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Die Realdefinition des Rechts 49Schwierig wird nur die Frage, ob es einen jedem bestehenden Rechtvorgeordneten Zweck gibt, auf Grund dessen bestehendes Recht wohl etwasRechtliches, aber nicht notwendigerweise Recht (= justum), sondernunter Umständen, nämlich im Falle der Nicht-Übereinstimmungmit dem vorgeordneten Zweck, Unrecht wäre. Das ist dann die Fragenach dem richtigen Recht.
DRITTERARTIKELDIE METAPHYSISCHE DEFINITIONALS ECHTE DEFINITION DES RECHTSDer Begriff des Metaphysischen« Metaphysisch » ist dasjenige, das hinter der Erfahrung liegt. DerModerne denkt dabei zu allererst an die Vorstellung eines sogenanntenüberweltlichen, durch die Erfahrung nicht mehr erfaßbaren Wesens,d. h. Gottes. In der aristotelisch-thomistischen Philosophie ist jedoch dasMetaphysische zunächst das allgemeine Wesen der Dinge, das zwar durchdie Erfahrung erschlossen, nicht aber selbst erfahrbar ist. In allen vomNominalismus geprägten Philosophien jedoch scheidet das Universaleund damit auch das Wesen der Dinge aus dem Bereich der rational erkennbarenRealität aus, sodaß das Metaphysische nur noch der Bereichdes Jenseitigen ist. Stellen wir uns aber auf den Standpunkt, daß derMensch ein geistiges Erkenntnisvermögen hat, dann begreifen wir, daßer mehr erkennen kann, als nur die Erfahrung, sei es die äußere oder dieinnere, aufzuweisen imstande ist. Zwar beginnt jede geistige Erkenntnisbei der Erfahrung, sie endet aber nicht mit ihr, sondern vielmehr in derErfassung des Wesens. Dieses Wesen ist nicht minder eine Realität alsdasjenige, was durch die Erfahrung erfaßt wird. Zu diesen hinter derErfahrung liegenden Wesenheiten gehört z. B. auch das Wesen des Menschenoder, wie man gewöhnlich sagt, die Natur des Menschen.Das Wesen eines Dinges wird also verstanden, nicht erfahren, wenngleichwir uns der Erfahrungen, aus denen wir das Wesen verstehen,stets bewußt bleiben müssen.
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DRITTERARTIKELDIE METAPHYSISCHE DEFINITIONALS ECHTE DEFINITION DES RECHTSDer Begriff <strong>de</strong>s Metaphysischen« Metaphysisch » ist dasjenige, das hinter <strong>de</strong>r Erfahrung liegt. DerMo<strong>de</strong>rne <strong>de</strong>nkt dabei zu allererst an die Vorstellung eines sogenanntenüberweltlichen, durch die Erfahrung nicht mehr erfaßbaren Wesens,d. h. Gottes. In <strong>de</strong>r aristotelisch-thomistischen Philosophie ist jedoch dasMetaphysische zunächst das allgemeine Wesen <strong>de</strong>r Dinge, das zwar durchdie Erfahrung erschlossen, nicht aber selbst erfahrbar ist. In allen vomNominalismus geprägten Philosophien jedoch schei<strong>de</strong>t das Universaleund damit auch das Wesen <strong>de</strong>r Dinge aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r rational erkennbarenRealität aus, sodaß das Metaphysische nur noch <strong>de</strong>r Bereich<strong>de</strong>s Jenseitigen ist. Stellen wir uns aber auf <strong>de</strong>n Standpunkt, daß <strong>de</strong>rMensch ein geistiges Erkenntnisvermögen hat, dann begreifen wir, daßer mehr erkennen kann, als nur die Erfahrung, sei es die äußere o<strong>de</strong>r dieinnere, aufzuweisen imstan<strong>de</strong> ist. Zwar beginnt je<strong>de</strong> geistige Erkenntnisbei <strong>de</strong>r Erfahrung, sie en<strong>de</strong>t aber nicht mit ihr, son<strong>de</strong>rn vielmehr in <strong>de</strong>rErfassung <strong>de</strong>s Wesens. Dieses Wesen ist nicht min<strong>de</strong>r eine Realität alsdasjenige, was durch die Erfahrung erfaßt wird. Zu diesen hinter <strong>de</strong>rErfahrung liegen<strong>de</strong>n Wesenheiten gehört z. B. auch das Wesen <strong>de</strong>s Menscheno<strong>de</strong>r, wie man gewöhnlich sagt, die Natur <strong>de</strong>s Menschen.Das Wesen eines Dinges wird also verstan<strong>de</strong>n, nicht erfahren, wenngleichwir uns <strong>de</strong>r Erfahrungen, aus <strong>de</strong>nen wir das Wesen verstehen,stets bewußt bleiben müssen.