Lutz Oelsner - zwei:c Werbeagentur GmbH
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IM HEILKURORT MALENTE steckt man die Köpfe lieber<br />
zusammen anstatt in den Sand. Sicher: Auch<br />
beim Technologiezulieferer Kuhnke sind die Umsätze<br />
in diesem Jahr um 30 Prozent eingebrochen.<br />
Aber die Krise hat die Ingenieure in ihrer Kreativität<br />
nicht gelähmt, ganz im Gegenteil. Gerade in einer<br />
Zeit der ausgebremsten Serienproduktion lieferten<br />
die Entwickler Innovationen wie am Fließband. Und<br />
was auf den ersten Blick überrascht: Auch beim<br />
Kunden hatten Ideen für neue Produkte gerade 2009<br />
Hochkonjunktur: „In den Boomjahren war die Bereitschaft<br />
zur Innovation bei unseren Kunden gar<br />
nicht so groß, weil die Auslastung da war“, erinnert<br />
sich Robert Lewin, Geschäftsführer der Kuhnke-Automationssparte.<br />
In diesem Jahr wären die Kunden<br />
wieder offen für Gespräche gewesen. „Das ist jetzt<br />
unsere Zeit, wir geben seit Monaten Vollgas in Entwicklung<br />
und Vertrieb“, sagt Robert Lewin.<br />
VOLLGAS IN DIE ENTWICKLUNG<br />
Mitten in der ländlichen Idylle der holsteinischen<br />
Schweiz entstehen die technische Finessen von morgen.<br />
Die Innovationsrate ist traditionell hoch. 80<br />
Prozent aller Kuhnke-Produkte sind nicht älter als<br />
fünf Jahre. Das Unternehmen fertigt Komponenten,<br />
die in vielen Produkten zum Einsatz kommen, für<br />
die die deutsche Metall- und Elektroindustrie berühmt<br />
ist: in Autos, LKW, Maschinen, Flugzeugen<br />
oder Medizingeräten. So sorgen Kuhnke-Aktoren dafür,<br />
dass Dialyse-Geräte abschalten, sobald Luft im<br />
Schlauch entdeckt wird. Und die Kraftstoffpumpen-<br />
Steuerung von Kuhnke findet man in jedem<br />
Benzin-Direkteinspritzer von VW.<br />
Wie baut man Kompetenz über eine solche<br />
Bandbreite auf? „Wir sind kompetent<br />
in bestimmten Schlüsseltechnologien“, erklärt<br />
Business-Unit-Leiter Dirk Schons.<br />
Das seien die Elektronik, Magnettechnik,<br />
Fluidtechnik, aber auch Pneumatik oder<br />
Kamerasysteme. Wer die Schlüsseltechnik<br />
beherrsche, könne sie auf alle möglichen<br />
Einsatzgebiete übertragen. „So können<br />
wir bestehende Technologien auch in<br />
Branchen neu einführen und Kunden Innovationen<br />
vorschlagen, auf die sie nicht<br />
gekommen wären“, sagt Schons.<br />
MAL PORSCHE, MAL BETONMISCHER<br />
Kuhnke steckt überall im Alltag: Wenn ein Porsche<br />
Cayenne rückwärts einparkt, fährt eine Kamera<br />
von Kuhnke aus der Heckklappe aus. In Geldauto-<br />
NORDMETALL Standpunkte 6 / 2009<br />
STORY / 21<br />
Sie führen die Geschäfte<br />
der Kuhnke-Automationssparte:<br />
Wolfgang<br />
Schumacher (links) und<br />
Robert Lewin<br />
maten wird der EC-Kartenschlitz<br />
von einem Kuhnke-Magneten verriegelt.<br />
Wenn der Zahnarzt den Behandlungsstuhl<br />
nach hinten kippt, drückt er einfach<br />
aufs Fußpedal mit Kuhnke-Steuerung. Wenn im<br />
Flugzeug die Sauerstoffmasken herunterfallen<br />
sollen, öffnet Kuhnke-Technik die<br />
Klappe. Und wenn ein Container vom<br />
LKW abgeladen werden soll, funktioniert<br />
das mittlerweile per Pocket-PC über Bluetooth.<br />
Dahinter steckt ein ausgeklügeltes<br />
Kuhnke-System aus Sensoren, Aktoren,<br />
Antrieben und einer Software, die vom<br />
Kunden leicht selbst zu programmieren<br />
ist.<br />
2008 bekam Kuhnke den<br />
Best-Practice-Award für beste<br />
Kundenorientierung. Die meisten<br />
Produkte basieren auf<br />
Plattformen und sind im Ergebnis<br />
individuelle Lösungen,<br />
die im Zusammenspiel mit dem Kunden entstehen.<br />
Dann geht es beispielsweise darum, Komponenten<br />
einer Maschine zu reduzieren oder die Automatisierung<br />
zu verbessern. Erst kürzlich hat Kuhnke eine<br />
Mineralwasserabfüllung umgebaut und auf 30 Prozent<br />
mehr Output getrimmt.<br />
Dirk Schons, in der Automationssparte<br />
zuständig<br />
für Aktoren und Fahrzeuge