Über den Tellerrand schauen – Innovationskultur ... - Über Heraeus
Über den Tellerrand schauen – Innovationskultur ... - Über Heraeus
Über den Tellerrand schauen – Innovationskultur ... - Über Heraeus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Werkstoffe & Kompetenz
04 MaterialKoMpetenz<br />
06 150 Jahre rich a rd K üch <strong>–</strong><br />
innovationen schaffen für<br />
heraeus<br />
1 0 g o l d<br />
12 platin<br />
1 4 Q u a r z g l a s<br />
16 niob<br />
18 ultraviolett<br />
20 ästhetische zahnheilKunde<br />
22 silber<br />
2 4 i n f r a r o t<br />
26 bioMaterialien<br />
28 über <strong>den</strong> tellerrand <strong>schauen</strong> <strong>–</strong><br />
innovationsKultur bei heraeus
04<br />
Materialkompetenz<br />
Materialkompetenz<br />
Edelmetalle wie Gold, Platin oder Rhodium, Quarzglas, Dentalkomposite und<br />
Biomaterialien haben eines gemeinsam: Es sind hochkomplexe und anspruchsvolle<br />
Materialien, die nur mit der entsprechen<strong>den</strong> Materialkompetenz bearbeitet<br />
und genutzt wer<strong>den</strong> können. <strong>Heraeus</strong> ist einer der wenigen Spezialisten weltweit,<br />
die mit diesen Werkstoffen umgehen können. Der seit über 155 Jahren<br />
andauernde Erfolg ist vor allem zurückzuführen auf die Erfahrung und das<br />
Know-how mit hohen Temperaturen und <strong>den</strong> außergewöhnlichen Eigenschaften<br />
dieser Werkstoffe. Was mit der Innovation des Platinschmelzens im industriellen<br />
Maßstab durch Firmengründer Wilhelm Carl <strong>Heraeus</strong> 1856 begann, hat bis<br />
heute zahllose weitere innovative Entwicklungen nach sich gezogen. Nur ein<br />
Beispiel: <strong>Heraeus</strong> ist einer der Pioniere bei der Herstellung von Quarzglas. Dem<br />
Physiker und Chemiker Dr. Richard Küch (30.08.1860<strong>–</strong>03.06.1915) gelang es<br />
1899, mit Hilfe eines Knallgas-Gebläsebrenners Bergkristall bei einer Temperatur<br />
von rund 2000 °C zu schmelzen. Das meiste Wissen über dieses Material<br />
wurde und wird überwiegend in der Industrie generiert. <strong>Heraeus</strong> <strong>–</strong> als führendes<br />
Unternehmen auf diesem Gebiet <strong>–</strong> hat in <strong>den</strong> vergangenen 110 Jahren viel<br />
zum Verständnis von Quarzglas beitragen können.
Materialkompetenz 05<br />
„<strong>Heraeus</strong> setzt sich zum Ziel, innovative<br />
und wettbewerbsfähige Produkte<br />
zu entwickeln und das Verständnis<br />
für Materialien wie Platin oder<br />
Quarzglas zu erweitern.“<br />
Dr. Frank Heinricht (l.)/Jan Rinnert (r.),<br />
Geschäftsführung der <strong>Heraeus</strong> Holding GmbH<br />
Moderne Material- und Werkstoffwissenschaften ermöglichen immer neue maßgeschneiderte<br />
und verbesserte Werkstoffe. Mit immer raffinierteren Untersuchungsmetho<strong>den</strong><br />
erkun<strong>den</strong> Entwickler heute die Strukturen von Metallen und<br />
organischen Materialien. Um die Materialentwicklung voranzutreiben und die<br />
Eigenschaften von Werkstoffen zu optimieren, müssen Materialien heute vom<br />
atomaren bis in <strong>den</strong> makroskopischen Bereich verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Technologieunternehmen<br />
wie <strong>Heraeus</strong> setzen sich tagtäglich damit auseinander mit dem<br />
Ziel, auch in Zukunft innovative und wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln<br />
und das Verständnis für diese Materialien zu erweitern.<br />
Diese Broschüre gibt Ihnen einen kleinen <strong>Über</strong>blick über einige der von <strong>Heraeus</strong><br />
entwickelten Materialien und deren Anwendungsmöglichkeiten. Welche Rolle<br />
dabei die <strong>Innovationskultur</strong> bei <strong>Heraeus</strong> spielt und welche innovativen Meilensteine<br />
Richard Küch setzte, erfahren Sie ebenfalls.
06<br />
Richard Küch<br />
150 Jahre Richard Küch <strong>–</strong><br />
Innovationen schaffen<br />
für <strong>Heraeus</strong><br />
2010 feiert <strong>Heraeus</strong> <strong>den</strong> 150. Geburtstag eines seiner einflussreichsten Entwickler.<br />
Der Physiker und Chemiker Dr. Richard Küch ermöglichte mit vielen Erfindungen<br />
maßgeblich die Entwicklung des Unternehmens zum heute weltweit<br />
agieren<strong>den</strong> Technologiekonzern. Küch begann seine industrielle Karriere 1890<br />
bei der damaligen „Ersten Deutschen Platinschmelze W. C. <strong>Heraeus</strong>“ in Hanau.<br />
Von 1909 bis zu seinem Tod im Jahre 1915 war er Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und Gesellschafter des Unternehmens. Küch machte die Forschung &<br />
Entwicklung zum festen Bestandteil der Firmenphilosophie. Unter seiner Regie<br />
entwickelte <strong>Heraeus</strong> u. a. Platin-Thermoelemente und Heizwicklungen für<br />
Elektro wärmeöfen, Platinelektro<strong>den</strong> für die Chloralkali-Elektrolyse zur Produktion<br />
von Chlor, Platindrähte und -netze für die Ammoniak oxidation zur Herstellung<br />
von Düngemitteln sowie Spinndüsen aus Platinlegierungen zur Herstellung künstlicher<br />
Textilfasern. In jedem Chemielaboratorium ging lange Zeit kein Weg vorbei<br />
an Trocken- und Brutschränken und an elektrischen Thermoöfen von <strong>Heraeus</strong>.<br />
1902 stellte Richard Küch <strong>den</strong> ersten Rohrofen mit Platinfolien-Heizwicklung<br />
vor. Die seit 1896 bei <strong>Heraeus</strong> integrierte „keramische Abteilung“ entwickelte<br />
unter Küchs Regie Edelmetallpräparate wie Glanzgold, Glanzsilber und Glanzplatin<br />
kontinuierlich weiter.
Die Höhensonne Original<br />
Hanau ® <strong>–</strong> hier ein Modell aus<br />
<strong>den</strong> 1920er Jahren <strong>–</strong> gilt als<br />
populärste Entwicklung von<br />
Richard Küch.<br />
Richard Küch 07 7<br />
Wegweisend war Küchs Verfahren, durch Schmelzen von Bergkristall bei hohen<br />
Temperaturen (bis 2 000 °C) in einer Knallgasflamme blasenfreies Quarzglas<br />
höchster Reinheit in industriellen Mengen herzustellen. Ein neuer Werkstoff mit<br />
besonderen Eigenschaften wurde gewonnen. Quarzglas war auch wichtiger Bestandteil<br />
der vielleicht populärsten Entwicklung von Küch. Mit Original Hanau ®<br />
gilt der Chefentwickler als Erfinder der UV-Hochdrucklampe und Wegbereiter<br />
der Körperbestrahlung mit künstlichen Lichtquellen. Mit der künstlichen Höhensonne<br />
® wurde zudem der Grundstein für Sonnenstudios und <strong>den</strong> heutigen<br />
Bräunungsmarkt gelegt. Seitdem hat <strong>Heraeus</strong> die technische, medizinische und<br />
kommerzielle Anwendung des UV- und infraroten Lichts immer weiter verbessert.<br />
Zunächst aber machte die 1904 entworfene Quecksilberdampf-Quarzglaslampe<br />
Karriere in der medizinischen Lichttherapie. Durch die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung und die Erfolge in der medizinischen Lichttherapie wurde die<br />
Produktlinie Höhensonne ® ab <strong>den</strong> 1930er Jahren in Deutschland zum Marktführer,<br />
und in <strong>den</strong> 1950ern avancierte die kleine Höhensonne ® als Bräunungsstrahler<br />
zu einem elektrischen Konsumartikel, der in vielen Haushalten genutzt<br />
wurde.
08<br />
Richard Küch<br />
Die Vergoldung von<br />
Platinkesseln zur<br />
Aufbereitung von<br />
Schwefelsäure war<br />
1891 das erste<br />
Patent der <strong>Heraeus</strong><br />
Firmengeschichte.<br />
Auch die Geburtsstunde der modernen Hochtemperaturmesstechnik ist Richard<br />
Küch zu verdanken. Angefangen hat alles mit dem Patentanspruch aus der<br />
Patent schrift Nr. 186021 vom 1. Juli 1906: „Elektrisches Widerstandsthermometer<br />
aus Platindraht, dadurch gekennzeichnet, dass der Platindraht auf eine<br />
Quarzglasspindel aufgewickelt und über <strong>den</strong> Draht ein dünner Quarzglaszylinder<br />
gezogen ist, welcher mit der Spindel fest verschmolzen ist.“ Die einst fingerdicken,<br />
gewickelten Platin-Widerstandsthermometer sind mittlerweile winzig<br />
klein. Die Entwicklung war der Startschuss für eine ganze Reihe innovativer<br />
Sensoren und Temperaturfühler. Heute entwickeln und produzieren die Sensorspezialisten<br />
von <strong>Heraeus</strong> Millionen von kun<strong>den</strong>spezifischen Komponenten in<br />
Platin-Dünnschichttechnik <strong>–</strong> und diese unsichtbaren Helfer lassen mittlerweile<br />
auch im Küchenherd nichts mehr anbrennen und sorgen für eine saubere Abgasverbrennung<br />
im Auto.<br />
Sogar das erste <strong>Heraeus</strong> Patent geht auf das Konto von Küch: Das Deutsche<br />
Reichspatent Nr. 63591 zur Vergoldung von Platinblech von 1891 ist das erste<br />
Patent der <strong>Heraeus</strong> Firmengeschichte. Schwefelsäure <strong>–</strong> eines der wichtigsten<br />
chemischen Grundprodukte <strong>–</strong> wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts nach dem<br />
Bleikammerverfahren hergestellt und in Platinkesseln (aus bis zu 50 kg Platin)
Richard Küch 09<br />
erhitzt und aufkonzentriert. Die von <strong>Heraeus</strong> entwickelten Goldplatinkessel<br />
waren gegenüber der aggressiven Säure noch widerstandsfähiger als reines Platin<br />
und verringerten die Platinverluste um das Zehnfache.<br />
Auf dem Werksgelände von <strong>Heraeus</strong> in Hanau erinnert heute das nach ihm<br />
benannte Richard-Küch-Forum an das Erfindergenie. Das Konferenz- und<br />
Besucher zentrum bietet einen Einblick in die innovative Produktwelt des Konzerns.<br />
Im Gebäude der früheren Platinschmelze aus dem Jahre 1908 wer<strong>den</strong><br />
auf mehreren Ausstellungsebenen vielfältige Anwendungen für Edelmetalle,<br />
Sensoren, Biomaterialien und Medizinprodukte, Dentalprodukte, Quarzglas und<br />
Speziallichtquellen präsentiert.
Das Edelmetall Gold (Au, Schmelzpunkt: 1 064 °C) zählt wohl zu <strong>den</strong> faszinierendsten<br />
Materialien. Als Schmuck oder Vermögensanlage in Form von Barren oder Münzen ist<br />
es sehr begehrt. Weltweit wur<strong>den</strong> rund 160.000 Tonnen Gold in der Menschheitsgeschichte<br />
gefördert. Dies klingt nach viel, ergibt aber lediglich<br />
einen Würfel mit rund 20 Meter Kantenlänge. <strong>Heraeus</strong> handelt<br />
mit Gold und bereitet Altgold wieder zu Barren auf. Aber<br />
Gold findet sich auch in all täglichen Produkten. Es lässt<br />
sich zu sehr dünnen Drähten verarbeiten, die für Computer<br />
und Mobiltele fone unentbehr lich sind. Darin stecken mi kro <br />
elektronische Bauteile, und Feinst drähte aus Gold wer<strong>den</strong> für die elek trisch leitende Ver<br />
bindung vom An schluss pad auf <strong>den</strong> Halbleiterbaustein zum Systemträger eingesetzt.<br />
Die Abbildung zeigt eine Nahaufnahme von feinsten Goldkristallen.
ausgeWählte anWendungen für gold<br />
lEITER<br />
PlATTEN<br />
AuToMoBIl<br />
ElEKTRoNIK<br />
INDuSTRIE<br />
ElEKTRoNIK<br />
leitpasten<br />
Walzplattierte<br />
bänder<br />
INFRARoT<br />
STRAHlER<br />
galvanische<br />
goldbäder<br />
ElEKTRo<br />
INDuSTRIE<br />
schalt<br />
KontaKte<br />
goldbeschichtung<br />
GlAS uND<br />
KERAMIKDEKoR<br />
gold<br />
bonddrähte<br />
sputtertargets<br />
barren /<br />
Münzen<br />
ElEKTRoNISCHE<br />
BAuTEIlE<br />
„Die Bonddrähte transportieren elektrische Signale mit hoher Zuverlässigkeit.<br />
Mit einer Dicke von nur 20 Mikrometern sind sie drei bis viermal dünner als<br />
ein menschliches Haar. Die stetige Miniaturisierung der hochintegrierten<br />
Schaltkreise in der Mikrochipindustrie verlangt nach immer dünneren Drähten.<br />
Wir haben die Herausforderung angenommen und bereits 10 Mikrometer<br />
feine Drähte entwickelt.“<br />
dr. eugen Milke // Entwicklungsleiter Business unit Bonding Wires Deutschland, W. C. <strong>Heraeus</strong><br />
ElEKTRoNISCHE<br />
BAuTEIlE<br />
bondfolien<br />
Gold<br />
<strong>den</strong>tallegierungen<br />
RECyClING<br />
11<br />
HAlBlEITER<br />
BAuSTEINE<br />
EDEl METAll<br />
HANDEl<br />
ZAHN<br />
ERSATZ
Platin (Pt, Schmelzpunkt: 1 769 °C) ist untrennbar mit der <strong>Heraeus</strong> Geschichte verbun<strong>den</strong>.<br />
Mit einem KnallgasGebläsebrenner konnte Fir men gründer Wilhelm Carl <strong>Heraeus</strong> das edle<br />
Material 1856 erstmals in industriell nutzbarer Qualität und Menge schmelzen. Seitdem<br />
haben sich viele Anwendungen für Platin und seine legierungen<br />
gefun<strong>den</strong>, sei es der Tiegel für analytische untersuchungen<br />
oder der Katalysator zur Abgasreinigung. Platin ist<br />
edel, aber auch teuer. Ziel ist es, mit neuen PlatinVerbundwerkstof<br />
fen a dä quaten Ersatz für Platinlegierungen zu fin<strong>den</strong>,<br />
etwa bei der Produk tion lang lebiger Zünd kerzenelek tro <strong>den</strong>.<br />
Dies ge lingt mit einem neu entwickelten Mate rial aus PlatinZirkoni umoxid. Der innovative<br />
Werkstoff er möglicht eine hohe lebensdauer der Zünd kerzen trotz stei gen der Beanspru<br />
chung und sorgt gleichzeitig für Kostensenkung beim Kun<strong>den</strong>, da ein Teil des Platins durch<br />
Zirkoniumoxid ersetzt wird.<br />
Die Abbildung zeigt Platin in Form von feinem Schwamm, der als Zwischenprodukt bei der Wiederaufbereitung<br />
des Edelmetalls entsteht.
ausgeWählte anWendungen für platin<br />
SCHMuCK<br />
INDuSTRIE<br />
GlAS<br />
INDuSTRIE<br />
ANAlyTIK<br />
platinbauteile<br />
EDElMETAll<br />
HANDEl<br />
ABGAS<br />
REINIGuNG<br />
schMucKhalbzeug<br />
barren<br />
CHEMISCHE<br />
INDuSTRIE<br />
Katalysatoren<br />
platin<br />
platin<br />
rhodiuMnetze<br />
DüNGEMITTEl<br />
HERSTElluNG<br />
„Der Bedarf an qualitativ hochwertigem und langlebigem Elektro<strong>den</strong>ma<br />
terial dieser Art wird steigen. Der Markt spricht für unseren neuen Platin<br />
Verbundwerkstoff. Schon heute trägt fast jede dritte Zündkerze in der Auto<br />
mobilindustrie einen Platinstift an der Zündspitze <strong>–</strong> mit steigender Ten<strong>den</strong>z.“<br />
dr. tanja eckardt // Projektleiterin Forschung & Entwicklung, W. C. <strong>Heraeus</strong><br />
PETRo<br />
CHEMIE<br />
teMperatursensoren<br />
dünnschichtsensoren<br />
WEISSE<br />
WARE<br />
platin<br />
legierungen<br />
Platin<br />
STAHl uND Alu<br />
MINIuMINDuSTRIE<br />
antituMor<br />
WirKstoffe<br />
PKWDIESEl<br />
PARTIKEl FIlTER<br />
13<br />
HERZSCHRITTMACHER<br />
ElEKTRoDEN<br />
ZüNDKERZEN<br />
ElEKTRoDEN<br />
CHEMo<br />
THERAPIE
Quarzglas besteht aus Silizium und Sauerstoff (Sio 2) und gehört zu <strong>den</strong> reinsten Materi<br />
alien. Es ist so rein, dass man selbst durch 100 Meter dickes Glas durch<strong>schauen</strong> könnte,<br />
als wäre es dünnes Fensterglas. <strong>Heraeus</strong> stellt seit über 110 Jahren Quarzglas her und hat<br />
viel zum Verständnis dieses außergewöhnlichen Materi<br />
als beigetragen. Heute ist hochreines Quarzglas für<br />
die Herstellung von Mikro chips und von Solarzellen<br />
unentbehrlich. ohne Quarz glas gäbe es kein Internet.<br />
Haarfei ne lichtleit fa sern transpor tie r en riesige Da <br />
ten mengen schnell und sicher über Kontinente und<br />
ozeane. <strong>Heraeus</strong> produziert syn thetische Quarz glasrohre und zylinder, die zur Herstellung<br />
von bislang rund 300 Millionen Kilometer Glasfasern für die optische Nachrichtentechnik<br />
beitrugen <strong>–</strong> eine länge, die dem doppelten Abstand zwischen Sonne und Erde entspricht.<br />
Die Abbildung zeigt ein Zwischenprodukt aus synthetisch hergestelltem Quarzglas vor der Weiterverarbeitung.
ausgeWählte anWendungen für Quarzglas<br />
HoCHlEISTuNGSoPTIKEN<br />
SolARZEllEN<br />
PRoDuKTIoN<br />
lINSEN FüR NANolITHoGRAFIE<br />
tiegel<br />
synthetisches<br />
Quarzgl as für<br />
die optiK<br />
lASERoPTIKEN<br />
MIKRoCHIP<br />
PRoDuKTIoN<br />
AuTo<br />
MoTIVE<br />
Quarzglasanlagenbauteile<br />
spezialfaser<br />
SPEKTRoS<br />
KoPIE<br />
SolARZEllEN<br />
PRoDuKTIoN<br />
lASER<br />
CHIRuRGIE<br />
laMpenrohre<br />
ric ® <br />
zylinder<br />
opaKes<br />
Quarzglas<br />
„Es ist faszinierend, dass wir ausgehend von synthetisch abgeschie<strong>den</strong>en<br />
SilicaNanopartikeln maßgeschneiderte Quarzglasprodukte herstellen, aus<br />
<strong>den</strong>en bis zu 7 000 Kilometer Glasfasern am Stück gezogen wer<strong>den</strong>. Wir können<br />
derzeit die größten Vorformen der Welt mit bis zu 3 Meter länge und 200 Milli<br />
meter Durchmesser herstellen.“<br />
Quarzglas<br />
dr. Martin trommer // Entwicklungsleiter Synthetisches Quarzglas, <strong>Heraeus</strong> Quarzglas<br />
Quarzglas<br />
CHEMISCHE<br />
INDuSTRIE<br />
uV uND IR<br />
STRAHlER<br />
15<br />
oPTISCHE<br />
GlASFASERN<br />
MIKRoCHIP<br />
PRoDuKTIoN<br />
REFlEKToREN
Das Sondermetall Niob (Nb, Schmelzpunkt: 2 468 °C) wird überwiegend als legierungsbe<br />
standteil in Stahl verwendet. Nur ca. 4 % der Weltproduktion von ca. 60.000 Tonnen wer<br />
<strong>den</strong> als reines Metall benötigt. <strong>Heraeus</strong> entwickelt speziell in diesem Bereich supralei<br />
tendes Niob für Elementar teilchenbeschleuniger oder<br />
hochtemperaturbeständigen Niobdraht als Kontaktdraht für<br />
Kon<strong>den</strong>satoren für die Elek tronikindustrie. Hauptanwen<br />
dungsgebiet ist die licht technik. Hier sind z. B. Niob<br />
1 %Zir ko ni umle gierungen für di e S t r o mdur ch f ühr un g e n in<br />
NatriumdampfHochdrucklam pen für die Straßenbeleuch<br />
tung und Ha lo gen metall dampf lampen für objektbeleuchtung im Ein satz. Die Herstellung<br />
der kleinen NiobBauteilchen ist Präzisionsarbeit. In einer Elektronenstrahlschmelze wird<br />
Niob bei über 2 500 °C im Vakuum gereinigt und erstarrt in Form eines Zylinders mit rund<br />
300 Millimetern Durchmesser. Daraus wer<strong>den</strong> durch mehrstufige umformprozesse Rohre,<br />
Drähte oder Formteile hergestellt.<br />
Die Abbildung zeigt eine Nahaufnahme der Kristallitstruktur von Niob im unverarbeiteten Zustand.
ausgeWählte anWendungen für niob<br />
ElEMENTARTEIlCHEN<br />
BESCHlEuNIGER<br />
uHREN<br />
MEDIZIN<br />
TECHNIK<br />
„Mit Spezialaufträgen wie der Herstellung von hochreinem Niob für Teilchen<br />
beschleuniger, z. B. für das Deutsche ElektronenSynchroton (DESy) in<br />
Hamburg, verbessern wir fortlaufend die Qualitäten des Materials für Alltags<br />
anwendungen.“<br />
hochreines niob<br />
(supraleiter) supraleitfähige<br />
Kabel<br />
niob<br />
legierungen<br />
HAlBlEITER<br />
TECHNIK<br />
HoCHlEISTuNGS<br />
MAGNETE<br />
halbzeuge<br />
niob<br />
präzisionsbauteile<br />
lCDFlACH<br />
BIlDSCHIRME<br />
HoCHFESTE<br />
STäHlE<br />
ferroniob<br />
superlegierungen<br />
bernd spaniol // leiter Technik, Business unit Special Metals Technology, W. C. <strong>Heraeus</strong><br />
SHoP<br />
BElEuCHTuNG<br />
eleKtro<strong>den</strong>anschlüsse<br />
für hochdrucKdaMpflaMpen<br />
niobhtdraht<br />
nioboxid<br />
FluGZEuG<br />
TRIEBWERKE<br />
Niob<br />
17<br />
STRASSEN<br />
BElEuCHTuNG<br />
KoNDEN<br />
SAToREN<br />
oPTISCHE<br />
GläSER
licht hat sowohl Wellen als auch Teilchencharakter (Photonen). Durch ein Prisma kann<br />
man weißes licht in seine einzelnen Farbbestandteile zerlegen. ultraviolette und infrarote<br />
Strahlung ergänzen als Nachbarn das Spektrum des sichtbaren lichts. Genau für diese<br />
Bereiche entwickelt <strong>Heraeus</strong> Speziallichtquellen. ultravio<br />
lettes licht ist vielseitig ein setzbar. Die Strahler fin<strong>den</strong><br />
sich als lichtquelle in optischen und analytischen Geräten;<br />
energiereiches uVlicht wird zur Entkeimung von Wasser,<br />
oberfläch en und luft genutzt. So wer<strong>den</strong> beispiels weise<br />
Trinkwasser und lebensmittel verpackungen chemikalienfrei<br />
und umweltfreundlich ent keimt und Fette sowie unangenehme Ge rüche in Küchenhauben<br />
effektiv abgebaut. Die Entwicklung der uVStrahler erfolgt in enger Zusammenarbeit mit<br />
Kun<strong>den</strong>, um spezifischen Anforderungen gerecht zu wer<strong>den</strong>.<br />
Die Abbildung zeigt weißes licht, das durch ein Prisma in seine Farbbestandteile zerlegt wurde.
ausgeWählte anWendungen für ultraviolett (uv)<br />
GAS<br />
CHRoMATo<br />
GRAPHIE<br />
PHoTo<br />
CHEMIE<br />
AToM<br />
ABSoRPTIoNS<br />
SPEKTRoSKoPIE<br />
lASER<br />
TECHNIK<br />
QuecKsilber<br />
MitteldrucKstrahler<br />
photoionisationslaMpen<br />
hohlKatho<strong>den</strong>laMpen<br />
bluelight ® <br />
uvModule<br />
PACKSToFF<br />
ENTKEIMuNG<br />
lichtbogen<br />
und blitzlaMpen<br />
MEDIZINISCHE<br />
ANWENDuNGEN<br />
ultraviolett<br />
MetallhalogenidlaMpen<br />
uVHäRTuNG<br />
fiberlight ® <br />
lichtQuellen<br />
vaKuuMuvlaMpen<br />
ultraviolett<br />
TRAGBARE<br />
ANAlyTISCHE<br />
MESSGERäTE<br />
deuteriuMlaMpen<br />
aMalgaMlaMpen<br />
„Die Herausforderungen bei der Entwicklung von ultraviolettStrahlern bestehen<br />
darin, <strong>den</strong> Wirkungsgrad, die lebensdauer und die leistung immer weiter zu<br />
verbessern. Das macht beispielweise die uVEntkeimung und Photo oxidation<br />
für unsere Kun<strong>den</strong> zu einem sehr wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Pro<br />
zess, der in immer mehr Anwendungen eingesetzt wird.“<br />
dr. Josef zoltan lott // Projektleiter Entwicklung ultraviolett, <strong>Heraeus</strong> Noblelight<br />
oxIDATIoN<br />
ABluFT<br />
19<br />
SPEKTRoS<br />
KoPIE<br />
ANAlyTISCHE<br />
MESSGERäTE<br />
WASSER<br />
BEHANDluNG
Bei Zahnbehandlungen legen Patienten Wert auf perfekt gestaltete Restaurationen.<br />
Daher ist die Nachahmung der natürlichen Zahnästhetik ein entschei<strong>den</strong>des Knowhow.<br />
Die Nanotechnologie hat Einzug in die moderne Zahnmedizin gehalten, und sie findet<br />
sich zunehmend in zahnfar benen Dentalmaterialien.<br />
Mit Venus ® Diamond hat <strong>Heraeus</strong> ein einzigartiges<br />
NanoHybrid Komposit ent wickelt, das einen niedrigen<br />
Schrumpf mit hoher Festig keit kombiniert und Zahnfüllungen<br />
extrem stabil und strahlend schön macht. Mit<br />
einer pa tentier ten Zu sam men set zung und ei nem<br />
völlig neu ent wi ckel ten Kunst stoff wur<strong>den</strong> die Eigenschaften einer verbesser ten äs thetik<br />
und Haltbarkeit mit einer einfachen Verarbeitung kombiniert.<br />
Die Abkürzung TCD steht für Tricyclodecan, einen Hauptbaustein im Vernetzersystem von Venus ® Diamond;<br />
die Abbildung zeigt eine Nahaufnahme der Dentalglasfüllstoffe im NanoHybrid Komposit von <strong>Heraeus</strong>.
ausgeWählte anWendungen für ästhetische zahnheilKunde<br />
FRäS<br />
ZENTRuM<br />
VERBlEND<br />
KoMPoSITE<br />
DIGITAlE<br />
PRoTHETIK<br />
PRoTHESEN<br />
KuNSTSToFFE<br />
signuM ®<br />
AllIN<br />
oNEADHäSIV<br />
cara<br />
ibond ®<br />
pala ®<br />
KüNSTlICHE<br />
ZäHNE<br />
KNoCHEN<br />
ERSATZMATERIAl<br />
ostiM ®<br />
ästhetische zahnheilKunde<br />
hera<br />
DENTAllEGIERuNGEN<br />
ästhetische Zahnheilkunde<br />
heraceraM<br />
®<br />
„Bei der Entwicklung haben wir auch Vorteile der Nanotechnologie genutzt.<br />
Der 80prozentige Glasanteil des neuen Verbundwerkstoffes besteht aus<br />
DENTAl<br />
KERAMIKEN<br />
flexitiMe<br />
®<br />
venus ®<br />
GIPSE<br />
einer ausgeklügelten und besonders dichten Packung in verschie<strong>den</strong>en Partikel<br />
größen. Die feinsten sind nur Millionstel Millimeter groß. Die lichtbrechung<br />
der Glas und Kunststoffbausteine ist so perfekt abgestimmt, dass sich die<br />
Füllung wie ein Chamäleon der Farbe der umgebung anpasst.“<br />
dr. andreas utterodt // leiter Forschung & Entwicklung Dental Fillings, <strong>Heraeus</strong> Dental<br />
EINBETT<br />
MASSEN<br />
21<br />
SIlIKoN<br />
ABFoRMMATERIAl<br />
uNIVERSAl<br />
KoMPoSITE
Das Edelmetall Silber (Ag, Schmelzpunkt: 962 °C) besitzt von allen Metallen das höchste<br />
Reflexionsvermögen für licht und die höchste thermische und elektrische leitfähig<br />
keit. Neben der Hauptanwendung Schmuck wird Silber in Form von leitpasten für die<br />
Elektronik und die Photovol taikindustrie immer wichtiger.<br />
Für die umweltfreundliche Solarstromerzeugung wer<strong>den</strong><br />
bereits zahlreiche <strong>Heraeus</strong> Produkte genutzt. Dazu gehö<br />
ren auch silberhaltige Pasten zur Herstellung sehr feiner,<br />
hochleitfähig er Kon taktbahnen auf <strong>den</strong> Solarzellen, die vor<br />
allem die Ablei tung des Solar stromes bei möglichst gerin ger<br />
Abschattung der Solarzelle sicherstellen. Der Produktname HeraSol ® steht für Produkte,<br />
die zur Kontaktierung von waferbasierten Solarzellen verwendet wer<strong>den</strong>.<br />
Die Abbildung zeigt eine Nahaufnahme einer silberhaltigen Paste zur Herstellung hochleitfähiger Kontaktbahnen<br />
auf Solarzellen.
ausgeWählte anWendungen für silber<br />
SolAR<br />
ZEllEN<br />
GlAS uND<br />
KERAMIKFARBEN<br />
EDEl METAll<br />
HANDEl<br />
leitfähige<br />
KontaKtierungspasten<br />
FoTo<br />
PAPIER<br />
„unsere silberhaltigen Pasten tragen zur Verbesserung des Wirkungsgrades<br />
der Solarzellen bei. Wir entwickeln immer neue Rezepturen, um die Kon<br />
tak tierung der Solarzellen und damit deren Effizienz zu steigern. Die Haupt<br />
anforderung unserer Kun<strong>den</strong> ist, durch günstigere Materialien die Kosten<br />
pro Watt Solarstrom zu senken.“<br />
SPIEGEl<br />
barren<br />
glanzsilber<br />
ElEKTRoNISCHE<br />
BAuTEIlE<br />
leitKleber /<br />
lotpasten<br />
silberhalogenide<br />
RöNTGEN<br />
FIlME<br />
silber<br />
schalt<br />
KontaKte<br />
antibaK terielle<br />
beschichtung<br />
TExTIlIEN<br />
sebastian unkelbach // Entwickler Business unit Photovoltaic, W. C. <strong>Heraeus</strong><br />
ElEKTRoNIK<br />
INDuSTRIE<br />
sputtertargets<br />
schMucKhalbzeug<br />
Katalysatoren<br />
Silber<br />
SCHMuCK<br />
INDuSTRIE<br />
<strong>den</strong>tallegierungen<br />
FENSTERGlAS<br />
BESCHICHTuNG<br />
23<br />
ETHylENoxID<br />
HERSTElluNG<br />
ZAHN<br />
FülluNG
licht hat sowohl Wellen als auch Teilchencharakter (Photonen). Durch ein Prisma kann<br />
man weißes licht in seine einzelnen Farbbestandteile zerlegen. ultraviolette und infrarote<br />
Strahlung ergänzen als Nachbarn das Spektrum des sichtbaren lichts. Genau für diese<br />
Bereiche entwickelt <strong>Heraeus</strong> Speziallichtquellen. Moderne<br />
Carbon InfrarotStrahler neh men das Prinzip von Edison<br />
wieder auf: eine lampe mit einem Kohle fa<strong>den</strong>, der elektro<br />
mag n e t i s c h e S t r ah lung au s sendet. Sie sind jedoch nicht<br />
zur Beleuchtung, sondern vielmehr für industrielle Wär<br />
meprozes se geeig net, z. B. in der Au tomobil industrie zum<br />
Trocknen von lack o der zum umformen von Kunst stoff teilen. Als Heiz band enthalten die<br />
Quarzstrahler synthe tisch e Carbonfasern, die in eine Matrix eingebettet sind.<br />
Die Abbildung zeigt eine Nahaufnahme eines InfrarotStrahlers (IR) in Betrieb. Zu sehen ist nur der Anteil des<br />
sichtbaren lichtes, die eigentliche InfrarotStrahlung liegt im Spektrum außerhalb. Wir spüren sie als Wärme.
ausgeWählte anWendungen für infrarot (ir)<br />
SolARZEllEN<br />
HERSTElluNG<br />
TExTIl<br />
VERARBEITuNG<br />
lEBENSMITTEl<br />
BRäuNuNG<br />
Mit telWellige<br />
irstrahler<br />
Qrc ® <br />
strahler<br />
NANolACK<br />
TRoCKNuNG<br />
AuToMoBIl<br />
INDuSTRIE<br />
duo/Quattrostrahler<br />
cir ® <br />
strahler<br />
infrarot<br />
oMegastrahler<br />
WASSERlACK<br />
TRoCKNuNG<br />
KurzWellige<br />
irstrahler<br />
geforMte<br />
strahler<br />
„Carbon InfrarotStrahler können sehr genau auf Kun<strong>den</strong>vor gaben einge<br />
stellt wer<strong>den</strong> und sind sehr langlebig. Die neueste Generation benötigt bis<br />
zu 30 % weniger Energie für die Trocknung von wasserbasieren<strong>den</strong> Farben<br />
und lacken als her kömmliche kurzwellige Strahler. unsere Strahler helfen so,<br />
Energie kosten einzusparen.“<br />
Maike Klumpp // Projektleiterin Entwicklung Infrarot, <strong>Heraeus</strong> Noblelight<br />
Infrarot<br />
KuNSTSToFF<br />
NIETEN<br />
KuNSTSToFF<br />
ENTGRATEN<br />
25<br />
KuNSTSToFF<br />
SCHWEISSEN
Calciumsulfat (CaSo 4) ist Bestandteil von vielen Biomaterialien, die in der chirurgischen<br />
Behandlung von Knochen und Gelenkerkrankungen eine immer wichtigere Rolle spie<br />
len. <strong>Heraeus</strong> ist spezialisiert auf die Entwicklung von wirkstoffhaltigen Materialien<br />
für <strong>den</strong> lokalen Einsatz bei unterschiedlichen<br />
Indikationen in der orthopädischen Chirurgie.<br />
Der Knochen zement Palacos ® z. B.<br />
ist seit über 50 Jahren der Standard, wenn es<br />
darum geht, Implan tate als Gelenkersatz<br />
fest und dauerhaft im Knochen zu verankern.<br />
Knochensubstanzverluste, infektbedingt oder nach traumatischen Verletzungen, sind<br />
eine andere große Herausforderung für <strong>den</strong> Chirurgen. Die orthopädische Chirurgie verwendet<br />
hier innovative Trägermaterialien, die vom Körper resorbiert und in körpereigenes<br />
Gewebe umgewandelt wer<strong>den</strong>. Ziel ist es, <strong>den</strong> Knochen vollständig wieder aufzubauen<br />
und gleichzeitig Infektionen vorzubeugen.<br />
CaSo4 (Calciumsulfat) ist ein Bestandteil des von <strong>Heraeus</strong> entwickelten Knochenersatzmaterials Herafill ® ;<br />
die Abbildung zeigt eine RasterelektronenmikroskopAufnahme des Biomaterials.
Ausgewählte Anwendungen für BiomAteriAlien<br />
knocheneRsatzmateRial<br />
(zahn)<br />
WiRBelköRPeRstaBilisieRung<br />
ostim ®<br />
osteopAl ®<br />
PRimäR <br />
endo PRothetik<br />
pAl ACos ®<br />
(KnoChenzement)<br />
BiomAteriAlien<br />
CopAl ®<br />
(revisionszement)<br />
RevisionschiRuRgie<br />
herAfill ®<br />
herAeus<br />
pmmA Ket te g<br />
„gegenwärtig erproben wir in klinischen studien das synthetische, resorbier<br />
bare knochenersatzmaterial herafill ® , dem ein hochwirksames antibioti<br />
kum zugesetzt ist. die ersten vielversprechen<strong>den</strong> ergebnisse zeigen, dass<br />
die besondere zusammensetzung und die eigenschaften des materials die<br />
knochen bildung fördern und einen wirkungsvollen schutz gegen Bakterien<br />
ermöglichen.“<br />
dr. hubert Büchner // leiter forschung & entwicklung, heraeus medical<br />
Biomaterialien<br />
infektionstheRaPie<br />
27<br />
knocheneRsatzmateRial
28 <strong>Innovationskultur</strong><br />
<strong>Über</strong> <strong>den</strong> <strong>Tellerrand</strong> <strong>schauen</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Innovationskultur</strong> bei <strong>Heraeus</strong><br />
Innovationspreisträger 2009 (v. l.):<br />
Markus Schultheis (3. Platz), Dr. Tanja<br />
Eckardt (1. Platz) und Jake Markham<br />
(2. Platz).<br />
Verkürzte Innovationszeiten und immer kürzere Produktlebenszyklen machen<br />
es notwendig, dass Unternehmen immer schneller neue Produkte entwickeln<br />
müssen. Um das Innovationspotenzial bei <strong>Heraeus</strong> zu fördern, setzt der Technologiekonzern<br />
auf eine <strong>Innovationskultur</strong>, bei der die Entwickler der einzelnen<br />
Konzernbereiche über <strong>den</strong> <strong>Tellerrand</strong> der eigenen Entwicklungsprojekte hinaus<strong>schauen</strong><br />
und sich mit anderen Entwicklern regelmäßig austauschen. Dabei<br />
spielen Kooperationen mit anderen Unternehmen, mit Hochschulen und Forschungsinstituten<br />
eine wichtige Rolle.<br />
<strong>Heraeus</strong> bringt sich als kompetenter Partner gezielt in Netzwerke ein, um neue<br />
Produkte, Prozesse und Konzepte für seine Kun<strong>den</strong> zu entwickeln. Da nicht<br />
alle Entwicklungen im eigenen Haus durchgeführt wer<strong>den</strong> können, nutzt das<br />
Unternehmen die Zusammenarbeit mit materialwissenschaftlichen Fakultäten<br />
verschie <strong>den</strong>er Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland und Europa
Platinverbundstoff für<br />
Zündkerzen, Innovationspreis<br />
2009<br />
„Fachleute müssen über das eigene Spezialgebiet<br />
hinaus<strong>den</strong>ken, offen für Neues sein, interdisziplinär<br />
arbeiten und kommunikationsfähig sein.“<br />
Dr. Frank Heinricht,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der <strong>Heraeus</strong> Holding GmbH<br />
<strong>Innovationskultur</strong><br />
sowie lokale Kooperationen mit Universitäten in China, Korea und <strong>den</strong> USA.<br />
Darüber hinaus kooperiert <strong>Heraeus</strong> mit mehreren Fraunhofer- und Max-Planck-<br />
Instituten und nutzt Aktivitäten von Material- und Werkstoffkompetenz-Netzwerken<br />
wie dem Materials Valley e. V.<br />
innovationspreis Wichtiger baustein der innovationsK ultur<br />
Ein wichtiges Element in der <strong>Innovationskultur</strong> ist der intern verliehene Innovationspreis.<br />
Als <strong>Heraeus</strong> im Jahr 2003 erstmals die Auszeichnung an innovative<br />
Entwickler verlieh, fand die Feierlichkeit noch im kleinen Rahmen statt. Zur<br />
siebten Verleihung des Innovationspreises waren über 120 Gäste gela<strong>den</strong> und<br />
die Preisträger wur<strong>den</strong> in einer Oscar-würdigen Zeremonie bekanntgegeben.<br />
2009 wurde zum zweiten Mal eine Entwicklerin mit dem ersten Preis ausgezeichnet.<br />
Dr. Tanja Eckardt gewann mit einem innovativen Platin-Verbundwerkstoff<br />
für eine neue ressourceneffiziente Zündkerzengeneration. Den zweiten<br />
Platz belegte Jake Markham für die Entwicklung einer hochflexiblen, weniger als<br />
einen halben Millimeter dünnen Antriebswelle zur Verbesserung der diagnostischen<br />
Möglichkeiten beim Einsatz von Ultraschall in der minimalinvasiven<br />
Chirurgie. Dritter wurde Markus Schultheis für ein pulvermetallurgisches Herstellungsverfahren<br />
für rohrförmige Sputtertargets, die eine kostengünstige<br />
Beschichtung von Dünnschicht-Solarzellen in der Photovoltaikindustrie ermöglichen.<br />
29
30<br />
<strong>Innovationskultur</strong><br />
Mit dem Preis will <strong>Heraeus</strong> seine für die breite Öffentlichkeit oftmals verborgenen<br />
Innovationen sichtbar machen und gleichzeitig die Leistungen und Talente der<br />
Entwickler anerkennend würdigen. <strong>Über</strong> 150 Produktinnovationen wur<strong>den</strong> seit<br />
2003 eingereicht, insgesamt 21 Produkte prämiert. Der Innovationspreis ist<br />
neben der Einführung von Technologietagen zum Austausch der <strong>Heraeus</strong> Entwickler<br />
untereinander und dem Aufbau externer und interner Wissensnetzwerke<br />
ein wesentlicher Baustein einer <strong>Innovationskultur</strong>, mit der das ohnehin schon<br />
hohe Innovations- und Entwicklungspotenzial im Unternehmen noch intensiver<br />
gefördert und eine Plattform für Spitzenleistungen geschaffen wer<strong>den</strong> soll.<br />
Sensor zur Schwefelmessung,Innovationspreis<br />
2003<br />
Mehrstufenkatalysator<br />
zur Lachgaszerstörung,<br />
Innovationspreis 2005<br />
„Innovationen sind ein wichtiges Standbein<br />
unserer Wachstumsstrategie. Sie sollen<br />
neue Marktsegmente erschließen und<br />
Plattformen für neue Technologien für<br />
unser unternehmen ermöglichen.“<br />
Dr. Frank Heinricht,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der <strong>Heraeus</strong> Holding GmbH
heraeus holding gmbh<br />
Konzernkommunikation<br />
<strong>Heraeus</strong>straße 12<strong>–</strong>14<br />
63450 Hanau<br />
Telefon + 49 (0) 6181.35-5100<br />
Fax + 49 (0) 6181.35-4242<br />
pr@heraeus.com<br />
www.heraeus.com