlag Moderne Industrie<br />
2
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Vorbemerkung<br />
• Im Vergleich zu dem Skript für das SS 20<strong>02</strong> hat sich<br />
folgendes geändert:<br />
– Des HGB wurde durch das Transparenz- und Publizitätsgesetz<br />
(TransPuG) geändert (siehe Überblick auf S. 20)<br />
– Aus Arbeit des Deutschen Rechnungslegungsgremium (DSR,<br />
siehe S. 17ff.) wurde insbesondere die beteiligungsproportionale<br />
Neubewertungsmethode berücksichtigt: nach anfänglicher<br />
Umgewöhnung vereinfacht sich die Kapitalkonsolidierung<br />
dadurch und entspricht dann auch weitgehend dem<br />
internationalen Standard (S. 52ff.)<br />
– Vor dem Hintergrund der Diskussion um Enron werden die<br />
Kriterien für eine Vollkonsolidierung von Tochterunternehmen<br />
ausführlicher behandelt (S. 23f.)<br />
3
• Grundlagen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
– Zweck des Konzernabschlusses<br />
– Bestandteile des Konzernabschlusses<br />
– Grundsätze ordnungsgemäßer Konzernrechnungslegung (GoK)<br />
– Internationalisierung der Konzernrechnungslegung<br />
• Aufstellungspflicht und Abgrenzung des<br />
Konsolidierungskreises<br />
• Anpassung der Einzelabschlüsse (HB II)<br />
– einheitlicher Stichtag<br />
– einheitlicher Ansatz & Bewertung<br />
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© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
5
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Was ist ein Konzern?<br />
Ein Konzern kann als Verbindung mehrerer rechtlich<br />
selbständiger Unternehmen zu einer wirtschaftlichen<br />
Einheit definiert werden<br />
(Baetge: Konzernbilanzen, S. 1)<br />
6
Notwendigkeit einer besonderen<br />
Konzernrechnungslegung<br />
• Zur Beurteilung der Vermögen-, Finanz- und Ertragslage<br />
eines Konzerns reichen die Einzelabschlüsse nicht aus:<br />
– Konzernunternehmen sind nicht unabhängig von den Interessen<br />
und Entscheidungen des Mutterunternehmens<br />
– Wirtschaftliche Entwicklung des Einzelunternehmens ist vom<br />
Konzern abhängig<br />
– Einfache Addition der Posten der Einzelabschlüsse führt zu<br />
Doppelerfassungen<br />
– Zugang zu Informationen bei bestimmten Rechtsformen, z. B.<br />
Personengesellschaften, erschwert<br />
– Manipulationsmöglichkeiten der Einzelabschlüsse, z. B. durch<br />
Gewinnverlagerungen oder Gewinnabschöpfungen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
7
Notwendigkeit von Konzernrechnungslegung<br />
• Der deutsche Konzernabschluss soll den Einzelabschluss<br />
nicht ersetzen, sondern stellt ein zusätzliches<br />
Informationsinstrument dar:<br />
– Selbstinformation der Konzernführung<br />
– Information gegenwärtiger und künftiger Anteilseigner<br />
– Grundlage für Kreditwürdigkeitsprüfungen<br />
– Information der Öffentlichkeit<br />
• Der Konzernabschluss ist im Gegensatz zum<br />
Einzelabschluss keine Ausschüttungsgrundlage oder<br />
Steuerbemessungsgrundlage<br />
• Er ist keine Grundlage für Gläubigeransprüche, da der<br />
Konzern keine Rechtsperson ist<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
8
Bestandteile des Konzernabschlusses<br />
(§297 HGB)<br />
• Konzernbilanz<br />
• Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)<br />
• Konzernanhang<br />
• Konzernlagebericht<br />
• Zusätzlich im Anhang kapitalmarktorientierter<br />
Mutterunternehmen:<br />
– Segmentberichterstattung<br />
– Kapitalflussrechnung<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilden<br />
eine<br />
Einheit<br />
– Darstellung der Eigenkapitalveränderung (neu durch TransPuG)<br />
9
Regelungen des Einzelabschlusses gelten<br />
entsprechend<br />
• Die Grundsätze für Ansatz, Bewertung und Ausweis gelten<br />
entsprechend im Konzernabschluss (§298 HGB), z. B.:<br />
– Vollständigkeit und Verrechnungsverbot (§ 246 HGB)<br />
– Bilanzierungsverbote (§ 248 HGB)<br />
– Rückstellungen (§ 249 HGB)<br />
– Rechnungsabgrenzungsposten (§ 250 HGB)<br />
– Allgemeine Bewertungsgrundsätze (§ 252 HGB)<br />
– Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden (§ 253<br />
HGB)<br />
– Anschaffungs- und Herstellungskosten (§ 255 HGB)<br />
– Bewertungsvereinfachungen, z. B. Lifo (§ 256 HGB)<br />
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© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Grundsätze ordnungsgemäßer<br />
Konzernrechnungslegung (GoK)<br />
• GoK sind die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung<br />
(GoB) für den Konzernabschluss<br />
• Die GoK konkretisieren die gesetzlichen Regelungen und<br />
dienen beim Ausfüllen von im Gesetz nicht geregelten<br />
Sachverhalten<br />
• Die GoK sind ein unbestimmter Rechtbegriff, der durch<br />
Deduktion gefüllt werden muss:<br />
– aufgrund der Zwecke der Rechnungslegung (Dokumentation,<br />
Information)<br />
– mit Hilfe juristischer Methoden, z. B. aufgrund des<br />
Wortlautes/Wortsinnes, Entstehungsgeschichte, Gesetzesmaterialien<br />
11
Beispiele für Grundsätze ordnungsgemäßer<br />
Konzernrechnungslegung (GoK)<br />
• Vollständigkeit des Konsolidierungskreises<br />
• Einheitlichkeit der Bewertung und des Bilanzansatzes<br />
• Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden<br />
• Grundsatz der Wesentlichkeit (Materiality), d. h. Kosten der<br />
Informationsbeschaffung und Nutzen der Information<br />
müssen in angemessenem Verhältnis stehen<br />
– im Regelfall schon gesetzlich geregelt (z. B. §§ 291 Abs. 1, 293,<br />
296, 303 Abs. 2, 308 Abs. 2, 311 Abs. 2 HGB)<br />
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Warum sollte ein Unternehmen einen<br />
Abschluss nach IAS oder US GAAP aufstellen?<br />
• Ermöglicht Kapitalaufnahme auf ausländischen<br />
Kapitalmärkten (insbesondere Nutzung des US<br />
Kapitalmarktes; Börsenaufsicht SEC verlangt US GAAP<br />
Abschluss oder Überleitung)<br />
• Pflicht für Unternehmen des Neuen Marktes<br />
• Marktdruck für international operierende Konzerne:<br />
– Potentielle oder tatsächliche Anleger oder auch Kunden sind<br />
Ausländer, die deutsche Rechnungslegungsbesonderheiten (z. B.<br />
Vorsichtsprinzip, viele Wahlrechte) nicht nachvollziehen können<br />
– Analysten, Ratingagenturen, institutionelle Anleger<br />
(Versicherungen, Pensionsfonds) honorieren eine bessere<br />
Vergleichbarkeit internationaler Abschlüsse<br />
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Anwendung von Rechnungslegungsstandards<br />
bei deutschen Unternehmen<br />
DAX 30<br />
1997 1998 1999 2000<br />
HGB 21 14 8 2<br />
IAS 6 11 16 16<br />
US GAAP 3 5 6 12<br />
MDAX 70<br />
HGB 61 57 41 -<br />
IAS 5 7 18 -<br />
US GAAP 4 6 11 -<br />
Neuer Markt<br />
HGB 2 11 4 -<br />
IAS 5 10 43 -<br />
US-GAAP 4 9 43 -<br />
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14
Befreiender internationaler Konzernabschluss<br />
• Seit 1998 können mit der Umsetzung des Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetzes<br />
Konzernabschlüsse in Deutschland<br />
auch nach internationalem Recht aufgestellt werden<br />
• Kapitalmarktorientierte Mutterunternehmen können ihren<br />
Konzernabschluss nach international anerkannten<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen aufstellen<br />
• Allgemein anerkannt sind International Accounting<br />
Standards (IAS) oder US GAAP (General Accepted<br />
Accounting Principles)<br />
• Kapitalmarktorientiert heißt, dass das Mutterunternehmen<br />
oder ein Tochterunternehmen einen organisierten Markt für<br />
die Ausgabe von Wertpapieren in Anspruch nimmt<br />
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15
Voraussetzung für die Befreiung (§292a HGB)<br />
• Konsolidierungskreisregeln in §§295, 296 HGB werden<br />
beachtet<br />
• Aufstellung in deutscher Sprache<br />
Regelung bis<br />
31.12.2004<br />
• Nach §§ 325, 328 HGB offengelegt<br />
befristet<br />
• Im Einklang mit den EG Bilanzierungsrichtlinien<br />
• Aussagekraft dem HGB Abschluss gleichwertig<br />
• Angewandte Rechnungslegungsgrundsätze werden im Anhang<br />
dargestellt<br />
• Von deutschem Recht abweichende Bilanzierungs- und<br />
Konsolidierungsmethoden werden im Anhang erläutert<br />
• Vom Abschlussprüfer geprüft und bestätigt<br />
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16
DSR - Deutscher Standardisierungsrat<br />
• Privates Rechnungslegungsgremium nach<br />
internationalem Vorbild (Rechtsgrundlage §342 HGB)<br />
mit den Aufgaben:<br />
– Entwicklung von Empfehlungen zur Konzernrechnungslegung<br />
– Beratung des Justizministeriums bei Gesetzgebungsvorhaben<br />
– Vertretung der BRD in internationalen<br />
Standardisierungsgremien<br />
• Nachdem die Deutschen Rechnungslegungsstandards<br />
(DRS) vom Bundesministerium der Justiz (BMJ)<br />
bekannt gemacht worden sind, sind diese als Grundsätze<br />
ordnungsgemäßer Konzernrechnungslegung zu beachten<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
17
Bekannt gemachte deutsche<br />
Rechnungslegungsstandards (DRS)<br />
• DRS 1 Befreiender Konzernabschluss nach §292a HGB<br />
• DRS 2 Kapitalflussrechnung<br />
• DRS 3 Segmentberichterstattung<br />
• DRS 4 Unternehmenserwerbe im Konzernabschluss<br />
• DRS 5 Risikoberichterstattung<br />
• DRS 6 Zwischenberichterstattung<br />
• DRS 7 Konzerneigenkapital und Konzerngesamtergebnis<br />
• DSR 8 Bilanzierung von Anteilen an assoziierten Unternehmen im<br />
Konzernabschluss<br />
• DSR 9 Bilanzierung von Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen im<br />
Konzernabschluss<br />
• DRS 10 Latente Steuern im Konzernabschluss<br />
• DRS 11 Berichterstattung über Beziehungen zu nahestehenden Personen<br />
• DRS 1a Befreiender Konzernabschluss nach § 292a HGB:<br />
Goodwill und andere immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
18
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Reformstrategie des DRS<br />
• Ziel ist eine möglichst weitgehende Angleichung der HGB-<br />
Vorschriften zur Konzernrechnungslegung an IAS:<br />
– Spielräume und explizite Wahlrechte werden durch GoK<br />
eingeschränkt, z. B.:<br />
• DRS 4 verlangt Zwischenabschluss bei unterjährigem Erwerb<br />
• DRS 4 verbietet eine erfolgsneutrale Verrechnung des Goodwills mit<br />
den Konzernrücklagen<br />
– Ist es rechtlich zulässig, gesetzliche Wahlrechte durch die Exekutive<br />
(hier: BMJ) einzuengen?<br />
• Für verbleibende Unterschiede wird Vorschlag zur Änderung des<br />
HGB eingebracht (Ergebnis: TransPuG) oder - soweit IAS mit den<br />
EU-Richtlinien in Konflikt steht - auf die für 2005 geplante EUweite<br />
Übernahme von IAS gesetzt<br />
– Beispiel aus E-DRS 16: Konsolidierungsverbot bei abweichender Tätigkeit<br />
in § 295 HGB ist auch in der 7. EG-Richtlinie verankert<br />
19
Überblick: Änderungen durch das TransPuG<br />
• Pflicht zur Teilkonzernrechnungslegung für<br />
Börsengesellschaften<br />
• Konzerneigenkapitalspiegel für kapitalmarktorientierte<br />
Unternehmen<br />
• Verbindlicher Stichtag für den Konzernabschluss<br />
• Aufhebung der Anschaffungskostenrestriktion bei der<br />
Kapitalkonsolidierung<br />
• Streichung der Erleichterungen bei der Zwischenerfolgseliminierung<br />
• Keine Übernahme steuerlicher Wertansätze aus dem Einzelabschluss<br />
Noch nicht umgesetzt wurden:<br />
• Verschärfung der Kriterien für Tochterunternehmen (§290 HGB)<br />
• Abschaffung von Konsolidierungswahlrechten (§296 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Für Geschäftsjahre nach<br />
dem 31.12.20<strong>02</strong><br />
anzuwenden, freiwillig<br />
mit Inkrafttreten des<br />
Gesetzes<br />
20
Konzernabschluss<br />
Einzelabschluss<br />
Rechnungslegung in der EU ab 2005<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Kapitalmarktorientierte<br />
Unternehmen<br />
Zwingend IAS-<br />
Abschluss (gilt für in<br />
den USA gelistete EU-<br />
Unternehmen ab 2007)<br />
Option für Mitgliedstaaten,<br />
IAS-Abschluss<br />
vorzuschreiben oder als<br />
Wahlrecht an die Unternehmen<br />
weiterzugeben<br />
Übrige Unternehmen<br />
Option für Mitgliedstaaten,<br />
IAS-Abschluss<br />
vorzuschreiben oder als<br />
Wahlrecht an die Unter-<br />
nehmen weiterzugeben<br />
Option für Mitgliedstaaten,<br />
IAS-Abschluss<br />
vorzuschreiben oder als<br />
Wahlrecht an die Unternehmen<br />
weiterzugeben<br />
21
• Grundlagen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
– Zweck des Konzernabschlusses<br />
– Bestandteile des Konzernabschlusses<br />
– Grundsätze ordnungsgemäßer Konzernrechnungslegung (GoK)<br />
– Internationalisierung<br />
• Aufstellungspflicht und Abgrenzung des<br />
Konsolidierungskreises<br />
• Anpassung der Einzelabschlüsse (HB II)<br />
– einheitlicher Stichtag<br />
– einheitlicher Ansatz & Bewertung<br />
22
Aufstellungspflicht und Defintion von<br />
Tochterunternehmen (TU)<br />
• Ein Unternehmen (MU) in der Rechtsform einer AG, KGaA oder<br />
GmbH hat in in den ersten fünf Monaten des Konzerngeschäftsjahres<br />
einen Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufzustellen,<br />
wenn es mindestens ein Tochterunternehmen (TU) hat<br />
• Im HGB ist nach zwei Konzepten zu prüfen:<br />
– Nach dem Konzept der einheitlichen Leitung muss mindestens ein<br />
anderes Beteiligungsunternehmen (im Sinne von §271 HGB, d. h.<br />
Beteiligungsvermutung ab 20% Anteil am Nennkapital) unter seiner<br />
einheitlichen Leitung stehen (§290 Abs. 1 HGB)<br />
– Einheitliche Leitung muss tatsächlich ausgeübt werden und bezieht<br />
sich auf die Festlegung der Geschäftspolitik, die wirtschaftliche,<br />
organisatorische und finanzielle Führung, die Überwachung der<br />
Geschäftsführung oder die Zustimmung zu wesentlichen<br />
Geschäftsvorfällen (z. B. Beteiligungserwerb)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
23
Aufstellungspflicht und Tochterunternehmen<br />
• Nach dem angelsächsischen Control Konzept muss zwischen<br />
dem MU und mindestens einem anderen Unternehmen<br />
ein Control Verhältnis bestehen (§290 Abs. 2 HGB):<br />
– MU hält Mehrheit der Stimmrechte (nicht Anteile!) oder<br />
– MU steht Recht zu, die Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungs-,<br />
Leitungs- oder Aufsichtsorgans zu bestellen oder<br />
– MU hat beherrschenden Einfluss aufgrund von<br />
Satzungsbestimmungen oder Beherrschungsvertrag<br />
– Die Liste der Kriterien ist abschließend (anders IAS: hier definiert<br />
SIC 12 weitergehende Kriterien)<br />
• Nach HGB sind Zweckgesellschaften (SPE – Special<br />
Purpose Entities) häufig nicht zu konsolidieren<br />
– „In Deutschand gibt es viele Enrons, es ist nur noch nicht passiert“<br />
(Hans Havermann, Präsident des DSR in BZ von 10.4.20<strong>02</strong>)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
24
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Befreiungsregelungen<br />
• Für Kleinkonzerne (§ 293 HGB) - gilt nicht, wenn<br />
Aktien/Wertpapiere des Mutterunternehmens/eines<br />
Tochterunternehmens an einer Börse notiert sind<br />
• Für Teilkonzernabschluss (§§ 291, 292 HGB) - gilt nach<br />
TransPuG nicht mehr für börsennotierte TU<br />
• Für nach international anerkannten<br />
Rechnungslegungsregeln (IAS, US GAAP) aufgestellte<br />
Konzernabschlüsse (§292a HGB)<br />
• Unternehmen der Rechtsform der OHG/KG können nach<br />
Publizitätsgesetz zur Aufstellung verpflichtet sein; hier<br />
gibt es entsprechende Befreiungsregelungen<br />
25
Konsolidierungskreis<br />
• Generelle Voraussetzung für die Einbeziehung in den<br />
Konzernabschluss ist das Vorliegen einer Mutter-<br />
Tochterbeziehung<br />
• Es gilt das Weltabschlussprinzip, d. h. alle<br />
Tochterunternehmen (Merkmal: beherrschender<br />
Einfluss) sind unabhängig vom Sitz im Inland oder<br />
Ausland einzubeziehen (§294 Abs. 1 HGB)<br />
• Gemeinschaftsunternehmen (Merkmal:<br />
gemeinschaftliche Führung) sind quotal einzubeziehen<br />
• Assoziierte Unternehmen (Merkmal: maßgeblicher<br />
Einfluss) werden nach einem konsolidierungsähnlichen<br />
Verfahren in den Konzernabschluss einbezogen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
26
Konzernunternehmen und Konsolidierungskreis<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
MutterunternehmenTochterunternehmenGemeinschaftsunternehmen<br />
Assoziierte<br />
Abnehmender Einfluss<br />
Unternehmen<br />
Sonstige<br />
Beteiligungen/<br />
Wertpapiere im<br />
Anlagevermögen<br />
27
Konsolidierungsverbot bei abweichender<br />
Tätigkeit (§ 295 Abs. 1 HGB)<br />
• TU dürfen nicht einbezogen werden, wenn sich ihre<br />
Tätigkeit von der Tätigkeit der anderen einbezogenen<br />
Unternehmen derart unterscheidet, dass die Vermögens,<br />
Finanz- und Ertragslage verfälscht wird<br />
• Tätigkeit in anderer Branche (Industrie, Handel,<br />
Dienstleistung) begründet kein Konsolidierungsverbot (§<br />
295 Abs. 2 HGB)<br />
• Anwendungsbeispiel: Unterstützungskassen<br />
• Verbot ist nicht mit IAS/US GAAP vereinbar<br />
(grundsätzlich Konsolidierungspflicht)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
28
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Konsolidierungswahlrechte<br />
• Beschränkung von Rechten (§ 296 Abs. 1 Nr. 1 HGB)<br />
– TU brauchen nicht konsolidiert werden, wenn erhebliche und<br />
dauernde Beschränkungen der MU in Bezug auf das Vermögen<br />
oder die Geschäftsführung des TU gegeben sind<br />
– Beispiele<br />
• Eingeleitete Konkurs- und Vergleichsverfahren<br />
• Vertragliche oder satzungsmäßige Einschränkung der<br />
Stimmrechte<br />
• Eingeschränkte Verfügungsgewalt über Kapital (z. B. drohende<br />
Verstaatlichung)<br />
– Nicht akzeptiert ist z. B. eine Beschränkung der<br />
Transferierbarkeit des TU, Umweltschutzauflagen oder<br />
kartellrechtliche Auflagen<br />
29
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Konsolidierungswahlrechte<br />
• Unverhältnismäßig hohe Kosten oder Verzögerungen bei<br />
der Informationsbeschaffung (§ 296 Abs. 1 Nr. 2 HGB)<br />
– Katastrophen wie Zusammenbruch der Datenverbindung, Brand,<br />
politische Behinderungen<br />
– Restriktive Handhabung wegen Vollständigkeitsgrundsatz<br />
• Beabsichtigte Weiterveräußerung (§ 296 Abs. 1 Nr. 3<br />
HGB)<br />
– Maßgeblich ist Absicht im Erwerbszeitpunkt<br />
– Relevanz für Kreditinstitute<br />
• Untergeordnete Bedeutung (§ 296 Abs. 2 HGB)<br />
• Wahlrechtsausübung ist im Konzernanhang zu begründen<br />
30
Konsolidierungskreis bei DAX 30 Unternehmen<br />
(Basis: Geschäftsbericht 2000)<br />
Tochterunternehmen<br />
- konsolidiert<br />
- nicht konsolidiert<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
Assoziierte<br />
Unternehmen<br />
- Equitybewertung<br />
- Anschaffungskosten<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Daimler/ Chrysler<br />
(US GAAP)<br />
261 (1)<br />
Deutsche Bank<br />
(IAS)<br />
EON (US<br />
GAAP)<br />
BMW (HGB)<br />
485<br />
1178 1342<br />
113<br />
565 (2) keine Angabe<br />
1 0 0 0<br />
108<br />
74<br />
37<br />
265<br />
259<br />
keine Angabe<br />
76 (3)<br />
Anmerkungen<br />
(1) Nicht konsolidiert wurden 255 TU wegen untergeordneter Bedeutung, 6 wegen Verfügungsbeschränkungen<br />
(Versorgungseinrichtungen)<br />
(2) Nicht konsolidiert wurden 477 TU wegen untergeordneter Bedeutung, 78 wegen Stimmrechtsbeschränkungen<br />
oder Veräußerungsabsicht<br />
(3) Nicht konsolidiert wurden 70 TU wegen untergeordneter Bedeutung, 1 wegen Verfügungsbeschränkung<br />
(Pensionskasse), 5 wegen Veräußerungsabsicht<br />
7<br />
3<br />
31
• Grundlagen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
– Zweck des Konzernabschlusses<br />
– Bestandteile des Konzernabschlusses<br />
– Grundsätze ordnungsgemäßer Konzernrechnungslegung (GoK)<br />
– Internationalisierung<br />
• Aufstellungspflicht und Abgrenzung des<br />
Konsolidierungskreises<br />
• Anpassung der Einzelabschlüsse (HB II)<br />
– einheitlicher Stichtag<br />
– einheitlicher Ansatz & Bewertung<br />
32
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ein Konzernabschluss wird in drei<br />
Arbeitsschritten aufgestellt<br />
1. Schritt: Aufstellen der Handelsbilanzen II aus den<br />
Handelsbilanzen I<br />
2. Schritt: Horizontaladdition der Handelsbilanzen II zum<br />
Summenabschluss<br />
3. Schritt: Konsolidierung, d. h. Aufrechnung<br />
konzerninterner Verflechtungen<br />
33
Was ist die HB II?<br />
• Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen<br />
werden trotz rechtlicher Selbständigkeit als wirtschaftliche<br />
Einheit angesehen (§297 Abs. 3 HGB)<br />
• Alle Unternehmen müssen daher grundsätzlich einheitlich<br />
bilanzieren (§308 Abs. 1 HGB)<br />
• Hierbei sind die Regeln der Mutter maßgeblich<br />
• Die HB II nimmt die an die Usancen des Konzerns<br />
angepassten Bilanz- und Wertansätze auf. Sie entsteht aus<br />
dem Einzelabschluss (Handelsbilanz bzw. HB I) des<br />
Konzernunternehmens und könnte daher auch als<br />
konsolidierungsfähiger Einzelabschluss bezeichnet werden<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
34
Einheitlicher Bilanzstichtag<br />
• Der Abschlussstichtag ist der Stichtag der Mutter<br />
(Wahlrecht gemäß §299 Abs. 1 HGB durch TransPuG<br />
gestrichen)<br />
• Grundsätzlich sollen alle einbezogenen Unternehmen auf<br />
diesen Stichtag aufstellen<br />
• Pflicht zur Aufstellung eines Zwischenabschlusses, wenn<br />
Stichtag um mehr als drei Monate vor dem<br />
Konzernstichtag liegt (§ 299 Abs. 2 HGB)<br />
• Kein Zwischenabschluss, wenn Abweichung drei Monate<br />
oder weniger beträgt<br />
– Vorgänge von besondere Bedeutung sind nachzubuchen oder im<br />
Anhang anzugeben (§ 299 Abs. 3 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
35
Einheitlicher Ansatz und Bewertung<br />
• Maßgebend für den einheitlichen Ansatz und Bewertung<br />
ist das Recht des Mutterunternehmens (MU)<br />
– gilt unabhängig davon, ob MU nach HGB, IAS oder US GAAP<br />
bilanziert<br />
• Bei zwingenden Bilanzierungsvorschriften sind<br />
Anpassungen beim TU vorzunehmen:<br />
– Bilanzierungsverbote, z. B. selbsterstelltes Patent (§248 Abs. 2<br />
HGB)<br />
– Bilanzierungsgebote, z. B. Rückstellungen (§ 249 Abs. 2 HGB)<br />
– Bewertungsgebote, z. B. Anschaffungswertprinzip (§ 255 HGB)<br />
• Ausnahme: Ansätze, die auf Spezialvorschriften für<br />
Kreditinstitute oder Versicherungen beruhen, dürfen<br />
beibehalten werden (§308 Abs. 2 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
36
Zwangsweise Anpassungen in der HB II<br />
• Wenn das MU die Vorschriften für Kapitalgesellschaften<br />
(§§264 ff. HGB) anzuwenden hat und das TU nur die<br />
Vorschriften für alle Kaufleute berücksichtigt hat, sind<br />
Anpassungen erforderlich für:<br />
– Außerplanmäßige Abschreibung bei vorübergehender<br />
Wertminderung im Sachanlagevermögen (§§ 253 Abs. 2 S. 3, 279<br />
Abs. 1 HGB)<br />
– Abschreibung nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung (§§<br />
253 Abs. 4, 279 Abs. 1 HGB)<br />
– Unterlassene Wertaufholungen bei Wegfall des<br />
Abschreibungsgrundes (§§ 253 Abs. 5, 280 Abs. 1 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
37
Zwangsweise Anpassungen in der HB II<br />
• Steuerliche Wertansätze dürfen nicht mehr aus dem<br />
Einzelabschluss in den Konzernabschluss übernommen<br />
werden (Änderung TransPuG):<br />
– Erhöhte steuerliche Abschreibungen (§§254, 279 Abs. 2 HGB)<br />
– Sonderposten mit Rücklageanteil aus steuerfreien Rücklagen oder<br />
Sonderabschreibungen (§§247 Abs. 3, 273, 281 HGB)<br />
– Verzicht auf Wertaufholung bei umgekehrter Maßgeblichkeit<br />
(§280 Abs. 2 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
38
Freiwillige Anpassungen in der HB II<br />
• Die nach dem Recht des MU zulässigen Ansatz- und<br />
Bewertungswahlrechte können im Konzernabschluss neu<br />
ausgeübt werden<br />
• Hierdurch entsteht Spielraum für eine eigenständige<br />
Konzernbilanzpolitik<br />
– Einzelabschluss: Steueroptimierung, Dividendenkontinuität<br />
• In der Praxis stellen Konzernbilanzierungsrichtlinien die<br />
Einheitlichkeit von Ansatz, Bewertung und Ausweis her<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
39
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick Ansatzwahlrechte<br />
• Rückstellungen für (bestimmte) unterlassene Instandhaltung<br />
(§ 249 Abs. 1 S. 3 HGB)<br />
• Allgemeine Aufwandsrückstellungen (§ 249 Abs. 2 HGB)<br />
• Aktive Rechnungsabgrenzungsposten für Zölle und<br />
Verbrauchsteuern (§ 250 Abs. 1 S. 2 HGB)<br />
• Derivativer Geschäfts- und Firmenwert (§ 255 Abs. 4 HGB)<br />
• Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des<br />
Geschäftsbetriebes (§ 269 HGB)<br />
• Aktive latente Steuern (§ 274 Abs. 2 HGB)<br />
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Überblick Bewertungswahlrechte<br />
• Abschreibungen auf Finanzanlagen bei vorübergehender<br />
Wertminderung (§§ 253 Abs. 2 S. 3, 279 Abs. 1 S. 2 HGB)<br />
• Umfang der Herstellungskosten (§ 255 Abs. 2 HGB)<br />
• Abschreibungsmethode im Anlagevermögen (§ 253 Abs. 2<br />
HGB)<br />
• Außerplanmäßige Abschreibung bei künftiger<br />
Wertminderung im Umlaufvermögen (§ 253 Abs. 3 S. 3<br />
HGB)<br />
• Abschreibung des derivativen Geschäfts- und Firmenwertes<br />
(§ 255 Abs. 4 HGB)<br />
• Verbrauchsfolgeverfahren (§§ 256, 240 Abs. 3, 4 HGB)<br />
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41
Freiwillige Anpassungen in der HB II<br />
• Sind Wahlrechte einheitlich für den gesamten Konzern<br />
auszuüben?<br />
– Für art- und funktionsgleiche Vermögensgegenstände ist die<br />
unterschiedliche Ausübung von Bewertungswahlrechten<br />
unzulässig:<br />
• Abschreibungsmethode (linear/degressiv)<br />
• Vorratsbewertung (Lifo, Fifo)<br />
• Umfang der Herstellungskosten (Einzel-/Gemeinkosten)<br />
– Das einmal gewählte Bewertungsverfahren soll zudem<br />
beibehalten werden (Stetigkeit gem. § 252 Abs. 1 Nr. 6 HGB)<br />
– Für Bilanzansatz gibt es keine ausdrückliche Regelung - die<br />
Pflicht zur einheitlichen Ausübung von Ansatzwahlrechten bei<br />
gleichartigen Sachverhalten ergibt sich aber aus den GoK<br />
(Willkürverbot)<br />
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42
Ausnahmen von der einheitlichen Bewertung<br />
• Wegen des Grundsatzes der Wesentlichkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit kann eine einheitliche Bewertung<br />
unterbleiben (§308 Abs. 2 Satz 3 HGB)<br />
• Sonstige Ausnahmen (§308 Abs. 2 Satz 4 HGB)<br />
– Beispiel: TU wurde gerade erworben und muss erst sein<br />
Rechnungswesen umstellen<br />
• Gestrichen durch TransPuG: Die nach steuerlichen<br />
Vorschriften ermittelten Wertansätze in den<br />
Einzelabschlüssen in- und ausländischer Unternehmen (Fälle<br />
„umgekehrter Maßgeblichkeit“) dürften bis dato unverändert<br />
in den Konzernabschluss übernommen werden (§308 Abs. 3<br />
Satz 1 HGB-alt)<br />
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43
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
44
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Vollkonsolidierung<br />
• In der Summenbilanz werden sämtliche Aktiva und Passiva<br />
in der Summen-GuV sämtliche Aufwendungen und Erträge<br />
der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen<br />
aus der HB II bzw. GuV II übernommen<br />
• Als Konsolidierung bezeichnet man die Eliminierung<br />
innerkonzernlicher Beziehung mit dem Ziel die<br />
wirtschaftliche Einheit Konzern darzustellen<br />
• Man unterscheidet folgende Konsolidierungsmaßnahmen:<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenergebniseliminierung<br />
– Aufwands- und Ertragseliminierung<br />
45
Kapitalkonsolidierung<br />
• In der Summenbilanz kommt es zum gleichzeitigen Ausweis<br />
der Beteiligung des MU und der hinter diesem Anspruch<br />
stehenden Vermögenswerte, Rechnungsabgrenzungsposten,<br />
Schulden und Eigenkapital des TU<br />
• Diese Doppelerfassung wird durch die<br />
Kapitalkonsolidierung beseitigt (§301 Abs. 1 S. 1 HGB):<br />
– Die Beteiligung des MU ist mit dem anteiligen Eigenkapital des TU<br />
zu verrechnen (Buchungssatz: per anteiliges Eigenkapital an Anteile<br />
an verbundenen Unternehmen)<br />
– Im Regelfall verbleibt dann ein positiver oder negativer<br />
Unterschiedsbetrag; dieser ist in der Konzernbilanz anzusetzen oder<br />
mit den Gewinnrücklagen zu verrechnen<br />
– Die Erstkonsolidierung erfolgt dabei immer erfolgsneutral<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
46
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 50<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Beispiel Kapitalkonsolidierung<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
Eigenkapital 100<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 50<br />
Kasse 50<br />
Summenbilanz per 31.12.01<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Kasse 50 Eigenkapital 50<br />
Eigenkapital MU 100<br />
Eigenkapital TU 50<br />
Konzernbilanz per 31.12.01<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Kasse 50<br />
Eigenkapital MU 100<br />
47
Zu verrechnende Anteile der Mutter<br />
• Alle Anteile sind unabhängig vom Ausweis im Einzelabschluss<br />
des MU zu berücksichtigen (§266 Abs. 2 HGB):<br />
– Die Anteile sind beim MU im Regelfall in der Position „Anteile an<br />
verbundenen Unternehmen“ ausgewiesen; diese Position<br />
nimmt im Einzelabschluss des MU vollkonsolidierte TU auf (§<br />
271 Abs. 2 HGB)<br />
• Zu verrechnen sind auch indirekt von anderen TU<br />
gehaltene Anteile. Anteile können daher auch noch in<br />
folgenden Positionen sein:<br />
– A.III.3 Beteiligungen (in § 271 Abs. 1 HGB definiert)<br />
– A.III.5 Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
– B.III.3 Wertpapiere des Umlaufvermögen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
48
Zu verrechnendes Eigenkapital der Tochter<br />
• Zum Eigenkapital der TU im Rahmen der Erstkonsolidierung<br />
gehören bei Kapitalgesellschaften (siehe §266 Abs. 3 HGB):<br />
– Gezeichnetes Kapital<br />
– Kapitalrücklage<br />
– Gewinnrücklagen<br />
– Gewinnvortrag/Verlustvortrag<br />
– Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilanzgewinn/Bilanzverlust<br />
§268 Abs. 1 HGB<br />
• Eine Rücklage für eigene Anteile (§272 Abs. 4 S. 1,2 HGB)<br />
ist mit dem korrespondierenden Aktivposten zu saldieren<br />
(DRS 4.22)<br />
49
Zeitpunkt der Erstkonsolidierung<br />
• Die Erstkonsolidierung ist auf den Zeitpunkt des Erwerbs<br />
der Anteile (z. B. durch Kauf, Spaltung) vorzunehmen<br />
• Bei unterjährigem Erwerb ist grundsätzlich ein<br />
Zwischenabschluss aufzustellen. Als Erleichterung darf<br />
auch die Erstkonsolidierung auf den Stichtag der<br />
erstmaligen Einbeziehung des TU in den Konzernabschluss<br />
erfolgen (§301 Abs. 2 HGB)<br />
• Bei IAS/US GAAP müsste TU Zwischenabschluss erstellen<br />
• Bei sukzessivem Erwerb der Anteile wird das TU zu dem<br />
Zeitpunkt erstmalig konsolidiert, zu dem es TU geworden<br />
ist<br />
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50
Erstkonsolidierung, Folgekonsolidierung und<br />
Entkonsolidierung<br />
Mutterunternehmen<br />
Tochterunternehmen<br />
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1.10.01 31.12.01<br />
Erstkonsolidierung<br />
Erstkonsolidierung<br />
oder<br />
•Kauf<br />
•Neugründung<br />
•Spaltung<br />
•Vertrag (z. B. Stimmbindung)<br />
31.12.<strong>02</strong> 31.12.03<br />
Folgekonsolidierung<br />
Entkonsolidierung<br />
•Verkauf<br />
•Verschmelzung<br />
•Konkurs u.ä.<br />
•Vertrag<br />
51
Methoden der Kapitalkonsolidierung<br />
Erwerbsmethode<br />
(Purchase Method)<br />
Buchwertmethode<br />
(§301 Abs. 1 Nr. 1 HGB)<br />
entspricht der beteiligungsproportionalen<br />
Neubewertung<br />
nach DRS 4 bzw. IAS 22<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Interessenzusammenführungsmethode<br />
gem. §3<strong>02</strong> HGB<br />
(Pooling of Interests Method)<br />
Neubewertungsmethode<br />
§301 Abs. 1 Nr. 2 HGB<br />
52
Interessenzusammenführungsmethode<br />
• Die Anwendung setzt voraus, dass<br />
– eine Beteiligung von mindestens 90% gegen Hingabe von Anteilen<br />
eines konsolidierten Unternehmens erworben wurde und<br />
– eine Zuzahlung nicht mehr als 10% des Nennwertes oder<br />
rechnerischen Wertes der Beteiligung beträgt<br />
• Beispiel: Daimler-Benz und Chrysler<br />
• Die stillen Reserven werden nicht aufgedeckt. Ein<br />
Unterschiedsbetrag wird vollständig mit den<br />
Konzernrücklagen verrechnet. Damit wird kein Firmenwert<br />
ausgewiesen und folglich auch das Konzernergebnis nicht<br />
durch Abschreibungen belastet<br />
• Methode international umstritten (US GAAP unzulässig)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
53
Erwerbsmethode<br />
• Der Erwerbsmethode liegt die Fiktion zugrunde, das das<br />
MU nur die Anteile am Kapital der TU erwirbt, sondern<br />
auch dessen Vermögensgegenstände und Schulden<br />
• Es werden nicht die Buchwerte, sondern die<br />
Anschaffungswerte im Zeitpunkt des Erwerbs in den<br />
Konzernabschluss übernommen<br />
• Als Konsequenz sind stille Ansatz- und<br />
Bewertungsreserven (aber auch stille Lasten) aufzudecken:<br />
– Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände des<br />
Anlagevermögens (Patente, DV-Programme) sind anzusetzen<br />
– Bewertungsreserven können z. B. in Grundstücken und Gebäuden,<br />
Finanzbeteiligungen sein, deren aktueller Marktwert über dem<br />
Buchwert liegt<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
54
Ausnahme von Anschaffungswetprinzip<br />
• Bislang war nach HGB die Auflösung stiller Reserven<br />
auch im Rahmen der Kapitalkonsolidierung durch<br />
Anschaffungswertprinzip begrenzt:<br />
Beteiligungsbuchwert (Anschaffungskosten)<br />
abzügl. erworbenes anteiliges Eigenkapital TU<br />
= maximal auflösbare anteilige Reserven<br />
• Das TransPuG streicht Restriktion für<br />
Neubewertungsmethode (§301 Abs. 1 Satz 4 HGB-alt);<br />
vermutlich gilt die Restriktion dann auch nicht mehr für<br />
die Buchwertmethode (bislang über allgemeines<br />
Anschaffungswertprinzip gem. §253 HGB begründet)<br />
• IAS/US GAAP kennt diese Begrenzung nicht<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
55
Bestandteile des Unternehmenswertes<br />
(neben dem bilanziellen EK)<br />
Beispiele für stille Reserven Bestandteile des Geschäfts- und<br />
Firmenwertes (Goodwill)<br />
• Selbsterstellte Patente<br />
• Selbsterstellte Software<br />
(Anlagevermögen)<br />
• Teilkostenansatz bei<br />
Herstellungskosten<br />
• Überbewertung von Rückstellungen<br />
• Marktwertreserven bei<br />
Grundstücken/Gebäuden sowie<br />
Wertpapieren des Anlagevermögens<br />
• Überhöhte Abschreibungen im<br />
Sachanlagevermögen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
• Markennamen<br />
• spezialisierte Mitarbeiter<br />
• Kundenstamm<br />
• Know-how (nicht rechtlich<br />
geschützt)<br />
• Kosten-/Ertragssynergien<br />
• Ausschaltung von Konkurrenz<br />
56
Beteiligungsproportionale Neubewertung<br />
(Buchwertmethode)<br />
• Die Erstkonsolidierung erfolgt in drei Schritten:<br />
1. Schritt: Decke in der HB II die dem Kapitalanteil des MU entsprechenden<br />
stillen Lasten und stille Reserven in den übernommenen Vermögensgegenständen<br />
und Schulden auf (die Einschränkung, dass hierbei kein<br />
passiver Unterschiedsbetrag entstehen kann, besteht nicht mehr)<br />
2. Schritt: Verrechne den Buchwert der Mutteranteile mit dem anteiligen<br />
Eigenkapital des TU, wodurch sich aktive oder passive Unterschiedsbeträge<br />
ergeben können<br />
3. Schritt: Ein nach Verrechnung stiller Reserven und stiller Lasten<br />
verbleibender<br />
• aktiver Unterschiedsbetrag ist als Geschäfts- und Firmenwert zu<br />
aktivieren oder mit dem Rücklagen zu verrechnen<br />
• passiver Unterschiedsbetrag in den Posten „Unterschiedsbetrag aus der<br />
Kapitalkonsolidierung“ einzustellen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
57
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 80<br />
Beispiel Buchwertmethode (100%)<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 130<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Sachanla- 50<br />
gevermögen<br />
(Stille<br />
Reserven 10)<br />
Eigenkapital 50<br />
Buchungssatz bei Erstkonsolidierung:<br />
1. Stille Reserven SAV 10 an Anteile verbundene Unternehmen 80<br />
2. Per Eigenkapital TU 50<br />
3. Firmenwert 20<br />
Konzernbilanz per 31.12.01<br />
Sachanlage- 110<br />
vermögen<br />
Firmenwert 20<br />
Eigenkapital 130<br />
58
Aktiver Unterschiedsbetrag<br />
• Ein aktiver Unterschiedsbetrag kann im Rahmen der<br />
Erstkonsolidierung<br />
– als Geschäfts- und Firmenwert aktiviert werden (§301 Abs. 3 S. 1<br />
HGB)<br />
– offen mit den Rücklagen verrechnet werden (§309 Abs. 1 S. 3<br />
HGB)<br />
• Nach IAS/US GAAP ist der Firmenwert zwingend zu<br />
aktivieren<br />
• Bei Aktivierung kann der Firmenwert im Rahmen der<br />
Folgekonsolidierung (§309 Abs. 1 S.1, 2 HGB)<br />
– über vier Jahre abgeschrieben werden<br />
– planmäßig über die Nutzungsdauer abgeschrieben werden (4 bis<br />
20 Jahre üblich, nach DRS 4 maximal 20 Jahre)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
59
Beispiel passiver Unterschiedsbetrag<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 30<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 80<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Sachanla- 50<br />
gevermögen<br />
(Stille<br />
Lasten -10)<br />
Eigenkapital 50<br />
Buchungssatz bei Erstkonsolidierung:<br />
1. Per Eigenkapital TU 50 an Stille Lasten SAV 10<br />
2. Anteile verbundene Unternehmen 30<br />
3. Unterschiedsbetrag 10<br />
Sachanlage- 90<br />
vermögen<br />
Konzernbilanz per 31.12.01<br />
Eigenkapital 80<br />
Unterschieds- 10<br />
betrag<br />
60
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Passiver Unterschiedsbetrag<br />
• Ein passiver Unterschiedsbetrag entsteht, wenn<br />
– der Beteiligungsbuchwert von Beginn an kleiner ist als das<br />
anteilige Eigenkapital. Stille Lasten und nach Inkrafttreten des<br />
TransPuG auch stille Reserven sind entsprechend des<br />
Kapitalanteils (Buchwertmethode) oder vollständig<br />
(Neubewertungsmethode) aufzulösen<br />
– der Beteiligungsbuchwert größer oder gleich dem anteiligen<br />
Eigenkapital ist und bei der Neubewertung über die<br />
Anschaffungswertgrenze hinaus stille Reserven aufgelöst werden<br />
• Mögliche Ursachen für passiven Unterschiedsbetrag:<br />
– Bad will: Im Kaufpreis der Anteile berücksichtigte<br />
Verlusterwartungen oder stille Lasten<br />
– Lucky buy: Gelegenheitskauf<br />
61
Passiver Unterschiedsbetrag<br />
• Ein passiver Unterschiedsbetrag ist gesondert auszuweisen:<br />
– Bad will: Ausweis unter den Rückstellungen (Fremdkapitalcharakter)<br />
– Lucky buy: Ausweis unter den Rücklagen (Eigenkapitalcharakter)<br />
– Eine Verrechnung mit aktiven Unterschiedsbeträgen ist zulässig, wenn<br />
diese im Anhang separat angegeben werden (§ 301 Abs. 3 S. 3 HGB)<br />
• Im Rahmen der Folgekonsolidierung darf dieser nur<br />
ergebniswirksam aufgelöst werden, wenn (§309 Abs. 2 HGB):<br />
– die erwartete ungünstige Entwicklung eingetreten ist oder die zu<br />
diesem Zeitpunkt erwarteten Aufwendungen zu berücksichtigen sind<br />
(Fall bad will)<br />
– am Abschlussstichtag feststeht, dass er einem realisierten Gewinn<br />
entspricht (Fall lucky buy)<br />
– Es gibt im HGB selbst keine spezielle Regelung (nur in DRS 4) für den<br />
Teil, der durch die Auflösung stiller Reserven entstanden ist<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
62
Folgekonsolidierung stiller Reserven<br />
• Die im Zuge der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen<br />
Reserven müssen in den Folgeperioden fortgeschrieben<br />
werden:<br />
– bei abnutzbarem Anlagevermögen werden die Abschreibungen<br />
in der Konzernbilanz von den höheren Werten vorgenommen<br />
– Stille Reserven im nicht-abnutzbarem Anlagevermögen, bei<br />
Verbindlichkeiten und Rückstellungen werden bis zur<br />
Ausbuchung des Postens beibehalten<br />
– Stille Reserven im Umlaufvermögen werden bei Roh-, Hilfsund<br />
Betriebsstoffen mit dem Materialverbrauch, bei<br />
Fertigerzeugnissen mit dem Verkauf am Markt aufgelöst<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
63
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Folgekonsolidierung<br />
• Die Folgekonsolidierung läuft in drei Schritten ab:<br />
1. Schritt: Die Buchungssätze der Erstkonsolidierung werden bei<br />
der Folgekonsolidierung unverändert durchgeführt; d. h.<br />
spätere Veränderungen im Eigenkapital der TU (z. B.<br />
thesaurierte Gewinne, Kapitalerhöhungen) haben keine<br />
Auswirkung auf die Kapitalkonsolidierung (immer der<br />
gleiche Buchungssatz)<br />
2. Schritt: Die in den Vorperioden bereits aufgelösten stillen<br />
Reserven oder Lasten und die Abschreibungen auf den<br />
Firmenwert werden erfolgsneutral mit den<br />
Gewinnrücklagen verrechnet (Nachholbuchungen)<br />
3. Schritt: Die Auflösung der Reserven für das laufende Jahr und<br />
die Abschreibung des Firmenwertes wird<br />
erfolgswirksam im Konzernergebnis berücksichtigt<br />
64
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile VU 80<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Beispiel Folgekonsolidierung<br />
Bilanz MU per 31.12.<strong>02</strong><br />
Eigenkapital 130<br />
Bilanz TU per 31.12.<strong>02</strong><br />
Sachanla- 60<br />
gevermögen<br />
Eigenkapital 60<br />
1. Stille Reserven SAV 10 an Anteile verbundene Unternehmen 80<br />
Per Eigenkapital TU 50<br />
Firmenwert 20<br />
2. Per Konzernergebnis 2 an Sachanlagevermögen 2<br />
Per Konzernergebnis 5 an Firmenwert 5<br />
Konzernbilanz per 31.12.<strong>02</strong><br />
Sachanlage- 108<br />
vermögen<br />
Firmenwert 15<br />
Eigenkapital 123<br />
Wird im Jahr<br />
03 erfolgsneutral<br />
fortgeführt<br />
65
Bilanzierung bei Beteiligung Konzerndritter<br />
• In den Konzernabschluss werden auch bei Beteiligung<br />
Dritter sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden des<br />
TU einbezogen (im Unterschied zur sog.<br />
Quotenkonsolidierung)<br />
• Wenn konzernfremde Unternehmen beteiligt sind, werden<br />
bei der beteiligungsproportionalen Neubewertungsmethode<br />
(= Buchwertmethode) nur die dem MU zuzurechnenden<br />
stillen Reserven und stillen Lasten aufgelöst<br />
• Sind an dem TU Fremde beteiligt, so ist in Höhe des auf ihre<br />
Anteile entfallenden Eigenkapitals des TU ein „Ausgleichsposten<br />
für Anteile anderer Gesellschafter“ innerhalb des<br />
Konzerneigenkapitals zu passivieren (§307 Abs. 1 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
66
Beispiel Buchwertmethode (50% Anteil)<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 80<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 130<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Sachanla- 50<br />
gevermögen<br />
(Stille<br />
Reserven 10)<br />
Eigenkapital 50<br />
Buchungssatz bei Erstkonsolidierung:<br />
1. Stille Reserven SAV 5 an Anteile verbundene Unternehmen 80<br />
2. Per Eigenkapital TU 25<br />
3. Firmenwert 50<br />
4. Per Eigenkapital TU 25 an Ausgleichsposten für Fremde 25<br />
Konzernbilanz per 31.12.01<br />
Sachanlage- 105<br />
vermögen<br />
Firmenwert 50<br />
Eigenkapital 130<br />
Ausgleichs- 25<br />
posten<br />
67
Außerplanmäßige Abschreibung des<br />
Geschäfts- und Firmenwertes<br />
• Aufgrund der Niederstwertvorschrift kann eine<br />
außerplanmäßige Abschreibung des Firmenwertes<br />
erforderlich sein (§253 Abs. 2 Satz 3 i.V.m. §298 Abs. 1<br />
HGB)<br />
– z. B. Kündigung wichtiger Mitarbeiter<br />
– z. B. Schädigung eines Markenimages<br />
• US GAAP: keine planmäßige Abschreibung, nur<br />
außerplanmäßig (Impairment-Only-Approach)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
68
Neubewertungsmethode<br />
• Im Unterschied zur Buchwertmethode werden auch stille<br />
Reserven, die auf konzernfremde Anteile entfallen,<br />
aufgedeckt; nur bei einer 100% Beteiligung führt die<br />
Neubewertungsmethode zum selben Ergebnis wie die<br />
Buchwertmethode<br />
– Nach dem TransPuG ist die Aufdeckung stiller Reserven nicht<br />
mehr auf die Anschaffungskosten begrenzt (gestrichen: §301 Abs.<br />
1 S. 4 HGB)<br />
• Bei der Neubewertungsmethode (beteiligungsproportional<br />
und vollständig) werden im ersten Schritt stille Reserven<br />
und stille Lasten aufgedeckt (in der HB II, manchmal aber<br />
auch als HB III bezeichnet)<br />
– DRS 4 gleicht Vorgehensweisen an<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
69
Schritte bei der Erstkonsolidierung<br />
1. Schritt: Aufdeckung stiller Reserven und stiller Lasten in der HB II bzw.<br />
HB III<br />
Hinweis: es wird häufig von Neubewertung des Eigenkapitals<br />
gesprochen, aber genau genommen werden Vermögensgegenstände und<br />
Schulden neu bewertet - das Eigenkapital ist eine Residualgröße<br />
2. Schritt: Verrechne den Buchwert der Mutteranteile mit dem anteiligen<br />
„neubewerteten“ Eigenkapital<br />
3. Schritt: Wie bei der Buchwertmethode ist ein nach Aufdeckung stiller<br />
Reserven und stiller Lasten verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag<br />
als Geschäfts- und Firmenwert zu aktivieren (oder mit dem Rück-lagen<br />
zu verrechnen); ein passiver Unterschiedsbetrag ist in den Posten<br />
„Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung“ einzustellen<br />
4. Schritt: Fremdanteile sind in den dafür vorgesehenen Posten<br />
umzubuchen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
70
Beispiel Erwerbsmethode (50% Anteil)<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 80<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 130<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Sachanla- 50<br />
gevermögen<br />
(Stille<br />
Reserven 10)<br />
Eigenkapital 50<br />
Buchungssatz bei Erstkonsolidierung:<br />
1. Stille Reserven SAV 10 an Eigenkapital TU 10<br />
2. Per Eigenkapital-neu TU 30 an Anteile verb. Unternehmen 80<br />
3. Firmenwert 50<br />
4. Per Eigenkapital-neu TU 30 an Ausgleichsposten für Fremde 30<br />
Konzernbilanz per 31.12.01<br />
Sachanlage- 110<br />
vermögen<br />
Firmenwert 50<br />
Eigenkapital 130<br />
Ausgleichs- 30<br />
posten<br />
71
Beispiel: Entstehung eines passiven UB<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 80<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 130<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Sachanla- 50<br />
gevermögen<br />
(Stille<br />
Reserven 120)<br />
Eigenkapital 50<br />
Buchungssatz bei Erstkonsolidierung:<br />
1. Stille Reserven SAV 120 an Eigenkapital TU 120<br />
2. Per Eigenkapital-neu TU 80 an Anteile verb. Unternehmen 80<br />
3. Per Eigenkapital-neu TU 5 an Unterschiedsbetrag 5<br />
4. Per Eigenkapital-neu TU 85 an Ausgleichsposten für Fremde 85<br />
Konzernbilanz per 31.12.01<br />
Sachanlage- 220<br />
vermögen<br />
Eigenkapital 130<br />
Ausgleichsposten 85<br />
Unterschiedsbetrag 5<br />
72
Vergleich Buchwert- und Neubewertungsmethode<br />
• Neubewertungs- und Buchwertmethode bzw.<br />
(beteiligungsproportionale Neubewertung) führen bei<br />
100%igen Beteiligungen zum selben Ergebnis<br />
• Die Neubewertungsmethode führt bei Vorhandensein von<br />
Minderheitsgesellschafter und der Existenz stiller Reserven zu<br />
– einer höheren Bilanzsumme<br />
– einem höheren Eigenkapitalausweis<br />
– einer höheren Eigenkapitalquote und<br />
– einer anderen Vermögensstruktur<br />
als die Buchwertmethode, weil die auf<br />
Minderheitsgesellschaften entfallenden stillen Reserven<br />
ebenfalls aufgedeckt werden<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
73
End(t)konsolidierung<br />
• Der Endkonsolidierungszeitpunkt ist der Zeitpunkt der<br />
Veräußerung der Beteiligung; bei unterjähriger<br />
Veräußerung ist ein Zwischenabschluss zugrunde zu<br />
legen oder vereinfachend der letzte Jahresabschluss vor<br />
der Veräußerung<br />
• Der Veräußerungserfolg des Konzerns entspricht im<br />
Regelfall nicht dem in den Summenabschluss<br />
übernommenen Veräußerungserfolg des<br />
Einzelabschlusses, z. B.<br />
– im Konzernabschluss werden Abschreibungen auf stille<br />
Reserven oder den Firmenwert vorgenommen<br />
– im Einzelabschluss werden außerplanmäßige Abschreibungen<br />
vorgenommen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
74
End(t)konsolidierung<br />
• Ausgehend von einer fortgeführten Konzernbilanz kann der<br />
Endkonsolidierungserfolg wie folgt ermittelt werden:<br />
Veräußerungserfolg des MU<br />
- Vermögenswerte des TU zu Buchwerten aus der HB II<br />
+ Schulden des TU zu Buchwerten aus der HB II<br />
- Noch nicht erfolgswirksam verrechnete stille Reserven<br />
+ Noch nicht erfolgswirksam verrechnete stille Lasten<br />
- Noch nicht erfolgswirksam abgeschriebener Firmenwert<br />
+ Noch nicht erfolgswirksam aufgelöster passiver<br />
Unterschiedsbetrag<br />
- Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung<br />
+ Passiver Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung<br />
= Veräußerungserfolg des Konzerns aus der Beteiligung<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
75
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
76
Schuldenkonsolidierung<br />
• Aus der Fiktion, das die Konzernunternehmen eine rechtliche<br />
Einheit bilden folgt, das es keine Schuldbeziehungen zwischen<br />
den einbezogenen Unternehmen geben kann<br />
• Ausleihungen und andere Forderungen, Rückstellungen und<br />
Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten sind<br />
wegzulassen (§ 301 Abs. 1 HGB)<br />
– über den Wortlaut des Gesetzes hinausgehend auch alle<br />
konzerninternen Haftungsverhältnisse „unter dem Bilanzstrich“<br />
• Die Schuldenkonsolidierung ist bei Vollkonsolidierung von TU<br />
und der Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen,<br />
nicht aber bei der Equitybewertung von assoziierten Unternehmen<br />
anzuwenden<br />
• Ein Verzicht auf Schuldenkonsolidierung ist bei untergeordneter<br />
Bedeutung möglich (§303 Abs. 2 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
77
Erfolgsneutrale Schuldenkonsolidierung<br />
• Sofern sich Forderungen und Verbindlichkeiten in gleicher<br />
Höhe gegenüberstehen ist die Schuldenkonsolidierung<br />
erfolgsneutral<br />
• Beispiel: MU gewährt TU ein Darlehen<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Forderung TU 50<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 80<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 130<br />
Fremdkapital 50<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Sachanla- 100<br />
gevermögen<br />
Eigenkapital 50<br />
Verbindlich- 50<br />
keit MU<br />
Buchungssatz: Per Verbindlichkeit MU 50 an Forderung TU 50<br />
78
Erfolgsneutrale Schuldenkonsolidierung<br />
• Liegen der Bildung von Rechnungsabgrenzungsposten<br />
(RAP) konzerninterne Schuldverhältnisse (z. B. Vorauszahlung<br />
von Mieten oder Zinsen) zugrunde, so sind diese<br />
zu konsolidieren<br />
• Beispiel: TU zahlt an MU Miete im voraus<br />
Kasse 10<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Anteile verbun- 80<br />
dene Untern.<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 130<br />
PRAP MU 10<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Sachanla- 40<br />
gevermögen<br />
ARAP TU 10<br />
Buchungssatz: Per PRAP MU 10 an ARAP TU 10<br />
Eigenkapital 50<br />
79
Erfolgswirksame Schuldenkonsolidierung<br />
• Die Schuldenkonsolidierung ist erfolgswirksam, wenn auf<br />
Aktiv- und Passivseite nach unterschiedlichen Regeln<br />
bilanziert wird<br />
• Ursachen sogenannter echter Differenzen sind z. B.:<br />
– Ein Disagio wird beim Schuldner-Konzernunternehmen aufgrund<br />
einer Ausnutzung des Wahlrechtes in § 250 Abs. 3 HGB sofort als<br />
Aufwand verrechnet, während das Gläubiger-Unternehmen den<br />
Zinsertrag erst im Zeitablauf realisiert<br />
– Rückstellungen (z. B. Garantierückstellung, Drohverlustrückstellung)<br />
stehen im Regelfall keine Forderungen gegenüber<br />
– Abschreibungen erfolgen auf Forderungen (z. B. wegen<br />
drohendem Ausfall), während die Verbindlichkeit weiterhin zum<br />
Rückzahlungsbetrag bilanziert wird<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
80
Erfolgswirksame Schuldenkonsolidierung<br />
• Beruhen Differenzen auf Buchungsfehlern oder mangelnder<br />
Koordination der TU (sog. unechte Differenzen), werden<br />
diese bereits vor Aufstellung des Konzernabschlusses in der<br />
HB I korrigiert<br />
• Echte Differenzen sind im Regelfall passivisch, da<br />
Passivposten höher als der Aktivposten bewertet werden<br />
• Passivische Differenzen führen im Entstehungsjahr zu einer<br />
Erhöhung des Konzernergebnisses, die im<br />
Konzernabschluss einen Aufwand auf Ebene der<br />
Einzelabschlüsse ausgleicht (z. B. die<br />
Forderungsabschreibung oder die Verrechnung des<br />
Schuldnerdisagios)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
81
Erfolgswirksame Schuldenkonsolidierung<br />
• Beispiel: MU gewährt TU ein Darlehen mit Disagio; das<br />
TU nutzt das Wahlrecht gem. 250 Abs. 3 HGB und<br />
verbucht das Disagio in Höhe von 10 sofort als Aufwand<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Forderung TU 50<br />
Anteile verbundene<br />
Untern. 80<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 130<br />
Fremdkapital 50<br />
PRAP 10<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Sachanla- 100<br />
gevermögen<br />
Eigenkapital 50<br />
Verbindlich- 50<br />
keit MU<br />
Buchungssatz: Per Verbindlichkeit MU 50 an Forderung TU 50<br />
Per PRAP MU 10 an Konzerngewinn 10<br />
82
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Behandlung im Folgejahr<br />
• Im Folgejahr darf die Differenz aus dem Entstehungsjahr<br />
nicht noch einmal das Konzernergebnis berühren. Diese<br />
wird entweder im Gewinnvortrag gezeigt oder als<br />
Sonderposten unter den Rücklagen (z. B. als<br />
Unterschiedsbetrag aus der Schuldenkonsolidierung)<br />
• Nur die während der Abrechnungsperiode neu<br />
entstandenen Differenzen beeinflussen den Konzernerfolg;<br />
Erhöhungen der Differenz gegenüber dem Vorjahr<br />
verbessern ihn, Verminderungen verschlechtern ihn<br />
83
Behandlung der Differenzen in Folgejahren<br />
• Beispiel: MU schreibt Darlehen im Einzelabschluss ab<br />
Forderung TU 40<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilanz TU per 31.12.01<br />
Verbindlich- 50<br />
keit MU<br />
Buchungssatz Jahr 01: Per Verbindlichkeit MU 50 an Forderung TU 40<br />
an Konzerngewinn 10<br />
Forderung TU 30<br />
Bilanz MU per 31.12.<strong>02</strong><br />
Bilanz TU per 31.12.<strong>02</strong><br />
Verbindlich- 50<br />
keit MU<br />
Buchungssatz Jahr <strong>02</strong>: Per Verbindlichkeit MU 50 an Forderung TU 30<br />
an Unterschiedsbetrag 10<br />
an Konzerngewinn 10<br />
84
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
85
Zwischenergebniseliminierung (§304 HGB)<br />
• Aus Verkäufen an andere Konzernunternehmen dürfen<br />
keine Gewinne oder Verluste entstehen (wie auch bei<br />
Belieferung von Teilbereichen innerhalb einer<br />
Unternehmung)<br />
• Die Zwischenergebniseliminierung setzt bei Vermögensgegenständen<br />
an, die am Stichtag „physisch“ vorhanden,<br />
damit in der HB II des TU und in der Summenbilanz<br />
erfasst sind<br />
– Ist ein Vermögensgegenstand an den Markt oder auch ein nichtkonsolidiertes<br />
Unternehmen geliefert worden, erfolgt keine<br />
Zwischenergebniseliminierung<br />
– Dienstleistungen oder Kreditbeziehungen werden im Rahmen der<br />
Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfasst<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
86
Zwischenergebniseliminierung<br />
• Die Vorschriften betreffen Anlage- und Umlaufvermögen,<br />
z. B.:<br />
– Lieferung einer Maschine<br />
– Verkauf eines Grundstückes<br />
– Lieferung von Zwischenerzeugnissen<br />
• Ausnahme von der Eliminierungspflicht:<br />
– Die Zwischenergebnisse haben untergeordnete Bedeutung (§304<br />
Abs. 3 HGB)<br />
– Gestrichen durch TransPuG wurde die Möglichkeit auf eine<br />
Zwischenergebniseliminierung zu verzichten, wenn die Lieferung<br />
zu üblichen Marktbedingungen vorgenommen worden ist und die<br />
Ermittlung einen unverhältnismäßig hohen Aufwand bedeuten<br />
würde (§304 Abs. 2 HGB-alt)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
87
Definition Zwischenerfolg<br />
• Zwischenerfolg ist die Differenz zwischen dem Wertansatz<br />
eines konzernintern gelieferten Vermögensgegenstandes in<br />
der Einzelbilanz des empfangenden Unternehmens und den<br />
Konzernanschaffungskosten oder Konzernherstellungskosten<br />
(Konzern-AHK):<br />
Zwischengewinn: Einzelbilanzwert > Konzern-AHK<br />
Zwischenverlust: Einzelbilanzwert < Konzern-AHK<br />
• In welchem Maße Zwischenergebnisse zu eliminieren sind,<br />
hängt von den Konzern-AHK ab<br />
– Für die Herstellungskosten besteht auch im Konzern ein Wahlrecht<br />
zur Einrechnung von Gemeinkosten (§§255 Abs. 1, 298 Abs. 1<br />
HGB), wobei der Grundsatz der konzerneinheitlichen Bewertung<br />
zu beachten ist<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
88
Konzernherstellungskosten<br />
Materialeinzelkosten<br />
+ Fertigungseinzelkosten<br />
+ Sondereinzelkosten der Fertigung<br />
= Mindestwert der Konzernherstellungskosten<br />
+ angemessene Teile der notwendigen Materialgemeinkosten<br />
und Fertigungsgemeinkosten<br />
+ Werteverzehr des Anlagevermögens (durch Fertigung<br />
veranlasst)<br />
+ Kosten der allgemeinen Verwaltung<br />
+ Aufwendungen für soziale Einrichtungen<br />
+ Zinsen für Fremdkapital (Zeitraum der Herstellung)<br />
= Höchstwert der Konzernherstellungskosten<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
89
Konzernherstellungskosten<br />
• Es sind die Kosten für lieferndes und beliefertes<br />
Unternehmen zu betrachten<br />
• Im Konzern werden einige Sachverhalte anders als im<br />
Einzelabschluss gewertet:<br />
– Transportkosten zwischen den verbundenen Unternehmen sind im<br />
Einzelabschluss als Vertriebskosten nicht aktivierungsfähig, im<br />
Konzernabschluss als Herstellungskosten zu aktivieren<br />
– Abschreibungen auf Vertriebsgegenstände (Aktivierungsverbot im<br />
Einzerlabschluss) können im Konzern aktiviert werden<br />
– Lizenz- oder Mietzahlungen an verbundene Unternehmen können<br />
aus Sicht des Konzerns nicht aktiviert werden<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
90
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
91
Aufwands- und Ertragskonsolidierung<br />
(§305 HGB)<br />
• Die Konzern-GuV wird ähnlich der Konzernbilanz in drei<br />
Schritten entwickelt:<br />
GuV II Summen-GuV Aufwands-Ertrags-Konsolidierung<br />
• Zweck ist die Konsolidierung (Verrechnung und<br />
Umgliederung) von Erträgen und Aufwendungen aus<br />
konzerninternen Geschäften<br />
– Konsolidierung der Innenumsatzerlöse<br />
– Konsolidierung anderer Erträge<br />
– Konsolidierung von Ergebnisübernahmen und Beteiligungserträgen<br />
• Verzicht bei untergeordneter Bedeutung möglich (§305 Abs.<br />
2 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
92
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Gliederung von Konzernbilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
93
Quotenkonsolidierung von<br />
Gemeinschaftsunternehmen (GU)<br />
• Es besteht ein Wahlrecht zur Anwendung der<br />
Quotenkonsolidierung, wenn ein Unternehmen gemeinsam<br />
mit einem oder mehreren konzernfremden Unternehmen<br />
geführt wird (310 Abs. 1 HGB); keines der Unternehmen<br />
darf einen beherrschenden Einfluss ausüben<br />
• Alternativ kann die Equity-Methode angewendet werden<br />
• Bilanz und GuV werden entsprechend der<br />
Beteiligungsquote konsolidiert<br />
– zur Beteiligungsquote zählen direkt und indirekt gehaltene Anteile<br />
– Minderheitsanteile werden nicht berücksichtigt<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
94
Beispiel Quotenkonsolidierung (40% Anteil)<br />
Sachanlage- 50<br />
vermögen<br />
Beteiligung 80<br />
Bilanz MU per 31.12.01<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eigenkapital 130<br />
Bilanz GU per 31.12.01<br />
Sachanla- 50<br />
gevermögen<br />
(Stille<br />
Reserven 10)<br />
Buchungssatz bei Erstkonsolidierung:<br />
Per Eigenkapital GU 20 an Beteiligung 80<br />
Stille Reserven SAV 4<br />
Firmenwert 56<br />
Konzernbilanz per 31.12.01<br />
Sachanlage- 74<br />
vermögen<br />
Firmenwert 56<br />
Eigenkapital 130<br />
Eigenkapital 50<br />
Vermögen und<br />
Schulden werden<br />
quotal in die<br />
Summenbilanz<br />
übernommen<br />
95
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
96
Equity-Bewertung<br />
• Die Equity-Methode ist ein der Konsolidierung ähnliches<br />
Bewertungsverfahren, das insbesondere bei sogenannten<br />
assoziierten Unternehmen zur Anwendung gelangt<br />
– auch bei TU, die nach §§295, 296 HGB nicht konsolidiert werden,<br />
aber ein maßgeblicher Einfluss des MU besteht<br />
– Gemeinschaftsunternehmen, die aufgrund des Wahlrechtes in<br />
§310 Abs. 1 HGB nicht quotal konsolidiert werden<br />
• Die Beteiligung wird analog der Entwicklung des<br />
anteiligen Eigenkapitals bewertet; hierbei kann es auch zu<br />
einem Ansatz über den Anschaffungskosten kommen (z. B.<br />
aufgrund einbehaltener Gewinne)<br />
• Bei untergeordneter Bedeutung können Beteiligungen auch zu<br />
Anschaffungskosten bewertet werden (§311 Abs. 2 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
97
Begriff assoziiertes Unternehmen<br />
• Es liegt eine Beteiligung nach §271 Abs. 1 HGB vor<br />
(Beteiligungsvermutung ab 20% der Anteile)<br />
• Tatsächlich ausgeübter maßgeblicher Einfluss; dieser kann<br />
z. B. vorliegen bei<br />
– Vertretung im Vorstand oder Aufsichtsrat (ohne dieses Gremium<br />
zu kontrollieren)<br />
– Mitwirkung bei Unternehmensentscheidungen hinsichtlich<br />
• der Gewinnverwendung<br />
• von Personalentscheidungen<br />
• der Bestellung der Mitglieder der Leitungs- und Aufsichtsorgane<br />
– Erheblichen Liefer- und Leistungsverflechtungen<br />
– Erheblichen finanzielle und technische Beziehungen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
98
Besonderheiten<br />
• Ein einheitlicher Abschlussstichtag ist nicht erforderlich;<br />
nach §312 Abs. 6 HGB ist der letzte Jahresabschluss<br />
zugrunde zu legen. Stellt das assoziierte Unternehmen<br />
einen Konzernabschluss auf, ist von diesem auszugehen<br />
• Abweichende Bewertungsmethoden müssen nicht an die<br />
Usancen des MU angepasst werden; Informationen sind<br />
i.d.R. auch nicht verfügbar<br />
• Eine Zwischengewinngewinneliminierung ist<br />
durchzuführen, soweit die Informationen verfügbar sind<br />
(ist in der Praxis aber nicht der Fall)<br />
• Das Gesetz verlangt keine Schuldenkonsolidierung und<br />
Aufwands- und Ertragskonsolidierung<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
99
Methodik<br />
• Der aus dem Einzelabschluss in die Summenbilanz<br />
eingehende „Globalwert“ Beteiligung wird bei erstmaliger<br />
Anwendung aufgespaltet in die Bestandteile<br />
– anteiliges Eigenkapital<br />
– anteilige stille Reserven und stille Lasten<br />
– und Geschäftswert<br />
• Die stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der<br />
Folgebewertung analog der Vollkonsolidierung verteilt<br />
und fortgeschrieben; ein Firmenwert kann ebenfalls sofort<br />
mit den Rücklagen verrechnet werden oder planmäßig (4<br />
Jahre oder länger) abgeschrieben werden (§§312 Abs. 2 S.<br />
3, 309 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
100
Methodik<br />
• Eigenkapitalveränderungen beim assoziierten Unternehmen<br />
sind dem Kapitalanteil des MU entsprechend bei der<br />
Bewertung zu berücksichtigen<br />
+ anteiliger Jahresüberschuss/- anteiliger Jahresfehlbetrag<br />
- Gewinnausschüttungen an das MU<br />
+ Kapitaleinzahlungen/- Kapitalrückzahlungen<br />
• Außerplanmäßige Abschreibungen und Zuschreibungen auf<br />
die Beteiligung im Einzelabschluss sind nicht unbesehen zu<br />
übernehmen, da im Konzernabschluss z. B. Jahresfehlbeträge<br />
schon Eingang in die Bewertung gefunden haben<br />
– Die Vorschriften für die außerplanmäßige Abschreibung sind auch<br />
im Konzernabschluss zu beachten (§§ 253 Abs. 2 S. 3, 279 Abs. 1<br />
S. 2, 298 Abs. 1 HGB)<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
101
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ausweisalternativen<br />
Buchwertmethode Kapitalanteilsmethode<br />
Die Beteiligung wird mit dem<br />
Buchwert aus dem Einzelabschluss<br />
in den Konzernabschluss<br />
übernommen.<br />
Zusätzlich ist der Unterschiedsbetrag<br />
zwischen Buchwert und<br />
anteiligen bilanziellem EK als<br />
davon-Vermerk in der Bilanz oder<br />
im Anhang anzugeben<br />
Als Beteiligung wird das<br />
anteilige durch Auflösung<br />
stiller Reserven und Lasten<br />
neubewertete Eigenkapital<br />
ausgewiesen; der<br />
Geschäftswert wird separat<br />
in der Bilanz ausgewiesen<br />
Beide Methoden unterscheiden sich lediglich im Ausweis und<br />
dann auch nur, solange der Firmenwert abgeschrieben wird<br />
1<strong>02</strong>
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Beispiel<br />
Anschaffungskosten: 1.000 TEUR<br />
Anteil: 30%<br />
EK assoziertes Unternehmen: 1.500 TEUR<br />
Stille Reserven: 500 TEUR<br />
Beteiligungsbuchwert 1.000 TEUR<br />
abzüglich anteilige EK 450 TEUR<br />
= Unterschiedsbetrag 550 TEUR<br />
abzüglich ant. stille Reserven 150 TEUR<br />
Bilanzausweis Buchwertmethode<br />
Beteiligung 1.000<br />
an assoz. Unternehmen<br />
davon Unterschiedsbetrag 550<br />
= Geschäftswert 400 TEUR<br />
Bilanzausweis Kapitalanteilsmethode<br />
Beteiligung<br />
an assoz. Unternehmen 600<br />
Geschäfts- und Firmenwert<br />
an assoz. Unternehmen 400<br />
103
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
104
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Grundlagen<br />
• Die Währungseinheit für den Konzernabschluss ist ab<br />
1.1.20<strong>02</strong> der EURO (§§298 Abs. 1, 244 HGB)<br />
• Sofern ausländische TU (aus nicht-EURO<br />
Teilnehmerstaaten!) einbezogen werden, müssen die in<br />
Landeswährung aufgestellten Jahresabschlüsse (die HB II)<br />
in EURO umgerechnet werden; hierzu sind mehrere<br />
Methoden denkbar, die nicht im HGB geregelt sind<br />
(IAS/US GAAP haben explizite Standards)<br />
• Auch inländische TU sind von der Währungsumrechnung<br />
betroffen, da jede Transaktion mit ausländischen Kapital-,<br />
Beschaffungs- und Absatzmärkten in EURO umzurechnen<br />
ist<br />
105
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Umrechnungskurse<br />
• Arten von Umrechnungskursen<br />
– Geldkurs: Ankaufskurs für Währung<br />
– Briefkurs: Verkaufskurs für Währung<br />
– Mittelkurs zwischen Geld- und Briefkurs<br />
• Unterscheidung nach dem Zeitbezug<br />
– Stichtagskurs: Kurs am Konzernbilanzstichtag<br />
– Historischer Kurs: Kurs, der an dem Tag galt, an dem die<br />
Bilanzposition dem Konzern (nicht dem Konzernunternehmen)<br />
zugegangen ist<br />
– Durchschnittskurs: ungewichteter oder gewichteter Jahres- oder<br />
Monatsdurchschnitt<br />
106
Zeitbezugsmethode<br />
• Reine Zeitbezugsmethode:Umrechnung<br />
historischer<br />
Werte mit historischen<br />
Kursen, von<br />
Gegenwartswerten<br />
zum Stichtagskurs<br />
• Modifiziert:<br />
Erweitert um<br />
Niederst- bzw.<br />
Höchstwerttest<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Umrechnungsverfahren<br />
Stichtagskursmethode<br />
• Reine Stichtagskursmethode:Umrechnung<br />
zum<br />
Stichtagskurs<br />
• Modifiziert:<br />
Umrechnung<br />
grundsätzlich zum<br />
Stichtagskurs;<br />
Eigenkapital zum<br />
historischen Kurs<br />
Konzept der<br />
funktionalen<br />
Währung<br />
• Kombination aus<br />
Zeitbezugs- und<br />
Stichtagskursmethode<br />
Anwendung bei<br />
IAS/US GAAP<br />
107
Aktiva<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Reine Stichtagskursmethode<br />
Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
GuV<br />
Erträge<br />
- Aufwendungen<br />
Jahresüberschuss<br />
Multiplikation mit Stichtagskurs<br />
• Reine Transformation; die Struktur von Bilanz und GuV<br />
bleibt erhalten<br />
• Es entstehen keine Umrechnungsdifferenzen<br />
108
Aktiva<br />
Modifizierte Stichtagskursmethode<br />
Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
GuV<br />
Erträge<br />
- Aufwendungen<br />
Jahresüberschuss<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
Fremdkapital<br />
Multiplikation mit<br />
historischem Kurs<br />
Multiplikation mit Stichtagskurs<br />
Multiplikation mit Transaktionskurs,<br />
vereinfachend Durchschnittskurs<br />
• Es entstehen Umrechnungsdifferenzen, die erfolgsneutral<br />
in einem Sonderposten im Eigenkapital verbucht werden<br />
109
Multiplikation mit<br />
historischem Kurs<br />
Multiplikation mit<br />
Stichtagskurs<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Reine Zeitbezugsmethode<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
ARAP<br />
Eigenkapital<br />
Rückstellungen<br />
Verbindlichkeiten<br />
PRAP<br />
Passiva<br />
Multiplikation mit<br />
historischem Kurs<br />
Multiplikation mit<br />
Stichtagskurs<br />
• Es entstehen Umrechnungsdifferenzen, die erfolgswirksam<br />
in der GuV verbucht werden<br />
110
Multiplikation mit<br />
historischem Kurs<br />
Multiplikation mit<br />
Stichtagskurs<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Modifizierte Zeitbezugsmethode<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
ARAP<br />
Niederstwerttest<br />
min {AHK x HK, TW x SK}<br />
• Problem: Praktikabilität<br />
Eigenkapital<br />
Rückstellungen<br />
Verbindlichkeiten<br />
PRAP<br />
Passiva<br />
Multiplikation mit<br />
historischem Kurs<br />
Multiplikation mit<br />
Stichtagskurs<br />
Höchstwertest<br />
min {AHK x HK, TW x SK}<br />
AHK Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />
TW Tageswert<br />
HK Historischer Kurs<br />
SK Stichtagskurs<br />
111
Konzept der funktionalen Währung<br />
(IAS, US GAAP)<br />
• Selbständig agierendes TU<br />
• Stichtagskursmethode<br />
(modifiziert)<br />
• Erfolgsneutral<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
• Unselbständig agierendes TU<br />
• Zeitbezugsmethode<br />
• I.d.R. erfolgswirksam<br />
112
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Überblick<br />
• Vollkonsolidierung verbundener Unternehmen<br />
– Kapitalkonsolidierung<br />
– Schuldenkonsolidierung<br />
– Zwischenerfolgseliminierung<br />
– Aufwands-/Ertragskonsolidierung<br />
• Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen<br />
• Equity-Bewertung bei assoziierten Unternehmen<br />
• Einzelfragen<br />
– Währungsumrechnung<br />
– Latente Steuern<br />
113
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Grundlagen<br />
• Latente Steuern im Einzelabschluss sind zeitliche<br />
Differenzen zwischen dem tatsächlichen Steueraufwand<br />
und dem fiktiven Steueraufwand, der sich ergeben würde,<br />
wenn der Gewinn der Handelsbilanz besteuert würde<br />
(siehe §274 HGB)<br />
• Latente Steuern im Konzernabschluss sind zeitliche<br />
Differenzen zwischen dem Steueraufwand im<br />
Summenabschluss und dem fiktiven Steueraufwand, der<br />
sich ergeben würde, wenn der Konzerngewinn besteuert<br />
würde (siehe §306 HGB)<br />
114
Aktive und passive latente Steuern (HGB)<br />
• Aktive latente Steuern entstehen<br />
– im Einzelabschluss, wenn das handelsrechtliche Ergebnis kleiner<br />
als das steuerliche ist (Aktivierungswahlrecht)<br />
– im Konzernabschluss, wenn das Konzernergebnis kleiner als die<br />
Summe der Einzelergebnisse ist (Aktivierungspflicht; gesondert<br />
unter den ARAP auszuweisen)<br />
• Passive latente Steuern entstehen<br />
– im Einzelabschluss, wenn das handelsrechtliche Ergebnis größer<br />
als das steuerliche ist (Passivierungspflicht als Rückstellung)<br />
– im Konzernabschluss, wenn das Konzerergebnis größer als die<br />
Summe der Einzelergebnisse ist (Passivierungspflicht als<br />
Rückstellung)<br />
• Die Ergebnisdifferenz muss zeitlich begrenzt sein<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
115
Stufen der Steuerabgrenzung im Konzern<br />
• Steuerabgrenzungen in der HB I<br />
– Unterschiede Handelsbilanz - Steuerbilanz<br />
• Steuerabgrenzungen bei Erstellung der HB II<br />
– Konzerneinheitliche Bewertung, Währungsumrechnung<br />
• Steuerabgrenzungen entstehen aufgrund erfolgswirksamer<br />
Konsolidierungsmaßnahmen (auch Quotenkonsolidierung):<br />
– Kapitalkonsolidierung: keine latente Steuern, da Differenz permanent<br />
– Schuldenkonsolidierung: i.d.R. passive latente Steuern<br />
(Konzernergebnis > Summenabschluss)<br />
– Zwischenergebniseliminierung: Aktive latente Steuern bei<br />
Zwischengewinnen (Konzernergebnis < Summenabschluss), passive<br />
bei Zwischenverlusten (Konzernergebnis > Summenabschluss)<br />
– Aufwands- und Ertragskonsolidierung: i.d.R. erfolgsneutral<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
116
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Übungsaufgaben zur<br />
Vorlesung<br />
Siehe auch die Aufgaben mit Lösungen<br />
in Graefer/Scheld<br />
117
Ü1: Aufstellungspflicht und Konsolidierungskreis<br />
38%<br />
Welche Tochtergesellschaften müssen, können bzw. dürfen nicht einbezogen<br />
werden?<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Elektrogeräte AG<br />
Schrauben AG Walzwerk AG Kühlanlagen<br />
Saudi Arabien<br />
Unterstützungskasse<br />
GmbH<br />
100%<br />
22%<br />
100% 100%<br />
Computer GmbH<br />
(im Insolvenzverfahren)<br />
Zuliefer AG<br />
(Umsatz, EK, Bilanzsumme<br />
< 5%)<br />
100%<br />
Absturz ltd.<br />
Singapur<br />
(Virus vernichtet<br />
Datenbestand)<br />
100%<br />
33%<br />
(Kapitalverkehr<br />
beschränkt)<br />
Forschung GmbH<br />
(Joint Venture)<br />
51%<br />
Schrott AG<br />
(Anteil soll verkauft<br />
werden; Vorvertrag<br />
geschlossen)<br />
Kapitalanteil = Stimmrechtsanteil<br />
51% 30%<br />
Vertieb AG<br />
Vertriebskooperation<br />
51%<br />
Unfallversicherung<br />
AG<br />
51%<br />
Wohnungsbau GmbH<br />
(Stimmrechtsmehrheit an<br />
konzernfremdes<br />
Unternehmen verkauft)<br />
118
Ü2: Abschlusstichtag des Konzerns (§299 HGB)<br />
MU<br />
TU-1<br />
31.12.01 30.09.01 30.06.01 31.03.01<br />
☺ Kein Zwischenabschluss - bei abweichendem Stichtag sind Vorgänge von<br />
besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in der<br />
Konzernbilanz/GuV oder im Anhang angegeben<br />
� Zwischenabschluss ist zu erstellen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
TU-2 TU-4<br />
TU-3<br />
☺ ☺ �<br />
�<br />
MU<br />
TU-1<br />
TU-2 TU-4<br />
TU-3<br />
30.09.01 30.06.01 31.03.01<br />
31.12.00<br />
119
Ü3: Erforderliche/freiwillige HB II-Maßnahmen<br />
Consult GmbH (HGB)<br />
Stichtag 30.9<br />
Erwerb einer Planungssoftware<br />
am 20.11 von Konzernfremden<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
EDV AG (HGB)<br />
Stichtag 31.12<br />
Aufwandsrückstellung für unter-<br />
lassene Instandhaltung (>3Mon
Ü4: Erforderliche/freiwillige HB II-Maßnahmen<br />
Sachverhalt<br />
Ein TU (Bank) hat stille Reserven gemäß §340f<br />
HGB gebildet.<br />
Ein TU (Kommanditgesellschaft) hat auf die<br />
Wertaufholung eines Aktienpaketes verzichtet,<br />
nachdem sich die Aktie von einer Krise wieder<br />
erholt hatte.<br />
Ein TU schreibt ihren Maschinenpark degressiv ab,<br />
während MU linear abschreibt (Auswirkung<br />
unwesentlich).<br />
Ein ausländisches TU (UK, ltd.) hat keine<br />
Rückstellungen für unterlassene Abraumbeseitigung<br />
gebildet.<br />
Die Versicherungssumme für den Brand einer<br />
Lagerhalle wurde in eine steuerfreie Rücklage<br />
eingestellt und hierfür in ihrem Einzelabschluss ein<br />
Sopo mit Rücklageanteil gebildet.<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Eine HB II-<br />
Maßnahme ist …<br />
erforderlich<br />
frei-<br />
willig<br />
Begründung (ggf.<br />
HGB-Vorschrift<br />
angeben)<br />
121
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü5: HB II-Buchungen<br />
Der in Landeswährung LW erstellte Abschluss ist an die HGB-Bilanzierungsregeln<br />
anzupassen. Das Anlagevermögen wurde zu Wiederbeschaffungspreisen bewertet und<br />
betrug zum 31.12.1999 280 Mio. LW. Die Fortgeführten Anschaffungskosten betragen<br />
zu diesem Zeitpunkt 220 Mio. LW und zum 31.12.2000 200 Mio. LW. Die<br />
Abschreibungen auf den Wiederbeschaffungswert betragen 30 Mio. LW.<br />
Erstellen Sie die HB II!<br />
Zum 31.12.2000 HB I Korrekturbuchungen HB II<br />
in Mio. LW Soll Haben Soll Haben Soll Haben<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen<br />
Vorräte<br />
Geldvermögen<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
Verbindlichkeiten<br />
Jahresüberschuss<br />
250<br />
75<br />
50<br />
160<br />
210<br />
5<br />
Summe 375 375<br />
122
Ü6: Bestandteile des Unternehmenswertes<br />
Vodafone/<br />
Mannesmann<br />
Telecom/<br />
Voicestream<br />
Thyssen/Krupp-<br />
Hoesch<br />
Daimler-Benz/<br />
Chrysler<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Kauf-/<br />
Marktpreis (DM)<br />
Buchwert EK<br />
(DM)<br />
350 Mrd. 46 Mrd. 760%<br />
106 Mrd. 17 Mrd. 625%<br />
36 Mrd. 12 Mrd. 300%<br />
190 Mrd. 51 Mrd. 370%<br />
Marktpreis (%<br />
des BW)<br />
Was wird bei Fusionen/Unternehmenserwerben neben dem in der Bilanz<br />
ausgewiesenen Eigenkapital noch mitbezahlt?<br />
Warum kann der Kaufpreis auch unter dem bilanziellen EK liegen?<br />
123
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü7: Vollkonsolidierung<br />
• Die H-AG hat am 31.12.01 im Fall a) 100 %, im Fall b) 75 % der Anteile an der I-<br />
GmbH erworben. Die Anschaffungskosten (Buchwert) betragen bei a) und b) 250<br />
Mio. EUR.<br />
• Die I-GmbH hat selbsterstellte Patente im Wert von 20 Mio. EUR nicht aktiviert.<br />
Darüber hinaus liegen stille Reserven im Anlagevermögen in Höhe von 10 Mio.<br />
EUR, im Umlaufvermögen in Höhe von 6 Mio. EUR und in den Verbindlichkeiten<br />
einschließlich Rückstellungen in Höhe von 4 Mio. EUR.<br />
• Es sind die Konzernbilanzen zum 31.12.01 (Erstkonsolidierung) nach der<br />
Buchwertmethode/beteiligungsproportionalen Neubewertungsmethode und der<br />
Neubewertungsmethode für die Fälle der 100%igen und der 75%igen Beteiligung zu<br />
erstellen.<br />
• Was ändert sich bei der Erstkonsolidierung bei beteiligungsproportionaler<br />
Aufdeckung stiller Reserven, wenn selbsterstellte Patente in Höhe von 50 Mio. EUR<br />
nicht aktiviert wurden?<br />
• Vergleichen Sie die Auswirkungen von Buchwertmethode und<br />
Neubewertungsmethode auf Bilanzsumme und Eigenkapital.<br />
124
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü7: Vollkonsolidierung<br />
Bilanz der Mutterunternehmung H-AG per 31.12.01<br />
Mio. EUR Mio. EUR<br />
Sachanlagen 800 Gez. Kapital 1.200<br />
Finanzanlagen Rücklagen 300<br />
- Beteiligung I-GmbH 250 Jahresüberschuss 50<br />
Umlaufvermögen 900 Fremdkapital 400<br />
1.950 1.950<br />
Bilanz der Tochterunternehmung I-GmbH per 31.12.01<br />
Mio. EUR Mio. EUR<br />
Sachanlagen 150 Gez. Kapital 120<br />
Umlaufvermögen 200 Rücklagen 60<br />
(Aufgabe modifiziert aus Graefer/Scheld)<br />
Jahresüberschuss 20<br />
Fremdkapital 150<br />
350 350<br />
125
Immaterielles<br />
Vermögen<br />
Finanzanlageverm<br />
ögen<br />
Sachanlagevermö<br />
gen<br />
Bilanz<br />
MU<br />
----- -----<br />
250 -----<br />
800 150<br />
Umlaufvermögen 900 200<br />
Geschäfts- und<br />
Firmenwert<br />
Erstkonsolidierung<br />
sdifferenz<br />
Summe 1.950 350<br />
Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
1.200 120<br />
Rücklagen 300 60<br />
Ausgleichsposten<br />
für Fremde<br />
Jahresüberschuss 50 20<br />
Fremdkapital 400 150<br />
Summe 1.950 350<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü7: Buchungsschema<br />
HB I Korrekturbuchungen HB II Summen- Korrekturbuchungen<br />
TU Soll Haben TU bilanz Soll Haben<br />
Konzernbilanz<br />
126
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü8: Folgekonsolidierung<br />
• Führen Sie im Beispiel aus Ü7 (für Buchwertmethode bei 100%<br />
Beteiligung) die Folgekonsolidierung zum 31.12.<strong>02</strong> und 31.12.03<br />
durch unter den Annahmen<br />
– Das Patent wird über zwei Jahre abgeschrieben, die stillen Reserven im<br />
Umlaufvermögen lösen sich im Folgejahr, im Anlagevermögen über 5<br />
Jahre und in den Rückstellungen über 4 Jahre auf<br />
– Der Geschäfts- und Firmenwert wird über vier Jahre abgeschrieben<br />
werden, wobei bereits im ersten Jahr eine Abschreibung erfolgt<br />
– Die TU thesauriert Gewinne vollständig. Im Jahr <strong>02</strong> und 03 werden<br />
jeweils 20 Gewinn erzielt, die zu einer Vermögensmehrung im<br />
Sachanlagevermögen in gleicher Höhe führen<br />
• Welche Gestaltungsspielräume bestehen bestehen bei der Bilanzierung<br />
des Geschäfts- und Firmenwertes?<br />
127
Ü8: Folgekonsolidierung Buchwertmethode, 100%<br />
Immaterielles<br />
Vermögen<br />
Finanzanlagevermö<br />
gen<br />
Sachanlagevermög<br />
en<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilanz<br />
MU<br />
12/<strong>02</strong><br />
Bilanz<br />
TU<br />
12/<strong>02</strong><br />
----- ----- -----<br />
250 ----- 250<br />
800 170 970<br />
Umlaufvermögen 900 200 1.100<br />
Geschäfts- und<br />
Firmenwert<br />
Erstkonsolidierungs<br />
differenz<br />
Summe 1.950 370 2.320<br />
Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
1.200 120 1.320<br />
Rücklagen 300 80 380<br />
Jahresüberschuss 50 20 70<br />
Fremdkapital 400 150 550<br />
Summe 1.950 370 2.320<br />
Summen- Korrekturbuchungen<br />
bilanz Soll Haben<br />
Konzernbilanz<br />
12/<strong>02</strong><br />
128
Ü8: Folgekonsolidierung Buchwertmethode, 100%<br />
Immaterielles<br />
Vermögen<br />
Finanzanlagevermö<br />
gen<br />
Sachanlagevermög<br />
en<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilanz<br />
MU<br />
12/03<br />
Bilanz<br />
TU<br />
12/03<br />
----- ----- -----<br />
250 ----- 250<br />
800 190 990<br />
Umlaufvermögen 900 200 1.250<br />
Geschäfts- und<br />
Firmenwert<br />
Erstkonsolidierungs<br />
differenz<br />
Summe 1.950 390 2.340<br />
Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
1.200 120 1.320<br />
Rücklagen 300 100 400<br />
Jahresüberschuss 50 20 70<br />
Fremdkapital 400 150 550<br />
Summe 1.950 390 2.340<br />
Summen- Korrekturbuchungen<br />
bilanz Soll Haben<br />
Konzernbilanz<br />
12/03<br />
129
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü9: Passiver Unterschiedbetrag<br />
• Die Hope-AG hat im Fall 100 % der Anteile an der No-Future-GmbH<br />
erworben. Die Anschaffungskosten (Buchwert) betragen 150 Mio. EUR. Die<br />
Gesellschaft hat einige anlagenintensive Produktionszweige, die Hope<br />
voraussichtlich schließen wird.<br />
• Die Rückstellungen der No-Future-GmbH sind unterbewertet und tragen stille<br />
Lasten in Höhe von 15 Mio. EUR. Die No-Future-GmbH hat auch noch stille<br />
Reserven im Anlagevermögen in Höhe von 10 Mio. EUR (Produktionsanlage:<br />
5 Mio. EUR; unbebautes Grundstück: 5 Mio. EUR).<br />
• Erstellen sie die Konzernbilanz zum 31.12.01 nach der Buchwertmethode<br />
(Erstkonsolidierung).<br />
• Hat der in der Konzernbilanz von Hope anzusetzende passive<br />
Unterschiedsbetrag eher Eigenkapital- oder eher Fremdkapitalcharakter?<br />
• Wie ist der passive Unterschiedsbetrag in der Folgekonsolidierung zu<br />
behandeln, wenn ein Sanierungsplan innerhalb von 3 Jahren umgesetzt werden<br />
soll (siehe auch §309 Abs. 2 HGB)?<br />
130
Ü 9: Passiver Unterschiedsbetrag<br />
Immaterielles VermögenFinanzanlagevermögenSachanlagevermögen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilanz<br />
MU<br />
Bilanz<br />
TU<br />
----- ----- -----<br />
150 ----- 150<br />
800 340 1.140<br />
Umlaufvermögen 1.000 40 1.040<br />
Geschäfts- und<br />
Firmenwert<br />
Erstkonsolidierungsdifferenz<br />
Summe 1.950 380 2.330<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
1.100 120 1.220<br />
Rücklagen 300 60 360<br />
Jahresüberschuss/<br />
-fehlbetrag<br />
Unterschiedsbetrag<br />
aus der Kapitalkonsolidierung<br />
50 0 50<br />
Fremdkapital 500 200 700<br />
Summe 1.950 380 2.330<br />
Summen- Korrekturbuchungen<br />
bilanz Soll Haben<br />
Konzernbilanz<br />
131
Ü 10: Schuldenkonsolidierung<br />
Die Geseker Kalkindustrie „Sandig und Staubig“-AG hat eine Forderung in Höhe<br />
von 100 TDM gegenüber dem Tochterunternehmen „Kalkweiß“-GmbH. Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten stehen sich in gleicher Höhe gegenüber.<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilanz MU<br />
Anlagevermögen Eigenkapital<br />
... ... ... ...<br />
Umlaufvermögen Fremdkapital<br />
• Forderungen 100 ... ...<br />
... ...<br />
Bilanz TU<br />
Anlagevermögen Eigenkapital<br />
... ... ... ...<br />
Umlaufvermögen Fremdkapital<br />
... ... • Verbindlichkeiten 100<br />
Führen Sie die Schuldenkonsolidierung durch!<br />
... ...<br />
132
Aktiva<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü 10: Schuldenkonsolidierung<br />
Anlagevermögen<br />
Bilanz<br />
MU<br />
Bilanz<br />
TU<br />
... ... ... ...<br />
Umlaufvermögen<br />
• Forderungen 100 ... 100<br />
Summe ... ... ...<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
... ... ... ...<br />
Fremdkapital<br />
• Verbindlichkeiten<br />
Summen- Korrekturbuchungen<br />
bilanz Soll Haben<br />
100 100<br />
Summe ... ... ...<br />
Konzernbilanz<br />
133
Ü 11: Erfolgswirksame Schuldenkonsolidierung<br />
Die Kläranlagenherstellerfirma „Jauche&Co“-GmbH<br />
hat gegenüber der konsolidierten Tochtergesellschaft<br />
„Abwasser“-GmbH eine Forderung aus Lieferungen<br />
und Leistungen in Höhe von 100 TEUR. Am<br />
Bilanzstichtag zum 31.12.2000 wurde diese Forderung<br />
um 40 % abgeschrieben, ein Jahr später wurde sie<br />
erneut um 20 % abgeschrieben. Führen Sie eine<br />
Schuldenkonsolidierung für 2000 und 2001 durch!<br />
Benutzen Sie die Variante eines Sonderpostens unter<br />
den Rücklagen aus der Schuldenkonsolidierung!<br />
Wie könnten Sie die Aufrechnungsdifferenzen in den<br />
Folgeperioden noch anders ausweisen?<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
134
Ü 11: Schuldenkonsolidierung (Geschäftsjahr 2000)<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilanz<br />
MU<br />
Bilanz<br />
TU<br />
... ... ... ...<br />
Umlaufvermögen<br />
• Forderungen 60 ... 60<br />
Summe ... ... ...<br />
Eigenkapital<br />
... ... ... ...<br />
Ausgleichsposten<br />
Jahresfehlbetrag – 40 – 40<br />
Fremdkapital<br />
• Verbindlichkeiten<br />
Summen- Korrekturbuchungen<br />
bilanz Soll Haben<br />
100 100<br />
Summe ... ... ...<br />
Konzernbilanz<br />
135
Ü 11: Schuldenkonsolidierung (Geschäftsjahr 2001)<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Bilanz<br />
MU<br />
Bilanz<br />
TU<br />
... ... ... ...<br />
Umlaufvermögen<br />
• Forderungen 40 ... 40<br />
Summe ... ... ...<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
... ... ... ...<br />
Jahresfehlbetrag – 20 – 20<br />
Ausgleichsposten<br />
Fremdkapital<br />
• Verbindlichkeiten<br />
Summen- Korrekturbuchungen<br />
bilanz Soll Haben<br />
100 100<br />
Summe ... ... ...<br />
Konzernbilanz<br />
136
Ü12: Zwischenergebniseliminierung<br />
• Die X-AG erwirbt eine Maschine von ihrer 100%igen TU Y-GmbH für 300<br />
TEUR. Für die Aufstellung der Maschine muss ein Betonfundament gegossen<br />
werden (20 TEUR). Bei der Y-GmbH entstehen folgende Kosten:<br />
– Materialeinzelkosten 100 TEUR<br />
– Materialgemeinkosten/Abschreibungen 60 TEUR<br />
– Fertigungseinzelkosten 80 TEUR<br />
– Lizenzkosten (an anderes TU) 20 TEUR<br />
– Kosten für Lieferung und Aufstellung der Maschine 10 TEUR<br />
– Finanzierungskosten (entfällt auf Fertigungszeitraum) 10 TEUR<br />
– Gewinnaufschlag 20 TEUR<br />
• Wie hoch sind die Konzernherstellungskosten der Maschine (Untergrenze und<br />
Obergrenze), wie hoch der jeweilige Zwischengewinn/-verlust?<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
137
Ü12: Zwischenergebniseliminierung<br />
• Die vorläufige Konzernbilanz der X-AG vor Zwischenergebniseliminierung<br />
hat folgendes Aussehen:<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Konzernbilanz per 31.12.01<br />
Sachanlage- 400<br />
vermögen<br />
Umlaufvermögen 200<br />
Gez. Kapital 230<br />
Rücklagen 300<br />
Konzerngewinn 70<br />
• Wie sieht die Konzernbilanz nach Zwischenergebniseliminierung<br />
aus? Gehen Sie davon aus, dass die X-AG die höchstmöglichen<br />
Konzernherstellungskosten ansetzt!<br />
138
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü13: Quotenkonsolidierung<br />
• Das Mutterunternehmen (MU) X-AG hat 50% der Anteile an der Z-<br />
GmbH erworben. Die Anschaffungskosten (Buchwert) betragen 150<br />
Mio. EUR. Die Gesellschaft wird gemeinsam mit der konzernfremden<br />
B-AG geführt, die ebenfalls 50% der Anteile hält.<br />
• Welche Möglichkeiten bestehen für die Bilanzierung im<br />
Konzernabschluss des Gemeinschaftsunternehmens (GU) X-AG?<br />
Spielt es hierbei eine Rolle für die X-AG, dass B-AG ihren Anteil<br />
quotal konsolidiert?<br />
• Die Z-GmbH hat nicht aktivierte Patente (20 Mio. EUR), stille<br />
Reserven im Anlagevermögen in Höhe von 10 Mio. EUR. Die<br />
Verbindlichkeiten sind unterbewertet und tragen stille Lasten in Höhe<br />
von 10 Mio. EUR.<br />
• Erstellen sie die Konzernbilanz zum 31.12.01 mit<br />
Quotenkonsolidierung der Z-GmbH!<br />
139
Immaterielles VermögenFinanzanlagevermögenSachanlagevermögen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü 13: Quotenkonsolidierung<br />
Bilanz<br />
MU<br />
----- -----<br />
150 -----<br />
800 200<br />
Umlaufvermögen 1.000 100<br />
Geschäfts- und<br />
Firmenwert<br />
Erstkonsolidierungsdifferenz<br />
Summe 2.050 300<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
1.200 120<br />
Rücklagen 300 60<br />
Jahresüberschuss/<br />
-fehlbetrag<br />
Bilanz Korrekturbu-<br />
GU chungen<br />
(100%) Soll Haben<br />
50 20<br />
Fremdkapital 500 100<br />
Summe 2.050 300<br />
Summenbilanz<br />
Korrekturbuchungen<br />
Soll Haben<br />
Konzernbilanz<br />
140
Ü 14: Equity Methode<br />
• Der Malergroßbetrieb „Farbe“-GmbH erwirbt am 1.1.1999 40% der<br />
Anteile an dem Malerfachbetrieb „Rosarot“-GmbH. Die „Rosarot“-<br />
GmbH ist als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss der<br />
„Farbe“-GmbH einzubeziehen. Die Anschaffungskosten betragen 200<br />
TEUR und das anteilige Eigenkapital 120 TEUR. Rosarot erwirtschaftet<br />
in 1999 einen Jahresüberschuss in Höhe von 50 TEUR, der in 2000 voll<br />
ausgeschüttet wird, obwohl in diesem Jahr ein Verlust in Höhe von 25<br />
TEUR erzielt wird.<br />
• Die Rosarot-GmbH hat stille Reserven im Anlagevermögen in Höhe von<br />
100 TEUR, die (anteilig!) über vier Jahre abgeschrieben werden sollen;<br />
der Firmenwert wird über vier Jahre abgeschrieben, wobei die erste<br />
Abschreibung bereits im Geschäftsjahr 1999 erfolgt.<br />
• Bestimmen Sie den Ausweis in der Konzernbilanz nach der Buchwertund<br />
der Kapitalanteilsmethode für die Geschäftsjahre 1999 und 2000!<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
141
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü 14: Equity Methode<br />
• Die Farbe-GmbH nimmt auf die Beteiligung in 2000 im<br />
Einzelabschluss eine außerplanmäßige Abschreibung vor. Laut eines<br />
Bewertungsgutachtens beträgt der beizulegende Wert 160 TEUR.<br />
Welcher Wert ist im Einzelabschluss, welcher Wert im<br />
Konzernabschluss anzusetzen, wenn die Wertminderung als<br />
dauerhaft anzusehen ist?<br />
• Darf die Equity Methode auch im Einzelabschluss verwendet<br />
werden? (Begründung)<br />
• Welche Gestaltungsalternativen bestehen bei der Equity-Methode im<br />
Hinblick auf die Gewinn- und Verlustrechnung?<br />
142
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Ü15: Latente Steuern<br />
Sachverhalt Aktive oder passive<br />
latente Steuern<br />
Ingangsetzungs- und<br />
Erweiterungsaufwendungen<br />
Aufwandswirksame Verrechnung des<br />
Schuldnerdisagios<br />
Bildung von<br />
Drohverlustrückstellungen<br />
Aufwandsrückstellung für<br />
Großreparaturen<br />
Folgekonsolidierung des<br />
Firmenwertes<br />
Eliminierung eines Zwischengewinns<br />
aus konzerninternen Lieferungen<br />
Abschreibung konzerninterner<br />
Forderung<br />
Pflicht oder<br />
Wahlrecht<br />
143
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
Synopse:<br />
HGB<br />
IAS<br />
US-GAAP<br />
144
Nationaler<br />
Geltungsbereich<br />
Betroffene<br />
Unternehmen<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
International<br />
Accounting<br />
Standards - IAS<br />
1. Grundlagen<br />
US General<br />
Accepted<br />
Accounting<br />
Standards<br />
Konzernabschluß<br />
HGB<br />
International USA Deutschland<br />
Anwendung<br />
freiwillig; in der<br />
EU derzeit ca. 300<br />
börsennotierte<br />
Unternehmen<br />
Standardsetter IASB, gegr. 1973,<br />
Sitz London<br />
Funktion der<br />
Einzel-und<br />
Konzernabschlusses<br />
Information für<br />
breiten<br />
Adressatenkreis im<br />
EA/KA<br />
Voraussetzung für<br />
Börsenzulassung;<br />
derzeit ca. 4.500<br />
Unternehmen<br />
FASB, von der<br />
Bösenaufsicht SEC<br />
beauftragt<br />
Information der<br />
Anleger im KA,<br />
Gläubigerschutz<br />
einzelvertraglich<br />
geregelt<br />
Inländische Kapitalgesellschaften<br />
und Personengesellschaften<br />
(nach<br />
PublG)<br />
DSR, gegr. 1998,<br />
Sitz Berlin<br />
Informationsfunktion<br />
im KA,<br />
Ausschüttungsbemessung<br />
im EA<br />
145
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
International<br />
Accounting<br />
Standards - IAS<br />
Rechtsgrundlagen Framework<br />
IFRS<br />
SIC Inter-<br />
pretationen<br />
Perspektive EU: ab 2005 IAS<br />
Pflicht für alle<br />
bösennotierten<br />
Unternehmen;<br />
Anerkennung der<br />
IAS durch SEC?<br />
1. Grundlagen<br />
US General<br />
Accepted<br />
Accounting<br />
Standards<br />
u.a. FAS, SEC<br />
Stellungnahmen<br />
Bleibt nationaler<br />
Standard<br />
Konzernabschluß<br />
HGB<br />
HGB (für KA §§<br />
290 ff)<br />
DRS-Standards<br />
Angleichungsprozess<br />
an IAS/US<br />
GAAP<br />
146
2. Aufstellungspflicht und Befreiungsregeln<br />
Aufstellungspflicht<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
IAS US GAAP HGB<br />
Control-Verhältnis<br />
zu einem TU<br />
Kriterien - Stimmrechtsmehrheit<br />
- Vertrag/Satzung<br />
- Bestimmung<br />
Teilkonzernabschluss <br />
Größenabhängige<br />
Befreiung<br />
Leitungsgremium<br />
Befreiung; Minderheitsgesellschafter<br />
müssen ggf.<br />
zustimmen<br />
Control-Verhältnis<br />
zu einem TU<br />
-Stimmrechtsmehrheit<br />
Nicht vorgesehen i. d. R. nicht<br />
vorgesehen<br />
Einheitliche Leitung<br />
oder Control-Ver-<br />
hältnis zu einem TU<br />
- Stimmrechtsmehrheit<br />
- Vertrag/Satzung<br />
- Bestimmung<br />
Leitungsgremium<br />
Keine Befreiung Befreiung nicht<br />
börsennotierter Ges.;<br />
Minderheitsgesellschafter<br />
müssen ggf.<br />
zustimmen<br />
ja<br />
147
3. Konsolidierungspflichten, - wahlrechte und -verbote<br />
für Tochterunternehmen<br />
Abweichende<br />
Tätigkeit<br />
Erhebliche<br />
Beschränkung der<br />
Rechte<br />
Unverhältnismäßige<br />
Kosten<br />
Unverhältnismäßige<br />
Verzögerung<br />
Weiterveräußerungsabsicht<br />
Untergeordnete<br />
Bedeutung<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
IAS US GAAP HGB<br />
Konsolidierungspflicht<br />
Konsolidierungsverbot<br />
(nur<br />
Kapitaltransfer)<br />
Ermessensspielraum<br />
(Wirtschaftlichkeit)<br />
Konsolidierungspflicht<br />
Konsolidierungsverbot<br />
Ermessensspielraum<br />
(Wesentlichkeit)<br />
Konsolidierungspflicht<br />
Konsolidierungsverbot<br />
Ermessensspielraum<br />
(Wirtschaftlichkeit)<br />
Ermessensspielraum<br />
(Wesentlichkeit)<br />
Konsolidierungsverbot<br />
Ermessensspielraum<br />
(Wesentlichkeit)<br />
Konsolidierungsverbot<br />
Konsolidierungswahlrecht<br />
Konsolidierungswahlrecht<br />
Konsolidierungswahlrecht<br />
Konsolidierungswahlrecht<br />
Konsolidierungswahlrecht<br />
148
Konzernabschlussstichtag<br />
Zwischenabschluss<br />
bei abweichendem<br />
Stichtag des TU<br />
Vorgänge besonderer<br />
Bedeutung<br />
Einheitliche<br />
Bilanzierung &<br />
Bewertung<br />
Steuerliche<br />
Wertansätze<br />
© Dr. Carsten Wittenbrink<br />
4. HB II<br />
IAS US GAAP HGB<br />
Stichtag MU Stichtag MU Stichtag MU<br />
Bei mehr als 3 Mon.<br />
vor Stichtag MU<br />
Bei mehr als 3 Mon.<br />
vor oder nach<br />
Stichtag MU<br />
Bei mehr als 3<br />
Mon. vor Stichtag<br />
MU<br />
Berichtigung Anhangangabe Berichtigung oder<br />
Anhangangabe<br />
Anpassung<br />
erforderlich<br />
Keine Möglichkeit<br />
der Beibehaltung<br />
Keine Anpassung<br />
erforderlich (Konzept<br />
der HB II unbekannt)<br />
Keine Möglichkeit<br />
der Beibehaltung<br />
Anpassung<br />
erforderlich<br />
Keine Möglichkeit<br />
der Beibehaltung<br />
149